Aktiensplit 

thomasbaer
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Letzte Überarbeitung am 19. November 2023
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Wenn ein Unternehmen der Meinung ist, dass der Preis ihrer Aktien zu hoch ist, und durch eine Verbilligung attraktiver machen möchte, kommt häufig ein Aktiensplit ins Spiel. Diese Kapitalmaßnahme hilft Unternehmen, neue Anleger:innen zu interessieren, ohne die Marktkapitalisierung zu erhöhen. In unserem Beitrag erfährst du, wie ein Aktiensplit funktioniert und welche Auswirkungen er auf den Markt haben kann.

„Das Wichtigste in Kürze“-Box

  • Bei einem Aktiensplit erhöht ein Unternehmen die Anzahl der von Anleger:innen gehaltenen Aktien (ausstehende Aktien), um die Handelbarkeit der Aktie am Markt zu erhöhen.
  • Mit der Zunahme der Gesamtzahl der ausstehenden Aktien infolge des Aktiensplits ändert sich nichts am Wert der Investition bzw. an der Marktkapitalisierung des Unternehmens insgesamt, da der Preis jeder Aktie ebenfalls geteilt wird.
  • Aktiensplits werden häufig im Verhältnis 2 zu 1 oder 3 zu 1 durchgeführt. Dabei wird jede einzelne Aktie vor dem Split in mehrere Aktien nach der Aktienneuordnung umgewandelt.
  • Mit einem Aktiensplit verfolgt das Unternehmen das Ziel, den Preis einer einzelnen Aktie zu verringern und die Unternehmensanteile erschwinglicher zu machen, ohne dass es in der Summe zu einem Wertverlust kommt.
  • Bei umgekehrten Aktiensplits (Reverse Splits) verringert ein Unternehmen die Anzahl der ausstehenden Aktien, was den Aktienkurs entsprechend erhöht.

Was ist ein Aktiensplit?

Bei Aktien, deren Preis über längere Zeit kontinuierlich gestiegen ist, kann es durch eine Kapitalmaßnahme zu einer deutlichen Reduzierung kommen. Kurse können sich plötzlich halbieren, dritteln oder nur noch ein Zehntel des früheren Wertes betragen. Die Ursache für solche Bewegungen ist meist ein sogenannter Aktiensplit.

Bei einem Aktiensplit handelt es sich um eine Kapitalmaßnahme, bei der das Kapital eine Neuaufteilung (= englisch: to split) erfährt. Bei einem Aktiensplit gibt ein Unternehmen zusätzlich Aktien an die Aktionäre aus. Dazu senkt es den Nennwert jeder Aktie um ein definiertes Verhältnis.

Eine Erhöhung der Anzahl der ausstehenden Aktien wird vorgenommen, indem die im Besitz der Anleger:innen befindlichen Aktien geteilt werden. Für den Aktionär:in hat der Aktiensplit keine unmittelbaren finanziellen Auswirkungen. Die größere Anzahl der Aktien beeinflusst weder die Gesamtmarktkapitalisierung des Unternehmens noch den Wert der Beteiligung jedes Aktionärs bzw. jeder Aktionärin.

Dem Aktiensplit liegt ein vom Unternehmen bestimmten Verhältnis zugrunde. Wenn das Verhältnis beispielsweise 1 zu 3 beträgt, erhält jeder Aktionär:in für jede gehaltene alte Aktie jeweils drei neue Aktien.

Aktiensplit Beispiel:

Angenommen du hast 100 Aktien in deinem Depot, die bei 150 Euro notieren, und damit 15.000 Euro investiert. Im Zuge des Aktiensplits von 1 zu 3 erhältst du für jede deiner alten Aktien zwei weitere zusätzlich. Der Aktienkurs einer neuen Aktie beträgt dann noch genau ein Drittel des Wertes vor dem Split.

Nach dem Split hältst du in deinem Depot 300 Aktien zu je 50 Euro im Depot, womit der Aktienwert weiterhin 15.000 Euro beträgt.

Hinweis

Stell dir einen Aktiensplit am besten wie das Wechseln eines Euro-Geldscheins vor. Eine 200 Euro-Banknote könntest du in zwei hundert Euro Scheine (Aktiensplit im Verhältnis 1:2), vier fünfzig Euro Scheine (Split 1:4), zehn zwanzig Euro Scheine (Split 1:10) oder zwanzig Zehn Euro Scheine (1:10-Split) wechseln.

