Baufinanzierungs-Vergleich 2024

Feda Mecan
| Anzahl Artikel: 422
Geschäftsführer und Investment-Experte Letzte Überarbeitung am 22. Februar 2024
  • Sortiert nach den besten Angeboten: Unsere Philosophie ist es, dir die wirklich besten Baufinanzierungen zu präsentieren, statt nach etwaigen Provisionen zu sortieren, die wir von Anbietern erhalten.
  • Repräsentative Zinsen: Die Zinsen der einzelnen Angebote entsprechen dem gesetzlich vorgeschriebenen repräsentativen Beispiel. Bei einer guten Bonität ist es wahrscheinlich, dass auch du genau diesen Zins zahlen würdest.
  • Natürlich ist der Vergleich kostenlos und unverbindlich sowie SCHUFA-neutral. Ferner kannst du dich in den Testberichten näher zu den einzelnen Baufinanzierungen informieren.
  • Werbefrei (auch danach): Wir geben keinerlei Daten an die Anbieter weiter, setzen keine Cookies und nerven dich auch nicht mit Werbebannern. Für ein besonders angenehmes Nutzungserlebnis.

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Kleinste Zinsdifferenzen können gewaltige Unterschiede machen. Glaubst du nicht? Stell dir eine Baufinanzierung über 15 Jahre und 350.000 Euro vor. Die jährliche Tilgung beträgt 4 Prozent. Und jetzt stell dir vor, du bezahlst einmal 1 Prozent p.a. effektive Zinsen und einmal 0,8 Prozent und damit 0,2 Prozent weniger. Durch diesen minimalen Unterschied sparst du hochgerechnet auf 15 Jahre satte 7.000 Euro.

Genau deshalb ist es wichtig, beim Vergleich verschiedener Baufinanzierungen auch auf minimale Unterschiede zu achten. Gib unten die Finanzierungssumme und die gewünschte Laufzeit sowie die jährliche Tilgung ein. Der Vergleich zeigt dir dann die aktuell beste Baufinanzierung für dein Immobilienvorhaben. Mehr Informationen zur Baufinanzierung an sich findest du darunter.

Unsere Top 3 Empfehlungen für Baufinanzierungen

Bei den Anbietern für Baufinanzierungen ähnlich wie bei Ratenkrediten zu differenzieren, wird immer schwieriger. Hintergrund ist, dass sich immer mehr Banken davon verabschieden, selbst noch Baukredite zu vergeben. Sie beschränken sich vielmehr auf die reine Vermittlerfunktion. Beispiele dafür sind die Consorsbank oder die 1822direkt, Tochter der Frankfurter Sparkasse. In der Spitze bieten diese Vermittler mehr als 400 Geldgeber an. Gehen wir nur von 3 Anbietern aus, wird es bereits unwahrscheinlich, dass 1.200 Geldgeber aus den Bereichen Bank, Versicherung, Pensionskasse oder Bausparkasse am Markt aktiv sind – wir würden immer auf dieselben finalen Finanzierer treffen. Die Top 3 Empfehlungen müssen also auch anhand anderer Kriterien festgemacht werden.

Interhyp

Hast du eine, hast du alle – dieser Satz könnte für die Interhyp gelten. Dieser Baufinanzierungsvermittler mit mehr als 400 Kontakten zählt zu den Schwergewichten in der Branche. Der größte Baufinanzierungsvermittler Deutschlands wurde bereits 1999 gegründet und hat seinen Sitz in München. Seit dem Jahr 2008 gehört die Interhyp zur ING Group. Im Jahr 2020 vermittelten die Münchner Finanzierungen mit einem Volumen von über 28 Milliarden Euro.

Die wichtigsten Daten

  • Über 500 Finanzierungpartner
  • Finanzierungsvolumen über 28 Milliarden Euro in 2020
  • Zinsen ab 0,55 Prozent p.a.
  • Sollzinsbindung bis zu 30 Jahre
  • Vollfinanzierung möglich
Vorteile
  • Zugriff auf praktisch alle Geldgeber in Deutschland
  • Persönliche:r Berater:in, der / die den gesamten Finanzierungsprozess begleitet
  • Keine Kosten für Darlehensnehmer:innen
  • Alle Finanzierungsarten und Varianten erhältlich
Nachteile
  • Aufgrund der Abdeckung des Gesamtmarktes sind keine Nachteile ersichtlich
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creditweb

Analog zur Interhyp handelt es sich hier um einen Baufinanzierungsvermittler mit Zugriff auf über 400 Geldgeber. Die Unterschiede bei den beworbenen Zinsen resultieren aus den unterschiedlichen Vorgaben wie Zinsbindungsdauer oder Beleihungsauslauf.

Die wichtigsten Daten

  • Über 400 Geldgeber
  • Zinsbindungsdauer bis zu 30 Jahre
  • Vollfinanzierung möglich
  • Zinsen ab 0,30 Prozent effektiv
Vorteile
  • Begleitung durch feste:n persönliche:n Ansprechpartner:in
  • Alle Darlehensvarianten erhältlich
  • Keine Kosten für Darlehensnehmer:innen
  • Fast vollständige Marktabdeckung
Nachteile
  • Aufgrund der fast vollständigen Marktabdeckung sind keine Nachteile ersichtlich
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ING

Man kann sagen, die ING ist eine der wenigen Banken, die noch eine echte eigene Baufinanzierung anbieten. Das ist auch gut möglich, immerhin gönnt sich die ING Group den größten deutschen Baufinanzierungsvermittler Interhyp als Konzerntochter. Die ING hat sich einen Namen im Bereich Baufinanzierung gemacht. Eine schnelle und transparente Abwicklung in Kombination mit guten Konditionen und attraktiven Sonderaktionen haben die ING in die Spitzengruppe deutscher Baufinanzierer gebracht.

