Nach wie vor bietet eine Reihe von Banken ein kostenloses Girokonto an, welches du am besten durch einen Vergleich findest
Kostenfrei bedeutet beim Girokonto allerdings nicht, dass sämtliche Leistungen gebührenfrei sind
Zahlreiche kostenfreie Girokonten sind an eine Bedingung geknüpft, etwa einen Mindestgeldeingang pro Monat
Neben den Kontoführungsgebühren solltest du beim Vergleich der kostenlosen Girokonten insbesondere auf die Dispozinsen achten, denn diese machen oft einen noch höheren Betrag als die Gebühren für das Konto selbst aus
Ein kostenloses Girokonto wird mittlerweile von zahlreichen Geldinstituten angeboten. Im weiteren Verlauf stellen wir dir einige kostenfreie Girokonto-Anbieter vor. Direktbanken verzichten häufig auf die Kontoführungsgebühr. Allerdings sollten Verbraucher:innen in jedem Fall einen Blick auf die Bedingungen werfen, denn nicht immer ist ein als kostenlos beworbenes Girokonto auch tatsächlich komplett gratis. Gebühren können beispielsweise für das Ausstellen einer Kreditkarte oder beim Bargeldbezug am Automaten entstehen.
Mitunter sind kostenlose Girokonten auch mit gewissen Bedingungen wie einem monatlichen Gehaltseingang verbunden. Wer die Angebote genau vergleicht, kann durch einen Kontowechsel leicht 100 Euro pro Jahr einsparen.
Die besten kostenlosen Girokonten
Es gibt zwar nicht mehr Unmengen an kostenlosen Konten, dennoch ist der Markt groß genug, um den Überblick zu verlieren.
Hier stellen wir dir deshalb unsere besten 2 Angebote an kostenlosen Konten vor:
Das beste kostenlose Konto: Gebührenfreies Girokonto der Consorsbank
Die Consorsbank gehört zur französischen Bankengruppe BNP Paribas. Kontoinhaber:innen bekommen zum Girokonto eine kostenlose Visa-Kreditkarte, zusätzlich ist eine V Pay-Bankkarte für 1 Euro pro Monat erhältlich. Die Visa-Karte kann innerhalb der Eurozone zum kostenlosen Bezahlen eingesetzt werden. Das Girokonto ist bei monatlichem Geldeingang ab 700 Euro oder für alle unter 28 Jahren kostenlos.
Fakten zum Consorsbank Girokonto:
Keine Kontoführungsgebühren
Kostenlos Bargeld abheben im Euroraum (bei Beträgen ab 50 Euro; 1,95 Euro Gebühr bei geringeren Beträgen)
Das comdirect Girokonto ermöglicht Kund:innen kostenlose Bargeldeinzahlungen an Bankschaltern und Geldautomaten, ein Service, der bei vielen Onlinebanken nur gegen Gebühren verfügbar ist. Die ersten drei Einzahlungen pro Jahr sind kostenfrei, danach wird eine Pauschalgebühr von 4,90 Euro erhoben.
Das Konto ist für Studierende, Schüler:innen, Praktikant:innen und Auszubildende unter 28 Jahren grundsätzlich kostenfrei. Für Kund:innen über 28 Jahre ist das Konto kostenfrei, wenn monatlich mindestens 700 Euro eingehen, drei Zahlungen pro Monat über Apple Pay oder Google Pay getätigt werden oder monatlich ein Wertpapier-Trade oder eine Sparplan-Ausführung erfolgt. Andernfalls beträgt die Kontoführungsgebühr 4,90 Euro pro Monat.
Mit der girocard können Kund:innen in der Eurozone kostenfrei Bargeld abheben. Für die Nutzung der Visa-Karte und für Zahlungen in Fremdwährungen fallen Gebühren an. In Deutschland ist der Bargeldbezug an den 7.000 Automaten der Cash Group kostenfrei.
Fakten zum comdirect Girokonto:
Keine Kontoführungsgebühren
Mit der Visa-Karte im Euroraum kostenlos Bargeld abheben
girocard ermöglicht kostenlosen Bargeldbezug an Automaten der Cash Group
Bargeldeinzahlungen am Schalter und an Automaten der Commerzbank
Abheben im Inland:
3.320
Automaten -
5 kostenlose Abhebungen pro Monat ueberall in der Eurozone an jedem Geldautomaten und unbegrenzte kostenlose Abhebungen an einem der 40.000 Santander-Geldautomaten weltweit.
