Vermögensaufbau: So gelingt das in einfachen Schritten

thomasbaer
| Anzahl Artikel: 75
Letzte Überarbeitung am 23. Dezember 2022
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Das Wichtigste auf einen Blick

  • Vermögensaufbau gelingt Einsteiger:innen mit etwas Eigeninitiative in einfachen Schritten.
  • Sparkonto und Sparbuch sowie Bausparen werden aktuell nur niedrig verzinst und eignen sich nicht mehr zum Vermögensaufbau.
  • Bei Investitionen am Aktienmarkt kannst du je nach Anlageprodukt mit durchschnittlichen jährlichen Renditen von 8 bis 10 Prozent rechnen.
  • Kleinanleger:innen können mit kleinen Beträgen regelmäßig Vermögen mit Fonds und börsengehandelten Fonds (ETFs) im Rahmen eines Sparplans aufbauen.
  • Zu den Geldanlagen für Vermögensaufbau gehören ebenso Immobilien, Immobilienfonds, digitale Vermögensverwaltung und Crowdinvesting.
  • Um ausreichend Vermögen für den Ruhestand bilden zu können, sollte die Zielsparquote mindestens 10 Prozent vom Nettoeinkommen betragen.

Vermögen aufbauen gehört zu den bekanntesten deutschen Tugenden. Dein Traum ist womöglich der Besitz eines eigenen Hauses oder einer Eigentumswohnung. Bis dahin ist es ein weiter Weg, denn du hast kein oder nur geringes Kapital.

Geldanlagen auf dem Sparkonto und Sparbuch, Tagesgeldkonto sowie Bausparen bildeten dank guter Zinsen wichtige Vermögensbausteine. Zusammen mit der gesetzlichen Rente ergab das eine gute Altersversorgung. Junge Leute von heute wissen, dass ihre Renteneinkünfte bestenfalls eine Grundversorgung sicherstellen. Ihnen ist klar, dass sie einen erheblichen Teil und nicht nur einen Notgroschen für die spätere Altersabsicherung aufbringen müssen.

Dir stellt sich die Frage, wie du das Thema Vermögensaufbau angehen sollst. Mittlerweile gelten Aktien als nahezu alternativlos, was den langfristigen Vermögensaufbau und die private Alterssicherung anbelangen. Doch es gibt eine ganze Reihe von weiteren Möglichkeiten.

Wir möchten dir in unserem Ratgeber unsere Ideen zum Vermögensaufbau vorstellen und Tipps zur Vorgehensweise geben.

Tipps zum Vermögensaufbau

Geldanlage an der Börse mit Aktien oder allgemein der Vermögensaufbau spielen im deutschen Bildungssystem keine große Rolle. Dabei müsste das angesichts der immensen Bedeutung privater Vermögensbildung ein Pflichtfach an jeder Schule sein. Der Mangel an Ausbildung sorgt dann auch dafür, dass viele sich eigenständig Geld anlegen nicht zutrauen und den direkten Weg zur Bank oder zum Vermögensberater einschlagen.

Dort erhalten sie meist nicht das beste Angebot. Im Fokus der Berater:innen stehen teure Produkte, die die höchsten Provisionen generieren.

Es bedarf nur etwas Eigeninitiative, damit Einsteiger:innen die Vermögensbildung und Verwaltung der Geldanlagen einfach in die eigenen Hände legen. Damit verhindern sie, dass Geld unverzinst bleibt oder auf niedrig verzinsten Sparkonten im Laufe der Zeit an Wert verliert.

Durch Ausprobieren klüger werden, ist bei Geldgeschäften nicht zu empfehlen. Dein schwer verdientes Geld verlangt eine verantwortungsbewusste Herangehensweise beim Geld ansparen. Du solltest schon genau wissen, was du tust, um dir nicht die Finger an teuren unnützen Investments zu verbrennen.

Hinweis

Kursgewinne, Dividenden, Zinsen oder der Verkauf von Vermögenswerten müssen einerseits dein angelegtes Kapital bewahren und es andererseits durch Gewinne vermehren. Eigenständig Geld anlegen bedarf einer gewissen Vorbereitung. Dazu musst du dir klar werden u.a. über Anlageziel, Anlagehorizont, Anlagebetrag, Risikoeinstufung und Anlageprodukte sowie Kosten und Gebühren.

Tipp 1: Bestimme dein persönliches Sparziel!

Die Festlegung des persönlichen Spar- oder Anlageziels ist für das weitere Vorgehen von großer Bedeutung. Du musst wissen, warum du Geld anlegen möchtest.