Die wichtigsten Daten

  • Forward-Darlehen mit bis zu 60 Monate Vorlaufzeit
  • Effektiver Jahreszins zwischen 3,63 Prozent und 5,05 Prozent (Stand Februar 2024)
  • Zinsbindungsdauer bis 30 Jahre
  • Regionaler Zinsrabatt in Höhe von 0,10 Prozent
  • Mindestdarlehensbetrag ab 75.000 Euro, darunter Wohnkredit als klassischer Ratenkredit
Vorteile
  • Individuelle Betreuung während der Finanzierungsphase
  • Wiederkehrende Zinsaktionen auch für Bestandskund:innen
  • Keine Bearbeitungsgebühren
  • Zinsen orientieren sich sowohl am Beleihungsauslauf als auch an der Darlehenshöhe
  • 12 Monate ohne Bereitstellungszinsen
Nachteile
  • Es sind keine Nachteile bei der ING-Baufinanzierung aufgefallen
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Baufinanzierungs-Vergleichsrechner

Nettodarlehen
Euro
Kreditlaufzeit
Postleitzahl
Beleihung
Tilgung
 
Sollzins gebunden
effektiver Jahreszins
monatliche Rate
Restschuld
vergleich-auch-du.de
Baufinanzierung
(1 Bewertungen)
2,88% Sollzins
2,95% Effektivzins
412,50€ monatlich
76.770,15€ Restschuld
Repr. Bsp: Effektiver Jahreszins: 2,95%, Sollzins gebunden p.a.: 2,88%, Bearbeitungsgebühr: 0,00%, Nettodarlehensbetrag: 100.000 €, 120 Raten, besichert durch Grundpfandrecht, Kosten für Eintragung Grundschuld und Gebäudeversicherung nicht enthalten, Gesamtbetrag: 126.102,15 €
Baufiline
Baufinanzierung
(1 Bewertungen)
3,06% Sollzins
3,14% Effektivzins
428,33€ monatlich
76.539,59€ Restschuld
Repr. Bsp: Effektiver Jahreszins: 3,14%, Sollzins gebunden p.a.: 3,06%, Bearbeitungsgebühr: 0,00%, Nettodarlehensbetrag: 100.000 €, 120 Raten, besichert durch Grundpfandrecht, Kosten für Eintragung Grundschuld und Gebäudeversicherung nicht enthalten, Gesamtbetrag: 127.747,41 €, Darlehensgeber/-vermittler: BaufiService GmbH, Am Stockenwald 1, 88276 Berg
Interhyp
Baufinanzierung
(1 Bewertungen)
3,20% Sollzins
3,25% Effektivzins
437,50€ monatlich
76.404,75€ Restschuld
Repr. Bsp: Effektiver Jahreszins: 3,25%, Sollzins gebunden p.a.: 3,20%, Bearbeitungsgebühr: 0,00%, Nettodarlehensbetrag: 100.000 €, 120 Raten, besichert durch Grundpfandrecht, Kosten für Eintragung Grundschuld und Gebäudeversicherung nicht enthalten, Gesamtbetrag: 128.697,72 €, Darlehensgeber/-vermittler: Interhyp AG, Marcel-Breuer-Str. 18, 80807 München
Consorsbank
Baufinanzierung
(1 Bewertungen)
3,20% Sollzins
3,25% Effektivzins
437,50€ monatlich
76.404,75€ Restschuld
Repr. Bsp: Effektiver Jahreszins: 3,25%, Sollzins gebunden p.a.: 3,20%, Bearbeitungsgebühr: 0,00%, Nettodarlehensbetrag: 100.000 €, 120 Raten, besichert durch Grundpfandrecht, Kosten für Eintragung Grundschuld und Gebäudeversicherung nicht enthalten, Gesamtbetrag: 128.697,72 €, Darlehensgeber/-vermittler: BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland, Bahnhofstrasse 55, 90402 Nürnberg
DTW Immobilienfinanzierung
Baufinanzierung
(1 Bewertungen)
3,25% Sollzins
3,30% Effektivzins
441,67€ monatlich
76.343,13€ Restschuld
Repr. Bsp: Effektiver Jahreszins: 3,30%, Sollzins gebunden p.a.: 3,25%, Bearbeitungsgebühr: 0,00%, Nettodarlehensbetrag: 100.000 €, 120 Raten, besichert durch Grundpfandrecht, Kosten für Eintragung Grundschuld und Gebäudeversicherung nicht enthalten, Gesamtbetrag: 129.129,15 €, Darlehensgeber/-vermittler: DTW GmbH, Q5, 14-22, 68161 Mannheim
PSD Bank Nürnberg
Baufinanzierung
(1 Bewertungen)
3,40% Sollzins
3,45% Effektivzins
454,17€ monatlich
76.157,03€ Restschuld
Repr. Bsp: Effektiver Jahreszins: 3,45%, Sollzins gebunden p.a.: 3,40%, Bearbeitungsgebühr: 0,00%, Nettodarlehensbetrag: 100.000 €, 120 Raten, besichert durch Grundpfandrecht, Kosten für Eintragung Grundschuld und Gebäudeversicherung nicht enthalten, Gesamtbetrag: 130.421,36 €, Darlehensgeber/-vermittler: PSD Bank Nürnberg eG, Willy-Brandt-Platz 8, 90402 Nürnberg
CE-Baufinanz
Baufinanzierung
(1 Bewertungen)
3,44% Sollzins
3,50% Effektivzins
458,33€ monatlich
76.094,58€ Restschuld
Repr. Bsp: Effektiver Jahreszins: 3,50%, Sollzins gebunden p.a.: 3,44%, Bearbeitungsgebühr: 0,00%, Nettodarlehensbetrag: 100.000 €, 120 Raten, besichert durch Grundpfandrecht, Kosten für Eintragung Grundschuld und Gebäudeversicherung nicht enthalten, Gesamtbetrag: 130.851,41 €, Darlehensgeber/-vermittler: CE-Baufinanz GmbH, Kronsaalsweg 70-74, 22525 Hamburg
ING
Baufinanzierung
(1 Bewertungen)
3,51% Sollzins
3,60% Effektivzins
466,67€ monatlich
75.969,05€ Restschuld
Repr. Bsp: Effektiver Jahreszins: 3,60%, Sollzins gebunden p.a.: 3,51%, Bearbeitungsgebühr: 0,00%, Nettodarlehensbetrag: 100.000 €, 120 Raten, besichert durch Grundpfandrecht, Kosten für Eintragung Grundschuld und Gebäudeversicherung nicht enthalten, Gesamtbetrag: 131.710,47 €, Darlehensgeber/-vermittler: ING-DiBa AG, Theodor-Heuss-Allee 2, 60486 Frankfurt am Main
Allianz
Baufinanzierung
(1 Bewertungen)
3,55% Sollzins
3,61% Effektivzins
467,50€ monatlich
75.956,45€ Restschuld
Repr. Bsp: Effektiver Jahreszins: 3,61%, Sollzins gebunden p.a.: 3,55%, Bearbeitungsgebühr: 0,00%, Nettodarlehensbetrag: 100.000 €, 120 Raten, besichert durch Grundpfandrecht, Kosten für Eintragung Grundschuld und Gebäudeversicherung nicht enthalten, Gesamtbetrag: 131.796,30 €, Darlehensgeber/-vermittler: Allianz Deutschland AG, Königinstraße 28, 80802 München
1822direkt
Baufinanzierung
(1 Bewertungen)
3,78% Sollzins
3,81% Effektivzins
484,17€ monatlich
75.702,66€ Restschuld
Repr. Bsp: Effektiver Jahreszins: 3,81%, Sollzins gebunden p.a.: 3,78%, Bearbeitungsgebühr: 0,00%, Nettodarlehensbetrag: 100.000 €, 120 Raten, besichert durch Grundpfandrecht, Kosten für Eintragung Grundschuld und Gebäudeversicherung nicht enthalten, Gesamtbetrag: 133.509,93 €, Darlehensgeber/-vermittler: Frankfurter Sparkasse, Neue Mainzer Straße 47-53, 60311 Frankfurt am Main
* Werte für gewählten Zeitraum, die Berechnung erfolgt auf Basis der aktuellen Zinssätze vom 19.03.2024. Alle Angaben ohne Gewähr, © 2024 financeAds.net
In Kooperation mit financeAds: Datenschutzhinweise

