Was ist ein Verrechnungskonto?

thomasbaer
| Anzahl Artikel: 75
Letzte Überarbeitung am 14. Dezember 2022
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Alles Wichtige auf einen Blick

  • Ein Verrechnungskonto ist ein aus buchungstechnischen Gründen zwischengeschaltetes Hilfskonto. In den meisten Fällen verbunden mit einem realen Bankkonto.
  • Unterschieden wird in Verrechnungskonten für Privatpersonen und Unternehmen.
  • Ein typisches Verrechnungskonto für privat ist das Anlagekonto, Depotkonto oder Kreditkartenkonto.
  • Bei der Anlage von Festgeld, einer Kreditkarte oder einem Depot wird ein Verrechnungskonto zugeteilt.
  • Abweichungen von der Standarddefinition sind möglich. So kann als Verrechnungskonto ein Girokonto vorgesehen oder optional zugelassen sein.
  • Im Unternehmen sind Verrechnungskonten nützliche Hilfsmittel bei der Dokumentierung des Zahlungsverkehrs.

Der Begriff „Verrechnungskonto“ fällt regelmäßig durch die Eröffnung eines Anlagekontos oder eines Depots bei einer Bank oder anderem Geldinstitut. Das Verrechnungskonto spielt nicht nur bei privaten Geldangelegenheiten eine Rolle, denn im Unternehmen ist es in der Buchhaltung von Relevanz. In unserem Beitrag beschäftigen wir uns mit dem Verrechnungskonto im Allgemeinen (was es ist) und im Besonderen (welchen Zweck es erfüllt). Im Detail betrachten wir die Arten von Verrechnungskonten.

Verrechnungskonto: Was ist das?

Der Begriff Verrechnungskonto ist eindeutig bei Betrachtung aus Sicht von Unternehmen im Kontext mit der ordnungsgemäßen Buchführung definiert. Beim privaten Verrechnungskonto sind die Grenzen nicht so eng gesteckt. Das liegt auch daran, dass von Anbietern teilweise andere Begriffe wie Referenzkonto und Auszahlungskonto synonym verwendet.

Ein Verrechnungskonto ist laut Definition kein herkömmliches Bankkonto, sondern ein sogenanntes Hilfskonto. Sein Zweck besteht in der Buchführung bzw. Vereinfachung der Verbuchung von Geldbeträgen. Als Zwischenkonto steht das Verrechnungskonto in Verbindung mit einem anderen Konto und dient ausschließlich buchungstechnischen Zwecken. Eine Abrechnung von Bilanzpositionen erfolgt nicht.

Zur Hauptaufgabe von Verrechnungskonten gehört, den kompletten Zahlungsverkehr lückenlos zu erfassen, zu „verrechnen“ und nachweisbar zu dokumentieren. Für große Unternehmen mit einer umfangreichen Buchhaltung sind Verrechnungskonten von großer Wichtigkeit.

Verrechnungskonten als Privatkonten

Im privaten Bereich gelten derartige gesetzliche Regelungen nicht. Auch hier kann ein Bankkonto zur Verrechnung von Finanztranskationen dienen und für private Zwecke einen Nutzen darstellen.

Von der Funktion unterscheiden sich Verrechnungskonten für eine Firma und Privatperson nicht. Ein privates Zwischen- oder Hilfskonto sorgt für mehr Übersicht über das Vermögen und die finanzielle Transaktionen. Außerdem besitzen sie zumindest auch eine Zahlungsfunktion.

Zu den Arten des privaten Verrechnungskontos gehören:

Verrechnungskonto: Kontoarten für Privatpersonen

Bei deiner Bank kannst du neben dem Girokonto eine Vielzahl weiterer Produkte wie Festgeld, Kreditkarte oder Wertpapierdepot nutzen. Bei einigen Geldinstituten lassen sich beim Girokonto Unterkonten ohne weitere IBAN beispielsweise mit einem Betreff Miete, Sparen oder Kinder einrichten. Festgeldanlagen, Depot und Kreditkarte sind auch einzeln bei anderen Anbietern erhältlich.

Ein Verrechnungskonto richtet dir der Anbieter ein, wenn du Festgeld / Vermögenswirksame Leistungen anlegst oder ein Depot einrichtest. Auch wenn du ein Geldmarktkonto oder ein Währungskonto führen möchtest, ist das der Fall.

