Was ist Rebalancing?

Feda Mecan
| Anzahl Artikel: 422
Geschäftsführer und Investment-Experte Letzte Überarbeitung am 14. Dezember 2022
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Das Rebalancing beschreibt ein Umschichten der Geldanlage. Ziel ist es, die Finanzvehikel clever zu diversifizieren. Dabei kommt es häufig auf die Gewichtung an. Vielleicht haben die Aktien oder ETFs einen zu großen USA-Anteil. Oder die derzeitige Balance schlägt zu weit in Richtung Technik-Anlagen aus. Regelmäßig sollten Anlageklassen diesbezüglich geprüft werden. Je nach Alter mag sich ebenso das Risikoempfinden ändern, was ebenso zu einer Anpassung führen sollte.

Die wichtigsten Fakten zum Rebalancing

  • Rebalancing stellt die von dir gewählte Gewichtung zwischen den Anlageklassen wieder her.
  • Die antizyklische Umschichtung sorgt für eine Begrenzung des Risikos, indem beispielsweise das Verhältnis zwischen Aktien und Anleihen strategisch ausbalanciert wird.
  • Das eigene Konto sollte regelmäßig in Balance gebracht werden. Dafür legst du dir Intervalle (bspw. einmal jährlich oder pro Quartal) fest.
  • Automatisches Rebalancing (Robo-Advisors) ist meist günstiger, da die Transaktionskosten dort entfallen!
Portfolio-Check: Wie lange hast du dein Portfolio schon sich selber überlassen? Positionen verändern sich im Wert. Kursgewinne erhöhen gewisse Anlagevehikel. Andere fallen im Wert. Und schon ist das eigene Portfolio eventuell im Ungleichgewicht. Wer einen Sparplan eingerichtet hat, der muss diesen bei einer breiten Streuung ohnehin regelmäßig anpassen. Beim Rebalancing nimmst du jedoch das gesamte Aktien-, ETF- oder Fonds-Portfolio in den Blick.

Bevor wir schwerpunktmäßig erklären, wann und wie ein Rebalancing durchzuführen ist, wollen wir in den nachfolgenden Abschnitten den Begriff erst einmal ordentlich erläutern. Gleichwohl wollen wir auf die Formen des zeitgesteuerten, wertabhängigen und Cashflow Rebalancings eingehen.

Was ist Rebalancing? Definition und Begriffsbestimmung!

Sämtliche Anlagestrategien benötigen Produkte (z.B. Aktien, Fonds, ETFs, Rohstoffe, etc.). Darin sind die Anleger:innen investiert. Durch Wertveränderungen geraten die Positionen jedoch aus dem Gleichgewicht. Wer sich bislang gar nicht ausführlich mit der Geldanlage befasst hat, der war sicherlich auch nicht um ein ausgeglichenes Portfolio bemüht. Damit meinen wir übrigens nicht, dass die Anlage zu gleichen Teilen in den unterschiedlichen Vehikeln zu erfolgen hat. Jedoch mag es sinnvoll sein, gerade bei Aktien und ETFs, eine ausgewogene Verteilung unter den Regionen (USA, Europa, Asien, etc.) und Branchen (Technik, Medizin, Chemie, etc.) vorzunehmen.

Was ist Rebalancing? Aus dem Englischen lässt sich dieses Wort mit „Wiederausgleich“ oder „Neuabgleich“ übersetzen. Tatsächlich wird die bisherige Verteilung des Geldes hinterfragt. Dabei gilt es im gleichen Zug das eigene Risikoprofil zu prüfen. Als junger Mensch ist die Tendenz zu riskanten Anlagen größer. Dass kannst du dir in deinen 20er- und 30er-Jahren erlauben, da der Anlagehorizont groß ist. Kursschwankungen können ausgesessen werden. Doch hohe Renditechancen treten mit dem Älterwerden in den Hintergrund. Später reicht es dir vielleicht aus, jährlich im Durchschnitt zwischen drei und sieben Prozent Rendite zu erzielen. Dann nimmst du eine Umverteilung vor, hin zu einem größeren, risikoarmen Anteil. Dabei kommen zum Aktieninvestment mit steigendem Alter häufig ein höher werdender Anteil an Anleihen dazu.

Wann ist ein Rebalancing sinnvoll? Wenn das eigene Portfolio bei der Verteilung bezogen auf die Regionen, Branchen oder hinsichtlich des Risikoempfindens aus dem Gleichgewicht gerät. Eine Investition in eine Aktie mag sich stark ausgezahlt haben. Jetzt nimmt diese Position durch Kurssteigerungen nicht mehr fünf Prozent, sondern 30 Prozent des Portfolios ein – Zeit für ein Rebalancing!