Deutsche Banken und Sparkassen leihen sich Geld bei der Europäischen Zentralbank. Bei einem niedrigen Leitzinssatz bekommen sie das Geld zu einem niedrigen Zinssatz. Dann können sie Kreditnehmer:innen einen Kredit zu guten Konditionen anbieten.

Der Leitzinssatz der Europäischen Zentralbank ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Als Folge dieser Entwicklung können Verbraucher:innen sehr günstig eine Baufinanzierung (Baukredit) erhalten und sich leichter den Traum vom eigenen Heim erfüllen.

Wenn du ein Haus oder eine Eigentumswohnung erwerben möchtest, solltest du die Gunst der Stunde nutzen und dich jetzt für eine Baufinanzierung entscheiden sowie die Angebote der verschiedenen Banken bei onlinebanken.com vergleichen. Denn die Kreditinstitute habe die Möglichkeit, die Konditionen für eine Baufinanzierung (Baukredit) selbst festzulegen. Diese Möglichkeit nehmen sie auch wahr. Deshalb unterscheiden sich die Baufinanzierungsangebote der verschiedenen Banken.

Die angebotenen Zinssätze sind, so scheint es zumindest auf den ersten Blick, bei allen Banken und Sparkassen fast auf demselben Niveau. Oft unterscheidet sich der angebotene Effektivzinssatz, der neben dem Nominalzins alle Nebenkosten enthält, nur um 0,5 oder 0,6 Prozentpunkte. Dieser Unterschied sieht nicht sehr groß aus. Bei einer langen Tilgungsdauer kann er sich aber gravierend auf die monatliche Rate auswirken, da dann die Tilgung nur einen Bruchteil der Rate ausmacht. Denn bei einer langen Laufzeit ist in den Anfangsjahren der Zinsanteil sehr hoch.

Effektiver Jahreszins: Auswirkung auf die monatliche Rate

Wie sich der angebotene Effektivzinssatz auf die Höhe der monatlichen Belastung auswirkt, lässt sich am besten anhand eines Beispiels erklären: Dabei vergleichen wir die Angebote von 2 Banken bei einem Nettokreditbetrag von 100.000 Euro und einer Tilgung von 2 Prozent.

Beispiel

Die erste Bank sieht bei einem Kreditbetrag von 100.000 Euro und einer Zinsbindung von 10 Jahren einen Zinssatz von 1,42 Prozent vor. Dies entspricht bei einer 2-prozentigen Tilgung einer monatlichen Rate von 284 Euro. Ein zweiter Anbieter hat bei gleichen Rahmenbedingungen eine Verzinsung von 2,02 Prozent. Bei ihm beträgt die monatliche Rate 333 Euro. Dies entspricht einem Plus von 49 Euro bzw. 17,3 Prozent.

Wie man unserem Beispiel entnehmen kann, führt allein die Erhöhung des Effektivzinssatzes um 0,6 Prozentpunkte dazu, dass Kreditnehmer:innen über 17 Prozent mehr zahlen müssen. Da dies niemand möchte, empfehlen wir in jedem Fall, einen Baufinanzierungs-Vergleich durchzuführen. Dies kannst du mithilfe unseres Vergleichsrechners tun.

Arten der Baufinanzierung und ihre Besonderheiten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um eine Immobilie zu finanzieren. In vielen Fällen empfiehlt es sich, die verschiedenen Möglichkeiten der Finanzierung miteinander zu kombinieren und so nicht nur von einem guten Zinsniveau zu profitieren, sondern auch staatliche Förderungen in Anspruch zu nehmen.

Wir stellen dir hier die verschiedenen Varianten kurz vor und gehen dabei auf die Besonderheiten folgender Finanzierungsformen ein:

  • Annuitätendarlehen
  • Volltilgerdarlehen
  • Vollfinanzierung
  • Forward-Darlehen
  • Variables Darlehen
  • Bausparvertrag
  • Riester-Rente
  • Lebensversicherung

Das Annuitätendarlehen – die klassische Form der Baufinanzierung

Bei dem Annuitätendarlehen handelt es sich um die klassische Form der Baufinanzierung. Hier zahlen Bauherr:innen jeden Monat einen festgelegten Betrag, der sich aus dem Kreditzins und der Tilgung zusammensetzt. Bauherr:innen haben bei dieser Finanzierungsform jeden Monat dieselbe Belastung. Dies ist ein großer Vorteil. Der Nachteil ist jedoch, dass die Annuität, also die monatliche Zahlung, in den ersten Jahren einen sehr großen Zinsanteil aufweist. Infolgedessen reduziert sich die Restschuld nur minimal. Um dies zu verhindern, solltest du die anfängliche Tilgung möglichst hoch wählen. Sie sollte mindestens 2 Prozent betragen. Nur so ist es möglich, eine Immobilie in einem angemessenen Zeitrahmen vollständig zu tilgen.

Die Dauer der Zinsbindung ist bei einem Annuitätendarlehen festgeschrieben. Die Zinsbindung kann 5 bis 20 Jahre betragen. Nach Ablauf der Zinsbindung wird der Zinssatz an den aktuellen Markt angepasst. Dies kann für Bauherr:innen von Vor- oder Nachteil sein. Warum dies so ist, erfährst du im Abschnitt Zinsen.

