Robo-Advisor Kosten

Feda Mecan
| Anzahl Artikel: 422
Geschäftsführer und Investment-Experte Letzte Überarbeitung am 14. Dezember 2022
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Es ist realistisch, durch den Wechsel zum Robo-Advisor Kosten zu sparen. Immerhin findet dort ein automatisches Investieren in ETFs statt. Diese kommen mit niedrigen Gebühren daher. Meist fallen 0,3 Prozent der Anlagesumme pro Jahr an. Obendrauf kommen noch die Kosten, welche der Robo-Advisor für seine eigenen Dienste verlangt. Hier wäre ein Prozent schon viel. Obendrein stehen dem die leistungsstarken Index-Fonds gegenüber. So hat der MSCI World Index in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt über sieben Prozent Kurssteigerung jährlich hingelegt.

Die wichtigsten Kosten beim Investieren mit dem Robo-Advisor

  • Verwaltungsgebühren: Dabei handelt es sich um eine Ausgabe, welche für die Verwaltung von Indexfonds fällig wird. Es ist auch von einer Servicegebühr die Rede. Auch die Betreiber der Investment-Plattform wollen auf Basis der Anlagesumme verdienen. Im Schnitt sind es 0,75 Prozent pro Jahr (auf die Anlagesumme gerechnet).
  • Fondskosten: Das Investment in Fonds kostet meist 0,20 bis 0,40 Prozent bezogen auf die Geldanlage. Damit sind die ETFs beim Robo-Advisor wesentlich günstiger als aktiv gemanagte Fonds. Sollte der Anbieter den Index selbst aufgesetzt haben, steigen die Kosten meist ein wenig an.
  • Ein- und Auszahlungen: Hier gilt es genau hinzuschauen. Nicht alle Robo-Advisors verlangen Gebühren.
  • Pauschale Gebühren: Manche Anbieter verlangen einen monatlichen Mindestbetrag. Ist dieser nicht durch die Gebührenstruktur abgedeckt, ist ein kleiner Fix-Betrag fällig. Oder eine Erfolgspauschale wird fällig.

Die Kosten eines Robo-Advisors

Robo-Advisors arbeiten meist systematisch. Zunächst findet eine Abfrage vom Risikoprofil des Kunden statt. Weiterhin stellt sich die Frage, ob es sich um eine Einmalanlage oder um einen Sparplan (oder beides) handelt. Auf dieser Basis werden Anlageklassen und Produkte empfohlen. Diesbezüglich sei gesagt, dass mitunter eine Mindestanlage fällig ist. Überdies macht es Sinn die Robo-Advisor Kosten zu hinterfragen. Warum es keine bevorzugte Art von Gebühren gibt, wollen wir anhand von Beispielen zu den Ausgaben erklären.

Fixkosten (Pauschale Gebühren) pro Monat

Unabhängig vom Anlagebetrag, von der Anzahl an Fonds und ETFs und von der Menge an Aufträgen gibt es Robo-Advisors, die einfach mit einem monatlichen Fixbetrag arbeiten. Umgekehrt heißt es nicht, dass Fixkosten alle anderen Gebühren unter den Tisch fallen lassen. So kann es eine pauschale Gebühr von 2,99 Euro im Monat geben und trotzdem fallen Order-Gebühren in Höhe von 0,99 Euro an. Manche Anbieter machen die Kostenstruktur vom Konto-Typ, von der Höhe der Einmalanlage oder des Sparplans abhängig. Diesbezüglich sollten Investoren sich einen Robo-Advisor suchen, der ihrer Anlagestrategie entspricht.

Beispiel: Advisor A verlang eine fixe Gebühr in Höhe von 2,99 Euro im Monat. Bei einer Anlagesumme von 100 Euro wäre dies viel Geld. Bei einem Anlagebetrag von 100.000 Euro sind es jedoch nur 0,0029 Prozent. Dann wäre es günstig. Eventuell fallen weitere Kosten für den Kauf von Einzelaktien an. ETFs sind aber kostenfrei. Wer hier eine größere Summe in Index-Fonds investiert, der käme überaus günstig bei weg.

