Micropayment – kleine Beträge bequem bezahlen

oliverschoch
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Letzte Überarbeitung am 23. Dezember 2022
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Heutzutage wird im Alltag immer seltener mit Bargeld bezahlt. Selbst Kleinstbeträge zahlen Verbraucher:innen immer häufiger mit Kreditkarte oder ähnlichen Zahlungsmethoden. Wenn sehr geringe Beträge bezahlt werden, handelt es sich dabei um sogenannte Micropayments.

Was ein Micropayment genau ist, wie es funktioniert und welche unterschiedlichen Verfahren es zur Umsetzung gibt, erfährst du in unserem Beitrag. Ferner gehen wir darauf ein, wo du per Micropayment zahlen kannst, welche Kosten dafür anfallen und worin die Vor- und Nachteile bestehen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Als Micropayment wird die Bezahlung von Kleinstbeträgen zwischen 1 Cent und 5 Euro bezeichnet.
  • Es gibt verschiedene Zahlungsmethoden beim Micropayment, beispielsweise mittels Kreditkarte oder Smartphone.
  • Das Gegenteil von Micropayments sind Makropayments, bei denen es um Beträge oberhalb von 5 Euro geht.
  • Micropayments zeichnen sich durch mehrere Vorteile aus, beispielsweise das bequeme Zahlen ohne Bargeld.

Micropayment: Definition

Der Begriff Micropayment oder auch Mikrozahlung wird dann verwendet, wenn es um Zahlungsverfahren geht, mit denen auch sogenannte Kleinstbeträge bargeldlos bezahlt werden können. Es geht um entsprechend geringe Summen, denn die jeweiligen Beträge belaufen sich per Definition auf 1 Cent bis maximal 5 Euro. Bei höheren Beträgen wird stattdessen von einem Makropayment gesprochen. Ein Makropayment beginnt dementsprechend ab einem Betrag von 5,01 Euro.

Nicht immer wird bei der entsprechenden Zahlung oder Transaktion von einem Micropayment gesprochen – gängig sind ebenso die folgenden Begriffe:

  • Nanopayment
  • Picopayment
  • Kleinstbetrag

So funktionieren Micropayments in der Praxis

Grundsätzlich hat die Funktionsweise der Micropayments eine Reihe von Gemeinsamkeiten mit denen anderer Zahlungssysteme. Wenn du ein bestimmtes Gut erwerben möchtest, wählst du nach der Kaufentscheidung als Nächstes die Zahlungsmethode aus. Dies geschieht beim entsprechenden Anbieter, beispielsweise in einem Onlineshop oder auf einem Portal, über das du zum Beispiel Zeitungsartikel online abrufen und bezahlen kannst. Nachdem du dich für eine Methode entschieden hast, führst du die entsprechende Zahlung durch. Auf diese Weise kannst du sämtliche Käufe tätigen, die in den Bereich von Kleinstbeträgen und damit in die Sparte Micropayment fallen.

Hinweis

Bei den Micropayments stehen dir mehrere Zahlungsmöglichkeiten und Zahlungssysteme zur Verfügung. Die wichtigsten sind Kreditkarten, das sogenannte Handypayment und Prepaid-Zahlungen.

Unterschiedliche Verfahren zum Micropayment

Im Zusammenhang mit dem Micropayment stehen dir mehrere Optionen zur Verfügung, die du als Zahlungssystem in Anspruch nehmen kannst. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die folgenden Systeme:

  1. Prepaid-Systeme
  2. Inkasso-Systeme
  3. Mobilfunkbasierte Systeme (Handypayments)

Prepaid-Systeme

Beginnen wir mit dem Bereich der Prepaid-Systeme, die sich wiederum in mehrere Untersysteme gliedern. Typisch für alle Micropayments aus der Sparte Prepaid ist, dass die Geldleistung vor dem Kauf der Güter oder der Inanspruchnahme der Dienstleistung stattfindet. Du zahlst also zuerst Geld ein, zum Beispiel auf ein Konto, um anschließend die entsprechenden Transaktionen bzw. Käufe durchzuführen. Bei derartigen Systemen findet die entsprechende Zahlung und somit das Micropayment stets aus einem Guthaben heraus statt.