Das Volltilgerdarlehen – eine spezielle Form des Annuitätendarlehens

Das Volltilgerdarlehen ist eine Variante des Annuitätendarlehens. Die Besonderheit dieses Darlehens liegt in der Tatsache, dass bei diesem Darlehen die Hypothek mit Ablauf der Zinsbindung vollständig getilgt ist und eine Anschlussfinanzierung nicht benötigt wird.

Um ein Darlehen in 5 oder in 20 Jahren vollständig tilgen zu können, ist der Tilgungssatz sehr hoch zu wählen. Dies ist, vor allem wenn man sich noch etwas finanziellen Spielraum einräumen möchte, nur wenigen Bauherr:innen möglich. Deshalb fällt die Wahl eher selten auf ein Volltilgerdarlehen.

Sofern du dich für ein Volltilgerdarlehen interessierst, solltest du genau prüfen, ob du die Raten für ein solches Darlehen wirklich die nächsten 10 oder 20 Jahre lang aufbringen können wirst. Weil du aktuell gut verdienst, muss dies nicht in der Zukunft der Fall sein. Es gibt viele Veränderungen, die sich auf dein zukünftiges Einkommen auswirken können. Bedenke bitte, wie sich deine Familienplanung auf dein Budget auswirken kann. Frage dich, ob du oder dein:e Partner:in in 10 Jahren noch Vollzeit arbeiten gehen möchtet oder ob man ein paar Jahre zu Hause bleibt, um die Kinder zu betreuen.

Hinweis

Solltest du dir unsicher sein, wie sich die Zukunft entwickelt, wähle lieber eine Baufinanzierung mit einer geringeren Annuität und achte bei der Auswahl des Anbieters darauf, dass hohe Sondertilgungen möglich sind.

Vollfinanzierung – eine Finanzierung für Bauherr:innen ohne Eigenkapital

Die Vollfinanzierung ist eine Sonderform des Annuitätendarlehens, bei der Bauherr:innen kein Eigenkapital mit einbringen und bei der die Bank gegebenenfalls nicht nur den Kaufpreis, sondern auch die Kaufnebenkosten finanziert.

Für die Banken stellt eine Vollfinanzierung ein sehr großes Risiko dar. Aus diesem Grund verlangen sie von Bauherr:innen ohne Eigenkapital einen sehr hohen Zins. Wie groß die Unterschiede sind, macht folgendes Beispiel sehr gut deutlich.

Beispiel

Im ersten Fall kauft ein Mann eine Eigentumswohnung für 200.000 Euro. Er hat Eigenkapital in Höhe 100.000 Euro und möchte bei einer Tilgung von 2 Prozent einen Nettokredit in Höhe von 100.000 Euro aufnehmen. Er bekommt von seiner Bank einen effektiven Zinssatz von 1,18 Prozent angeboten und muss eine monatliche Rate von 264 Euro bezahlen. Ein zweiter Mann ohne Eigenkapital möchte im selben Haus für 100.000 Euro eine kleinere Wohnung kaufen. Er fragt bei derselben Bank 100.000 Euro an und bekommt von der Bank einen Zinssatz von 1,79 Prozent angeboten und muss, sofern er das Angebot annimmt, jeden Monat eine Rate von 315 Euro bezahlen. Bei einem gleichen Nettokreditbetrag sind dies rund 50 Euro bzw. 20 Prozent mehr.

Wie man an unserem Beispiel sieht, sind die Konditionen bei einer Vollfinanzierung immer sehr schlecht. Aus diesem Grund raten wir dir tendenziell von einer Vollfinanzierung ab. Solltest du dich trotzdem für diese Finanzierungsform entscheiden, achte bei der Auswahl eines Anbieters auf die Möglichkeiten der kostenlosen Sondertilgungen.

Forward-Darlehen – eine Möglichkeit für eine Anschlussfinanzierung

Beim Forward-Darlehen handelt es sich um ein spezielles Annuitätendarlehen, welches bereits jetzt abgeschlossen, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt, oft erst ein paar Jahre später, ausgezahlt wird. In der Regel wird dieses Darlehen für eine Anschlussfinanzierung verwendet.

Die Konditionen eines Forward-Darlehens sind schlechter als bei einem sofort fälligen Annuitätendarlehen, da die Banken und Sparkassen bei dieser Darlehensform einen Aufschlag erheben. Nichtsdestotrotz kann der Abschluss eines solchen Darlehens sinnvoll sein, da man sich dadurch einen günstigen Zinssatz sichern kann.

Wenn Bauherr:innen in 5 Jahren eine Anschlussfinanzierung benötigen und mit steigenden Zinsen rechnen, können sie sich durch das Forward-Darlehen einen günstigen Zins sichern. Man muss dabei allerdings bedenken, dass es sich bei einem Forward-Darlehen um einen richtigen Vertrag und nicht nur um eine Option handelt. Dies bedeutet in der Praxis, dass der vereinbarte Zins auch dann gilt, wenn das Zinsniveau gefallen sein sollte. Man muss das Darlehen in Anspruch nehmen. Tut man das nicht, hat die Bank einen Entschädigungsanspruch in Form einer Nichtabnahmeentschädigung.

Das variable Darlehen – ein Darlehen ohne festen Sollzinssatz

Bei dem variablen Darlehen gibt es im Gegensatz zum Annuitätendarlehen keine langfristige Sollzinsbindung. Die Höhe der monatlichen Rate setzt sich bei diesem Darlehen aus der vereinbarten Tilgung sowie den Zinsen laut aktuellem Zinssatz zusammen.

Beim variablen Darlehen wird der Sollzinssatz circa alle 3 Monate angepasst. Die Grundlage für die Anpassung stellt die Entwicklung des Euribor-Geldmarktzinses dar. Wenn dieser steigt, steigen die Kosten für das variable Darlehen. Dies ist gerade bei einem knappen Budget ein großes Risiko. Deshalb denken viele Anleger:innen, dass das variable Darlehen grundsätzlich eine schlechte Finanzierungsalternative ist. Dies ist jedoch nicht so. In Einzelfällen kann die Aufnahme eines variablen Darlehens sinnvoll sein.