Verwaltungsgebühren für den ETF

Da die meisten Robo-Advisors auf Index-Fonds setzen, müssen wir diese Ausgaben nennen. Wobei diese Art der Geldanlage eine ausgezeichnete Anlagestrategie darstellt. Denn ETFs bestechen durch günstige Kosten. Dass liegt daran, dass es keine gemanagten Fonds sind. Es handelt sich um eine Nachbildung eines bestimmten Indizes auf automatisierter Basis. Dadurch ist es möglich kostengünstige Konditionen anzubieten. Fallen immer Verwaltungsgebühren an? Für den Robo-Advisor, der für dich in einen ETF investiert, ja. Doch mitunter deckt der Anbieter seine Ausgaben auch mit einer fixen Pauschale ab. Außerdem gibt es nicht selten eine Staffelung. Je höher das Investment oder Anlagevolumen, desto geringer die Gebühren für die Verwaltung.

Beispiel: Du entscheidest dich für einen Indexfond. Dieser ist jährlich mit beim Robo-Advisor mit Kosten in Höhe von 0,30 Prozent belegt. Fallen sonst keine Gebühren an, so ist die Höhe des Anlagebetrages unerheblich. Gute Fonds und ETFs liegen bei der jährlichen Performance im langfristigen Durchschnitt in höheren Gefilden, so dass ein satter Gewinn zu erwarten ist.

Fondsgebühren beim Robo-Advisor

Die Vorteile haben wir auf den Punkt gebracht: Automatisiertes Investment in ETFs, basierend auf Algorithmen. Da kein Fonds aktiv zu managen ist, sind Robo-Advisors kostengünstig. Dennoch handelt es sich um ein Unternehmen (sowohl der Advisor, als auch der Fondsmanager). Dort arbeiten Menschen, die wiederum bezahlt werden wollen. Und die Firma selber will Gewinne erzielen. Daher ist es absolut üblich eine Fondsgebühr für die Nutzung des Angebots zu bezahlen. Diese wird für gewöhnlich, ähnlich wie die Verwaltungsgebühr eines ETFs, auf Basis eines Prozentsatzes festgelegt. Häufig pendelt sich dieser zwischen 0,40 und 1,00 Prozent bezogen auf die Anlagebeträge ein. Manche Anbieter lassen die Servicegebühren weg und bekommen ihre Bezahlung über eine fixe Pauschale.

Beispiel: Verlangt ein Robo-Advisor Kosten in Höhe von 0,49 Prozent auf die Anlage, so sind dies bei 100.000 Euro Kapital 499 Euro jährlich. Steigt der ETF hingegen um lediglich vier Prozent an, so ist diese Ausgabe mit 4.000 Euro Gewinn zu verrechnen. Viele Indexfonds übertreffen die Vier-Prozent-Marke bezogen auf den Gewinn sogar noch nach Abzug der Fonds- und Servicegebühren deutlich.

Transaktionsgebühren als Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis

Gemeint ist der Spread. Erneut handhabt jeder Robo-Advisor seine Kosten ein wenig anders. Eventuell legst du beim Start mehrere ETFs fest, in welche das Investment künftig fließt. Andere Anbieter sind flexibler und schichten die Geldanlage gerne mal um. In diesem Fall finden Verkauf und Kauf statt. Hier sind unterschiedliche Kosten-Typen möglich. Einmal kann eine Order-Gebühr, je nach Anlageklasse, anfallen. Eventuell gibt es einen Spread, also die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis, zu bezahlen. Automatisierte Nachkäufe und Umschichtungen sollten sich abseits der Sparpläne jedoch vermeiden lassen.

Beispiel: Angenommen ein ETF hat in den letzten Jahren schlechte Ergebnisse erzielt. Um seinen Kunden ein besseres Leistungspaket bieten zu können, schichtet der Robo-Advisor um. Bei einem Gewinn von 10.000 Euro und einem Spread von einem Prozent, würden 100 Euro einbehalten werden. Eventuell fällt für den (Nach)kauf dann noch eine Ordergebühr, beispielsweise von fix 3,99 Euro, an.