Eine Untergruppe der Prepaid-Systeme ist das sogenannte eGeld. Unter diesem Begriff werden Produkte zusammengefasst, deren Zweck darin besteht, Zahlungen an Unternehmen durchzuführen. Das mittlerweile sicherlich bekannteste Produkt aus der Sparte eGeld sind Kryptowährungen wie zum Beispiel der Bitcoin. Aber auch sogenannte anonyme Bezahlsystem, beispielsweise paysafecard, zählen zum eGeld.

Verbraucher:innen können im Bereich der Prepaid-Systeme oft zusätzlich Bonuspunkte- und Rabattsysteme nutzen. In diesem Fall zahlen die entsprechenden Händler im Voraus, indem sie beim jeweiligen Anbieter zum Beispiel Bonuspunkte kaufen, die anschließend den Käufer:innen gutgeschrieben werden. Diese können dann später die Bonuspunkte beispielsweise für weitere Käufe verwenden und müssen dementsprechend weniger Geld zahlen. Auf ähnliche Weise funktionieren auch Rabattsysteme, bei denen du als Nutzer:in einen Preisnachlass beim Kauf erhältst.

Inkasso-Systeme

Eine weitere Variante der Micropayments sind die sogenannten Inkasso- oder Billing-Systeme. Hierbei werden zunächst mehrere Einzelzahlungen angesammelt. Nach Ablauf einer bestimmten Periode werden die Zahlungen addiert und dann mittels eines gewöhnlichen Zahlungsverfahrens beglichen. Die entsprechenden Inkassostellen sind meist Kreditinstitute, immer öfter aber auch Anbieter aus dem Bereich Telekommunikation, indem die Abrechnung im Rahmen der Mobilfunkrechnung vorgenommen wird.

Smartphone Payments

Die dritte Option von Micropayments sind Smartphone Payments, die auch als mobilfunkbasierte Payments oder Handypayments bezeichnet werden. Kennzeichnend hierfür ist, dass die entsprechende Zahlung mittels Smartphone oder Tablet erfolgt. Das involviert meist einen externen Dienstleister, der die Zahlung ermöglicht. Diese Form des Micropayments wird immer häufiger genutzt, beispielsweise beim Einkauf im Supermarkt, insbesondere für Kleinstbeträge.

Hinweis

Smartphone Payments sind mittlerweile sehr beliebt und kommen häufig in Supermärkten und am Kiosk zum Einsatz. Auf diesem Weg können sowohl Micro- als auch Makropayments durchgeführt werden.

Hier kannst du Micropayment-Zahlungen vornehmen

Micropayments werden in erster Linie als Zahlungssystem im Bereich E-Commerce genutzt. Bei einem Großteil der Anbieter handelt es sich um Onlineshops und E-Commerce-Händler, die ihre Waren und Dienstleistungen entsprechend im Internet offerieren. Typische Beispiele für den Einsatz von Micropayments sind:

  • Internet-Versandhändler
  • Streamingdienste
  • Digitale Musikangebote
  • Spezielle Onlineshops
  • Verlage
  • Online-Games
  • Download-Portale

Ein häufiger Einsatzbereich findet sich zum Beispiel bei digitalen Musikangeboten. Hier kannst du dir ein Musikstück beispielsweise per MP3-Datei herunterladen und dies per Micropayment bezahlen. Gleiches gilt für Download-Portale oder auch Textmedien, wenn du beispielsweise online einen zahlungspflichtigen Artikel lesen möchtest.

Insbesondere im Bereich Computerspiele und Online-Games werden Micropayments immer häufiger eingesetzt. So kannst du zum Beispiel bestimmte Features oder Gadgets zusätzlich zu einem Spiel kaufen, um dort entsprechende Fortschritte zu erzielen. In der Regel handelt es sich hierbei um Kleinstbeträge von wenigen Euro.

Hinweis

Die Einsatzgebiete des Micropayments sind mittlerweile vielschichtig. Du kannst auf diesem Weg zum Beispiel Musik-Downloads, Gadgets für Games, Online-Zeitungsartikel und eine Reihe weiterer Ausgaben von wenigen Euro zahlen.

