Steuerberaterkosten: Warum sich die Beratung lohnen kann

thomasbaer
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Letzte Überarbeitung am 15. August 2023
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Wichtiges auf einen Blick

  • Steuerpflichtige gemäß Einkommensteuergesetz (§ 46 EStG) müssen grundsätzlich eine Steuererklärung abgeben. Weiteren Steuerzahlern (beispielsweise ledigen Arbeitnehmern mit Lohnsteuerabzug) steht eine Abgabe frei.
  • Über die jährliche Steuererklärung kannst du dir bereits einbehaltene Steuern zurückholen. Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen können zu Steuererstattungen führen.
  • Die jährliche Steuererklärung kannst du als Angestellte:r selbst erstellen. Sind mehrere unterschiedliche Einkommensarten zu berücksichtigen, empfiehlt sich ein Steuerberater.
  • Steuerberaterkosten werden auf der Grundlage der Steuerberatervergütungsverordnung (StBVV) auf Basis Gegenstandswert, Zeitwert oder als Pauschalvergütung abgerechnet.
  • Steuerberaterkosten können, soweit sie nicht dem Bereich der privaten Lebensführung zuzuordnen sind, als Werbungskosten von der Steuer abgesetzt werden.
  • Alternativen zum Steuerberater sind, Lohnsteuerhilfeverein, Steuer-Apps und Steuersoftware

In Deutschland zur Veranlagung verpflichtete Steuerpflichtige wie Angestellte, Freiberufler und Selbständige stehen alljährlich vor der Herausforderung einer Steuerklärung. Der Hauptgrund ist das komplizierte deutsche Steuerrecht. Eine Unmenge an Gesetzen, Regelungen und Verordnungen erschweren die Berechnung der Steuern. Für einzelne Steuerarten gelten weitere individuelle Regelungen.

Beim Steuerberater erhältst du Hilfe bei deiner Steuererklärung. Da darf deine Steuerangelegenheit auch komplexerer Natur sein. Die dabei anfallenden Kosten erhältst du in Rechnung gestellt. Damit du weißt, was auf dich an Rechnungssumme zukommt, solltest du dich mit den Steuerberaterkosten vertraut machen. Unter Umständen bist du bei einem Lohnsteuerhilfeverein bereits gut aufhoben.

Hinweis

Die allgemein übliche Frist zur Abgabe der Steuererklärung des Vorjahres endet jeweils am 31. Juli. Der diesjährige Termin wurde aufgrund der Corona-Krise verlängert. Zur Veranlagung verpflichtete Steuerpflichtige müssen die Steuererklärung für 2020 bis Ende Oktober 2021 abgeben.

Was macht ein Steuerberater?

Ein Steuerberater befasst sich mit Steuerangelegenheiten seiner privaten und geschäftlichen Mandanten. Es ist allgemein bekannt, dass du dich an ihn wenden kannst, um deine Steuern regeln zu lassen. Ein Steuerberater erstellt die Steuererklärung und berät in Steuerfragen. Für die meisten bedeutet das: Der Steuerberater übernimmt das Ausfüllen der Steuerformulare in der Art und Weise, dass der Mandant möglichst viele Steuern spart. Das ist nur eine von zahlreichen weiteren komplexeren Aufgaben, die ein Steuerberater im Auftrag seiner Mandanten übernimmt.

Wen berät der Steuerberater?

Die Mandantschaft eines Steuerberaters ist vielfältig wie die damit einhergehenden geltenden Vorschriften und Regeln. Zu den Mandanten gehören Privatpersonen, Gewerbetreibende, Freiberufler, Unternehmer und Vereine oder Stiftungen.

Im Auftrag seiner Mandanten:innen übernimmt der/die Steuerberater:in die Steuererklärung. Zu seinen Tätigkeiten gehören Buchhaltung und Lohnabrechnung, Anfertigung von Jahresabschlüssen und Einnahmenüberschussrechnungen. Steuerberater sind zur Vertretung ihre Mandanten vor Finanzgerichten, Finanzbehörden und in Steuerstrafrechten berechtigt.

Für einen Steuerberater ist die Beratung ein Schwerpunkt der täglichen Tätigkeit. Hier geht es um Fragen der Steuergestaltung und Steueroptimierung. Ein Steuerberater muss seinen Mandanten, über die Möglichkeit des Gesetzgebers zum Steuern sparen aufklären.