Kosten für die Ein- und Auszahlung

Je nach Anbieter können Gebühren für den Zahlungsprozess anfallen. Viele Robo-Advisors verzichten darauf. Denn es ist eine Hürde für den Einstieg. Da lassen sich die Anbieter dann doch lieber für ihre Dienstleistung bezahlen. Allerdings heißt dies noch lange nicht, dass der Zahlungsanbieter oder die Bank selber nicht eine Gebühr für die Buchung verlangen kann. Dennoch spielen die Ausgaben für das Ein- und Auszahlen bei der Anlagestrategie eine zu vernachlässigende Rolle. Da es sich meist um einen Fixbetrag handelt, fällt die Gebühr in der Regel nicht ins Gewicht.

Beispiel: Du möchtest mit Kreditkarte bezahlen? Eventuell verlangt der Broker dafür eine Gebühr in Höhe von 2,99 Euro. Je größer deine Einmalanlagen ausfallen, desto weniger schwer wiegt diese fixe Gebühr auf die Zahlung. Auch die Auszahlung muss nicht zwingend gebührenfrei sein. Denn dem Anbieter entsteht dadurch Arbeit, die er sich mitunter vergüten lässt.

Performancegebühren als leistungsabhängige Bezahlung

Ist ein Anbieter selbstbewusst, so lässt er sich auf Basis der erzielten Gewinne bezahlen. In diesem Fall sind nicht die Fonds-, Fix- oder Servicekosten entscheidend. Vielmehr berechnet der Robo-Adivsor eine Erfolgsbeteiligung. Diese könnte beispielsweise bei zehn Prozent liegen. Der Prozentsatz bezieht sich dann auf den jährlichen Zuwachs an Vermögen.

Beispiel: Angenommen du hast 50.000 Euro investiert und ein Plus von sieben Prozent erzielt. Dann liegen jetzt 53.500 Euro auf dem Konto. Der Gewinn beziffert sich auf 3.500 Euro. Und davon würde der Anbieter bei einer Performancegebühr 10 Prozent einbehalten. Folglich müssten vom ursprünglichen Gewinn noch 350 Euro abgezogen werden. Es verbleiben 3.150 Euro.

Empfehlung! Robo-Advisors unterscheiden sich in ihrer Kostenstaffelung. Wenn du häufig kleine Summen investierst, dann ist eventuell ein anderer Broker von Interesse, als bei einer höheren Einmalinvestition. Daher lohnt es sich unbedingt, mehrere Anbieter einer Prüfung zu unterziehen.

Robo-Advisors arbeiten häufig mit diversen Kosten

Für gewöhnlich ist es nicht so, dass Robo-Advisors lediglich Kosten einer Art veranschlagen. Scalable Capital arbeitet mit seinem Broker im Prime- und Flex-Konto mit einer Flatrate. Darin enthalten sind diverse Features. Sparraten sind damit bei ETFs und Aktien kostenfrei möglich. Gleiches gilt für die Ordergebühren auf Gettex. Bei Xetra fallen dennoch 3,99 Euro an, sowie nochmals 0,01 Prozent oder mindestens 1,50 Euro. Bankgebühren stehen unterdessen nicht zur Debatte. Dennoch setzt sich die Kostenstruktur aus Fixkosten und ggf. Order-Gebühren zusammen. Wer auf das kostenfreie Sparer-Konto zurückgreift, der vermeidet die Fixkosten sogar. Dafür erhöhen sich die Order-Gebühren. Sparpläne bleiben jedoch kostenfrei.

So lassen sich mit einem Robo-Advisor Kosten sparen

Für gewöhnlich legen Robo-Advisors Risikoprofile an. Auf einem Algorithmus basierend wird dann investiert. Dass dabei vergleichsweise niedrige Kosten anfallen, haben wir erklärt. Doch gibt es weitere Facetten, wo der Kunde mit seinen Anlagebeträgen sparen kann.

  • Vermeidung von Negativzinsen: Hausbanken haben über die letzten zwei Jahre immer weniger Zinsen bezahlt. Inzwischen ist es sogar soweit, dass dort negative Zinsen fällig werden. Kunden zahlen also für die Verwahrung des Geldes noch drauf. Diesbezüglich solltest du dich mal bei den Partnerbanken der Robo-Advisors umschauen. Mitunter gibt es dort noch positive Zinsen.
  • Einrichten von Sparplänen: Einmalanlagen sind für den Start in Ordnung. Doch langfristig lohnt sich der Sparplan. Einmal ist das Geld sofort für die Sicherung der Altersvorsorge oder für andere private Ziele investiert. Dann wiederum gibt es auf dem Girokonto ohnehin keine Zinsen mehr, womit die Anlage beim Broker die bessere Entscheidung ist. Zuletzt sind Sparpläne nicht selten von den Ordergebühren befreit.
  • Faktor Zeit (Automatisierte Geldanlage): Wer in Fonds oder Einzelaktien investiert, der muss eine gewisse Zeit aufwenden, um sich zu informieren. Die algorithmische Anlage bei einem Robo-Advisor geht jedoch (nach einmaliger Einrichtung) ohne weitere Arbeit vonstatten. Das spart Zeit. Und Zeit ist, wie wir alle wissen, Geld.