Ein Vermögensaufbau kann unterschiedliche Beweggründe haben. Diese können beispielsweise Altersvorsorge, das Tätigen einer Anschaffung oder die Finanzierung eines Studiums sein. Vielleicht möchtest du Vermögen bilden, das später für dich arbeitet. Mit einem Ziel vor Augen spart es leichter.

Hinweis

Bevor du dich mit dem Vermögensaufbau näher befasst, solltest du etwaige Schulden beseitigen. Zahlst du für Dispokredit, Ratenkredit oder eine Immobilienfinanzierung, ist zunächst Tilgen angesagt. Schulden sind teuer. Da ist Sparen fehl am Platz.

Tipp 2: Definiere deinen Anlagezeitraum!

Der Anlagezeitraum hat großen Einfluss auf den Anlageerfolg der Geldanlage. Geeignete Anlageklassen stehen für jeden Anlagezeitraum von einem Jahr bis mehrere Jahrzehnte zur Verfügung. Die Frage, wann du dein Geld benötigst, entscheidet über die Anlageklasse.

Mit Anleihen lassen sich Zeiträume von einem Jahr bis fünf Jahren gut abdecken. Für den Vermögensaufbau mit Aktien oder ETFs ist eine mittlere Anlagedauer von zehn Jahren und länger vorzusehen. Das angelegte Geld sollte für lange Zeit nicht benötigt werden. Ein Verkauf bei negativen Kursentwicklungen kann zu Ertrags- oder Kapitalverlusten führen.

Kursschwankungen gleichen sich im Laufe einer langen Anlagedauer aus. Du kannst ein Börsentief einfach aussitzen. Jedem Börsentief folgt ein Börsenhoch. Dann ist für den der warten konnte der bessere Zeitpunkt zum Verkauf seiner Börsenpapiere gekommen.

Hinweis

Ausdauer zahlt sich bei der Geldanlage aus. Während das Vermögen in den ersten Jahren langsam wächst, steigt es in späteren Jahren dank der Zinseszinswirkung bedeutend schneller. Bei einer angenommenen Kapital-Rendite von 10 Prozent werden aus 1.000 Euro in 20 Jahren rund 6.730 Euro. Nach den ersten 10 Jahren Anlagedauer summiert sich der Zinsertrag auf rund 1.590 Euro. In folgenden 10 Jahren beträgt er rund 5.730 Euro.

Tipp 3: Bestimme einen realistischen Anlagebetrag!

Wie viel Geld willst du oder kannst du anlegen, ist eine weitere wichtige Frage. Du verschaffst dir zunächst einen Überblick über deine Vermögensverhältnisse und ermittelst freie Anlagemittel, die du einmalig oder regelmäßig einsetzen willst. Diese sind für die Suche nach den passenden Anlagemöglichkeiten entscheidend.

Bei einigen Anlageprodukten gibt es Mindestanlagebeträge zu beachten. Mitunter lassen sich die günstigsten Konditionen der Angebote nur ab einer bestimmten Anlagesumme oder Ordergröße nutzen. Bei einigen Geldanlagen sind Angebotszinsen auf einen Maximalanlagebetrag beschränkt.

Steht dir nur kleines Vermögen zur Verfügung, kannst du regelmäßig Geld in einen Sparplan auf Basis Fonds oder ETF anlegen. Der Vorteil hierbei ist, dass du mit kleinen Summen starten kannst. Außerdem ist es möglich Sparraten auszusetzen bzw. zu erhöhen oder den Vertrag ohne weitere Zahlungen fortzuführen. Diese Sparprodukte sind auch gut zum Anlegen Vermögenswirksamer Leistungen (VL) geeignet.

Tipp 4: Behalte Kosten und Gebühren im Überblick

Bei Geldanlagen wirst du mit unterschiedlichen Kosten und Gebühren konfrontiert. Bei Tages- und Festgeldkonten oder Banksparplänen fallen keine Kosten an. Für den Wertpapierhandel benötigst du ein Depot, bei dem Depotkosten anfallen können. Weitere Gebühren sind u.a. Ordergebühren, Verwaltungsgebühren und Ausgabeaufschläge.

Aktiv gemanagte Aktienfonds beinhalten verhältnismäßig hohe Verwaltungsgebühren von bis 3,0 Prozent pro Jahr. Bei Kauf können Ausgabeaufschläge bis in Höhe von 5 Prozent anfallen. Bei passiv gemanagten ETFs ist Gesamtkostenquote mit unter 1 Prozent pro Jahr wesentlich günstiger, teilweise sind es nur 0,20 Prozent.