Weitere Aufgaben eines Steuerberaters sind:

  • Gründung oder Sanierung eines Unternehmens
  • Ausstellen von Gutachten für Gerichte und Staatsanwaltschaften im Rahmen eines Insolvenzplanes ausstellen
  • Erstellung eines betriebswirtschaftlichen Gutachtens
  • Bewerten von Unternehmen bei Gesellschafteränderungen
  • Übernahmen von Erbschaftsauseinandersetzungen
  • Durchführung von Testamentseröffnungen

Beruf des Steuerberaters in Deutschland

Wer den Beruf des Steuerberaters in Deutschland ausübt, fällt als Freiberufler nicht unter die Gewerbeordnung. Im deutschen Steuerberatergesetz sind die Rahmenbedingungen dieses Berufs dokumentiert.

Wer den Beruf Steuerberater ausüben möchte, muss die Steuerberaterprüfung bestehen, eine Bestellung durch die zuständige Steuerberaterkammer erhalten und eine Berufshaftpflichtversicherung abschließen. Eine Steuerberatung können Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer nach Ablegen des Berufsexamens anbieten.

An den Beruf des Steuerberaters sind hohe Anforderungen wie gewissenhafte Arbeitsweise, Gewährleistung des Datenschutzes und Schweigepflicht geknüpft.

Wann benötige ich einen Steuerberater?

Das deutsche Steuersystem steht seit Jahren in der Kritik. Es gilt als unübersichtlich, kompliziert und ungerecht. Aus diesem Grund mögen weder Arbeitnehmer, Rentner noch Selbständiger das Finanzamt.

Das Steuerrecht umfasst eine Vielzahl von Steuerarten, an die 200 Steuergesetze und viele tausende Verordnungen. Das macht es selbst für einen Steuerberater nicht einfach, in diesem Dschungel der steuerlichen Regelungen den Überblick behalten.

Was bedeutet das für den Steuerzahler? Viele Steuerfälle sind einfacher Natur, zahlreiche weitere sind kompliziert. Wann benötigt man einen Steuerberater?

Ob Du unbedingt einen Steuerberater benötigst, hängt von gewissen Faktoren ab. Du selbst bist einer davon. Wie ist dein Anspruch an eine Buchführung und wie sind deine buchhalterischen Kenntnisse, um fehlerfrei zu arbeiten? Auch der Faktor Zeit spielt eine Rolle.

Einfache Steuererklärung für Arbeitnehmer

Arbeitnehmer kommen meist ohne Steuerberater aus, da ihre Steuererklärung eher einfach ist. Es reicht aus, die Daten der Lohnabrechnungen in die vorgegebenen Steuerformulare einzutragen. Wer mit dem System einigermaßen vertraut ist und die Unterlagen bereit hat, erledigt die Steuererklärung in einer Stunde.

Entfernungspauschalen und andere steuermindernde Zahlen lassen sich mithilfe Elemente eines Steuerprogramms oder Steuer-App korrekt berechnen. Hinweise zu Einsparmöglichkeiten (Absetzen von Mietnebenkosten sowie haushaltsnahen Dienstleistungen) werden ebenfalls gegeben.

Nicht so einfach ist es bei Arbeitnehmer:innen, die Einkommen zusätzlich über selbständige Nebentätigkeiten erzielen. Bei überschaubaren Einnahmen und Ausgaben reicht ein Steuerprogramm. Sind die Fälle komplizierter, kann die grundlegende Aufklärung durch einen Steuerberater sinnvoll sein.

Selbständige bzw. Kleinunternehmer mit einem Jahresumsatz von maximal 17.500 Euro benötigen ebenfalls keinen Steuerberater. Eine einfache Einnahme-Überschuss-Rechnung reicht für die Steuererklärung aus. Teilweise lassen sich Werbekostenpauschalen ohne Belegnachweis absetzen.

Selbst bei einem höheren Umsatz und dem Ausweisen der Umsatzsteuer bleibt die Steuererklärung im Rahmen. Zu beachten sind Termine für Umsatzsteuer-Voranmeldung und Umsatzsteuererklärung. Geeignete Steuerprogramme sind hier hilfreich.

Wer benötigt unbedingt einen Steuerberater?

Wer nach Möglichkeit nicht auf einen Steuerberater verzichten sollte:

  • Selbstständige mit hohen Einnahmen
  • Unternehmer mit Angestellten
  • Unternehmen unterliegt doppelter Buchführung/Bilanzpflicht
  • Familien mit mehreren Einnahmen (Angestelltenverhältnis, Selbstständigkeit)

Steuerberater nicht per Gesetz vorgeschrieben

Grundsätzlich schreibt das deutsche Steuerrecht nicht vor, dass Steuersachen durch einen Steuerberater zu erledigen sind. Jedem privaten oder geschäftlichen Steuerzahler bzw. Steuerpflichtigen ist es freigestellt, seine Steuerangelegenheiten selbst zu regeln oder von Dritten erledigen zu lassen.