Zeitgesteuertes Rebalancing: Wähle dein Intervall

Beim zeitgesteuerten Rebalancing legst du dich auf einen Zeitpunkt fest, wann das Aktien- und ETF-Konto zu kontrollieren ist. Bist du noch in der Investitionsphase und hast vielleicht sogar ein paar Ersparnisse, so lässt sich ein mögliches Ungleichgewicht damit ausgleichen. Ansonsten ist entweder der Sparplan anzupassen oder es ist sogar eine Umschichtung notwendig. Doch sollten Umschichtungen keinesfalls leichtfertig erfolgen. Denn Verkauf und Kauf sind mit Kosten und mit einer Steuerlast verbunden.

Zu welchem Zeitpunkt ist das Rebalancing sinnvoll? Da Kauf und Verkauf in einem Atemzug vorgenommen werden, ist das Datum weniger entscheidend. Wichtiger ist ein stetes Intervall. Dies könnte am 20. Januar eines jeden Jahres angesetzt werden. Große Portfolios qualifizieren sich durch die eventuell höhere Wertverschiebung sogar dazu, quartalsweise kontrolliert zu werden. Häufigere Intervalle sind nicht ratsam. Für die meisten Anleger:innen ist der Jahresintervall völlig ausreichend.

Wertabhängiges Rebalancing: Behalte die Schwankung im Blick

Beim wertabhängigen Rebalancing kommt es nicht auf den Zeitpunkt an. Vielmehr geht es um eine Differenz zwischen den Anlageprodukten. Wer seine Aktienanteile zu 50 Prozent in Amerika und zu 50 Prozent in Europa anlegen will, der wählt sich zwei entsprechende Fonds oder ETFs aus. Jetzt gilt es zu beobachten. Haben die amerikanischen Aktien sich in einer Schwankungsbreite von über fünf Prozent von Europa verändert, so steht eine Anpassung an. Dies könnte nötig werden, wenn die USA-Aktien bei 56 Prozent und die EU-Aktien nur noch bei 44 Prozent stehen.

Für gewöhnlich ist das wertabhängige Rebalacing jedoch etwas kniffliger. Denn Anlagestrategien sind selten so simpel, wie im vorangegangenen Abschnitt. Anleger:innen sind nicht nur im Aktienmarkt investiert, sondern mitunter auch in Rohstoffen, Immobilien oder Anleihen. Da sich die Renditeerwartung in diesen Anlageklassen stark voneinander unterscheiden kann, ist eine wertabhängige Anpassung des Portfolios dennoch regelmäßig vorzunehmen. Zuvor müssen sich Anleger:innen jedoch über ihre Asset-Allocation (Vermögensverteilung auf verschiedene Anlageklassen) im Klaren sein.

Cashflow Rebalancing: Anpassung über deine Einkünfte

Gerade während der Ansparphase sind Depots meist in Bewegung. Über Sparpläne können einzelne Positionen der Geldanlage gestärkt werden. Darüber ist es ebenfalls möglich, das Konto zu rebalancen. Ist ein Aktienanteil überproportional besetzt, wechselst du das Investment einfach zu einem anderen Anlagevehikel. Falls eine Aktienquote von 50 Prozent angestrebt ist, diese jedoch bei 60 Prozent liegt, investierst du das nächste Jahr vielleicht lieber in Anleihen oder Rohstoffe.

Trotz Sparplänen sammelt sich mitunter Geld auf dem Girokonto an. Gehaltserhöhungen, eine großzügige Planung für Puffer oder ein sparsames Leben können zu beträchtlichen Sparraten führen. Ebenso sind Erbschaften oder Schenkungen Ereignisse, die das Konto anschwellen lassen. Im Zuge des Cashflow Rebalancings nutzen Kunden:innen diese Chance zum antizyklischen Investieren. Es wird auf ein Abfallen der Kurse gewartet. Entgegen der derzeitigen Marktmeinung findet nun ein Investment statt. Ein Vorteil beim antizyklischen Investment ist, dass keine Gebühren für den Verkauf von Anlageklassen anfallen. Das Portfolio wird einfach durch Nachkäufe in die Balance gebracht.