Die kompletten Erträge aus deiner Geldanlage kannst du nicht für dich behalten. Auf Kapitalerträge, die den Sparerfreibetrag (bei Single 801 Euro / bei Verheirateten 1.602 Euro) übersteigen, muss die Abgeltungsteuer von 25 Prozent entrichtet werden. Diese Steuer musst du bei der Kalkulation deiner Ertragsverwendung berücksichtigen.

Hinweis

Kosten gehen zulasten der Rendite der Geldanlage. Wähle deinen Broker und deine Finanzprodukte hinsichtlich der Kosten aus. Bei zahlreichen Online-Brokern ist das Depot kostenfrei. Teilweise wird der Kauf von Wertpapieren ab 0 Euro angeboten. Es lohnt sich, Konditionen und Handelsangebote der unterschiedlichen Depot-Anbieter zu vergleichen. . Wähle deinen Broker, der deinen Ansprüchen hinsichtlich Gebühren und Handelsmöglichkeiten am besten gerecht wird.

Tipp 5: Lege dein Risikoprofil fest!

Festgeldanlagen, Anleihen, Aktien, Fonds oder ETFs sind mit unterschiedlichen Anlagerisiken und Chancen verbunden.

Festgeldanlagen und Staatsanleihen gelten als sichere Geldanlage. Bankeinlagen sind durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu einem Wert von 100.000 Euro pro Kunde/-in geschützt.

Bei Börseninvestments profitierst du von den Renditechancen. Im Gegenzug wirst du bei Börsenprodukten mit Marktrisiken konfrontiert. Wertpapierkurse schwanken. Börsen sind keine Einbahnstraße. Ein Teil- oder Totalverlust ist möglich.

Risikoprofil Anleger:in
konservativSicherheit der Geldanlage steht im Vordergrund.
gewinnorientiertWert liegt auf Rendite und bei kalkuliertem Risiko.
chancenorientiertHauptziel ist eine möglichst hohe Rendite.

Du musst für dich festlegen, welches Risiko du persönlich eingehen möchtest. „No Risk – No Fun“ ist bei der Geldanlage nicht optimale Einstellung. Aber ohne gewisses Risiko bleiben die Erträge minimal. Jede:r Anleger:in hat eine eigene Vorstellung, was eine gute Geldanlage ausmacht. Es ist kommt darauf an, bei Risiko und Rendite die Balance zu halten.

Hinweis

Wenn du am Beginn deines Vermögensaufbaus stehst, solltest du als offensive(r) Anleger:in dein Risiko nicht überstrapazieren. Geld zu verlieren, kannst du dir in dieser Situation nicht leisten. In risikovollere Anlagen kannst du investieren, wenn du bereits über einen gewissen Bargeldbestand verfügst. Mit zunehmendem Anlagevermögen kannst du mehr Risiko gehen.

Tipp 6: Wähle geeignete Anlageprodukte für dein Portfolio aus!

Nachdem du dein Risikoprofil bestimmt hast, geht es an das Auswählen geeigneter Anlageprodukte.

Als konservative(r) Anleger:in, der/die Wert auf Kapitalsicherung legt, bieten sich risikoarme Geldanlegen wie Sparbuch, Tagesgeldkonto, Festgeldkonto oder Anleihen an. In Zeiten niedriger Zinsen bedeutet risikoarm Geld anlegen, dass die Rendite sehr gering ausfällt. Es entsteht kaum nennenswertes zusätzliches Vermögen.

Als gewinnorientierte(r) oder chancenorientierte(r) Anleger:in kannst du aus renditestarken Geldanlagen wie Aktien, Fonds und ETF-Fonds passende Finanzprodukte wählen.

Hinweis

Um das Depot vor großen Risiken zu schützen, empfiehlt sich ein Mix aus verschiedenen Anlageformen. Das Problem hierbei ist ein erheblicher Kapitaleinsatz. Alternativen sind ETF-Sparpläne, die für wenig Geld eine gute Diversifizierung mit Aktien oder Immobilien bieten.

Tipp 7: Führe regelmäßig einen Depotcheck durch!

Der Vermögensaufbau ist langwieriger Prozess, der unter Umständen mehrere Jahrzehnte dauert. Während dieser Zeit ändern sich der Wert des angelegten Vermögens, die Einkommenssituation, die Lebenssituation oder die Anlagedauer bestimmter Geldanlagen. Ein- bis zweimal im Jahr solltest du das Depot prüfen, ob es deiner Strategie entspricht und gegebenenfalls den aktuellen Bedürfnissen anpassen.

Hinweis

Mit Abnahme der verbleibenden Anlagedauer sollten renditeorientierte Geldanlagen in sicherheitsorientierte Geldanlagen umgeschichtet werden. Etwa acht bis fünf Jahre vor dem geplanten Vermögenszugriff sollten größere Umschichtungen erfolgen, bis sicherheitsorientierte Geldanlagen rund 80 Prozent des Portfolios ausmachen.