Ein Merkmal dieser speziellen Bankkonten sind eingeschränkte Zahlungsverkehrsfunktionen. Eingerichtet werden sie daher in Verbindung mit einem Referenzkonto, was ein Girokonto oder ein anderes Bankkonto ist. In Ausnahmefällen kann ein Anbieter ein Girokonto als Verrechnungskonto vorsehen. Über das beispielsweise Geldumsätze des Depots abgewickelt werden.

Über diese zweckgebundenen Bank- oder Broker-Konten zur Verrechnung lassen sich Zahlungen von einem Bankkonto auf deinem Namen tätigen. Banktransaktionen im Namen Dritter sind hierbei nicht zulässig. Außerdem erfolgen bis auf wenige Ausnahmen vom Verrechnungskonto Rückerstattungen von Geldern auf ein persönliches Referenzkonto.

Verrechnungskonto als Anlagekonto bei der Bank

Bei einer Bank kannst du meist mehrere Anlagekonten einrichten. So manche:r Girokontoinhaber:in erhält zum Girokonto ein Tagesgeldkonto mit dazu. Willst du Festgeld anlegen, kannst du ein Festgeldkonto beantragen.

Tagesgeld– und Festgeldkonto sind typische Verrechnungskonten und beide mit dem Girokonto als Hauptkonto verbunden. Ein- und Auszahlungen kannst du immer nur vom bzw. zurück zum Girokonto tätigen.

Ein Verrechnungskonto erfüllt bei der Tages- und Festgeldanlage zwei Funktionen. Zunächst wird Anlagekapital auf das Konto überwiesen. Führst du Giro- und Anlagekonto bei einer Bank, wird das Geld nur zwischen den Konten verschoben. Zum Überweisen von Geld auf das Anlagekonto bei einer Fremdbank brauchst du die entsprechende IBAN.

Beim Tagesgeld schreibt die Bank anfallende Zinsen dem Tagesgeldkonto gut. Du kannst jederzeit über dein Geld verfügen und eine Rückbuchung auf das Girokonto veranlassen. Bei Festgeld erhältst du am Ende der Anlagezeit das vorhandene Kapital nebst Zinsen auf das Festgeldkonto zurückgebucht. Je nach Anlagevertrag kann die Zinsauszahlung in bestimmten Abständen während der Anlagedauer erfolgen. Eine vorfristige Kündigung kann unter Bedingungen möglich sein. Auf dem Festgeldkonto freies Kapital kannst du wieder zurück auf das Referenzkonto buchen.

Verrechnungskonto als Depotkonto beim Wertpapierdepot

Möchtest du Geld in Aktien oder ETFs anlegen, benötigst du ein Depot bei einem geeigneten Anbieter der Wahl. Das kann eine Depotbank oder ein günstiger Online-Broker sein.

Im Zuge der Depoteröffnung erhältst du ein Verrechnungskonto zugeteilt. Das Depotkonto wird in der Regel im Guthaben geführt. Sollte aus bestimmten Situationen ein Minus auftreten, muss es ausgeglichen werden. Passieren kann das beispielsweise, wenn ein Verkauf storniert wird

Über dieses Depotkonto werden allgemeine Depotgebühren sowie Gebühren für sämtliche Wertpapiertransaktionen verrechnet. Beim Kauf von Wertpapieren wird der entsprechende Betrag vom Depotkonto abgebucht. Die entsprechende Wertpapierposition wird im Gegenzug deinem Depot zugeordnet. Erlöse aus dem Verkauf von Wertpapieren, Gewinnausschüttungen, Dividendenerträge oder Zinserträge werden dem Konto gutgeschrieben.

Das Depotkonto wird für Einzahlungen und Auszahlungen auf das Referenzkonto benötigt. Zu- und Abgänge von Geld werden entsprechend übersichtlich und tagesaktuell aufgezeichnet. Um Aktien kaufen zu können, musst du zunächst Geld auf das Depot- und Verrechnungskonto beim Depotanbieter überweisen. Mitunter ist auch das Lastschriftverfahren möglich. Kreditkarte, PayPal oder Sofortüberweisung sind weitere häufig anzutreffende Einzahlungsmethoden bei Brokern.

Sobald das Geld auf dem Verrechnungskonto gebucht wurde, kann es zum Erwerb von Aktien oder ETFs verwendet werden. Bis in Höhe des Guthabens können Kauf-Orders erteilt werden.