Wir empfehlen die Aufnahme eines variablen Darlehens dann, wenn du das Darlehen nur für die Zwischenfinanzierung benötigst. Sofern du beispielsweise in einem Jahr 50.000 Euro aus einer Festgeldanlage erhältst, empfiehlt es sich, diesen Betrag durch das variable Darlehen zwischenzufinanzieren. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass ein variables Darlehen mit einer Frist von 3 oder 6 Monaten gekündigt werden kann, ohne das eine Vorfälligkeitsentschädigung entsteht. Dir entstehen durch die Kündigung somit keine Kosten.

Sofern auf dem Geldmarkt das Zinsniveau sehr hoch ist und du mit einem fallenden Leitzinssatz rechnest, solltest du dich unter Umständen ebenfalls für ein variables Darlehen entscheiden. Denn ein variables Darlehen kannst du, wenn der Zinssatz ein tiefes Niveau erreicht, in ein Annuitätendarlehen umwandeln.

Bausparvertrag – die ideale Ergänzung zum Annuitätendarlehen

Bei einem Bausparvertrag handelt es sich um eine spezielle Form der Baufinanzierung. Er ist kein klassisches Immobiliendarlehen, da jeder Bausparvertrag eine Ansparphase vorsieht. Damit du einen Bausparvertrag für deine Immobilienfinanzierung verwenden kannst, musst du in der Regel erst einmal 30 bis 50 Prozent der Bausumme angespart haben.

Falls du eine Immobilie mit einem Wert von 150.000 Euro vollständig durch deinen Bausparvertrag finanzieren möchtest, benötigst du bei einer vorgeschriebenen Ansparsumme von 40 Prozent ein Guthaben von 60.000 Euro auf dem Bausparkonto. Wenn du dies nicht hast und auch in absehbarer Zeit auf das Konto nicht einzahlen kannst, empfehlen wir, den Bausparvertrag ergänzend zu einem Annuitätendarlehen zu verwenden und beispielsweise nur eine Bausparsumme von 50.000 Euro zu wählen. Hier fällt bei gleichen Rahmenbedingungen nur ein Ansparbetrag von 20.000 Euro an.

Durch einen Bausparvertrag, der zu jeder Zeit abgeschlossen werden kann, können zukünftige Bauherr:innen schon heute von den positiven Rahmenbedingungen profitieren und sich einen günstigen Zinssatz sichern. Dies ist, gerade unter der Berücksichtigung des derzeitigen Zinsniveaus, ein sehr großer Vorteil. Deshalb empfehlen wir allen, die vielleicht auch erst in 5 oder 10 Jahren eine Immobilie bauen oder erwerben möchten, schon heute einen Bausparvertrag abzuschließen. Dieser kann, sofern bestimmte Voraussetzungen gegeben sind, staatlich gefördert werden. Auf die genauen Möglichkeiten der Förderung gehen wir später noch genauer ein.

Riester-Rente – die private Altersvorsorge kann für die Baufinanzierung genutzt werden

Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte Rente, die der Altersvorsorge dient. Aufgrund der staatlichen Förderung ist bei dieser Rente eine Auszahlung vor dem vollendeten 60. oder 62. Lebensjahr grundsätzlich ausgeschlossen. Eine Ausnahme gilt jedoch bei einer Immobilienfinanzierung.

Sofern du die Riester-Förderung für die Finanzierung einer selbst genutzten Immobilie verwenden möchtest, kannst du schon heute durch das Wohn-Riestern auf die Förderung zugreifen. Allerdings solltest du hierbei beachten, dass der Erhalt der Riester-Zulagen an die Voraussetzung der Eigennutzung geknüpft ist. Dies kann in der Praxis zu Problemen führen.

Wenn du beispielsweise heute für eine selbst genutzte Eigentumswohnung Wohn-Riester erhältst, musst du die erhaltenen Zulagen zurückzahlen, falls du die Wohnung zum Beispiel in 2 Jahren wieder verkaufen oder vermieten solltest. Ausnahmen von dieser Regelung gelten nur dann, wenn du den Förderbetrag innerhalb einer gewissen Frist wieder in selbst genutztes Wohneigentum investierst oder die Vermietung deiner Wohnung berufsbedingt sowie befristet ist. So solltest du beispielsweise nach einem einjährigen Auslandsaufenthalt deine Wohnung wieder selbst nutzen.

Lebensversicherung – eine teure und unsichere Finanzierungsalternative

Lebensversicherung

Viele Bauherr:innen haben irgendwann einmal eine kapitalbildende Lebensversicherung abgeschlossen und fragen sich, ob sie das Guthaben aus der Lebensversicherung für die Baufinanzierung verwenden können. Diese Frage können wir mit einem klaren Ja beantworten. Nichtsdestotrotz raten wir aufgrund der hohen Kosten eher davon ab.

Sofern du deine Lebensversicherung für die Baufinanzierung verwenden möchtest, stehen dir 3 Möglichkeiten offen. Die erste Möglichkeit ist die Nutzung der privaten Lebensversicherung als endfällige Hypothek. Wenn du dich für diese Variante entscheiden solltest, wird die Lebensversicherung in eine Hypothek umgewandelt. Sobald sie fällig wird, wird die Baufinanzierung getilgt. Bis dahin zahlst du nur die Zinsen auf dein Bauspardarlehen.

Ob eine vollständige Tilgung deines Bauspardarlehens durch deine Lebensversicherung möglich ist, ist jedoch nicht sicher. Sofern du die Überschussbeteiligung mit einberechnest, besteht ein großes Risiko. Es ist denkbar, dass die Überschussbeteiligung geringer als erwartet ausfällt und du nur den Garantiezins erhältst. Dadurch kann eine Finanzierungslücke entstehen, die du irgendwie schließen musst. Deshalb raten wir dir von der Lebensversicherung als endfällige Hypothek gerade unter Berücksichtigung der hohen Zinsen, die durch die späte Tilgung entstehen, eher ab. Solltest du dich trotzdem für diese Variante entscheiden, empfehlen wir, bei der Finanzierung nur mit dem Garantiekapital zu rechnen. Anderenfalls ist das Risiko des Entstehens einer Finanzierungslücke vor allem unter der Beachtung des derzeit niedrigen Zinsniveaus zu hoch.

Sofern du das möchtest, kannst du deine Lebensversicherung beleihen und ein sogenanntes Policendarlehen aufnehmen. Dabei solltest du jedoch beachten, dass du bei dieser Variante das komplette Darlehen zuzüglich aller anfallenden Zinsen an die Versicherung zurückzahlen musst.

In den meisten Fällen ist der Zinssatz für ein Policendarlehen sehr hoch, sodass es nur selten günstiger als ein klassisches Annuitätendarlehen ist.