Geldanlagen für den Vermögensaufbau

Für den Vermögensaufbau können Anleger:innen sichere und profitable Geldanlagen wählen. Risikobereitschaft, Anlagehorizont und finanzielle Möglichkeiten bestimmen darüber, welche von den zahlreichen Geldanlageprodukten persönlich infrage kommen.

Zu den am meisten genutzten Geldanlageformen in Deutschland gehören Spareinlagen, Bausparen und Versicherungen. Es folgen Immobilien, Investmentfonds, börsengehandelte Indexfonds (ETFs), Festgeld, Aktien und Anleihen. Auch Gold und Silber in physischer Form spielen als Wertanlage eine Rolle.

Sparkonto, Sparbuch und Festgeld lohnen sich in Zeiten niedriger Zinsen nicht. Die Erträge reichen bestenfalls, um die Inflation auszugleichen. Hier einige Ideen zum Geld anlegen an der Börse. Du kannst:

  • Wertpapiere mit persönlicher Beratung,
  • Geld selbstständig in einem Online-Depot oder
  • regelmäßig Geldbeträge in einen Wertpapiersparplan anlegen oder
  • alternativ einen Robo-Advisor nutzen.

Wertpapiere kannst du selbständig an der Börse im Online Depot kaufen und verkaufen. Je nach Online-Broker erhältst du Zugang zu bis zu 30 Börsenplätzen weltweit. Du kannst Angebote für außerbörslichen Handel nutzen, um außerhalb der Börsenzeiten oder am Wochenende Aktien oder andere Wertpapiere zu kaufen. Du profitierst von Freetrade- und Rabatt-Aktionen. Beim NEO Broker Trade Republic oder dem Social-Trading Broker eToro kannst du provisionsfrei Wertpapiere handeln.

Anlage-Idee 1: Wertpapier-Sparplan: Als Kleinanleger:in von der Börse profitieren

Aktien gehören zu den renditestärksten Anlageprodukten bezogen auf das Rendite-Risiko-Verhältnis. Für eine Risikostreuung braucht es 10 bis 15 Werte im Aktienportfolio. Das setzt ein gewisses Kapital voraus. Mit Fondssparplänen lässt sich die Aktienanlage auch mit kleinem Geld umsetzen.

Sparplanfähige Wertpapiere wie Aktien, Aktienfonds oder ETFs eignen sich, um Schritt für Schritt Vermögen aufzubauen. Du kannst bereits ab 25 Euro in einen Wertpapiersparplan investieren und in deinem Wertpapierdepot bei einer Depotbank oder einem Online-Broker verwahren. Mit drei oder vier ETFs bist du in den verschiedensten Aktienmärkten und Segmenten weltweit engagiert, sodass du von Entwicklungen in Industrie-/ Schwellenländern, von Digitalisierung oder nachhaltigen Technologien profitierst.

Anlage-Idee 2: Immobilien: Regelmäßiges Einkommen erwirtschaften

Immobilien haben in Deutschland einen hohen Stellenwert als Geldanlage. Anleger:innen verbinden Immobilienbesitz (auch als Betongold bezeichnet) mit einem hohen Inflationsschutz und einer langfristigen Wertsteigerung. Die selbstbewohnte Immobilie erspart hohe Mietzahlungen. Wer sein Eigentum vermietet, kann ein regelmäßiges Einkommen erwirtschaften.

Für Kleinanleger:innen ist der Kauf einer Immobilie nicht möglich. Es ist hohes Eigenkapital und eine entsprechende Immobilienfinanzierung notwendig. Immobilien sind nicht völlig ohne Risiken. Erhoffte Mietzahlungen können ausbleiben oder hohe Sanierungskosten anfallen. Das Platzen einer Immobilienblase kann den Wert der Immobilie unter dem Kaufpreis bzw. Immobilienfinanzierungssumme fallen lassen.

Anlage-Idee 3: Immobilienfonds: Immobilienaktien vs Immobilienprojekte

Wer in Immobilien investieren möchte, aber nicht über das entsprechende Kapital verfügt, kann durch die Geldanlage in Immobilienfonds am Immobilienboom teilnehmen. Anleger:innen haben die Wahl zwischen offenen und geschlossenen Immobilienfonds.

Beim offenen Immobilienfonds kaufen Anleger:innen Anteile von Immobiliengesellschaften. Sie profitieren von der Wertsteigerung der Aktien sowie von weiteren Erträgen und Ausschüttungen.