Hinweis

Geldvermögen auf dem Verrechnungskonto werden durch die Einlagensicherung des Depotanbieters geschützt. Beim deutschen Depotanbieter erstreckt sich der Schutz auf 100.000 Euro je Kundenkonto. Im Gegensatz dazu sind alle im Depot verwahrten Wertpapiere wie Aktien, ETFs oder Fonds Sondervermögen. Dieses ist zu keiner Zeit von einer Insolvenz betroffen. Wertpapiere sind dein Eigentum und werden vom Depotanbieter nur verwahrt. Du kannst jederzeit den Depotanbieter wechseln und Aktien übertragen.

Verrechnungskonto als Kreditkartenkonto bei Kreditkarten

Bei Kreditkarten ist das Verrechnungskonto das Kreditkartenkonto. Je nach Kartenanbieter und Kreditkartenart kann auch das Girokonto zur unmittelbaren Verrechnung von Kartentransaktionen verwendet werden.

Bei echten Kreditkarten werden Umsätze auf einem Kreditkartenkonto gesammelt und monatlich abgerechnet. Durch das Überweisen der Summe der Kreditkartenabrechnung sorgt der Karteninhaber:in für den Ausgleich auf dem jeweiligen Verrechnungskonto. Bei Revolving Kreditkarten bzw. Karten mit Teilzahlungsoption werden offene Kartenumsätze schrittweise mit eingehend Teilrückzahlungen verrechnet.

Verrechnungskonto im Unternehmen

Das Verrechnungskonto im Unternehmen ist von großer Bedeutung für die vereinfachte und dennoch regelgerechte Erfassung und lückenlosen Dokumentierung aller betrieblichen Zahlungsströme. Wer diese Hilfskonten nutzt, kann Fehler in der Buchführung vermeiden.

Von einem Verrechnungskonto ist dann auszugehen, wenn es kein Unterkonto des Kapitalkontos und kein Abrechnungsort für einen Bilanzposten darstellt. Es wird als Hilfskonto aus buchungstechnischen Gründen angelegt. Auflaufende Buchungen werden nicht dauerhaft auf einem Verrechnungskonto erfasst. Das Verrechnungskonto wird in kurzen zeitlichen Abständen wieder ausgeglichen.

Rechtliche Aspekte beim Verrechnungskonto

Unternehmen unterliegen den Grundsätzen zur ordnungsgemäßen Buchführung (GoB). Zu beachtende Regelungen finden sich im Handelsgesetzbuch (HGB) und in der Abgabenordnung (AO). GoB heißt, Firmen müssen betriebliche Zahlvorgänge nachvollziehbar und korrekt (lückenlos) dokumentieren. Auch eine Rechnung mit einem Betrag von wenigen Cent muss buchungstechnisch korrekt abgearbeitet werden.

Funktion des Verrechnungskontos im Unternehmen

Wenn betriebliche Buchungsvorgänge zwei oder mehrere Belege aufweisen, kann sich ein Zwischenkonto bzw. Verrechnungskonto als sinnvoll erweisen.

Dafür infrage kommende Buchungsvorgänge im Unternehmen sind beispielsweise:

Durchlaufende Posten: Es handelt sich bei diesen Geschäftsvorgängen um Einnahmen und Ausgaben, die im Namen und für Rechnung eines anderen Unternehmens eingenommen bzw. ausgegeben und rein buchungstechnisch erfasst werden. Diese Posten haben keinen Einfluss auf den Gewinn oder Verlust oder das Vermögen eines Unternehmens. Im Jahresabschluss bilanzpflichtiger Unternehmen gibt es durchlaufende Posten nicht.

Daher werden vereinnahmte und verausgabte Posten auf einem zusätzlichen Verrechnungskonto erfasst. Um dem Grundsatz einer ordentliche Buchführung gerecht zu werden, müssen jeweils Zu- oder Abgang sowie Zeitpunkt und Grund lückenlos aufgezeichnet werden.

Kreditkartenzahlungen: Zahlungen mit einer Kreditkarte haben zwei unterschiedliche Belege zur Folge. Das ist zum einen der Zahlungsbeleg und die Abrechnung des Kreditkartenanbieters. Zum anderen führt die Abbuchung des Zahlbetrages vom Firmenkonto bei der Bank zu einem Beleg. Mit dem Hinzuziehen des Verrechnungskontos wird die Einmaligkeit einer Einnahme oder Ausgabebuchung sichergestellt.