Abheben im Ausland:
40.000
Automaten -
5 kostenlose Abhebungen pro Monat weltweit und unbegrenzte kostenlose Abhebungen an einem der 40.000 Santander-Geldautomaten weltweit
Abheben im Inland:
3.200
Automaten -
An allen Geldautomaten des CashPools
Abheben im Ausland:
0
Automaten -
Keine kostenlosen Bargeldabhebungen (ausgenommen einige ausgew�hlte Partnerbanken in Frankreich, Belgien und Spanien)
Bargeld kostenlos abheben mit der Kreditkarte
Abheben im Inland:
350
Automaten -
An allen Geldautomaten der TARGOBANK
Abheben im Ausland:
0
Automaten -
Keine kostenlosen Bargeldabhebungen
Abheben im Inland:
23.000
Automaten -
6 kostenlose Abhebungen, 2,00 Euro für jede weitere Auszahlung an allen Geldautomaten der Sparkasse innerhalb Deutschlands
Abheben im Ausland:
0
Automaten -
6 kostenlose Abhebungen
Bargeld kostenlos abheben mit der Kreditkarte
Abheben im Inland:
0
Automaten -
Keine kostenlosen Bargeldabhebungen
Abheben im Ausland:
0
Automaten -
Keine kostenlosen Bargeldabhebungen
Abheben im Inland:
23.000
Automaten -
4 kostenlose Abhebungen pro Monat, darüber 2 Euro an an allen Geldautomaten der Sparkasse innerhalb Deutschlands
Abheben im Ausland:
1.600.000
Automaten -
An allen MasterCard und VISA Geldautomaten weltweit
Der größte Vorteil liegt natürlich im Verzicht auf die Kontoführungsgebühren. Dabei sollten Verbraucher:innen genau darauf achten, welche Leistungen bei einem kostenlosen Girokonto enthalten sind. Zum Standard gehören alle Transaktionen, die per Onlinebanking durchgeführt werden. Hier können Kund:innen etwa Überweisungen vornehmen oder Daueraufträge einreichen. Kostenlose Girokonten werden mitunter auch von Filialbanken angeboten. Voraussetzung ist dabei zumeist, dass die Kund:innen ihre Bankgeschäfte komplett über das Internet abwickeln. Beleghafte Überweisungen in der Filiale werden zumeist berechnet.
Tipp!
Eine kostenlose Maestro- bzw. girocard sollte in jedem Fall enthalten sein. Einige Banken bieten zu ihrem Girokonto zusätzlich noch eine kostenlose Kreditkarte an.
Wichtig ist zudem die Möglichkeit, kostenlos Bargeld zu beziehen. Um ihren Kund:innen ein möglichst breites Netz an Geldautomaten anzubieten, haben sich die Institute zusammengeschlossen. Zur Cash Group gehören etwa die Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank und HypoVereinsbank. Den Kund:innen steht dabei ein Netz von mehr als 9.000 Automaten zum kostenlosen Bargeldbezug zur Verfügung. CashPool ist ein zweiter Verbund, zu dem unter anderem die Sparda Banken, Targobank sowie zahlreiche Privatbanken mit deutschlandweit rund 3.000 Geldautomaten gehören. Insbesondere wer in ländlichen Gebieten wohnt, sollte auf eine ausreichende Zahl von Automaten achten.
SCHUFA-freies Konto zumeist nicht kostenlos
Bei der Eröffnung eines kostenlosen Girokontos wird in der Regel eine Abfrage bei der SCHUFA durchgeführt. Liegen hier negative Einträge vor, erfolgt meist eine Ablehnung. Zwar haben mittlerweile alle Bürger:innen Anspruch auf ein eigenes Girokonto, kostenlos sind diese Angebote jedoch nicht. Die Gebühren für ein solches auf Guthabenbasis geführtes Konto sind je nach Bank unterschiedlich. Ein genauer Girokonto Vergleich ist deshalb dringend zu empfehlen. Was die Leistungen betrifft, gibt es nur wenige Unterschiede. Kund:innen können ihre Bankgeschäfte online abwickeln und erhalten oftmals auf Wunsch eine Prepaid-Kreditkarte, welche ebenfalls auf Guthabenbasis funktioniert. Einen Dispokredit gibt es natürlich nicht. Für weitere Infos siehe Girokonto ohne Schufa.