Wer sich mit Buchhaltung und Steuerrecht nicht auskennt, sollte sich für die Erledigung seiner Steuerangelegenheiten professionelle Hilfe holen. Rechtliche Verpflichtungen müssen eingehalten werden, sonst droht erheblicher Ärger.

Helfen darf dir bei deiner Steuererklärung nicht jeder beliebige Dritte. Die hilfeleistenden Personen (Steuerberater, Wirtschaftsprüfer) und Vereinigungen (Lohnsteuerhilfeverein) müssen ausdrücklich befugt sein. Hilfe innerhalb der Familie anzunehmen, ist erlaubt. Die Steuererklärung durch Freunde erledigen zu lassen, ist verboten.

Wie hoch sind die Steuerberaterkosten?

Steuerberater arbeiten nicht umsonst, sondern werden im Rahmen der Hilfeleistung in Steuersachen honorarpflichtig tätig. Die Höhe der Vergütung für die Leistungen eines Steuerberaters richtet sich nach der Vergütungsverordnung für Steuerberater, Steuerbevollmächtigte und Steuerberatungsgesellschaften (Steuerberatervergütungsverordnung – StBVV).

Es ist möglich, Gebühren höher als in der Gebührenordnung benannt, zu verlangen. Das bedarf einer schriftlichen Vereinbarung mit dem jeweiligen Auftraggeber.

Was ein Steuerberater kosten darf, ist durch Steuerberatergebührenverordnung geregelt. Steuerberaterleistungen können nach Gegenstandswert (Jahreseinkommen), Zeitwert (Arbeitsstunden) oder pauschal abgerechnet werden.

Rechnung des Steuerberaters

Der Steuerberater muss dir eine Rechnung über alle erbrachten Leistungen ausstellen. Folgende Angaben dürfen nicht fehlen:

  • Endbeträge zu den berechneten Gebühren und Auslagen
  • verrechnete Vorschusszahlungen
  • genaue Tätigkeitsbezeichnung
  • Auflistung und Nennung der Auslagen
  • zugrundeliegende Vorschriften gemäß StBVV

Die Angabe erfolgt jeweils als Nettobetrag. Die Endrechnung enthält 19 Prozent Umsatzsteuer.

Hinweis

Die Gebührenverordnung gibt lediglich den Gebührenrahmen für die Abrechnung von Steuerberaterleistungen vor. Die tatsächliche Höhe der Kosten ergibt sich teils aus dem Aufwand, teils aus der Höhe des versteuernden Einkommens bzw. Einnahmen ab. Pauschale Abrechnungen sind möglich, wenn der Betrag der Steuererklärung sehr niedrig ist und einen geringen Umfang aufweist.

Wie kann ich mögliche Kosten schätzen?

In der 2020 geänderten Steuerberatergebührenverordnung wird die Höchstgebühr bzw. der volle Gebührensatz 10/10 zu einem Gegenstandswert aufgeführt.

Bei einem Gegenstandswert von 30.000 Euro beträgt die Höchstgebühr für die Einkommensteuererklärung gemäß Tabelle A (§24 StBVV) 892 Euro (voller Gebührensatz 10/10). Eventuelle Auslagen und die Mehrwertsteuer werden den Gebühren zugefügt. Inklusive der Leistung Ermittlung der Einkommen belaufen sich die ungefähren Steuerberaterkosten zwischen 165,89 Euro und 1.160,49 Euro.

  • Die voraussichtlichen Steuerberatergebühren für die Erstellung einer einfachen Einkommenssteuererklärung bei einem Gegenstandswert bzw. Jahreseinkommen von 30.000 Euro bewegen sich zwischen 87 Euro (1/10 – Mindestgebühr), 305 Euro (3,5 – Mittelgebühr) und 535 Euro (6/10 – Höchstgebühr).
  • Bei einer Erstellung der Steuererklärung mit Ermittlung der Einkünfte kommen weitere Kosten zwischen 44 Euro (Gebührensatz 1/20), 283 Euro (Gebührensatz 6,5/20) und 523 Euro (Gebührensatz 12/20).
  • Bei Abrechnung über Zeitgebühr beträgt der Mindestsatz (Grundgebühr) pro Stunde 60 Euro und der Höchstsatz pro Stunde 150 Euro. Die Rechnung über 6 Stunden kostet voraussichtlich zwischen 360 Euro und 900 Euro.
Tipp

Mithilfe des Steuerrechners des Bundesamtes für Finanzen lässt sich die Berechnung der Einkommenssteuer vornehmen. Du brauchst lediglich das zu versteuernde Einkommen, die persönlichen Verhältnisse und das zutreffende Steuerjahr im Rechner angeben.