Empfehlung: Wer noch in der Ansparphase ist, der sollte im Zuge eines zeitlichen Rebalancings einmal im Jahr die Sparrate in Höhe und Ausrichtung anpassen. Dadurch lassen sich die Werte im Portfolio auf natürlichem Wege verändern. Es fallen keine Steuern an und eventuelle Transaktionskosten entstehen nur beim Nachkauf.

Gründe für ein Rebalancing

Wer in Aktien-ETFs oder -Fonds investiert, der kommt in der Regel mit einer Buy-and-Hold-Strategie recht weit. Denn die Assets gewinnen über die Jahre an Wert. Bei einer passiven Anlagestrategie brauchst du normalerweise nur selten zur Kontrolle im Portfolio vorbeischauen. Andererseits ist es wie beim Auto. Auch dann, wenn es noch fährt, bedarf es regelmäßiger Wartung. Ähnlich kannst du dir das Rebalancing vorstellen. In regelmäßigen Abschnitten oder bei einer Abweichung von der festgelegten Wertverteilung, gilt es zu kontrollieren und anzupassen. Bei den Gründen zum Rebalancing gilt es zwischen portfolio-abhängigen und persönlichen Motiven zu unterscheiden.

Portfolio-abhängige Beweggründe zum Rebalancen:

  • Aufteilung in Nationen/Regionen: Wie soll die Aufteilung zwischen der USA, Europa, Asien und Schwellenländern aussehen? Weicht die prozentuale Gewichtung zu stark von der eigenen Vorstellung ab, steht eine Anpassung an.
  • Aufteilung nach Branchen: Chemie, Automobile, Elektrotechnik, Medizin, Dienstleistung und Industrie sind nur einige von vielen Branchenschwerpunkten bei Aktien-ETFs und Fonds. Ist eine bestimmte Branche zu stark gewichtet, sollte angepasst werden.

Persönliche Gründe für eine Anpassung des Portfolios:

  • Änderung des Risikoprofils: Hast du deine finanziellen Ziele erreicht, ändert sich das eigene Risikoempfinden. Jetzt rücken die Zinsen im Vergleich zum Werterhalt mehr in den Hintergrund. Folglich verschieben sich die Anlageziele, was ein Rebalancing nötig macht.
  • Alter des Investors: Auch hier verschiebt sich vermutlich das Risikoempfinden. Dennoch macht es Sinn investiert zu bleiben. Im Rentenalter sollte jedoch ein Puffer abseits der Anlagestrategie bestehen, der mehrere Monate überbrückt. Rebalancing kann hier auch über die Entnahme stattfinden.
  • Breite der Diversifizierung: Wer bislang nur in Aktien investiert ist, der möchte zukünftig eventuell Anleihen, Immobilien, Gold/Silber (Sicherheit) mit ins Portfolio aufnehmen. Eine breitere Streuung macht die Anlagestrategie flexibel und krisensicher.

Rebalancing deines Portfolios: So gehst du vor

Kommen wir nun von der Theorie des Umschichtens zur Praxis. Aktienmärkte und andere Anlageklassen sind immer in Bewegung – zum Glück. Denn ansonsten hätten wir keine Renditechance. Doch Kursgewinne, sofern sich diese nicht gleichmäßig auf unser Portfolio verteilen, bringen die Anlagevehikel ins Ungleichgewicht. Ein Rebalancing ist nötig. Und so gehst du vor.

1. Lege dir Ziele für deine Portfolio-Aufteilung fest

Diese Ziele sollten auf einer ausgewogenen Verteilung zwischen den Nationen/Regionen und Branchen basieren. Gleichwohl mag es sinnvoll sein, die Aktien (ETFs oder Fonds) um Rohstoffe, Metalle, Anleihen und Immobilien (Sicherheit) zu erweitern. Je nach Alter sieht die Aufteilung eines Portfolios unterschiedlich aus.

In den Zwanzigern ist ein Investment zu 100% in Aktien-ETFs vertretbar. In den Dreißigern können erste Anleihen oder Rohstoffe dem Portfolio beigemischt werden. Zur Vereinfachung nehmen wir in unserem Praxisbeispiel mal folgende Asset-Allokation an:

  • Aktien-ETFs: 80 Prozent
  • Anleihen: 15 Prozent
  • Rohstoffe: 5 Prozent

Eine ähnliche Aufteilung kann natürlich auch für Branchen, innerhalb der Aktien-ETFs, festgesetzt werden.