Barzahlungen von Kasse an Bank: Beim Einzahlen von Bargeld aus der Kasse auf ein Unternehmenskonto wird der Betrag bei der Bank als Kassenausgabe notiert. Die Gutschrift des Einzahlungsbetrages bei der Bank erfolgt mit zeitlicher Verzögerung. Auf einem Verrechnungskonto lässt sich der Betrag bis zur Gutschrift bei der Bank verbuchen. Nach erfolgter Gutschrift wird auf dem Verrechnungskonto dieser Betrag wieder ausgebucht. Bei der Entnahme von Bargeld vom Firmenkonto zugunsten der Kasse geschieht das Buchen der Geschäftsvorgänge in umgekehrter Reihenfolge.

Unterschied zwischen Referenz- und Verrechnungskonto

Zahlungskonto, Girokonto, Anlagekonto, Referenzkonto, Verrechnungskonto – bei so vielen unterschiedlichen Kontobegriffen fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Besonders häufig werden Referenzkonto und Verrechnungskonto verwechselt oder gleichgestellt verwendet.

Ein Verrechnungskonto ist in der Regel an ein zweites Bankkonto angebunden. Dieses Bankkonto gilt als Referenzkonto. Häufig wird das das eigene Girokonto sein. Ein Bankkonto bei einem anderen Geldinstitut ist ebenso zulässig. Transaktionen zwischen Verrechnungs- und Referenzkonto und umgekehrt dürfen nur auf eigene Rechnung nicht von Dritten oder zugunsten Dritter erfolgen. Das Referenzkonto kann jederzeit geändert werden. Ein Verrechnungskonto wird bis auf Ausnahmen einmalig zugeteilt.

Fazit: Verrechnungskonto meist nur mit Verrechnungsfunktion

Ein Verrechnungskonto ist ein Hilfs- oder Zwischenkonto, das zusammen mit dem Anlagekonto oder einem Depot angelegt werden kann bzw. vom Anbieter direkt angelegt wird. Meistens aber nicht immer ist es kostenlos. Es kann sein, dass bei deinem Depot oder deiner Kreditkarte eine regelmäßige Grundgebühr anfällt.

Du kannst auch ein Verrechnungskonto als zusätzliches Bankkonto bei einer Bank eröffnen. Praktiziert wird das von Unternehmen, die darüber betriebliche Ausgaben ihrer Mitarbeiter verrechnen. Auch Vereine nutzen ein Verrechnungskonto für die Vereinfachung der regelkonformen Buchführung.

Bei den Kreditinstituten und Depotanbietern wirst du unterschiedliche Gestaltungen von Konten und Zuordnungen antreffen. So kann ein Verrechnungskonto ein Depotkonto mit Girokontofunktionen sein. Ein Verrechnungskonto kann auch ein Girokonto oder anderes Bankkonto sein.

FAQ: Typische Fragen und Antworten rund um das Verrechnungskonto

Wie kann ich von meinem Girokonto auf mein Verrechnungskonto überweisen?

Geldüberweisungen von deinem Girokonto auf ein Verrechnungskonto erledigst du genauso wie andere Überweisungen unter Angabe der IBAN vom Verrechnungskonto als Empfängerkonto.

Können mehrere Depots über ein gemeinsames Verrechnungskonto gehandhabt werden?

Nein. Vom Depotanbieter wird jedem Depot ein Standard-Verrechnungskonto (meist in der Hauptwährung Euro) zugeordnet. Über dieses Konto erfolgt die Abrechnung sämtlicher Transaktionen. Die Verrechnung zusätzlicher Depots über ein bereits einmalig zugeteiltes Verrechnungskonto ist nicht möglich.

Warum wird zum Depot ein Verrechnungskonto eröffnet?

Ein Verrechnungskonto beim Depot wird eröffnet, um Geld auf das Konto zu transferieren, um Wertpapierkäufe vornehmen zu können. Auf das Verrechnungskonto bucht der Depotanbieter alle möglichen Erträge und Verkaufserlöse.

Muss ich für ein Verrechnungskonto auch Kontoführungsgebühren zahlen?

Das Verrechnungskonto allein gibt es nicht. Es gehört unmittelbar zum Depot. Im kostenlosen Depot zahlst du keine Depotführungsgebühren. Handelst du in einem gebührenpflichtigen Depot, zahlst du indirekt Kontoführungsgebühren für das zugehörige Verrechnungskonto.

