Arten von Aktien

Diese gibt es!

Feda Mecan
| Anzahl Artikel: 422
Geschäftsführer und Investment-Experte Letzte Überarbeitung am 19. Dezember 2022
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Grundsätzlich stellen Aktien einen Anteil an einem Unternehmen dar. Allerdings gibt es unterschiedliche Arten von Aktien, die über verschiedene Funktionen verfügen. Dadurch ergeben sich für Anleger:innen gewisse Vor- und Nachteile. Dementsprechend ist es notwendig, über diese unterschiedlichen Aktienarten Bescheid zu wissen, um eine sinnvolle Investitionsentscheidung treffen zu können. Daher gehen wir zuerst auf die vielen unterschiedlichen Arten ein und zeigen die jeweiligen Besonderheiten auf. Zudem beantworten wir die Frage, was eine Aktie ist und warum es verschiedene Arten gibt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Aktie handelt es sich um einen Anteil an einem bestimmten Unternehmen. Anleger:innen werden durch den Erwerb von Aktien zu Eigenkapitalgebern, die sowohl an den Gewinnen als auch an den Verlusten des Unternehmens partizipieren.
  • Es gibt viele verschiedene Aktienarten, dazu gehören Stammaktien, Vorzugsaktien, Inhaberaktien, Namensaktien, Vinkulierte Namensaktien, Nennwertaktien, Stückaktien, Junge Aktien und Alte Aktien.
  • Für private Anleger:innen lohnen sich Vorzugsaktien, die in der Regel über eine höhere Dividende verfügen, mehr als Stammaktien, da der Einfluss des Stimmrechtes aufgrund des geringen Kapitals gering ausfallen würde.
  • Es existieren deshalb verschiedene Aktienarten, da die jeweiligen Unternehmen über unterschiedliche Bedürfnisse verfügen. Möchte man den Anleger:innen zum Beispiel kein Stimmrecht zugestehen, dann gibt eine Aktiengesellschaft Vorzugsaktien und keine Stammaktien aus.

Welche Arten von Aktien gibt es?

Zuerst einmal möchten wir dir einen Überblick darüber verschaffen, welche Arten von Aktien es überhaupt gibt. Dabei lassen sich die Aktienarten in unterschiedliche Gruppen einordnen. In den folgenden Abschnitten werden wir im Detail auf die einzelnen Arten eingehen, vorab bekommst du von uns aber schon einmal eine gute Übersicht:

Art des Besitzrechts:

  • Inhaberaktien
  • Namensaktien
  • Vinkulierte Namensaktien

Art des Stimmrechtes:

  • Stammaktien
  • Vorzugsaktien

Art der Kapitalbeteiligung:

  • Nennwertaktien
  • Stückaktien

Art der Kapitalbeschaffung:

  • Junge Aktien
  • Alte Aktien

Inhaber- und Namensaktien im Vergleich

Bei Inhaber- und Namensaktien geht es um die Besitzverhältnisse und wie diese dargestellt werden. Dabei gibt es 3 verschiedene Arten, die Anleger:innen erwerben können.

Inhaberaktien

Inhaberaktien sind die häufigste Form von ausgestellten Aktien. Beim Erwerb dieser Aktien bleibt der Besitzer anonym. Dementsprechend weiß die Unternehmensleitung nicht, wer genau die Anteile am Unternehmen besitzt. Es bestehen zudem keinerlei Vorgaben über die Weitergabe dieser Aktienart. Inhaberaktien können daher bequem über die Börse gehandelt werden.

Namensaktien

Bei einer Namensaktie dagegen handelt es sich um einen Unternehmensanteil, der nicht anonym gehandelt werden kann. Mit dem Erwerb einer Namensaktie verpflichten sich Anleger:innen dazu, sich mit ihrem richtigen Namen im Aktienregister eintragen zu lassen. Weiterhin gibt es bestimmte Formvorschriften, die bei dem Verkauf einer Namensaktie erfüllt sein müssen. Investor:innen können daher ihre Wertpapiere nicht einfach so verkaufen, sondern müssen sich die Erlaubnis von dem Unternehmen einholen, welches die Aktien ausgegeben hat.