Direkt in ein Projekt wird bei einem geschlossenen Fonds investiert. Derartige Immobilienprojekte bergen hohe Risiken. Kapital kann nachgefordert werden oder die Projektfertigstellung kann sich verzögern. Erst lange Zeit nach dem Verkauf der Immobilie kann ein Erfolg deutlich werden.

Anlage-Idee 4: Rohstoffe: Chancen & Risiken bei Rohstoffinvestments

Edelmetalle wie Gold oder Silber gehören hierzulande zu einer häufig genutzten Geldanlage. In privaten Haushalten in Deutschland befinden sich über 9.000 Tonnen Gold (Goldbarren, Goldmünzen und Schmuck). Das hat eine Umfrage des Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule Berlin (CFin) ergeben, die im Auftrag der deutschen Reisebank durchgeführt wurde.

Gold dient eher dem Schutz des Wertes von Vermögen als zur Wertsteigerung. Die Wertentwicklung von Aktien ist bezogen auf die letzten zehn Jahre um ein Vielfaches höher. In Edelmetalle und in Rohstoffe wie Gas, Öl oder Industriemetalle kann durch Rohstofffonds investiert werden. Rohstoffinvestments gelten im Vergleich zu Aktienfonds oder ETFs als risikoreich.

Anlage-Idee 5: Digitale Vermögensverwaltung: Automatisiert Geld anlegen

Willst du dich nicht selbst um die Auswahl, Kontrolle und Anpassungen deiner Geldanlage kümmern, hilft die eine Digitale Vermögensverwaltung bzw. ein Robo-Advisor. Der Robo-Advisor nutzt einen innovativen Algorithmus basierend auf deinem Risikolevel, inklusive einer automatischen Risikosteuerung.

Du kannst ab 500 Euro starten. Depotgebühren, Ausgabeaufschlag oder andere versteckte Kosten fallen nicht an. Je nach Strategie können mögliche Renditen 8 bis 15 Prozent und höher pro Jahr betragen.

Anlage-Idee 6: Crowdinvesting: Geld in junge Unternehmen & Immobilienprojekte anlegen

Über bestimmte Plattformen können Sie in junge Unternehmen oder aussichtsreiche Immobilienprojekte investieren. Diese Anlageform kann hohe Renditen bieten, birgt jedoch auch Risiken, sollte das Projekt oder Unternehmen vor Rückzahlung scheitern.

Über Crowdinvesting-Plattformen können Anleger:innen in Immobilien oder Start-ups investieren. Die Zinsen übersteigen die von Spareinlagen bei weitem. Die möglichen Renditen bewegen sich zwischen 5 bis 15 Prozent

Ein Risiko für Kleinanleger:innen ergibt sich aus der Finanzierungsform. Häufig handelt es sich um Nachrangdarlehen. Geht das Projekt schief oder das junge Unternehmen muss in die Insolvenz, werden zunächst die Gläubiger entschädigt. Für private Investor:innen bleibt dann meist nichts übrig.

Hinweis

Deine Hausbank wird dir ein persönliches Gespräch ermöglichen und kann dich hinsichtlich der Anlagemöglichkeiten beraten. Sie kann helfen, eine persönliche Anlagestrategie auszuarbeiten, damit du mit dem Vermögensaufbau ohne zeitlichen Verzug starten kannst. Die Auswahl der Anlageprodukte solltest du übernehmen. Denke immer daran, es ist dein Geld. Investiere nur in Produkte und Sachen, die du verstehst und deren Risiken du zu tragen gewillt bist.

Vermögen aufbauen durch Sparen: Geht das?

Auf Sparkonten und Sparbüchern halten deutsche Bankkunden/-innen viele Milliarden Euro. Das Vermögen sammelte sich auch mithilfe der in früheren Jahren guten Verzinsung von Sparguthaben an.

Aufgrund der niedrigen Zinsen lässt sich mit herkömmlichem Sparen mit Sparkonto und Sparbuch kaum nennenswertes Vermögen aufbauen. Ohne höhere Zinsen und entsprechender Zinseszinswirkung dürfte die verfügbare Geldsumme nur wenig mehr sein, als du eingezahlt hast. Nach Einrechnung der Inflation könnte trotzdem ein Verlust vorliegen.

Diese Art zu sparen macht nur Sinn, wenn du jederzeit auf dein gespartes Geld zurückgreifen möchtest.

Für den Vermögensaufbau wird eine Geldanlage benötigt, mit der du höhere Zinsen oder Sparrenditen als marktüblich erhältst, sodass dir die Inflation nicht den Ertrag oder gar Teile deines Sparvermögens zunichtemacht.