Arten von Aktiensplit: Welche Gründe es für einen Aktiensplit gibt

Aktiensplits sind bei Anleger:innen beliebt. Durch den Split erhöht sich die Anzahl ihrer Aktien im Depot. Das lässt bei ihnen das Gefühl aufkommen, dass sie etwas geschenkt bekommen. Für einen Aktiensplit trifft das jedoch nicht zu. Wenn man einen Kuchen in 12 statt in 8 Stücke schneidet, erhöht sich die verzehrbare Menge eben nicht.

Ein wichtiger Grund für den Aktiensplit dürfte sein, dass Unternehmen die Attraktivität ihrer Aktien bei Anleger:innen steigern. Eine Aktie von unter 100 Euro wird eher gekauft als ein Titel im höheren dreistelligen oder gar vierstelligen Kursbereich.

Die Handelbarkeit einer ständig steigenden Aktie würde ohne diese Kapitalmaßnahme leiden. Die Anteile würden ohne Split im Laufe der Zeit für viele Anleger:innen nicht bezahlbar.

Es gibt einige Aktien im vierstelligen und fünfstelligen Euro-Bereich, darunter Financière Moncey, Zoologischer Garten Berlin und Lindt & Sprüngli AG. Die teuerste Aktie weltweit kostet fast eine halbe Million US-Dollar.

Die Berkshire Hathaway Aktie der Finanzholding von Warren Buffett war in den 1960er Jahren rund 60 Dollar wert. Die A Aktien der Holding haben in all den Jahren weder einen Aktiensplit erlebt noch eine Dividendenausschüttung verzeichnet und notieren Mitte Dezember 2022 bei sage und schreibe 471.079 US-Dollar bzw. 435.500 Euro. Für die meisten Anleger:innen ist eine Berkshire Hathaway A Aktie (ISIN: US0846701086) unbezahlbar. Zum Glück gibt es von der Holding noch eine wesentlich preiswertere B-Aktie (ISIN: US0846707026), die für 311 US-Dollar bzw. 295 Euro im Handel an der Börse sind.

Wann werden Aktiensplits gemacht?

Jedes Unternehmen hat freie Hand bei einer Entscheidung, ob und zu welchem Kurs die Durchführung von Aktiensplits erfolgt. Im Allgemeinen denken Unternehmen über einen Aktiensplit nach, wenn die Anteile einen Wert im dreistelligen Bereich aufweisen.

Stell dir vor, du könntest anstelle von zehn Anteilen zu 100 Euro zehn Mal so viele Aktien zu 10 Euro kaufen. Die meisten Anleger:innen würden den Besitz möglichst vieler Aktien vorziehen. 100 Aktien zu besitzen, klingt nun mal besser als 10 Anteile.

Aktiensplits in Form der Aktienzusammenlegung

Neben dem reinen Aktiensplit (Forward Stock Splits), mit denen einer optische Verbilligung der Kurse einhergeht, gibt es mit dem umgekehrten Aktiensplit (Reverse Split) eine weitere Art von Aktiensplits. Hierbei handelt es sich im eigentlichen Sinne um eine Aktienzusammenlegung.

Beim Reverse Split werden beispielsweise 20 Aktien zusammengelegt. Notieren 20 Titel bei 0,50 Euro beträgt der Kurse nach der Aktienzusammenlegung 10 Euro. Das Aktienkapital des Unternehmens bleibt in der Höhe unverändert bestehen. Lediglich die Anzahl der insgesamt ausstehenden Aktien verringert sich.

Die Aktienzusammenlegung hat wie der normale Aktiensplit verschiedene Gründe.

  • Pennystock Aktien, die weniger als einen US-Dollar kosten, müssen an der amerikanischen Nasdaq mit einem Delisting rechnen. Das geschieht, wenn die Aktie über einen längeren Zeitraum unter der Marke von einem US-Dollar notiert.
  • Auch eine Kapitalerhöhung kann einen Reverse Split erfordern. Eine Kapitalerhöhung im Zuge der Ausgabe neuer Aktien ist an aktienrechtlichen Bedingungen gebunden. Dazu muss beispielsweise ein aktueller Kurs über dem Nennwert der Aktie liegen.
Hinweis

Aktiensplits als optische Verbilligung oder Zusammenlegung können ein Hinweis auf die Anlagequalität sein. Beim Forward Stock Split und Reverse Split geht es in beiden Fällen um eine Kurskorrektur. Es wird eine gewisse Kurskosmetik vorgenommen. Mehrfache reine Aktiensplits weisen auf eine gute Qualität der Titel hin, denn sie sind das Ergebnis einer anhaltenden Kurssteigerung.

