Kleingeld sparen

Die Inflation ist hoch und viele Verbraucher:innen leiden unter den gestiegenen Kosten. Daher möchten wir dir in diesem Artikel aufzeigen, wie du Kleingeld sparen kannst und wie du dabei vorgehen solltest, damit sich dies zu einer dauerhaften Gewohnheit entwickelt. Zudem gehen wir auf die Vor- und Nachteile ein, die sich durch das Sammeln von Kleingeld ergeben. Weiterhin geben wir dir Tipps zur richtigen Lagerung von Kleingeld und erklären dir, was es beim Einzahlen von Kleingeld zu beachten gilt.

Wann ist Kleingeld sparen wichtig?

Viele Bürger:innen verfügen über eine gewisse Menge an Kleingeld. Schließlich kommt es nur selten vor, dass man an der Kasse genau den Kaufbetrag der eingekauften Waren zur Verfügung hat. In der Regel bleibt immer etwas Kleingeld übrig, welches sich sparen lässt. Das Sparen von Kleingeld ist vor allem dann wichtig, wenn du dazu neigst, zu viel Geld auszugeben und über deinen Verhältnissen zu leben. In diesem Fall solltest du das Kleingeld nutzen, um nach und nach größere Summen anzusparen. Es ist durchaus möglich, dich dahingehend zu konditionieren, dass du regelmäßig Kleingeld sparst und insgesamt weniger Geld ausgibst.

Das Ansparen von Kleingeld kann mit der Zeit zu beträchtlichen Summen führen, sodass sich Sparer:innen mit der Zeit belohnen können. Wer jedoch laufende Kredite hat, der sollte zuerst einmal in die Tilgung dieser investieren, um die Zinskosten entsprechend zu senken. Auch das erhöht das Sparpotenzial, weil in Zukunft weniger Geld für Zinsen ausgegeben werden muss. Verbraucher:innen finden auf unserer Webseite viele weitere wichtige Hinweise, auf welche Arten sich große Sparpotenziale ergeben können. So kannst du mit unseren Tipps zum Beispiel Heizkosten sparen oder Sprit sparen. Insbesondere in Zeiten hoher Inflation ist es von größter Wichtigkeit, sich um die eigenen Finanzen zu kümmern und Sparpotenziale ausfindig zu machen.

Sparen mit Bargeld oder Karte?

Bankkund:innen können ihr Bargeld auf das jeweilige Bankkonto einzahlen, sofern es sich um eine Filialbank handelt. Bei Direktbanken werden die Transaktionen von Kund:innen aber allesamt online abgewickelt, sodass kein Filialnetz besteht. Das bedeutet, dass Kund:innen nicht in eine Filiale gehen und dort ihr Bargeld einzahlen können, wenn sie ein Konto bei einer Direktbank haben. Allerdings gibt es auch hierfür Lösungen. So können Direktbankkund:innen ihr Bargeld zum Beispiel bei Partnerbanken einzahlen, wenn ihre Direktbank über entsprechende Kooperationen verfügt. Hierdurch entstehen unter Umständen Gebühren.

Mittlerweile können Kund:innen allerdings auch bargeldlos sparen, wenn sie ihre Einkäufe mit einer Karte bezahlen. Eine Möglichkeit, dies zu bewerkstelligen, stellt das Programm Kleingeld Plus von der ING dar. Im Rahmen dieses Services können Kund:innen der ING die gekauften Waren mit der Karte bezahlen und eine automatische Aufrundung von krummen Beträgen veranlassen. Hierbei wird der Differenzbetrag automatisch auf das Extra-Konto überwiesen. Welche Methode mehr Sinn macht, hängt hauptsächlich von den eigenen Bedürfnissen ab und davon, welche Zahlungsmethode Kund:innen lieber nutzen.

Strategien und Tipps zum Kleingeldsparen

Es kann auf eine Vielzahl an Strategien zurückgegriffen werden, wenn man Kleingeld sparen möchte. In den folgenden Abschnitten werden wir genauer auf die einzelnen Möglichkeiten eingehen.

Münzen mit hohem Wert zurücklegen

Eine Methode, um möglichst schnell größere Beträge anzusparen, ist das Zurücklegen von Münzen mit hohem Wert. So können Verbraucher:innen, sobald sie 1- oder 2-Euro-Münzen erhalten, diese zurücklegen und sparen. Durch das Sammeln von Münzen mit größerem Wert kommt schnell ein deutlich größerer Betrag zusammen als durch das Sammeln von Münzen, die lediglich Cent-Beträge einbringen. Um dies zu gewährleisten, können Konsument:innen jeden Abend oder nach jedem Einkauf ihre Geldbörse nach diesen Münzen durchsuchen und diese in ein Sparschwein werfen oder an einem anderen sicheren Ort aufbewahren. Kann im Durchschnitt pro Tag ein Euro auf diese Weise zurückgelegt werden, dann kommt nach einem Jahr bereits eine stolze Summe in Höhe von 365 Euro zusammen, sodass bereits ein neuer Laptop gekauft werden kann.