Wie ein Vermögensaufbau über einen langen Zeitraum funktioniert, soll die Tabelle zeigen. Der Zinssatz ist mit 3,5 Prozent bewusst konservativ gewählt. Dennoch lässt sich erkennen, welche Erträge im Laufe der Zeit mit bestimmten Sparbeträgen entstehen können.

Monatliche Sparrate in EuroSpardauer in Jahren in EuroEinzahlungssumme gesamt in EuroZinsen/Ertrag (Zinssatz 3,5%) insgesamt in EuroSparvermögen in Euro (inkl. Zinsen)
25206.0002.4848.484
5020 12.0004.96816.968
10020 24.0009.93633.936
20020 48.00019.87167.871
50020 120.00049.678169.678
1.00020 240.00099.356339.356

Wenn du über 20 Jahre monatlich 25 Euro sparst, beträgt die Endsumme bei angenommener Verzinsung von 3,5 Prozent etwas über 8.400 Euro. Kannst du regelmäßig 200 Euro investieren, beträgt dein Vermögen mehr als 67.800 Euro. Das ist natürlich ein Riesenunterschied.

Bei Fonds und ETFs bewegen sich die durchschnittlich zu erwartenden Renditen bei um die 10 Prozent. Defensivere Fondskonzepte weisen eine historische Renditeentwicklung von 6 Prozent, bei spekulativen Fonds sind es um die 14 Prozent. Bei reinen Aktieninvestments auch darüber. Aktien wie Amazon, Nvidia oder Mastercard haben ihren Wert in den letzten zehn Jahren verzehnfacht bzw. eine Rendite oberhalb von 1.000 Prozent erzielt.

Sparplan oder Einmalanlage: Wie Zinseszins auf das Endkapital wirkt

Zahlst du 85 Euro über 20 Jahre in einen Fonds/ETF-Sparplan bei einer kalkulierten Rendite von 10 Prozent, wäre das verfügbare Kapital rund 58.421 Euro.

  • Summe monatliche Einzahlungen: 20.400 Euro
  • Summe Rendite: 38.021 Euro

Legst du 10.000 Euro in einen Fonds/ETF für 20 Jahre mit einer kalkulierten Rendite von 10 Prozent an, ergibt das ein Endkapital von rund 57.275 Euro

  • Summe Einzahlungen: 10.000 Euro
  • Summe Rendite: 57.275 Euro

Mit einer Einmalanlage kannst du eine Endkapital erwirtschaften, welches eine höhere Rendite aufweist. Der Grund ist der Zinseszins, der bei 10.000 Euro eine wesentlich stärkere Wirkung entfaltet als bei kleinem Kapital.

Möglichen Sparerfolg mit Durchschnittswerten kalkulieren

Für den einen oder anderen mögen das Zahlenspielereien sein. Sie machen jedoch deutlich, wie mit regelmäßigem Sparen über die Jahre Vermögen entsteht. Hast du etwas Geld angespart oder im Rahmen einer Erbschaft erhalten, lohnt sich eine Einmalanlage. Vergangene Resultate müssen in der Zukunft nicht wieder so auftreten. Sinnvoll ist es daher, mit durchschnittlichen und nicht maximal möglichen Renditen zu kalkulieren.

Letztlich kommt es auf einen guten Mix im Anlageportfolio an, weil du mit einer Vielzahl von Anlageprodukten für eine gute Risikostreuung sorgst. Wenn du alles auf eine Karte setzt, kannst du Teile des Kapitals oder im schlimmsten Fall alles verlieren. Mit Blick auf die Altersabsicherung wäre das ein Worstcase-Szenario.

Tipp

Hast du einen festen Termin für einen Verkauf von Aktien oder ETFs ins Auge gefasst, kann eine rechtzeitige Depotumschichtung von Vorteil sein. Ein Börsencrash unmittelbar vor Ruhestandsbeginn würde den Vermögensstand enorm nach unten drücken. Spätestens fünf Jahre vor dem geplanten Ausstiegstermin solltest du riskante in konservative Anlagen umschichten und den Kapitalerhalt sicherstellen.

Trend Kryptowährungen: Bringen Bitcoin & Co. was für den Vermögensaufbau?

Kryptowährungen wie Bitcoin sind mit hohen Risiken verbunden. Starke Kursschwankungen und Verbote sind möglich. Bei Blackouts ist Zugriff auf digitale Währungen nicht möglich. Trotz der Risiken können sie interessant für private Investments sein. Beim Vermögensaufbau sollten sie eine Rolle von vielen spielen.