Vinkulierte Namensaktien

Es gibt allerdings auch Namensaktien, die nur mit gewissen Einschränkungen gehandelt werden können. Bei den sogenannten vinkulierten Namensaktien handelt es sich um Unternehmensanteile, die nur dann verkauft werden können, wenn die Aktiengesellschaft dieser Transaktion auch zustimmt. Zudem verfügt das herausgebende Unternehmen über ein Vetorecht. Dieses soll die Aktiengesellschaft vor einer feindlichen Übernahme schützen.

Ein Beispiel für ein Unternehmen, welches auf vinkulierte Namensaktien setzt, ist die Lufthansa. Dies liegt daran, dass es gemäß von Luftverkehrsabkommen und EU-Richtlinien erforderlich ist, dass die Anteile am Unternehmen zu mehr als der Hälfte in inländischer Hand liegen müssen. Solange also Anleger:innen aus dem Ausland noch weit genug davon entfernt sind, die Hälfte der Lufthansa Aktien zu halten, greift das Unternehmen nicht in den Handel ein.

Vinkulierte Namensaktien werden nur in seltenen Fällen herausgegeben. Meistens werden Inhaberaktien von Unternehmen herausgegeben, da diese an keine Beschränkungen gebunden sind.

Unterschied zwischen Stamm- und Vorzugsaktien

Bei den Stamm- und Vorzugsaktien geht es um das Stimmrecht, das mit dem Erwerb eines Unternehmensanteils verbunden ist.

Stammaktien

Stammaktien sind Unternehmensanteile, die Anleger:innen alle ihnen gemäß Aktiengesetz zustehenden Rechte gewähren. Das bedeutet, dass mit dem Kauf von Stammaktien auch ein Stimmrecht auf der Hauptversammlung einhergeht. Die Unternehmensausrichtung kann also über Ausübung des Stimmrechtes mitbestimmt werden.

Vorzugsaktien

Vorzugsaktien allerdings verfügen über gewisse Vorrechte. Dazu gehört in der Regel eine höhere Dividende, die Anleger:innen mit dem Erwerb einer Vorzugsaktie erhalten. Im Gegensatz zur Stammaktie erhalten Aktionäre, die lediglich die Vorzugsaktien gekauft haben, aber kein Stimmrecht. Das bedeutet, dass die Besitzer von Vorzugsaktien die Unternehmensstrategie nicht beeinflussen können.

Für die meisten privaten Anleger:innen lohnen sich daher Vorzugsaktien mehr, da sie so kleine Anteile am Unternehmen erwerben, dass die Ausübung des Stimmrechts so gut wie gar keinen Einfluss hätte.

Vergleich von Nennwert- und Stückaktien

Bei den Nennwert- und Stückaktien handelt es sich um Aktien, welche die Art der Kapitalbeteiligung am Unternehmen darstellen.

Nennwertaktien

Nennwertaktien sind Anteile an einem Unternehmen, die auf einen festen Betrag laufen, der den Anteil am Grundkapital des jeweiligen Unternehmens anzeigt. Hat also eine Aktiengesellschaft ein Grundkapital in Höhe von 10 Millionen Euro und jemand erwirbt 100.000 Aktien mit einem Nennwert von 5 Euro, dann gehören demjenigen 5% der Aktiengesellschaft.

Stückaktien

Bei Stückaktien wird der Anteil am Unternehmen anders gemessen. Denn hier wird der Anteil nicht anhand eines bestimmten Geldbetrags gemessen, sondern anhand der Stückbeteiligung. Hierbei stellen Stückaktien einen bestimmten prozentualen Anteil des Grundkapitals einer Aktiengesellschaft dar.

Für private Investor:innen ist es nicht von Bedeutung, ob Nennwertaktien oder Stückaktien erworben werden, da sich bei gleicher Ausgestaltung keinerlei Unterschiede zwischen diesen beiden Aktienarten ergeben.

Unterschied zwischen jungen und alten Aktien

Aktien lassen sich auch anhand ihres Alters oder des Zeitpunkts der Herausgabe unterscheiden. Dabei wird unterschieden zwischen den sogenannten jungen und den alten Aktien.