Die Lebensversicherungshypothek und das Policendarlehen haben sehr viele Nachteile. Deshalb raten wir dir von diesen Finanzierungsformen eher ab. Wir empfehlen dir, wenn du für die Baufinanzierung das Guthaben aus der Lebensversicherung unbedingt benötigst, den Verkauf der kapitalbildenden Lebensversicherungspolice. Wenn du deine Lebensversicherung am Zweitmarkt verkaufst, erhältst du in der Regel mehr Geld als bei einer regulären Kündigung.

Der Verkauf einer kapitalbildenden Lebensversicherungspolice ist eine gute Möglichkeit, zusätzliches Eigenkapital für die Baufinanzierung zu erhalten. Als Nachteil ist jedoch zu erwähnen, dass in vielen Fällen der Risikoschutz zum Beispiel in Form der Hinterbliebenenvorsorge beim Verkauf entfällt. Dies hat zur Folge, dass du für die Absicherung deiner Familie eine neue Risikolebensversicherung abschließen müsstest. Die Konditionen für diese können sich im Vergleich zur verkauften Lebensversicherung verschlechtern, sofern die Versicherung schon länger bestand. Ein höheres Eintrittsalter wirkt sich ebenfalls negativ auf den Versicherungsbeitrag aus.

Baufinanzierung – diese staatlichen Fördermöglichkeiten gibt es

Privates Wohneigentum stellt eine sichere Form der Altersvorsorge dar. Aus diesem Grund fördert der Staat durch verschiedene Maßnahme den Erwerb bzw. die Sanierung von privatem Wohneigentum. Die wichtigsten Maßnahmen stellen wir dir im folgenden Abschnitt vor:

  • KfW-Wohneigentumsprogramm
  • KfW-Programme für energieeffizientes Sanieren und Bauen
  • Wohnungsbauprämie
  • Wohn-Riestern

KfW-Wohneigentumsprogramm

Das KfW-Wohneigentumsprogramm ist eine Maßnahme, welche den Bau und Erwerb von selbst genutzten Eigenheimen und Eigentumswohnungen sowie den Erwerb von Anteilen an Wohnungsgenossenschaften fördert. Die Förderung findet in Form eines zinsvergünstigten Darlehens statt.

Bei dem KfW-Kredit kannst du aus verschiedenen Laufzeitvarianten wählen. Einige Varianten sehen tilgungsfreie Jahre vor.

Den KfW-Kredit kannst du direkt bei deiner Hausbank beantragen. Die maximale Kredithöhe bei diesem Darlehen beträgt 50.000 Euro, ein Eigenkapital ist nicht erforderlich.

KfW-Programme für energieeffizientes Sanieren und Bauen

Die KfW-Bankengruppe unterstützt dich als Privatperson, falls du dein Haus oder deine Wohnung energieeffizient sanieren oder bauen möchtest. Ihre Unterstützung erfolgt in Form eines zinsgünstigen Kredites oder eines Zuschusses. Die Beantragung von Krediten kann nur über die Hausbank erfolgen. Zuschüsse können direkt beantragt werden.

Insgesamt gibt es im Bereich der Energieeffizienz zurzeit 5 Programme durch die KfW:

  • Energieeffizient Bauen
  • Energieeffizient Sanieren – Baubegleitung
  • Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit
  • Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss
  • Energieeffizient Sanieren – Kredit

Die Förderungsprogramme sind an verschiedene Bedingungen geknüpft. Die Einzelheiten dazu kannst du auf der Internetseite der KfW-Bankengruppe oder im Informationsportal Förderdatenbank nachlesen.

Wohnungsbauprämie

Die Wohnungsbauprämie ist ein staatlicher Zuschuss. Sie ist zweckgebunden und findet vor allem im Bereich des Bausparens Anwendung. Es gibt einige Bestimmungen, die du erfüllen musst, um die Wohnungsbauprämie zu erhalten. Deshalb möchten wir hier nicht ins Detail gehen und die wichtigsten Fakten für dich nur kurz zusammenfassen:

  • Erhalt der Wohnungsbauprämie ist vom Einkommen abhängig
  • Einkommensgrenze für Einzelpersonen 35.000 Euro und für Ehepaare 70.000 Euro
  • Wohnungsbauprämie von 10 % wird in Form eines Zuschusses auf Bausparverträge u.ä. gewährt
  • Jährliche Höchstprämie beläuft sich auf für 70 Euro (Einzelperson) bzw. 140 Euro (Ehepaar)
  • Bei einer vorzeitigen Verfügung muss die Prämie in der Regel zurückgezahlt werden

Aufgrund der relativ geringen Förderhöhe ist die Wohnungsbauprämie für die Baufinanzierung nicht von großer Bedeutung. Solltest du jedoch einen Bausparvertrag besitzen, empfehlen wir dir, die Wohnungsbauprämie in Anspruch zu nehmen.

Bausparen mit Riester

Wenn du einen Bausparvertrag abschließt und die Voraussetzungen für eine Riesterförderung besitzt, kannst du deine Riesterförderung in den Bausparvertrag einfließen lassen. Du erhältst dann, sofern du den Mindesteigenbeitrag in Höhe von 4 Prozent der rentenversicherungspflichtigen Einnahmen des Vorjahres aufbringen kannst, folgende Zulagen:

  • 175 Euro im Jahr als Grundzulage
  • 185 Euro im Jahr für jedes vor 2008 geborene Kind
  • 300 Euro im Jahr für jedes später geborene Kind

Aufgrund des sehr hohen Zuschusses lohnt sich das Wohn-Riestern für dich, wenn du in den kommenden Jahren eine Immobilie bauen oder kaufen möchtest. Nutze die Option, aber vergleiche die Angebote der verschiedenen Bausparkassen hinsichtlich der Guthabenverzinsung und des angebotenen Baufinanzierungszinssatzes. Dies kannst du schnell und einfach mit unserem Vergleichsrechner tun.

Baufinanzierung – diese Zusammenhänge solltest du kennen

Zinsen, Zinsbindung und Tilgung – das musst du wissen

Der Zinssatz für eine Baufinanzierung ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Neben der Höhe des Eigenkapitals sowie der anfänglichen Tilgung wirkt sich die Dauer der Zinsbindung maßgeblich auf den Effektivzins aus.

Eine lange Zinsbindung führt unweigerlich zu einer Erhöhung des Effektivzinssatzes. Deshalb solltest du dir genau überlegen, welche Zinsbindung du wählst.