Kosten beim Micropayment

In den meisten Fällen sind mit Micropayments keine Kosten verbunden. Lediglich einige Händler verlangen Transaktionsgebühren, die jedoch vergleichsweise gering ausfallen. Gebühren fallen am häufigsten bei Kreditkartenzahlungen an. Allerdings solltest du dir ohnehin überlegen, ob du im Bereich von Micropayments tatsächlich per Kreditkarte zahlen möchtest, auch wenn dies natürlich möglich ist. Ebenfalls kann es unter der Voraussetzung zu Kosten kommen, dass eine Transaktion in einer Fremdwährung stattfindet. Hier solltest du dich zum Beispiel auf der Webseite des Anbieters informieren, mit welchen Gebühren du rechnen musst.

Vor- und Nachteile von Micropayments

Wie faktisch alle Zahlungssysteme bringen auch Micropayments ihre Vor- sowie Nachteile mit sich. Diese beziehen sich sowohl auf die Nutzer:innen als auch auf die Händler.

Vorteile
  • Hohe Sicherheit
  • Oft kostenfrei
  • Zahlreiche Akzeptanzstellen
  • Nutzer:innenfreundlichkeit
  • Anonymität möglich
  • Geringe Hardware- und Software-Anforderungen
  • Möglichkeit der Stornierung
Nachteile
  • Manche Angebote und Zahlungssysteme sind unübersichtlich
  • Händler müssen gutes technisches System offerieren
  • Keine einheitlichen Gebührenordnungen, daher Kostenfallen möglich
  • Anfälligkeit für kriminelle Übergriffe durch Hacker:innen

Fazit

Als Micropayments werden Zahlungen von Kleinstbeträgen bis zu 5 Euro bezeichnet. In der Praxis stehen dir hierfür mehrere Zahlungssysteme zur Verfügung, wie zum Beispiel Prepaid-Payment, Handypayment oder Zahlung per Kreditkarte. Micropayments werden immer beliebter und insbesondere im Internet genutzt, da hier häufig Kleinstbeträge zu zahlen sind, beispielsweise beim Download von Musik oder im Rahmen von Online-Games.

FAQ: Fragen und Antworten zum Micropayment

Was sind Micropayments?

Als Micropayments werden sämtliche Zahlungen bezeichnet, die einen Gegenwert zwischen 1 Cent und 5 Euro haben. Bei allen höheren Beträgen wird stattdessen von Makropayments gesprochen.

Wie funktioniert das digitale Bezahlen?

Wenn du per Micropayment bezahlen möchtest, ist das recht einfach. Nachdem du zum Beispiel in einem Onlineshop das gewünschte Produkt in den Warenkorb gelegt hast, wählst du eine Zahlungsmethode aus. Anschließend wird die Zahlung durch das angebotene System durchgeführt.

Welche Vorteile haben Micropayments?

Micropayments haben einige Vorteile und werden deshalb auch immer beliebter. Dazu gehören zum Beispiel die recht hohen Sicherheitsstandards, das schnelle und flexible Bezahlen sowie technisch geringe Anforderungen an die Nutzer:innen.

Wie werden Micropayments abgerechnet?

Da es verschiedene Systeme im Bereich der Micropayments gibt, findet auch die Abrechnung auf unterschiedliche Weise statt. Nutzt du zum Beispiel ein Prepaid-System, hast du ein Guthaben auf einem Konto, von dem die Zahlung erfolgt. Andere Abrechnungssysteme funktionieren mittels Kreditkarte, indem die Zahlung zum Beispiel im Zuge der Kreditkartenabrechnung erfolgt.

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Oliver Schoch

Veröffentlicht von

Als gelernter Bankkaufmann habe ich mich 2008 als Finanz-Journalist selbstständig gemacht. Seitdem verfasse ich nun in Vollzeit als Freiberufler nahezu ausnahmslos Beiträge zu Finanz- und Wirtschaftsthemen, wie Börse, Aktien, Geldanlage, Vermögensaufbau, Versicherungen und Finanzierungen. Zu meinem Repertoire zählen u.a. Ratgeber, Fachtexte, News, Blogbeiträge und eBooks.