2. Prüfe beim Rebalancing die prozentualen Anteile

Gehen wir bei unserer Anlagetaktik von einem zeitbasierten Rebalancing aus. Dann haben wir vielleicht am 20. Januar den Blick ins Portfolio gewagt. Unsere ursprüngliche Verteilung 80/15/5 hat sich jetzt verschoben. Die Aktienquote hat zugelegt. Rohstoffe liefen sogar richtig gut. Plötzlich sieht die Verteilung wie folgt aus:

  • Aktien-ETFs: 83 Prozent
  • Anleihen: 7 Prozent
  • Rohstoffe: 10 Prozent

Es besteht Handlungsbedarf. Denn der Sicherheitsanteil ist geschrumpft. Der Risikoanteil ist hingegen stark übergewichtet – eine Verdopplung von fünf auf zehn Prozentpunkte. Aktien liegen mit drei Prozent über dem Ausgangswert noch am ehesten in der Toleranzgrenze. Anleihen müssen in diesem Beispiel übrigens keine Verluste eingefahren haben. Vielmehr liefen Aktien und Rohstoffe sehr gut.

3. Anpassung der Anlagevehikel über Rebalancing

In unserem Beispiel-Portfolio müssen wir unbedingt den Anteil an Rohstoffen reduzieren und die Menge an Anleihen aufstocken. Welche Möglichkeiten stehen uns zur Verfügung? Einmal können wir schlicht Rohstoffe veräußern und das Geld in Anleihen investieren. Befinden wir uns jedoch noch in der Ansparphase, könnten wir den Ausgleich durch eine Einmalinvestition oder durch eine Neuausrichtung des Sparplans auf die Anleihen wiederherstellen.

Doch gerade die Rohstoffe sind in diesem Muster-Portfolio in einem Maße übergewichtet, dass wir zu einer Umverteilung raten. Denn ansonsten ist der Risikoanteil zu groß. Sind keine externen Geldeingänge geplant, so reduzieren wir die Rohstoffe (-5 %) und Aktien-ETFs (-3 %) durch Verkäufe und legen das freigewordene Kapital in Anleihen (+8 %) an. Das Rebalancing ist dann abgeschlossen.

Lediglich bei Konten mit kleinem Volumen sind vorher noch die Transaktionskosten in die Überlegung einzubeziehen.

Robo-Advisor: Rebalancing kann so einfach sein. Robos helfen dir Schritt für Schritt beim Aufsetzen und Anpassen des perfekten Portfolios. Dabei wird auf deine persönliche Lage (Alter, Sparrate, etc.) Rücksicht genommen. Einmal eingerichtet, musst du dich um nichts weiter kümmern. Für eine konkrete Empfehlung besuche unseren Robo-Advisor Vergleich.

Darauf solltest du beim Rebalancing achten

Ein paar Ratschläge bezogen auf das Rebalancing haben wir nachfolgend noch vorbereitet:

  • Regelmäßigkeit: Egal ob zeit- und wertbasiertes Rebalancing betrieben wird, du solltest dir eine Routine bei der Prüfung des Portfolios aneignen. Ob die Kontrolle jährlich oder quartalsweise erfolgt, ist der persönlichen Strategie überlassen.
  • Verteilung vs. Alter: Ist in den Dreißigern eine 70/30-Verteilung (Aktien-ETFs/Anleihen) ratsam, so kann sich das Verhältnis in den Sechzigern zu einer 30/70-Verteilung verschieben. Dieser Weg ist über die Jahre beim Rebalancen zu beachten.
  • Transaktionskosten: Gerade kleine Portfolios müssen sich die Frage nach den Kosten für Verkauf und Kauf stellen. Sind diese höher als der Vorteil der Neuausrichtung, so sollte das Rebalancing lieber über die Anpassung des Sparplans betrieben werden.
  • ETFs vs. Einzelaktien: ETFs investieren auf einen Schlag in hunderte oder tausende von Aktien. Dieses Maß an Diversifikation lässt sich mit Einzelaktien nur mit einem großen Aufwand erreichen. Das erschwert auch das Rebalancing, weswegen wir zu ETFs oder Fonds raten.
  • Entnahmephase: Auch über die Entnahme im Alter oder nach Erreichen der finanziellen Ziele lässt sich das Portfolio neu ausbalancieren. Geldmittel werden einfach von der Anlageklasse entnommen, die nach derzeitigem Risikoprofil überbelegt ist.

Automatisches Rebalancing bei Robo-Advisors

Digitale Vermögensverwalter, auch Robo-Adivsors genannt, kontrollieren das Anlagerisiko automatisch. Denn im Vorfeld legst du die prozentuale Verteilung zwischen Aktien und Anleihen fest. Diese Automatisierung führt im Übrigen auch dazu, dass Privatanleger:innen nicht zu spät in einen bestehenden Trend investieren oder das Kapital zu früh bei Gewinnen entnehmen. Denn schlussendlich findet eine automatisierte Anpassung auf Basis der gewählten Rahmenbedingungen statt.