Unter Berücksichtigung des aktuellen Zinsniveaus ist es unserer Meinung nach sinnvoll, sich für ein Angebot mit einer langen Zinsbindung zu entscheiden. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass in Zukunft die angebotenen Zinssätze mit großer Wahrscheinlichkeit wieder steigen werden. Die Steigerung wird voraussichtlich höher als der Zinsaufschlag ausfallen. Dies bedeutet für dich, vor allem wenn du nur eine geringe Tilgung vereinbarst, dass du bei einer Kurzbindung in 5 oder 10 Jahren eine wesentlich höhere Rate bezahlen musst.

Tilgung – so beeinflusst der Tilgungssatz die Finanzierungsdauer

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die meisten Bauherr:innen bei einem Baufinanzierungsvergleich oft nur auf die Zinssätze und die Dauer der Zinsfestschreibung achten. Dies führt häufig dazu, dass die Tilgung sehr gering ausfällt und Bauherr:innen nach Abschluss der Zinsbindung eine hohe Anschlussfinanzierung benötigen. Dies kann, wie folgendes Beispiel zeigt, aufgrund des Zinseszinseffektes ein großes Problem sein, da sich dadurch die Dauer der Finanzierung extrem erhöht.

Angenommen, ein:e Bauherr:in benötigt einen Nettokredit in Höhe von 100.000 Euro. Hierbei kommen 3 Varianten infrage. Bei Variante 1 kontrolliert man die Möglichkeit der Volltilgung. Bei den Varianten 2 und 3 rechnet man mit einer anfänglichen Tilgung von 4 bzw. 2 Prozent. Man erhält für diese 3 Varianten von einer Bank folgendes Angebot:

Variante 1:

  • Volltilgung innerhalb von 10 Jahren
  • angebotener Zinssatz: 1,08 Prozent
  • monatliche Rate: 880 Euro
  • Restschuld nach 10 Jahren: 0 Euro
  • Gesamtlaufzeit Kredit bei gleichbleibendem Zinssatz: 10 Jahre
  • Gesamtausgaben bei gleichbleibendem Zinssatz: ca. 105.000 Euro

Variante 2:

  • anfängliche Tilgung: 4 Prozent
  • angebotener Zinssatz: 1,15 Prozent
  • monatliche Rate: 429 Euro
  • Restschuld nach 10 Jahren: 57.630 Euro
  • Gesamtlaufzeit Kredit bei gleichbleibendem Zinssatz: ca. 22 Jahre
  • Gesamtausgaben bei gleichbleibendem Zinssatz: ca. 113.000 Euro

Variante 3:

  • anfängliche Tilgung: 4 Prozent
  • angebotener Zinssatz: 1,18 Prozent
  • monatliche Rate: 265 Euro
  • Restschuld nach 10 Jahren: 78.782 Euro
  • Gesamtlaufzeit Kredit bei gleichbleibendem Zinssatz: ca. 39 Jahre
  • Gesamtausgaben bei gleichbleibendem Zinssatz: ca. 125.000 Euro

Wie du unserem Beispiel entnehmen kannst, veränderte sich der angebotene Zinssatz in Abhängigkeit von der Tilgungshöhe. Bei einer höheren Tilgung sinkt er. Nichtsdestotrotz ist der Unterschied nicht so groß, dass er sich gravierend auswirkt. Vor allem, wenn du die Varianten 1 und 2 vergleichst, fällt auf, dass eine höhere Tilgung nicht automatisch zu einer extremen Einsparung bei den Kreditkosten führt. Die Einsparungen bei den Zinsen betragen hier nur rund 8.000 Euro. Deshalb solltest du nicht unbedingt eine Vollfinanzierung vornehmen, sondern dich wirklich fragen, welche monatliche Rate du dir jetzt und in Zukunft leisten kannst. Im Zweifelsfall solltest du die Tilgungsrate oder den Kredit lieber etwas kleiner wählen und gezielt nach Baufinanzierungsangeboten mit Sondertilgungsoptionen suchen.

Sondertilgung – nicht immer ist sie sinnvoll

Durch eine Sondertilgung kannst du deine Restschuld reduzieren, die monatliche Rate mindern oder die Tilgungsdauer reduzieren. Allerdings solltest du dich stets fragen, ob die Inanspruchnahme dieser Option sinnvoll ist. Gerade unter Berücksichtigung des aktuellen Zinsniveaus muss dies nicht immer der Fall sein. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass man durch eine intelligente Anlage, zum Beispiel in Form eines Tagesgeldkontos, oft einen Zins erzielen kann, der über dem vereinbarten effektiven Jahreszins der Baufinanzierung liegt. Wenn dies der Fall ist, sollte man die Gelegenheit nutzen und vom Zinsvorteil profitieren.

Kredithöhe – so viel Kredit kannst du dir leisten

Jeder Kredit muss pünktlich bedient werden. Damit dir das gelingt, solltest du dich erst einmal fragen, welchen Kredit oder welche monatliche Rate du dir leisten kannst. Um dies festzustellen, bieten sich verschiedene Methoden an. Eine Möglichkeit ist der Einnahmen- und Ausgabenvergleich. Hier stellst du alle Einnahmen sowie Ausgaben gegenüber und errechnest den Überschuss. Anschließend ziehst du noch eine finanzielle Reserve ab. So erhältst du die Höhe der maximal möglichen monatlichen Rate. Auf der Grundlage dieses Ergebnisses kannst du dann unseren Vergleichsrechner nutzen und verschiedene Konstellationen durchspielen.

Falls dir das Aufstellen einer Vergleichsrechnung zu aufwendig ist, kannst du dich bei der Höhe der monatlichen Rate an deinen Ausgaben für die Nettokaltmiete orientieren. Dabei solltest du jedoch beachten, dass die Nebenkosten für eine größere Wohnung oder ein Haus höher ausfallen können. Diese zusätzlichen Nebenkosten musst du ebenfalls berücksichtigen. Deshalb ist es sinnvoll, die Kaltmiete zu reduzieren.

Wenn du momentan jeden Monat 1.000 Euro für die Miete (Nettokaltmiete) aufbringst, solltest du mit einem Wert von maximal 850 Euro rechnen. Anschließend kannst du ganz einfach überprüfen, ob bzw. zu welchen Rahmenbedingungen du dir deinen Traum vom eigenen Heim erfüllen kannst.