Münzen mit niedrigem Wert zurücklegen

Wem das zu viel ist, der kann stattdessen auch Münzen mit niedrigerem Wert zurücklegen. Cent-Stücke zu sammeln beeinträchtig die eigene Kaufkraft weniger, als wenn 2-Euro-Stücke zurückgelegt werden. Dementsprechend kann auch dies eine sinnvolle Strategie sein, um Kleingeld zu sparen, auch wenn mit der Zeit wohl weniger Geld gespart wird, als das beim Sammeln von großen Münzen der Fall ist.

Trotzdem kann hierdurch ein nettes Sümmchen entstehen. Das liegt daran, dass die Preise in Einkaufsläden in der Regel nicht in ganzen Zahlen angegeben werden. Dies hat psychologische Gründe und ist deshalb so, weil ein Preis in Höhe von 4,99 Euro nicht so teuer wirkt wie ein Preis in Höhe von 5 Euro, auch wenn der Unterschied verschwindend gering ist. Dementsprechend befinden sich in den Geldbörsen vieler Kund:innen sehr viele solcher Cent-Münzen. Diese erschweren das Portemonnaie und sollten alleine deshalb schon regelmäßig zurückgelegt werden.

Alle Münzen zurücklegen

Das jeweils festgelegte Sparziel kann dann am schnellsten erreicht werden, wenn einfach alle Münzen jedweder Art zurückgelegt werden. Ob nur große, kleine oder gar alle Münzen zu bestimmten Sparzwecken gesammelt werden, bleibt Sparer:innen am Ende selbst überlassen. Ein Vorteil hierbei ist, dass der Geldbeutel immer besonders leicht ist. Zumindest dann, wenn das Kleingeld regelmäßig ins Sparschwein gesteckt wird.

5 Euro Scheine sparen

Wer besonders viel sparen möchte, der kann auch kleinere Scheine, wie zum Beispiel 5 Euro Scheine, sparen und ansammeln. Hier können mit der Zeit sehr große Beträge anfallen, wenn regelmäßig 5 Euro Scheine erhalten und zurückgelegt werden. Dabei können Verbraucher:innen sowohl an der Kasse beim Wechsel von Geld als auch bei der Entnahme von Bargeld am Geldautomaten 5 Euro Scheine erhalten. Damit diese nicht zum Bezahlen verwendet werden, ist es empfehlenswert, die Scheine sofort zurückzulegen und an einem sicheren Ort zu verwahren.

Ritualisierung des Sparens

Sparen ist oft auch Kopfsache, schließlich müssen Sparer:innen auf Konsum verzichten, um Geldbeträge anzuhäufen. Daher kann es Sinn machen, bestimmte Rituale beim Sparen einzuführen. Besonders geeignet ist hierbei das Befüllen eines Sparschweins. Dieses kann zum Beispiel an jedem Wochenende durch das Entleeren des Portemonnaies gefüllt werden. Somit befindet sich das während der Woche angesammelte Kleingeld nun im Sparschwein und die eigene Geldbörse ist entsprechend leichter. Ein solches Ritual kann dabei helfen, das Sparen zur Gewohnheit werden zu lassen, sodass Sparer:innen das Sparen nicht schon nach kurzer Zeit wieder vergessen bzw. aufgeben.

Spielerisch sparen

Beim Sparen sollte auch der spielerische Aspekt berücksichtigt werden. Es können gewisse Anreize gesetzt werden, über die das Sparschwein spielerisch gefüllt werden kann. So kann im Rahmen einer Wohngemeinschaft zum Beispiel beschlossen werden, dass in ein Sparschwein eingezahlt werden muss, wenn der WG-Putzplan nicht eingehalten wurde. Auf diese Weise kann die gemeinschaftliche Haushaltskasse gefüllt werden. In Familien werden häufig Strafzahlungen mit den Kindern vereinbart, wenn diese fluchen bzw. Schimpfwörter verwenden. In der Regel handelt es sich hierbei aber um eher geringe Geldbeträge.