Durchführung und Ablauf eines Aktiensplits

Die Durchführung von Aktiensplits ist im Zeitalter von Computeraktien und digitaler Verwahrung aus rein technischer Sicht recht einfach zu bewerkstelligen. Dazu ist das Verfahren auch recht günstig. Der Aktiensplit geschieht, indem im Aktionärsbesitz befindliche Aktien eingezogen werden und Anteilseigner:innen als Ersatz neu ausgegebene Aktien im entsprechenden Split-Verhältnis erhalten. Eine Änderung der WKN (Wertpapierkennnummer) und (ISIN (International Securities Identification Number) ist nicht notwendig. Stückaktien besitzen keinen teilbaren Nennwert, sodass deren Aufteilung auf der Basis der jeweiligen Unternehmenssatzung aufgeteilt werden.

Was ist bei einem Aktiensplit zu erwarten?

Ein Aktiensplit läuft in einem gewissen Rahmen ab, denn börsennotierte Unternehmen müssen ihren Pflichten zur Anlegerinformation und prinzipiell gegenüber der Öffentlichkeit nachkommen.

  • In einem ersten Schritt informiert das Unternehmen über die Pläne für den Aktiensplit. Dabei geht es um Details wie das Split-Verhältnis, das Datum für den Split, der Stichtag und das Datum für das Inkrafttreten.
  • Für Anleger:innen ist der genannte Stichtag wichtig, denn auf dieser Basis ergibt sich für sie beim Aktiensplit der Anspruch auf den Erhalt neuer Aktien.
  • Mit dem Datum des Inkrafttretens werden die neuen Aktien in den Depots geführt und zu neuen Kursen gehandelt.

Beispiele für Aktiensplits

Hier sind einige Beispiele für Aktiensplits aus der jüngeren Geschichte:

UnternehmenDatumVerhältnis
Nintendo29.09.20221-10
Tesla25.08.20221-3
Alphabet A18.07.20221-20
Shopify29.06.20221-10
Amazon06.06.20221-20
Flatexdegiro02.09.20211-4
Lang & Schwarz16.08.20211-3
Nvidia19.07.20211-4
Aktiensplits 2022/2021

Welche potenziellen Folgen sich aus einem Aktiensplit ergeben

Aktiensplits haben einige Auswirkungen auf den Wertpapiermarkt. Beeinflusst werden zum Beispiel Derivate wie Optionen und offene Wertpapier-Orders. Bei Derivaten ist es üblich, dass die notwendigen Änderungen vom jeweiligen Emittenten vorgenommen werden. Laufende Derivate werden zu den Preisen und Kennzahlen des erfolgten Aktiensplits gehandelt.

Anders ist die Vorgehensweise bei laufenden Kauf- oder Verkaufsaufträgen. In der Regel müssen Anleger:innen eine Stop-Loss-Order oder Limit-Order auf Basis der neuen Aktienkurse erneuern, da entsprechende Aufträge vom Broker gelöscht werden.

Auswirkungen auf Steuern

Wichtig für Aktionär:innen beim Aktiensplit ist, dass steuerliche Behandlung Unterschiede aufweist, weil „ein Aktiensplit nicht gleich Aktiensplit ist“.

Allgemein gilt für einen Aktiensplit, dass dieser nicht der Abgeltungssteuer unterliegt, sofern die WKN und ISIN beibehalten werden. Hier liegt für neu zugeteilte Aktien regelmäßig keine neue Anschaffung vor.

Werden neue Wertpapiere beispielsweise in Form einer Sachdividende („stock dividend“) ausgegeben und ändert sich in diesem Zusammenhang die WKN & ISIN, kann der Aktiensplit wie eine Ausschüttung bewertet werden, auf die Abgeltungssteuer zu entrichten ist.

Die Mehrzahl der Banken nimmt die Empfehlungen des Finanzdatendienstleisters WM Datenservice als Orientierung für eine Besteuerung.

Hinweis

Da Banken für die Abgeltungsteuer haften, kam es in der Vergangenheit in Fällen rechtlicher Unsicherheit durchaus vor, dass Abgeltungssteuer einbehalten wurde. Zu Unrecht einbehaltene Abgeltungsteuer können betroffene Kund:innen von der Bank zurückverlangen. Betroffene Anleger:innen können die Rückerstattung über ihre Steuererklärung beantragen.

Aktiensplit und die Auswirkungen auf das Investieren

Einige Anleger:innen gehen davon aus, dass ein Aktiensplit ein positives Signal des Managements an den Markt ist und das Unternehmen die Aktie für attraktiv bewertet hält. Außerdem gibt es ja die Theorie, dass eine verbilligte Aktie für zusätzliche Anleger interessant sein würd.