Kryptowährungen sind digitale Währungen, die auf der Blockchain-Technologie basieren. Bitcoin entstand 2009. Mittlerweile haben es Bitcoin & Co. in den Mainstream geschafft. Nicht wenige Leute können sich eine Kryptowährung als digitales Zahlungsmittel vorstellen. Neben Bitcoin gehören Ethereum, Dash, IOTA, NEO und Ripple XRP zu den Bekanntesten. Mittlerweile gibt 5.809 unterschiedliche Kryptowährungen (Quelle: investing.com / August 2021).

Zahlungsvorgänge machen nur einen kleinen Teil der Blockchain-Transaktionen aus. Vorrangig werden Kryptowährungen zu Anlagezwecken und zum Spekulieren auf Kursgewinne verwendet. Dazu gehört ebenso die Abwicklung illegaler Geschäfte.

Viele private Anleger:innen zieht es in den Kryptomarkt, da enorme Renditen locken. In der Vergangenheit haben viele Coins ihren Wert um mehrere tausend Prozent steigern können und Coin-Inhaber:innen zu Krypto-Millionären gemacht. Solange die Käuferseite intakt bleibt, werden die Kurse steigen. Das kann sich jederzeit ändern.

Risiken der Kryptowährungen: Verbote, Blackouts & Preisschwankungen

Zu den Risiken der Kryptowährungen gehören plötzliche Verbote von Bitcoin & Co. durch den Gesetzgeber.

Die Politik wird verhindern, dass ihr ungedecktes Kreditgeldsystem von dezentralen Digitalwährungen abgelöst wird. Die fortschreitende Digitalisierung sorgt für steigenden Stromverbrauch. Es drohen Blackout. Ohne funktionierendes Stromnetz sind Verfügungen über Digitalwährungen nicht möglich.

Ein Risiko sind die sehr hohen Preisschwankungen. Kurssteigerungen oder Kursverluste von 10 Prozent kommen immer wieder vor. Empfohlen wird, nicht mehr als fünf Prozent in Kryptowährungen zu investieren. Bei spekulativen Anleger:innen können es bis zehn Prozent aufgeteilt auf mehrere verschiedene Coins sein.

Hinweis

Kryptobörsen und Kryptowährungen werden nicht reguliert. Das macht sie anfällig für Hacking und Betrug. Kryptovermögen sollte daher nicht nur in einer Verwahrstelle gelagert werden. Bei Börsenhacks oder Börsenschließung ist alles verloren. Wer in Kryptowährungen investiert, sollte Gold und Silber als Wertsicherung bei steigenden Vermögen miteinbeziehen.

Potenzial von Krypto-Währungen liegt in der Blockchain-Technologie

Von der Vielzahl der Kryptowährungen dürften bereits etablierte digitale Währungen wie Bitcoin gute Aussichten haben. Auch unter den aktuell gestarteten digitalen Währungen wird sich der eine oder andere Krypto-Gewinner verbergen.

Zu den Gewinnern wird in jedem Fall die Blockchain-Technologie zählen. Unternehmen, die sich digitalen Informationssystemen beschäftigen, gehört das Interesse von Banken, Logistikunternehmen und Energiewirtschaft. Die Beteiligung an diesen Unternehmen über Aktien, Fonds oder ETFs kann sich langfristig beim Vermögensaufbau auszahlen.

Fazit Vermögensaufbau: Früh mit kleinem Geld starten & später nachlegen

Anlagedauer und Kapital spielen beim Vermögensaufbau eine wichtige Rolle. Je mehr Geld du länger anlegen kannst, desto umfangreicher wird dein späteres Vermögen sein.

Das Anlageprodukt trägt mit den erzielten Renditen ebenso zum Vermögensertrag bei. Je nach defensiver oder risikovollerer Anlagestrategie sind durchschnittliche Renditen von 6 bis 10 Prozent pro Jahr zu erwarten.

Ein schneller Vermögensaufbau ist unbestritten eine Frage des Geldes. Steht nur wenig Kapital zur Verfügung, sollte Geld in Raten in Investmentfonds oder ETF-Sparplänen angelegt. Wer nicht dem Vermögensbau beginnt, hat später kein Vermögen.

Erstrebenswert ist eine regelmäßige Geldanlage in Höhe von 200 Euro. Empfohlen wird mindestens 10 Prozent des Nettoeinkommens in den privaten Vermögensaufbau zu investieren. Damit lässt sich ein Anlageportfolio aus Produkten verschiedener Anlageklassen gut diversifizieren.

Häufige Fragen und unsere Antworten zum Vermögensaufbau

Wie kann man ein Vermögen aufbauen?

Vermögen kann man auf unterschiedliche Art und Weise aufbauen. Anlageinstrumente wie Aktien, Fonds, ETFs, Sachwerte und Kryptowährungen stehen zur Auswahl. Du kannst einen Einmalbetrag in Aktien oder Fonds anlegen oder regelmäßig Anteile von Fonds oder ETFs kaufen. Für deinen Vermögensaufbau solltest du längere Zeit einplanen.