Auch das antizyklische Investieren geht automatisch vonstatten. Denn sollte eine Anlageposition fallen, so ist diese automatisch untergewichtet. Der Robo-Advisor erkennt das Dilemma und schichtet entsprechend um. Legt das Produkt später an Wert zu, werden Gewinne mitunter veräußert um im Anschluss erneut die als Ziel gewählte Verteilung zu gewährleisten. Folglich handelt es sich um eine vollautomatische Anlagestrategie, welche die Wertentwicklung der Anlageklassen berücksichtigt.

Vorteilhaft wirkt sich beim Rebalancing durch Robo-Advisors aus, dass du im Prinzip gar nicht aktiv werden musst. Umgekehrt stellt sich die Frage, ob es nicht doch möglich ist in die Neuausrichtung einzugreifen. Diesbezüglich sei gesagt, dass du jederzeit deine Strategie ändern kannst. Steht diese aktuell auf 70 Prozent Aktien-ETFs und 30 Prozent Anleihen, ist eine Änderung auf 65/35 möglich. Es ist in jedem Fall sinnvoll diese Anpassungen schrittweise über die Jahre vorzunehmen und nicht direkt von 80/20 auf 20/80 zu springen.

Viele Robo-Advisors verfügen über Kostenmodelle, welche die Transaktionskosten zu 100 % abdecken. In diesem Fall fallen keine Ausgaben für die Umschichtung an. Ob dies wirklich so ist, solltest du beim Robo-Advisor deines Vertrauens im Vorfeld in den Bedingungen prüfen.

Fazit zum Rebalancing

Eine regelmäßige Neuausrichtung des Portfolios, auch Rebalancing genannt, ist sinnvoll. Die Transaktionskosten sollten dabei im Blick behalten werden. Ansonsten sorgt die Anpassung dafür, dass der Anteil an riskanten, moderaten und risikoarmen Assets in deinem Portfolio entsprechend der eigenen Zielsetzung im Gleichgewicht ist. Fallen Aktienkurse, so kann eine Umschichtung stattfinden. Steigen diese später erwartungsgemäß wieder an, so findet ein Verkauf von Aktien und zum Ausgleich beispielsweise ein Kauf von Anleihen statt.

Robo-Advisors erledigen diese Arbeit vollautomatisch. Kunden brauchen sich nur über ihre Strategie Gedanken zu machen und diese beim Anbieter ihrer Wahl hinterlegen. Kauf und Verkauf nimmt der Robo-Advisor im Zuge des Rebalancings vor – bestenfalls natürlich ohne Transaktionskosten. Wer in seinem Konto lieber selbst handanlegen möchte, der entscheidet sich zwischen dem zeitlichen oder wertabhängigen Rebalancing.

FAQ zum Rebalancing

Was ist ein Rebalancing-Intervall?

Dabei handelt es sich um das Zeitfenster, zu dem das eigene Portfolio gemäß der strategischen Ausrichtung überprüft wird. Das Rebalancing kann beispielsweise jährlich oder pro Quartal stattfinden. In der Ansparphase kann Guthaben vom Girokonto zum Ausbalancieren herangezogen werden.

Wie oft sollte ich das Rebalancing durchführen?

Je volumenstärker das Portfolio, desto häufiger macht eine manuelle Anpassung Sinn. Denn kleine Portfolios haben den Nachteil, dass die Transaktionskosten den Vorteil der Neuausrichtung zunichtemachen können. Fidelity Wealth Expert, ein Robo-Advisor, passt das Konto mindestens einmal im Monat an.

Wann ist der beste Zeitpunkt für das Rebalancing meines Portfolios?

Aus Renditegesichtspunkten ist es egal, wann das Rebalancing durchgeführt wird. Eine Faustformel lautet jedoch „Sell in May and go away, but remember to come back in September.“ Allerdings gilt dies für die Anlage in Einzelaktien. Daher ist dieser Zeitpunkt nur entscheidend, wenn du das Guthaben über mehrere Monate halten möchtest.

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Feda Mecan

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Ich investiere seit mehreren Jahren in internationale Start-ups und habe 2015 OnlineBanken.com gegründet, um ein transparentes und unabhängiges Finanzportal in Deutschland zu etablieren.