Es kann passieren, dass eine bloße Aktiensplit-Ankündigung den Aktienkurs eines Unternehmens steigen lässt. Ein steigender Aktienkurs ist nicht die generelle Regel. Das ist logisch, denn ein Aktiensplit beeinflusst den Wert der Aktienbestände nicht. Es braucht ein anhaltendes Gewinn- oder Dividendenwachstum nach dem Aktiensplit, damit die Kursgewinne nicht wieder verloren gehen.

Ein Unternehmen veröffentlicht die Entscheidung für den Aktiensplit meist einige Wochen vor dem tatsächlichen Split. Die Zeit zwischen Ankündigung und dem Aktiensplit können Anleger:innen für Recherche und zur Analyse der Unternehmenskennzahlen nutzen.

Anleger, die den Aktienkauf oder Aktienverkauf vom Aktiensplit allein abhängig machen möchten, sollten bedenken, dass der Split keine Auswirkungen auf die Fundamentaldaten der Aktiengesellschaft und Wachstumsaussichten hat. Dazu bedarf es bestimmter Managemententscheidungen wie Änderungen bei einer Dividendenausschüttung auf der Hauptversammlung oder der Bekanntgabe eines neuen Aktienangebots.

Vor- und Nachteile beim Aktiensplit

Aktiensplits erscheinen auf den ersten Blick als eine gängige Kapitalmaßnahme. Sie haben in der Praxis der letzten Jahrzehnte dazu geführt, dass die meisten gehandelten Aktien keine extrem hohen Preise aufweisen. Aktiensplits haben für das Unternehmen und Anleger:innen sowohl Vorteile als auch Nachteile.

Vorteile:
  • Aktiensplits erhöhen die Liquidität: Die Gesamtzahl der ausstehenden Aktien erhöht sich. Der Kurswert der Aktie verbilligt sich. Die Aktie wird für Kleinanleger:innen attraktiver, was zu einem Anstieg der Nachfrage nach einer Aktie führt. Höhere Liquidität innerhalb eines Marktes sorgt für stabile Kurse und günstigere Kursspannen zwischen Kaufkurs und Verkaufskurs.
  • Aktiensplits verhindern hohe Kurse: Die meisten Aktienkurse an den Börsen bewegen sich auf Kursniveaus abseits außergewöhnlich hoher Preise. Unternehmen wollen Investor:innen den Aktienerwerb nicht unnötig erschweren. Apple hat im August 2020 bereits zum fünften Mal einen Aktiensplit durchgeführt. Damals wurde die Marke von 500 US-Dollar pro Aktie überschritten. Jetzt werden die Titel für rund 150 US-Dollar gehandelt. Ohne Aktiensplit wären die Aktien sehr teuer und weniger liquide, wie das gegenwärtig der Fall ist.
  • Unternehmen können mit Split positive Signale senden: Ein Aktiensplit ist ein Signal für den Markt, dass das Management von der künftigen positiven Entwicklung des Unternehmens überzeugt ist und auch bei einer Verbilligung der Anteile von einem langfristigen Aufwärtstrend ausgeht.
  • Indexaufnahme nach Aktiensplit: Aktiensplits können die Wahrscheinlichkeit zur Aufnahme in einen bedeutenden Index erhöhen. Für viele Aktienindizes sind besonders liquide Werte bzw. Aktien mit hohen Börsenumsätzen erste Wahl. Der Handel mit optisch günstigeren Aktien fällt weitaus intensiver aus als bei Titeln mit einem Preis im dreistelligen oder vierstelligen Euro-Bereich.

Apple hat es durch Aktiensplits geschafft, in den Dow Jones aufgenommen zu werden. Lange Zeit stand einer hoher Kurs einer Aufnahme im Weg. Im Juni 2014 verbilligten sich die Apple-Aktien durch einen 1:7-Split auf unter 100 UD-Dollar. Im Frühjahr 2015 erfolgt die Aufnahme in den Dow Jones. Der nächste Aktiensplit (1:4-Split) folgte im August 2020.