Kleingeld Plus

Bei Kleingeld Plus handelt es sich um ein Angebot der Direktbank ING. Hierbei können Kund:innen der Bank festlegen, dass bei Zahlungen immer auf den nächsten vollen Betrag aufgerundet wird. Kund:innen können für die Zahlungen sowohl ihre Girocard als auch ihre Visa Card verwenden. Zusätzlich dazu kann bestimmt werden, ob auf die nächsten 5 Euro oder den nächsten vollen Euro aufgerundet wird. Diese Funktion können Kund:innen jederzeit aktivieren oder deaktivieren. Dementsprechend bietet sich durch diesen Service die Möglichkeit, auch die eigene Bankkarte für den Einkauf zu verwenden und dabei Kleingeld zurückzulegen. Der psychologische Effekt ist aber möglicherweise nicht genau so groß wie beim Sammeln von physischen Münzen, da es sich um eine Zahl auf dem Konto handelt, die Sparer:innen nicht anfassen können.

Vor- und Nachteile

Vorteilhaft beim Sparen von Kleingeld ist, dass hierdurch eine höhere Kaufkraft entsteht. Denn Sparer:innen verzichten darauf, das Geld sofort wieder auszugeben und können so Geld für größere Anschaffungen oder zum Beispiel für eine Urlaubsreise ansparen. Zudem fällt der Konsumverzicht weniger schmerzhaft aus, wenn es sich nur um Münzen handelt. Das kann dazu führen, dass der Sparprozess länger durchgehalten wird, als wenn große Summen vom Konto auf einmal abgebucht werden.

Das Weglegen von Geld und das Befüllen des Sparschweins stellen sehr einfache Tätigkeiten dar, die jedermann durchführen kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass hierdurch mit der Zeit eine positive Gewohnheit etabliert werden kann, sodass es Sparer:innen in Zukunft leichter fällt, Geld zu sparen. Ein Nachteil besteht darin, dass in manchen Situationen eventuell keine Münzen mehr im Geldbeutel sind, die gerade benötigt werden. Dies kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn man einen Einkaufswagen braucht, aber keine passende Münze vorrätig hat.

Lagerung von Kleingeld

Das Kleingeld sollte unbedingt richtig gelagert werden und nicht einfach irgendwo hingelegt werden. Sparer:innen können auf das klassische Sparschwein zurückgreifen, um ihr Kleingeld aufzubewahren. Wer über kein Sparschwein verfügt, der kann als Alternative auch ein anderes passendes Gefäß nutzen. Hierfür eignen sich zum Beispiel Keks- und Tupperdosen oder Gläser. Der große Vorteil eines Glases besteht darin, dass man den Inhalt einsehen kann. Das kann für eine größere Motivation beim Sparen sorgen, wenn man erkennt, dass das gesparte Geld einen immer größer werdenden Teil des Behälters einnimmt. Die direkte Einordnung von Münzen in Münzrollen ist ebenfalls möglich.

Einzahlen von Kleingeld

Wer das gesparte Geld lieber digital aufbewahren möchte, der kann es unter Umständen bei Banken einzahlen. Dies ist allerdings nicht immer möglich, zum Beispiel bei Direktbanken, die über keine Filialen verfügen. Daher sollten Sparer:innen im ersten Schritt in Erfahrung bringen, ob die eigene Bank diesen Service überhaupt anbietet. Zusätzlich dazu sollten die Konditionen des jeweiligen Kreditinstituts berücksichtigt werden. Viele Banken ermöglichen es ihren Kund:innen bis zu 50 Münzen kostenlos zu wechseln oder auf das eigene Girokonto einzuzahlen. Dabei kannst du deine Münzen entweder an einem Bankschalter oder einem dafür vorgesehenen Münzautomaten abgeben.

Während einige Banken gar keine Gebühren erheben, verlangen manche Geldinstitute Geld für diese Dienstleistung. Die Sparkasse und die Sparda Bank zum Beispiel erheben Gebühren in Höhe von 5 bis 10 Euro, wenn Kund:innen über 50 Münzen einzahlen möchten. Bei der Deutschen Bank werden Gebühren in Höhe von 5 Euro fällig. Bei Volksbanken wird eine Grundgebühr von 2,50 Euro berechnet. Hinzu kommt eine prozentuale Gebühr in Höhe von 3% des Einzahlbetrags. Kostenlose Einzahlungen sind bei der Hypovereinsbank und der Commerzbank möglich. Bei Letzterer aber nur bei bis zu 3 Einzahlungen pro Jahr.

Fazit

FAQ: Fragen und Antworten zu Kleingeld sparen