Minveo – Test und Erfahrungen

Bei der Minveo AG mit Sitz in München handelt es sich um einen Robo-Advisor, der bereits im Jahr 2015 gegründet wurde. Minveo gehört keiner Bank oder einem sonstigen Investor, sondern agiert als eigenfinanziertes und inhabergeführtes Unternehmen. Die Münchner verwalten insgesamt 85 Millionen Euro Kundengelder

Über Minveo

Minveo war seit seinem Markteintritt nie ein Unternehmen der lauten Töne. Im Laufe der Jahre kam es zu einer Überarbeitung des Konzepts. Fünf Risikoklassen wurden auf drei reduziert, die möglichen Strategien von 70 auf über 90 erhöht. Die Kostenstruktur wurde für alle Anleger vereinheitlicht. Fast schon bescheiden bietet das Unternehmen seine Dienstleistungen an und wendet sich dabei aufgrund der niedrigen Einstiegsgrößen an eine extrem große Zielgruppe. Das strategische Ziel von Minveo ist nicht der gewinnmaximierte Ansatz mit vollem Risiko voraus. Im Gegenteil, die Münchner bieten ein risikominimierendes Vorgehen bei gleichzeitig attraktiver Rendite. Minveo setzt dabei sowohl auf ETFs als auch auf aktiv gemanagte Fonds. Als Depotbank fungiert die DAB BNP Paribas.

Minveo verfügt über die Lizenz der BaFin zur Vermögensverwaltung, ist also kein reiner Vermittler, der dann auf Dritte zurückgreift. Minveo ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter (VuV).

Der Sparplan

Schon der Sparplan von Minveo lässt vermutlich viele Sparer und Sparerinnen, vor allem Einsteiger:innen im Vermögensaufbau, aufhorchen. Minveo ermöglicht den Einstieg schon ab fünf Euro im Monat. Der Sparplan kann jederzeit unterbrochen oder abgebrochen werden.

Die Einmalanlage

Wo andere Robo-Advisor die Einstiegsgrenze für Sparpläne setzen, können Anleger und Anlegerinnen bereits mit einer Einmalanlage starten. Die Depoteröffnung ist bereits mit 50 Euro möglich.

Die Kosten

Minveo berechnet pro Jahr ein Prozent des Anlagevolumens inklusive Gebühren für Transaktion und Depotführung. An Drittkosten fallen durchschnittlich 0,3 Prozent pro Jahr, abhängig von der gewählten Anlagestrategie und den dafür verwendeten aktiv gemanagten Fonds, die gegenüber ETFs höhere Gebühren mit sich bringen.

Wichtige Details – worauf muss man bei Minveo achten?

Um ehrlich zu sein, auf nichts. Das ganze Konzept bewährt sich seit dem Jahr 2015, frei von Unstimmigkeiten, negativer Presse oder sonstigen potenziellen Risiken.

Die Strategien

Minveo setzt vom Grundsatz her auf drei Risikoklassen:

• defensiv
• ausgewogen
• offensiv

Dabei greift Minveo auf Fonds und ETFs auf Aktien, Anleihen und Rohstoffe, aber auch auf Einzeltitel zurück. Folgende Anlageklassen finden sich kontinuierlich oder zeitweise in den Depots von Minveo:

• Immobilien
• Geldmarkt
• Aktien
• Unternehmensanleihen
• Staatsanleihen
• Hochzinsanleihen
• Besicherte Anleihen
• Rohstoffe

Das Prinzip von Minveo ermöglicht es, dass am Ende insgesamt über 90 verschiedene Strategien in den drei Risikoklassen darstellbar werden.

Die Überprüfung der Allokation erfolgt täglich mit 23 Indikatoren, die die globalen Märkte abdecken.
Den Ansatz der Risikominimierung verfolgt Minveo durch die Einbindung aktiv gemanagter Fonds, die bei fallenden Märkten besser gegensteuern können als reine ETFs.

Einen Minuspunkt sehen wir allerdings bei Minveo. Das Rebalancing erfolgt nur einmal im Jahr.