Sonderkonditionen beim Konto für Studierende, Schüler:innen und Auszubildende
Viele Banken bieten für Schüler:innen, Studierende oder Auszubildende spezielle Angebote für ein Girokonto. Dabei gelten je nach Bank unterschiedliche Voraussetzungen. Zumeist gibt es Beschränkungen bezüglich des Alters oder es wird eine Immatrikulationsbescheinigung bzw. ein Ausbildungsvertrag gefordert. Solche Jugendkonten oder Studentenkonten gibt es fast immer kostenfrei. Zu den Leistungen gehört in der Regel eine girocard, um Bargeld abzuheben, in vielen Fällen gibt es dazu noch eine Prepaid Kreditkarte. Dies ist etwa ideal für Studierende, die eine gewisse Zeit im Ausland verbringen.
Mögliche versteckte Kosten und Gebühren
Wenn von einem kostenfreien Girokonto die Rede ist, dann ist damit ausschließlich die Kontoführungsgebühr gemeint, die nicht berechnet wird. In den Bereich der Kontoführungsgebühren wiederum fallen nur die Standardleistungen der Bank. Dazu zählen die Verbuchungen auf dem Konto, Ein- und Auszahlungen, Online-Überweisungen und zum Teil das Einrichten von Daueraufträgen.
Schon bei beleghaften Überweisungen hingegen berechnen Banken meist Gebühren. Dies gilt genauso für zusätzliche Leistungen, die vielfach im Kontext eines Girokontos in Anspruch genommen werden. Aus dem Grund möchten wir dir im Folgenden einige sogenannte versteckte Kosten nennen, die es in der Praxis häufig auch bei einem kostenlosen Konto zu beachten gilt:
Bei nahezu allen kostenfreien Konten sind ausschließlich Online-Überweisungen mit enthalten. Möchtest du hingegen eine beleghafte Überweisung in der Bankfiliale einreichen, fallen dafür zusätzliche Kosten an. Diese betragen nicht selten zwischen 0,50 Euro und 1,50 Euro pro Überweisung.
Kostenfaktor 2: Bareinzahlungen auf fremde Konten
Bareinzahlungen auf das eigene Konto sind bei nahezu allen Banken kostenfrei. Dies gilt allerdings nicht für Einzahlungen auf ein fremdes Konto. Dafür verlangen die Banken durchschnittlich zwischen 7,50 Euro und 15 Euro, sodass diese Leistung ebenfalls nicht unter die Kostenfreiheit fällt.
Kostenfaktor 3: Kundenkarte und Kreditkarte zum Konto
Manchmal ist die zum Girokonto zählende Bankkarte kostenfrei, ebenso eine Kreditkarte. Dies gilt allerdings nicht grundsätzlich, sodass sowohl die Bankkarte als auch die Kreditkarte zu den versteckten Kosten gehören können, die auch bei einem gebührenfreien Girokonto anfallen.
Kostenfaktor 4: Daueraufträge und Teilnahme am Lastschriftverfahren
Zwei weitere Leistungen können im Bereich der Kontoführung ebenfalls zu den versteckten Kosten zählen und nicht unter die Gebührenfreiheit fallen. Dazu gehören zum einen das Einrichten und Ändern von Daueraufträgen, zum anderen das Erteilen von Einzugsermächtigungen. Hier solltest du mit deiner jeweiligen Bank Rücksprache halten, ob diese Leistungen im kostenfreien Girokonto enthalten sind oder nicht.
Kostenfaktor 5: Dispozinsen
Auf keinen Fall in der kostenfreien Kontoführung enthalten sind die Dispozinsen. Solltest du also deinen Überziehungsrahmen in Anspruch nehmen, musst du dafür entsprechende Zinsen zahlen. Diese Tatsache scheint zwar klar, jedoch vergessen viele Kontoinhaber:innen, dass die Dispozinsen einen erheblichen Kostenfaktor darstellen.
Kostenfaktor 6: Bargeldverfügungen am Geldautomaten
Ebenfalls nicht immer gratis sind auch bei einem kostenlosen Girokonto Bargeldabhebungen am Geldautomaten. Zum einen sind diese oft nur im Inland oder maximal im europäischen Ausland kostenfrei, aber auch nur dann, wenn du die Abhebung an einem Geldautomaten des eigenen Verbundes vornimmst. Bei Bargeldverfügungen im außereuropäischen Ausland kommen dann häufig noch Fremdwährungsgebühren hinzu, die auch dann berechnet werden, wenn du ein gebührenfreies Girokonto hast.