Muss ich nicht viel Geld verdienen, um überhaupt Vermögen aufbauen zu können?

Wenn du über umfangreiche regelmäßige finanzielle Mittel verfügst, erleichtert das den Vermögensaufbau. Nicht jeder Mensch verfügt über viel Geld. Gerade am Anfang des Berufslebens sind die eigenen finanziellen Mittel nicht üppig. 

Deinen Vermögensbau mittels Fonds- und ETF-Sparplan kannst bereits ab 10 bis 50 Euro monatlich starten. Die von Experten empfohlene Sparquote beträgt mindestens 10 Prozent vom Nettoeinkommen. Steht dir zu späterer Zeit mehr Geld zur Verfügung, kannst du deine Sparraten jederzeit aufstocken und die Sparquote sicherstellen.

Brauche ich eine:n Bankberater:in, um erfolgreich mein Vermögen aufbauen zu können?

Der Einstieg in die Geldanlage ist keine Sache von Profis. Grundsätzlich kannst du ohne Berater erfolgreich Vermögen aufbauen. Du musst natürlich einige wichtige Grundsätze beachten, damit du nicht unnötig Geld verlierst. Du brauchst eine Strategie, die dein Risikoprofil berücksichtigt. Außerdem musst du die Möglichkeiten zur Geldanlage sowie Anbieter und Broker vergleichen.

Ein von Verbraucherschützern häufig gebrauchtes Argument gegen Bankberater:innen ist, dass sie nicht neutral beraten, da sie fast immer zum Verkaufen ihrer überteuerten Produkte neigen. Bei Beratungsbedarf wende dich an eine:n unabhängige:n Finanzberater:in, der:die auf Honorarbasis tätig ist.

Kann ich durch Investments in nachhaltige Unternehmen mein Vermögen aufbauen?

Investments in nachhaltige Unternehmen bieten Chancen und Risiken wie andere Kapitalanlagen. Unterschiede entstehen durch die Art und Weise der jeweiligen Investments. Du kannst für deine nachhaltige Geldanlage Einzelaktien oder Fonds (ETF, Aktienfonds) verwenden. Beim breit diversifizierten Aktienfonds ist das Anlagerisiko wesentlich geringer als bei einer einzelnen Aktie. 

Nachhaltigkeit ist ein Trend, von dem du mit Zukunftstechnologien über Wasserstoff-Aktien, Lithium-Aktien oder grünen Aktien und ETFs profitieren kannst.

Wie kann ich mit wenig Geld schrittweise Eigentum erwerben?

Als Kleinanleger:in kannst du 50 bis 100 Euro im Monat mit dem Vermögensaufbau starten. Einige Broker bieten Aktien- oder ETF-Sparpläne bereits ab 10 oder 25 Euro an. Wunderdinge solltest du selbst beim Ansparen über viele Jahre nicht erwarten. Mit einer regelmäßigen Einzahlung von 200 Euro steigt das Vermögen entsprechend schneller.

Was bedeutet Cost Average Effekt?

Beim Geld anlegen in einen Fonds- oder ETF-Sparplan profitierst du vom Cost Average Effekt. Der Cost Average Effekt (Durchschnittskosteneffekt) tritt auf, wenn bei schwankenden Märkten regelmäßig Fondsanteile zum gleichen Betrag gekauft werden. Bei steigenden Kursen ist der erworbene Fondsanteil kleiner als bei gefallenen Kursen, was einen Durchschnittskaufpreis ergibt.

Was ist mit Zinseszinseffekt gemeint?

Mit Zinseszinseffekt ist gemeint, dass dein angelegtes Geld zweifach verzinst wird. Thesaurierende Fonds nutzen den Zinseszinseffekt, indem sie Erträge wie Zinsen oder Dividenden direkt nach der Ausschüttung wieder reinvestieren. Damit erhöht sich der Fondswert, der für künftig höhere Erträge sorgt. Das eingezahlte Kapital nebst Zinsen und Zinseszinsen wird am Ende der Laufzeit oder bei Verkauf ausgezahlt.  Je öfter dein Vermögen verzinst wird, desto größer wird es in seinem Wert.

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Thomas Detlef Bär

Veröffentlicht von

Als studierter Ökonom habe ich mich jahrelang in erster Linie mit betriebswirtschaftlichen Problemen befasst. Seit mehr als zehn Jahren sehe ich meine Berufung darin, Wissen und Erfahrungen rund um private Finanzen aufzubereiten und in Ratgeberform zu vermitteln.