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Der Vermögensverwalter Estably ist noch ein recht junges Unternehmen, hat seinen Sitz im Fürstentum Liechtenstein. Es handelt sich um ein Tochterunternehmen der Früh und Partner Vermögensverwaltung AG mit über 20 Jahren Erfahrung in der Vermögensverwaltung. Im Gegensatz zu anderen Vermögensverwaltern setzt Estably ausschließlich auf Einzeltitel bei Aktien und Renten. Von einem Robo-Advisor zu sprechen, ist auch nur bedingt richtig, da die Anlageentscheidungen nach wie vor von Menschen getroffen werden.

Die wichtigsten Fakten

  • Estably wendet sich mit der recht hohen Mindesteinlage von 35.000 Euro an eine als betuchter anzusehende Klientel.
  • Das Unternehmen investiert direkt in Aktien und Anleihen und vermeidet den Umweg über Fonds oder ETFs.
  • Estably verfolgt den langfristigen Investmentansatz des Valueinvestings.
  • Bezüglich der Kosten ist Estably eher weniger kostengünstig, bedingt auch durch die Performance Fee in Höhe von zehn Prozent.

Über Estably

Estably richtet sich nicht an das Gros der Anleger, sondern eher an Personen, die schon ein gewisses Vermögen aufgebaut haben. Die Liechtensteiner arbeiten mit zwei Partnerbanken, der Baader Bank und der Liechtensteiner Landesbank. Estably wurde im Jahr 2019 gegründet und hatte seinen Markteintritt im Jahr 2020.

Der Vermögensverwalter verfügt über eine Lizenz der Liechtensteiner Finanzmarktaufsicht (FMA). Ferner ist Estably Mitglied im Verband der unabhängigen Vermögensverwalter Liechtenstein.

Der Sparplan

Grundsätzlich ist es möglich, bei Estably einen Sparplan einzurichten. Voraussetzung ist, dass die geforderte Mindestanlage gezahlt wurde. Über die Höhe der Mindestsparrate trifft Estably allerdings keine Aussage. Diese Information gibt es erst zu einem späteren Zeitpunkt, nicht im Vorfeld. Estably erlaubt einen Auszahlplan, beispielsweise als spätere Rente.

Die Einmalanlage

Bei der Einmalanlage haben unterscheidet die Höhe des Anlagebetrages, wo Kunden und Kundinnen ein Depot eröffnen können. Die Mindestanlagesumme für ein Depot bei der Baader Bank beläuft sich auf 35.000 Euro, für ein Depot bei der Landesbank von Liechtenstein beläuft sich die Anlagesumme auf 100.000 Euro.

Die Kosten

Die Kosten orientieren sich ebenfalls an der Depotbank. Die All-in-Fee bei der Baader Bank schlägt mit 1,2 Prozent im Jahr zugrunde, bei der Liechtensteiner Landesbank mit 1,5 Prozent. In beiden Fällen berechnet Estably allerdings noch eine Performance Fee in Höhe von zehn Prozent. Die Performance Fee fällt nur an, wenn der Depotwert eine neue Höchstmarke erreicht (Highwater Level). Die eidgenössische Stempelabgabe beträgt beim Kauf sowie Verkauf inländischer Wertpapiere 0,075 % und bei ausländischen Wertpapieren 0,15 %.

Wichtige Details – worauf muss man bei Estably achten?

Wer sich im Vorfeld mit Estably auseinandersetzt, den erwarten keine Überraschungen. Das Konzept ist klar strukturiert. Wichtig ist, dass Estably keine ETFs und Fonds für seine Vermögensverwaltung zugrunde legt.

Die Strategien

Estably bietet seinen Anlegerinnen und Anleger drei Strategien zur Auswahl:

  • Die konservative Strategie Value 30 mit 30 Prozent Aktienanteil.
  • Die ausgewogene Strategie Value 60, die auf einen Aktienanteil von 60 Prozent setzt.
  • Die dynamische Strategie Value 100, die ausschließlich auf Aktien setzt.

Estably verfolgt bei seinen Investments die Valuestrategie. Das heißt, die Analysten suchen Titel, die an der Börses niedriger notieren, als es dem eigentlichen Wert des Unternehmens entspricht. Mit etwas Geduld lassen sich mit dem Valueansatz attraktive Renditen erzielen und gegenüber dem jeweiligen Index auch besser Abschneiden.

Ein Rebalancing findet bei Estably nur bei Bedarf statt, nicht kontinuierlich. Unter Rebalancing versteht man, wenn das Depot aufgrund der unterschiedlichen Kursentwicklungen der enthaltenen Anlageklassen nicht mehr der Ausgangsbasis entspricht. Enthält die Strategie Value 30 eines Tages einen Aktienanteil von 40 Prozent, werden so viele Aktien verkauft und Anleihen dazu gekauft, bis die Relation wieder bei 30 Prozent Aktien und 70 Prozent Renten liegt.