Steuerberater Kosten berechnen

Bevor du dich bei einem Steuerberater nach den Kosten erkundigst, kannst du dich im Internet informieren oder einen der Online-Steuerberater-Rechner für die Ermittlung der voraussichtlichen Steuerberaterkosten nutzen. Du musst deine Tätigkeit (Arbeitnehmer, Freiberufler) und den Gegenstandswert angeben und die von dir benötigten Leistungen, inklusive von etwaigen Auslagen auswählen.

Der angezeigte Endpreis für die Erstellung deiner Steuererklärung berücksichtigt die Mehrwertsteuer. Damit hast du einen guten Anhaltspunkt, was an Steuerberatungskosten auf dich zukommt und was dir an nach dem Kostenangebot des Steuerberaters an Verhandlungsspielraum bleibt.

Tipp

Steuerberater findest du nicht nur regional bzw. bei dir unmittelbar vor Ort. Mittlerweile bieten Online Steuerberater ähnliche Dienstleistungen wie die klassische Steuerberatung an. Es versteht sich, dass eine professionelle Online Steuerberatung nicht zum Nulltarif zu bekommen ist. Die Gebühren variieren von Dienstleister zu Dienstleister, wobei sie in der Regel unter den Kosten für eine klassische Steuerberatung liegen.

Wie finde ich den richtigen Steuerberater?

Laut Bundessteuerberaterkammer gibt es im April 2021 in Deutschland über 100.000 Steuerberater:innen. Der Richtige für dich sollte dabei sein. Bei der großen Anzahl solltest du versuchen, die Auswahl einzugrenzen und dir die Sucher einfacher gestalten.

In deinem Bekanntenkreis sollte es jemand geben, der gute Erfahrungen mit seinem Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer gemacht hat. Diesen Empfehlungen solltest du zuerst eine Chance geben. Du verkürzt damit die Suche nach einem geeigneten Steuerberater immens. Die schnelle und sinnvolle Lösung kann sehr naheliegend sein.

Mit Online-Suchdiensten zum Steuerberater

Zur allgemeinen Suche eines geeigneten Steuerberaters bietet sich das Internet an. Eine zielgerichtete Suche ermöglichen dir digitale regionale Hilfsangebote. Du kannst über die Webseite der Steuerberaterkammer vor Ort einen Steuerberater aus deiner Region finden.

Zur Steuerberatersuche eignen sich Portale wie der deutsche Steuerberaterverband oder die Bundessteuerberaterkammer. Hier werden bundesweit Berater erfasst, die du entsprechend deiner Postleitzahl abrufen kannst. Den passenden Steuerberater hast du möglicherweise dann ermittelt, wenn dessen Tätigkeitsprofil zu deinen Anforderungen passt.

Fachliche Kompetenz und annehmbare Steuerberaterkosten sind eine gute Voraussetzung für eine Zusammenarbeit. Entscheidend für die beiderseitige Zufriedenheit ist ein gutes zwischenmenschliches Verhältnis. Legst du darauf großen Wert, solltest du vor Inanspruchnahme der Dienstleistungen des Steuerberaters die Kanzlei in einem persönlichen Gespräch kennen lernen. Bei einem Online-Steuerberater empfiehlt sich eine erste Kontaktaufnahme das Telefon oder ein Video-Chat.

Hinweis

Eine Steuerberatung darf nicht allein von Steuerberater:innen durchgeführt werden. Das ist auch Rechtsanwälten:innen und Wirtschaftsprüfer:innen mit entsprechendem Abschluss (Steuer-Examen) und einer Bestellung durch die Steuerberaterkammer erlaubt. Für einen bestimmten Personenkreis wie Arbeitnehmer und Rentner dürfen Lohnsteuerhilfevereine steuerlich tätig werden.

Lohnt sich ein Steuerberater überhaupt?

Für eine Privatperson stellt sich zunächst die Frage, ob die Abgabe der Einkommensteuererklärung verpflichtend oder freiwillig ist. Stammen die Einkünfte aus einem Arbeitsverhältnis, hat der Arbeitgeber die Lohnsteuer an das Finanzamt abgeführt. Steuerlich gesehen, wäre das Thema abgeschlossen.