Eigenkapital – Eigenleistungen können Eigenkapital ersetzen

Für eine Baufinanzierung ist Eigenkapital nicht zwingend erforderlich. Es gibt jedoch viele Banken, die ein Darlehen nur vergeben, wenn Darlehensnehmer:innen über ein gewisses Eigenkapital verfügen.

Damit du aus möglichst vielen Darlehensangeboten ein günstiges Angebot auswählen kannst und einen niedrigen Zinssatz erhältst, solltest du überprüfen, ob du Eigenkapital aufbringen kannst. Sollte dies nicht der Fall sein, ist das noch keine Katastrophe. Viele Banken erkennen auch Eigenleistungen als Eigenkapital an. Sofern du also zum Beispiel selbst die komplette Innengestaltung der Fußböden und Wände übernimmst, wird das von den Banken oft angerechnet. Dadurch erhältst du in vielen Fällen einen besseren Zinssatz als bei einer vollständigen Finanzierung.

Wenn du diesen Fakt berücksichtigst und die Eigenleistungen als solche angibst, kannst du, sofern du Angebote vergleichst, auch ohne Eigenkapital von einem günstigen Zinssatz profitieren und durch einen geringeren Darlehensbetrag deine monatliche Belastung senken.

Umschuldung – so senkst du die Kosten für deine Baufinanzierung

Der Leitzins ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gefallen. Davon profitieren jedoch nur Darlehensnehmer:innen, die in den letzten Jahren eine Baufinanzierung abgeschlossen haben. Bauherr:innen, die zum Beispiel 2007 oder 2008 ein Darlehen aufgenommen haben, müssen sehr hohe Zinsen zahlen. Damals befand sich der Leitzinssatz auf einem Rekordhoch, sodass die Kredite sehr teuer waren und aufgrund der vereinbarten Zinsfestschreibung auch noch heute sind.

Sofern du einen Baufinanzierungsvertrag mit einem hohen Effektivzins abgeschlossen hast, solltest du die Möglichkeit der Umschuldung überprüfen. Oft kannst du dadurch monatlich mehrere Hundert Euro sparen.

Wenn du dich für eine Umschuldung entscheidest, musst du wahrscheinlich eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen. Die Höhe dieser Entschädigung lässt sich berechnen. Dafür benötigst du unter anderem folgende Angaben:

  • Datum des Darlehensabschlusses
  • Datum der geplanten Darlehenskündigung
  • Darlehenshöhe
  • Ratenhöhe
  • Zinslaufzeit
  • Ende der Sollzinsbindung

In der Regel entstehen Darlehensnehmer:innen durch die vorzeitige Kündigung eines Darlehens Kosten von mehreren Tausend Euro. In einigen Fällen ist es jedoch möglich, die Kosten zu umgehen. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn du den Darlehensvertrag innerhalb der ersten 6 Monate nach Beginn des 10. Jahres kündigst oder wenn du feststellst, dass die Widerrufsbelehrung fehlerhaft ist.

Unabhängig davon, ob du eine Vorfälligkeitsentschädigung umgehen kannst oder nicht, solltest du unter Berücksichtigung des derzeitigen tiefen Zinsniveaus einen Baufinanzierungsvergleich vornehmen. Falls eine Umschuldung zurzeit nicht sinnvoll ist, solltest du dir gegebenenfalls durch ein Forward-Darlehen eine günstige Anschlussfinanzierung sichern.

Anschlussfinanzierung – so profitierst du in Zukunft vom günstigen Zinsniveau

Viele Bauherr:innen benötigen nach Ablauf der Zinsbindungsfrist eine Anschlussfinanzierung. Diese können sie bei jeder beliebigen Bank abschließen. Eine Vorfälligkeitsentschädigung fällt nach Ablauf der Zinsbindung nicht an.

Solltest du heute oder in den nächsten 5 Jahren eine Anschlussfinanzierung benötigen, vergleiche schon jetzt die Baufinanzierungsangebote. Hierfür bietet sich ein Vergleich mit dem Vergleichsrechner von onlinebanken.com an. Der Vergleich geht schnell und ist für dich selbstverständlich kostenlos.

Heute lohnt sich aufgrund des niedrigen Zinsniveaus der Abschluss einer Baufinanzierung. In 2 oder 3 Jahren kann dies schon anders aussehen. Aus diesem Grund empfehlen wir dir, sofern die Zinsbindung für deine Finanzierung in den nächsten 5 Jahren ausläuft oder demnächst eine Kündigung des Darlehens ohne Vorfälligkeitsentschädigung möglich ist, dir den niedrigen Zinssatz durch Forward-Darlehen zu sichern. Dieses ist zwar in der Regel etwas teurer als ein herkömmliches Annuitätendarlehen, nichtsdestotrotz vermuten wir, dass du in ein paar Jahren nicht mehr ein so günstiges Darlehen erhalten können wirst.

Unser Fazit

Du kannst Girokonten, Depots oder auch Kreditkarten vergleichen – unterm Strich geht es aber nur bei der Baufinanzierung um wirklich viel Geld, das du entweder sparst oder zu viel bezahlst. Die Zins-Szenarien haben das gezeigt. Ganz egal also, ob du deine erste Baufi abschließen möchtest oder ein anschließendes Darlehen für die Restschuld suchst: Es ist das A und O, verschiedene Anbieter und deren Konditionen zu vergleichen – und zwar gründlich. Der obige Vergleich hilft dir dabei.

Häufige Fragen zur Baufinanzierung

Kann ich mit einer Baufinanzierung eine neue Küche oder die Möbel für die neue Immobilie mitfinanzieren?

Grundsätzlich ist es nicht vorgesehen, dass du mit einer Baufinanzierung zum Beispiel neue Möbel oder die neue Einbauküche mitfinanzierst. Als Eselsbrücke kannst du dir merken, dass eine Baufinanzierung nur solche Gegenstände abdeckt, die fest mit deinem Grundstück verbunden sind. Alles andere könntest du somit über gängige Ratenkredite etc. finanzieren.

Wie lange zahlt man im Durschnitt ein Haus ab?

Der / die Durchschnittsdeutsche zahlt das Eigenheim knapp 26 Jahre lang ab. Grundsätzlich kann man also mit pauschalen 30 Jahren planen.

Feda Mecan

Veröffentlicht von

Ich investiere seit mehreren Jahren in internationale Start-ups und habe 2015 OnlineBanken.com gegründet, um ein transparentes und unabhängiges Finanzportal in Deutschland zu etablieren.