Sicherheitsaspekte

Die Früh und Partner Vermögensverwaltung blickt auf über 100 Jahre Erfahrung zurück. Die Landesbank Liechtenstein unterliegt der Finanzmarktaufsicht der FMA. Die Baader Bank wird von der BaFin reguliert. Bezüglich der Kundeneinlagen gilt bei beiden Banken, dass die Depots dem Sondervermögen zugeordnet sind und im Fall einer Insolvenz nicht in die Insolvenzmasse fallen.
Die Baader Bank haftet für Einlagen nicht nur mit der gesetzlichen Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro, sondern ist auch Mitglied im freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. .

Der Ablauf der Depoteröffnung bei Estably

Die Depoteröffnung bei Estably gliedert sich in vier Schritte. Zunächst musst du dich mit Name, Vorname und E-Mail-Adresse registrieren. Du erhältst dann einen Link, mit dem du dich für die Anmeldung frei schalten kannst.
Danach folgt die Planung der Anlage, die Auswahl der Strategie und letztendlich die Depoteröffnung. Für die Eröffnung musst du einen gültigen Personalausweis bereithalten, deine 11-stellige Steuer-ID sowie die Kontonummer von deinem Referenzkonto.

Nach der Auswahl der künftigen Depotbank, sofern die Auswahl aufgrund des Anlagevolumens möglich ist, fragt Estably nach der optionalen Dauer der Anlage und nach der Höhe deines Jahreseinkommens. Die Angabe zur Anlagedauer ist natürlich nicht bindend.

Im nächsten Schritt wird deine Vermögenssituation erfasst und die Höhe des Anlagebetrages. Auch Estably macht sich ein Bild von deiner Anlageerfahrung und möchte wissen, wie viele Trades du in den letzten zehn Jahren getätigt hast. Zu deiner Information erhältst Du ein Informationsblatt zu den Risiken der einzelnen Anlageklassen.

Abschnitt 1 endet mit den Fragen dazu, ob du Ausgaben planst, für die Teile des Anlagevermögens bei Estably benötigt werden und ob du jährlich Geld ansparen möchtest. Planst du Ausgaben in den nächsten zwölf Monaten, setzt aber auf die Strategie Value 100, könnte das kontraproduktiv sein, wenn es gerade zu nachgebenden Kursen kommt.

Im zweiten Schritt geht es darum, die dem Anlegerprofil entsprechende Anlagestrategie zu ermitteln. Estably stellt die drei Strategien vor und spricht eine Anlageempfehlung aus, die zu deinem Profil passt. Entscheidest du dich jedoch für eine höhere Risikoklasse, musst du diese Entscheidung schriftlich bestätigen.
Du hast es fast geschafft. Im dritten Schritt folgen die Auskünfte zu deiner Person und deinen steuerlichen Angaben sowie die Legitimation. Dafür hast du die Auswahl zwischen PostIdent-Verfahren und VideoIdent-Verfahren. Für letzteres benötigts du ein Endgerät mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher.

Alternativen zu Estably

Alternativen lassen sich am leichtesten durch Überschneidungen bei den Besonderheiten finden. Solidvest beispielsweise investiert auch direkt in Einzeltitel. Gleiches gilt für Zeedin und Openbank.

Fazit

Estably weist auf der einen Seite mit den direkten Investments in Aktien und Anleihen überdurchschnittliche Erfolge auf. Auf der anderen Seite können diese in einem halben Jahr Schall und Rauch sein. Deswegen fließt die Performance der Anbieter, auch die von Estably, nicht in unsere Bewertung ein. Wir konzentrieren uns auf die harten Fakten. Und da sehen wir in der hohen Einstiegsgröße schon bei der Baader Bank einen Punktabzug. Bezüglich der Kostenseite zählt Estably auch nicht zu den günstigeren Anbietern.
Ebenso sehen wir es nach wie vor als ein Plus, wenn die Telefonnummer während de Antragsprozesses am Bildschcirm eingeblendet ist. Hier hat Estably noch Verbesserungspotenzial.

Häufige Fragen zu Estably

Wie hoch ist die Mindesteinlage?

Die Mindesteinlage beträgt für ein Depot bei der Baader Bank 35.000 Euro, für ein Depot bei der Liechtensteiner Landesbank 100.000 Euro.

Welche Anlageklassen sind vorhanden?

Estably investiert in Einzeltitel von Aktien (Einzelaktien) und Anleihen.

Was sind die Vorteile von Estably?

Die direkte Investition von Estably in Einzeltitel nach dem Valueansatz.

Uwe Rabolt

Veröffentlicht von

Ich bin gelernter Bankkaufmann, Versicherungsfachmann (BWV) und habe 25 Jahre selbständig im Finanzvertrieb gearbeitet, bevor ich 2011 begann, als freiberuflicher Finanz- und Wirtschaftsredakteur mein Wissen mit anderen Menschen in diversen Portalen zu teilen.