Nachteile:
  • Keine Änderung an den Grundlagen: Aktiensplits haben keinen Einfluss auf die Fundamentaldaten und Wachstumsaussichten. Der Wert eines Unternehmens ändert sich durch einen Split nicht.
  • Aktiensplits kosten Geld: Trotz der elektronischen Verwahrung der Aktien ist der Prozess des Aktiensplits zeit- und kostenintensiv. Unternehmen beauftragen meist eine Bank, ihr für die Planung und Durchführung eines Aktiensplits eine Gebühr.
  • Aktiensplits können die falsche Art von Investoren anziehen: Preisgünstige Aktien ziehen verstärkt Tagesanleger:innen an. Sie können auch in großer Anzahl von Spekulanten aufgekauft werden. Damit können sie wesentlichen Einfluss auf das Geschäftsmodell des Unternehmens nehmen.

Aktiensplits & Investition in Bruchteile von Aktien

Bei immer mehr Brokern können Anleger:innen Bruchteile von Aktien kaufen. Aktiensplits könnten durch Teilaktien an Bedeutung verlieren, denn damit ist der Kauf selbst teurer Aktien praktisch immer möglich. Eine weitere Möglichkeit zum Einstieg in höherpreisige Aktien bieten ETFs- und ETF-Sparpläne

Hinweis

Aktiensplits sollten trotz der Kaufmöglichkeit von Bruchteilen von Aktien nicht so schnell an Bedeutung verlieren. Aus psychologischer Sicht dürfte es viele Investor:innen mehr motivieren, eine ganze Aktie als wenige Anteile davon zu kaufen.

Fazit

Aktiensplit macht Aktie für Anleger:innen attraktiver
Aktiensplits und umgekehrte Aktiensplits sind mehr oder weniger Kurskosmetik, denn sie verändern lediglich den Kurs einer Aktie, wobei der Wert der ausstehenden Aktien insgesamt unverändert bleibt.

Durch einen Aktiensplit möchten Unternehmen hochpreisige Aktien aufteilen, um sie für normale Anleger:innen attraktiver zu machen und die Nachfrage nach den Unternehmenstiteln zu steigern. Die meisten großen Unternehmen sehen in einem Aktiensplit eine sinnvolle Maßnahme zur Erhöhung der Aktienliquidität.

Aus den Umständen des Aktiensplits lassen sich Rückschlüsse auf die Qualität der entsprechenden Aktie ziehen. Während reine regelmäßige Aktiensplits als Indiz für eine stabile Kursentwicklung gewertet werden, sind Aktienzusammenlegungen (Reverse Split) im Zusammenhang mit der gefährdeten Existenz eines Unternehmens bzw. einem Delistung von der Börse zu sehen.

FAQ: Fragen zum Antworten zum Aktiensplit

Sollte ich eine Aktie vor einem Aktiensplit oder danach kaufen?

Wenn dich eine Aktie anspricht, kaufe sie vor oder nach einem Aktiensplit. Es besteht keine Notwendigkeit, Aktien vor dem Aktiensplit zu kaufen.

Was muss der Aktionär:in tun, um an neue gesplittete Aktien zu kommen?

Altaktionär:innen müssen nicht selbst aktiv werden, um neue gesplittete Aktien zu bekommen. Die am jeweiligen Stichtag gehaltenen Aktien werden entsprechend dem Split-Verhältnis eingebucht.

Warum machen Unternehmen einen Aktiensplit?

Unternehmen wandeln mittels eines Aktiensplits ausstehende Aktien ihrer Anleger:innen in eine größere Anzahl neuer Aktien um. Die Folge ist eine Verbilligung der Titel auf der Basis des jeweiligen Aufteilungsverhältnisses.

Wann ergibt ein Aktiensplit Sinn?

Hochpreisige Aktien gelten in Anlegerkreisen als weniger attraktiv, da 100 Stück Aktien nur mit viel Kapital erhältlich sind. Durch einen Aktiensplit kann eine Halbierung oder Drittelung des Kaufpreises erreicht werden. Mit einem günstigeren Preis erhöht sich die Handelbarkeit ihrer Aktien.

Ist ein Aktiensplit gut oder schlecht?

Ob ein Aktiensplit gut oder schlecht ist, lässt sich pauschal nicht sage. Dazu muss das jeweilige Unternehmen sowie die Hintergründe für den Split betrachtet werden. Für Anleger:innen hat ein Aktiensplit weder Vorteile noch Nachteile. Am Wert des Aktienbestands ändert sich nichts. Du kannst für das gleiche Geld mehr ganze Aktien kaufen.

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Thomas Detlef Bär

Veröffentlicht von

Als studierter Ökonom habe ich mich jahrelang in erster Linie mit betriebswirtschaftlichen Problemen befasst. Seit mehr als zehn Jahren sehe ich meine Berufung darin, Wissen und Erfahrungen rund um private Finanzen aufzubereiten und in Ratgeberform zu vermitteln.