Junge Aktien

Wenn eine Aktiengesellschaft neues Kapital beschaffen möchte, dann kann es neue Aktien herausgeben. Dies ist eine übliche Kapitalbeschaffungsmaßnahme für Unternehmen. Diese neu herausgegebenen Aktien werden dabei als junge Aktien bezeichnet.

Alte Aktien

Bei den alten Aktien dagegen handelt es sich um Wertpapiere, die in der Vergangenheit schon von Anleger:innen erworben wurden. Diese Aktien befinden sich also bereits im Besitz von Investor:innen, wenn ein Unternehmen neue Anteile herausgibt. Dementsprechend verfügen diese alten Aktien oftmals über ein Bezugsrecht. Mit diesem Bezugsrecht können Anleger:innen dann neue Aktien kaufen, damit sich ihr Aktienanteil am Unternehmen durch die neu herausgegebenen Aktien nicht verwässert.

Warum gibt es verschiedene Aktienarten?

Unterschiedliche Unternehmen haben verschiedene Bedürfnisse, sodass auch unterschiedliche Aktienarten entstehen. Denn die verschiedenen Aktiengesellschaften eint zwar, dass sie durch den Börsengang neues Kapital beschaffen möchten, zu welchen Bedingungen das geschehen soll, ist aber je nach Unternehmen unterschiedlich, weshalb verschiedene Arten von Aktien herausgegeben werden.

Wenn also ein Unternehmen etwa neues Kapital über die Herausgabe von Aktien beschaffen möchte, dabei aber die Stimmrechtsanteile so belassen möchte, wie sie vorher waren, dann kann die aktuelle Stimmrechtsverteilung über die Herausgabe von Vorzugsaktien gesichert werden, die über kein Stimmrecht verfügen.

Was ist eine Aktie?

Eine Aktie ist ein Finanzinstrument, das einen Anteil an einem Unternehmen darstellt. Anleger:innen erhalten durch den Erwerb von Aktien Anteile am Grundkapital eines Unternehmens. Sie sind somit Eigenkapitalgeber und können von einer positiven Entwicklung des Unternehmens profitieren, tragen dafür aber auch die Verluste mit. Steigt der Aktienkurs, dann fahren Anleger:innen einen Gewinn ein, sinkt er, dann verlieren auch die Investor:innen entsprechend an Kapital.

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Fazit

Es gibt viele verschiedene Arten von Aktien, aber nicht alle sind auch relevant für private Anleger:innen. So ist es für private Investor:innen nicht wichtig, ob es sich bei den erworbenen Aktien um Stückaktien oder Nennwertaktien handelt. Andere Aktienarten dagegen spielen eine große Rolle, so sollten Kleinanleger:innen lieber in Vorzugsaktien statt Stammaktien investieren, da diese oftmals mit einer höheren Dividendenausschüttung verbunden sind, während die Stimmrechte der Stammaktie, aufgrund des geringen Kapitals von privaten Anleger:innen, keinen großen Einfluss haben.

FAQ: Arten von Aktien

Welche Aktienarten gibt es?

Es gibt Stammaktien, Vorzugsaktien, Inhaberaktien, Namensaktien, Vinkulierte Namensaktien, Nennwertaktien, Stückaktien, Junge Aktien und Alte Aktien.

Warum gibt es verschiedene Aktienarten?

Es gibt verschiedene Aktienarten, weil es unterschiedliche Unternehmen mit verschiedenen Bedürfnissen gibt. Diese geben dann die zu ihren Anforderungen passenden Aktien aus. Will ein Unternehmen beispielsweise keine Stimmrechtsveränderung, dann werden Vorzugsaktien herausgegeben.

Was ist der Unterschied zwischen Stammaktien und Vorzugsaktien?

Anleger:innen, die Stammaktien kaufen, erwerben dadurch auch ein Stimmrecht, welches sie auf der Hauptversammlung einbringen können, um über die Strategie des Unternehmens abzustimmen. Vorzugsaktien dagegen verfügen über kein Stimmrecht, bieten dafür aber in der Regel eine höhere Dividende.

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Feda Mecan

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Ich investiere seit mehreren Jahren in internationale Start-ups und habe 2015 OnlineBanken.com gegründet, um ein transparentes und unabhängiges Finanzportal in Deutschland zu etablieren.