Fazit zu den Kosten eines Robo-Advisors

Zunächst einmal ist ein Robo-Advisor die kostengünstigste Möglichkeit der Geldanlage, die uns überhaupt bekannt ist. Dennoch fallen Kosten an. Das ist auch gerechtfertigt. Die Fonds werden aufgesetzt und zumindest verwaltet, wenngleich bei ETFs nicht aktiv gemanagt werden. Obendrein arbeiten beim Robo-Advisor selbst Personen, die bezahlt werden wollen. Nicht zuletzt will ein Anbieter Gewinne erzielen. Sonst ist dort ein seriöses Arbeiten nicht möglich. Kosten bei einem Robo-Advisor sind daher nicht als etwas Schlimmes zu verstehen.

Dennoch liegt es nahe, die Ausgaben so gering wie möglich zu halten. Je größer der angelegte Betrag, desto eher profitieren Kunden von einer fixen Gebühr. Üblicher sind jedoch Verwaltungs- und Fondsgebühren. Diese sind insofern fair, als dass sie eine prozentuale Abgabe auf die Anlagesumme vornehmen (pro Jahr). Alternativ arbeiten einige Robo-Advisors mit Kosten bezogen auf die eigene Performance. Hierbei wird ein prozentualer Anteil vom Gewinn einbehalten. Ausgaben für Überweisungen, Order-Gebühren und Spreads lassen sich bei einer geschickten Auswahl vermeiden.

FAQ zu Robo-Advisor Kosten

Gibt es auch kostenlose Robo-Advisors?

Nicht direkt. Zumindest wollen die Unternehmen alle irgendwo am Prozess teilhaben und Geld verdienen. Es gibt jedoch bestimmte Anbieter, wo du kostenlos investieren kannst. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Fixkosten, Service- und Ordergebühren wegfallen. Lediglich die Fondsgebühren fallen fast immer an. Bisweilen gibt es bei Anbietern jedoch Einsteigerangebote, wo bis zu Summe X oder Zeitraum Y auch diese Ausgaben entfallen.

Fallen Kosten für Ein- und Auszahlungen beim Robo-Advisor an?

Für gewöhnlich veranschlagt der Anbieter keine Kosten für die Einzahlung. Ob deine Hausbank diesbezüglich über die Kontoführungsgebühren abkassiert, muss eigenständig geprüft werden. Ebenso ist es sicherlich sinnvoll, sich beim Robo-Advisor über etwaige Transaktionsgebühren schlauzumachen.

Muss ich für eine Kündigung bei einem Robo-Advisor etwas bezahlen?

Seriöse Robo-Advisors erlauben den Teilverkauf oder die vollständige Veräußerung aller Vermögenswerte ohne Mehrkosten. Eine Abbuchung findet auf das hinterlegte Referenzkonto statt. Dennoch sollten sich Anleger über Kündigungsfristen und Mindesthaltezeiten informieren.

Welche Kosten können beim Robo-Advisor anfallen?

Üblich sind Fondskosten, die sich prozentual auf das Anlagevermögen auswirken. Gleiches gilt für eine etwaige Verwaltungs- oder Servicegebühr. Wer seinen Robo-Adivsor clever wählt, der kann Ausgaben für die Überweisung, Order-Gebühren oder Spreads meist umgehen. Diesbezüglich können wir unseren Evergreen Test empfehlen. Dort beziffert sich die Gebühr lediglich auf 0,59 Prozent im Jahr.

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Feda Mecan

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Ich investiere seit mehreren Jahren in internationale Start-ups und habe 2015 OnlineBanken.com gegründet, um ein transparentes und unabhängiges Finanzportal in Deutschland zu etablieren.