Sicherheitsaspekte

Bezüglich der Sicherheit der Kundengelder bei Minveo gibt es nichts auszusetzen. Die DAB Paribas sichert die Kundeneinlagen nicht nur über die gesetzliche Einlagensicherung, sondern ist auch Mitglied in der freiwilligen Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes deutscher Banken.

Ein- und Auszahlungen können nur über das Referenzkonto erfolgen. Die Depots selbst gelten als Sondervermögen, welches im Fall einer Insolvenz nicht in die Insolvenzmasse fällt.

Der Ablauf der Depoteröffnung bei Minveo

Die Eröffnung des Depots bei Minveo brachte für uns keine Überraschung. Du benötigst dafür die IBAN deines Kontos, deine 11-stellige Steuer-ID, einen gültigen Personalausweis und ein Endgerät mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher.

Im ersten Schritt gibst du die für die Registrierung notwendigen Daten, Geschlecht, Name und E-Mail-Adresse ein. Du erhältst einen Bestätigungslink mit dem du dann loslegen kannst. Optional kannst du eine Anlageziel, etwa Vermögensaufbau oder Altersvorsorge, benennen und der Anlage einen Namen geben.

Nachfolgend musst du die drei folgenden Fragen,

• Welchen Betrag willst du anlegen?
• Wie viel möchtest du monatlich sparen? (optional)
• Wie lange möchtest du dein Geld anlegen?

beantworten. Die Depoteröffnungsprozesse sind bei allen Robo-Advisor willkürlich austauschbar. Fragestellung und Struktur sind völlig identisch.

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass Minveo nun die für dich mögliche Strategie abklopfen möchte. Dazu beantwortest du 13 weitere Fragen:

• Was ist deine Erwartung an die Geldanlage? Bist oder warst du in der Finanzbranche tätig?
• Hast du in den letzten 2 Jahren mehr als 1.000 Euro in folgende Finanzprodukte angelegt?
• Mit welcher jährlichen Entwicklung fühlst du dich wohl?
• Im Falle eines schlechten Monats zeigt dein Portfolio eine Entwicklung von -10 Prozent. Wie würdest du reagieren?
• Wie hoch ist dein monatliches Netto-Einkommen?
• Wie hoch sind deine regelmäßigen monatlichen Ausgaben?
• Wie hoch ist dein liquides Vermögen z.B. Barmittel auf dem Konto, Wertpapiere? (optional)
• Wie wahrscheinlich ist es, dass sich deine finanziellen Verpflichtungen zukünftig erhöhen werden?
• Verfügst du über Notfallreserven?
• Welchen Anteil deines Netto-Jahreseinkommens beabsichtigst du insgesamt bei Minveo anzulegen?
• Welchen Verlust deines Anlagebetrages wärst du bereit zu akzeptieren, ohne dich einschränken zu müssen

Meist stehen für die Beantwortung fünf vorgegebene Antworten zur Auswahl. Anhand deiner Angaben wirst du jetzt mit deinem Anlegerprofil einer der drei erwähnten Risikoeinstufungen zugeordnet und dir ein Anlagevorschlag unterbreitet. Dieser enthält auch Informationen zu

• dem Anlegerziel
• dem Portfolio
• den Kosten
• dem Risikoprofil

Zur endgültigen Depoteröffnung fehlt nur noch der letzte Schritt, die Erfassung der persönlichen Daten, die Eingabe der Steuer-ID und des Referenzkontos und die VideoIdentifikation. Dann hast du es geschafft und kannst auch bei kleinem Geldbeutel anfangen, etwas für deinen Vermögensaufbau zu tun.
Abstriche machen wir jedoch, da Minveo darauf verzichtet, eine Servicenummer während des Antragsprozesses einzublenden.

Alternativen zu Minveo

Whitebox überzeugt ebenfalls mit einem Sparplan ab fünf Euro monatlich. Niedrige Einstiegshürden, nicht ganz so niedrig wie Minveo, aber ebenfalls ein großes Universum an Strategien, bietet Smavesto.

Fazit

Häufige Fragen zu Minveo