Wird mein Geld auf dem Verrechnungskonto verzinst und wenn ja in welcher Höhe?

Ob Guthaben auf dem privaten Verrechnungskonto verzinst wird, hängt von der jeweiligen Bank oder dem Depotanbieter ab. In Zeiten niedriger Marktzinsen wirst du für Cash auf deinem Konto nicht belohnt. Es kann sogar passieren, dass du ab einem bestimmten Kontobestand negative Zinsen berechnet bekommst.

Was ist der Unterschied zwischen Verrechnungskonto und Girokonto?

Verrechnungskonto und Girokonto haben unterschiedliche Funktionen. 

Diese speziellen Konten haben nur eingeschränkte Zahlungsverkehrsfunktionen, weshalb sie stets in Verbindung mit einem anderen Bankkonto und einem Girokonto angelegt werden.

Das Girokonto ist ein Bankkonto für den allgemeinen Zahlungsverkehr, mit dem du alle deine Bankgeschäfte (Geldüberweisungen, Lastschriften, Bargeldverfügungen, etc.) erledigen kannst. Auch ein Dispokredit zur Kontoüberziehung ist optional möglich. Das Verrechnungskonto besitzt lediglich eingeschränkte Zahlungsverkehrsfunktionen. Es wird zur Verrechnung von Anlage- und Wertpapiergeschäften im Depot oder Kreditkarten mit monatlicher Abrechnung benötigt.

Was passiert, wenn sich nicht genug Geld auf meinem Verrechnungskonto befindet, damit mein Sparplan ausgeführt werden kann?

Wenn sich nicht genug Geld auf deinem Verrechnungskonto befindet, kann ein Sparplan nicht ausgeführt werden. Die nächste Ausführung erfolgt zum laut Sparintervall nächsten Ausführungstermin. Voraussetzung ist, dass sich auf dem Konto ausreichend Guthaben befindet. Eine Sparplanausführung kannst du sicherstellen, indem du einen Dauerauftrag bei der Hausbank einrichtest oder rechtzeitig Geld auf das Verrechnungskonto überweist.

Kann ein Verrechnungskonto auch ins Minus rutschen?

Es kann passieren, dass Verrechnungskonto in bestimmten Situationen ins Minus rutscht. Ein Verkaufsgeschäft wurde rückgängig gemacht. Mit dem eingeplanten Geld wurden neue Wertpapiere erworben.

Bei der Ausführung eines Kaufauftrages als Sofort-Kaufen-Order ist es aufgrund besonderer Marktbedingungen (hoher Volatilität) zu Slippage gekommen und der Ausführungspreis liegt über dem ursprünglich angezeigten Kaufpreis. Durch den teureren Kaufpreis ergibt sich ein negativer Kontostand.

Mitunter ist Geld vom Verkauf von Wertpapieren bereits verfügbar, ohne dass es auf dem Verrechnungskonto richtig verbucht ist. Eine schnell ausgeführte Überweisung kann zum Kontominus führen.

Zum Ausgleichen des Kontos solltest du eine Einzahlung auf das Verrechnungskonto oder einen Verkauf von Wertpapieren vornehmen.

Kann ein Verrechnungskonto gepfändet werden?

Grundsätzlich erstreckt sich eine Pfändung auf jegliches vorhandenes Kontovermögen. Darin eingeschlossen sind Guthaben aus einem Anlagekonto und Depotvermögen. Eine Ausnahme besteht beim Konto mit Pfändungsschutz.

Wie kann ich ein Verrechnungskonto kündigen?

Wenn du dein Depotkonto nach einem Depotübertrag oder Wertpapierverkauf oder dein Festgeldkonto nach Ablauf der Festgeldanlage nicht weiter nutzen und auflösen möchtest, reicht eine normale Kündigung aus. Du musst beim Kündigen ein neues Bankkonto angeben, damit etwaiges Geld aus deinem bisherigen Verrechnungskonto dorthin überwiesen werden kann.

Thomas Detlef Bär

Veröffentlicht von

Als studierter Ökonom habe ich mich jahrelang in erster Linie mit betriebswirtschaftlichen Problemen befasst. Seit mehr als zehn Jahren sehe ich meine Berufung darin, Wissen und Erfahrungen rund um private Finanzen aufzubereiten und in Ratgeberform zu vermitteln.