Fazit zum kostenlosen Girokonto
Aktuell gibt es mehr als 20 Banken in Deutschland, die ein kostenloses Girokonto zur Verfügung stellen. Oft handelt es sich dabei entweder um reine Direktbanken, Anbieter eines Online-Kontos (per App) oder um Onlineangebote von Filialbanken. Die Kostenfreiheit bezieht sich allerdings nahezu ausschließlich auf die Kontoführung, dies jedoch häufig nur unter einer bestimmten Bedingung. So musst du bei den meisten kostenlosen Girokonten unter anderem einen Mindestgeldeingang pro Monat vorweisen.
Darüber hinaus sind in der Regel nur die Standardleistungen gratis, wenn die Kontoführung kostenlos ist. Beleghafte Überweisungen, das Einrichten von Daueraufträgen, der Erhalt von Kreditkarten und weitere Leistungen fallen öfter nicht unter die Kostenfreiheit. Zudem stellt der Dispositionskredit einen nicht unerheblichen Kostenfaktor dar, den du stets beachten solltest. So kann es passieren, dass ein kostenfreies Girokonto letztlich teurer als ein Konto mit Gebühren ist, weil die Bank höhere Dispozinsen veranschlagt.
Häufige Fragen und Antworten zu gebührenfreien Konten
Gibt es Dispo und Kreditkarte zum kostenlosen Konto automatisch dazu?
Die Einräumung eines Dispositionskredites hat im Grunde nichts damit zu tun, ob das Girokonto kostenlos ist oder nicht. Du musst auf jeden Fall bei einer Inanspruchnahme des Dispositionskredites entsprechende Dispozinsen zahlen. Daher entscheiden die Banken meist individuell, ob ein Dispositionskredit auf Antrag oder automatisch zum Konto eingeräumt wird.
Gleiches gilt im Prinzip für die Kreditkarte, denn auch deren Angebot hat nichts damit zu tun, ob das Konto kostenfrei ist oder nicht. Wenn die Bank dem kostenlosen Girokonto automatisch eine ebenso kostenfreie Kreditkarte hinzufügt, handelt es sich entweder um eine Prepaid- oder Classic-Kreditkarte oder aber dir wird eine Premium-Kreditkarte angeboten, die dann allerdings meistens mit einer Jahresgebühr zusammenhängt.
Was kann ich tun, wenn eine Bank für ein kostenloses Konto plötzlich Geld verlangt?
In der Vergangenheit haben mehrere Banken bereits von einem ehemals kostenlosen auf ein gebührenpflichtiges Konto umgestellt. Falls dies auch dein Girokonto betrifft, hast du natürlich ohnehin jederzeit die Möglichkeit, dein Konto zu kündigen. Eine Alternative wäre, mit der Bank zu verhandeln und vielleicht – unter bestimmten Voraussetzungen – dein Konto weiterhin gebührenfrei führen zu können. Ein Wechsel zu einem anderen Kreditinstitut ist natürlich grundsätzlich jederzeit möglich.
Kann man sagen, dass kostenlose Konten schlechter sind als kostenpflichtige?
Grundsätzlich beinhalten kostenlose Konten alle Standardleistungen, die auch kostenpflichtige Girokonten aufweisen. So kannst du das Onlinebanking nutzen, mit einer Bankkarte an Geldautomaten Bargeld verfügen und auch sonst die gewöhnlichen Leistungen eines Girokontos in Anspruch nehmen. Lediglich Zusatzleistungen sind in der Regel bei einem kostenlosen Konto trotzdem gebührenpflichtig. Daher sind kostenfreie Konten keinesfalls grundsätzlich schlechter als kostenpflichtige Girokonten.
Ist es möglich, mehrere kostenlose Girokonten bei unterschiedlichen Banken zu haben?
Selbstverständlich kannst du ein kostenloses Girokonto auch bei mehreren Kreditinstituten führen. Ob du bei mehreren Banken ein Girokonto erhalten kannst oder nicht, hat nichts damit zu tun, ob es sich um ein gebührenpflichtiges oder kostenfreies Konto handelt. Du solltest lediglich beachten, dass es beim Besitz mehrerer Girokonten im SCHUFA-Eintrag zu einer negativeren Bewertung deiner Kreditwürdigkeit kommen kann.