Verpflichtend wird die Einkommensteuererklärung, wenn die Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit beispielsweise Lohnersatzleistungen oder Sonderzahlungen enthalten. Das gilt ebenso, wenn Einkünfte aus Miete und Verpachtung, Kapitalerträge oder Einkommen aus Nebenjobs zu deklarieren sind. Alle Fälle, die zur Abgabe einer Steuerklärung verpflichten, sind im Einkommensteuergesetz (§ 46 EStG) geregelt.

Grundsätzlich sind zur Abgabe einer Steuerklärung sind Gewerbetreibende und Selbstständige sowie jene Rentner verpflichtet, deren Rente den steuerfreien Grundfreibetrag (9.408 Euro Alleinstehend für 2020) übersteigt.

Mit Online-Steuer-Rechner Steuerberaterkosten kalkulieren

Ob sich ein Steuerberater für dich lohnt, lässt sich nicht so ohne weiteres beantworten. Vor dem eigentlichen Tätigwerden lassen sich anfallende Kosten für gewünschte Leistungen weitgehend genau benennen.

Steuerberater:innen werden nicht entgeltfrei tätig. In der StGVV ist geregelt, welche Ansprüche und Leistungen wie honoriert werden. Dein Steuerberater kann dir den voraussichtlichen Endbetrag für das Anfertigen einer Steuererklärung mit und ohne Einkommensberechnung sagen. Alternativ kannst du die zu erwartenden Steuerberaterkosten mit einem Online-Steuer-Rechner ermitteln.

Ob sich der Steuerberater gelohnt hat, zeigt sich erst, wenn du den Steuerbescheid in den Händen hältst. Fällt die Steuerrückzahlung höher als die Steuerberaterrechnung aus, hat sich der Steuerberater für dich in jedem Fall gelohnt.

Bei vielen normalen Arbeitnehmern lohnt sich der Steuerberater weniger, da die Steuererstattung kaum die Steuerberaterkosten abdeckt. Freibeträge lassen sich ohne größeren Aufwand im Internet ermitteln und in der Einkommenssteuererklärung geltend machen. Ein Lohnsteuerverein bietet eine vergleichsweise günstige Hilfe in Lohnsteuerangelegenheiten.

Lohnen kann sich der Steuerberater, wenn Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb und/oder Einkünfte aus selbständiger Arbeit zu versteuern sind. Notwendig ist ein Steuerberater, wenn kein Wissen über Buchhaltung und Steuerrecht vorhanden ist. Der Ärger aufgrund nicht eingehaltener rechtlicher Verpflichtungen kann weit größer ausfallen als die bloßen Steuerberaterkosten.

Vorteile einer Einkommenssteuerveranlagung

Laut den Statistiken von DESTATIS (Statistisches Bundesamt) beträgt die durchschnittliche Steuerrückerstattung für 2017 um die 1.050 Euro. Ein Großteil der Rückerstattungen bewegt sich im Rahmen von 100 bis 1.000 Euro. Lohnenswert ist die Steuererklärung, wenn man sich freiwillig zur Einkommenssteuer veranlagen lässt. Denn die Verpflichtung zur Abgabe der Steuererklärung sehen die Finanzbehörden aus gutem Grund vor. Sie erwarten eine Nachzahlung

Vor- und Nachteile von Steuerberatern

Die Vorteile eines Steuerberaters

Wer seine Steuerangelegenheiten durch einen Steuerberater erledigen lässt, kann eine Reihe von Vorteilen erwarten. Hilfe beim Anfertigen der jährlichen Steuererklärung ist nur einer der Vorzüge.

  • Steueroptimierung: Ein Steuerberater ist mit dem Steuergesetz vertraut. Er kann Steuersparmöglichkeiten ausfindig machen und auf legalem Weg zulässige Abzüge geltend machen.
  • Zeitliche Entlastung: Steuererklärungen können sehr umfangreich, sodass das Hinzuziehen eines Steuerberater eine erhebliche Arbeitsentlastung darstellt.
  • Fristverlängerung: Die Verlängerung der Abgabefrist einer Steuererklärung kann nur durch einen Steuerberater beantragt werden. Für die Abgabe der Steuererklärung bleibt so Zeit bis Ende des Jahres. Steuervorauszahlungen für das nächste Jahr können auf vier Zahlungen aufgeteilt werden.
  • Steuerberatung: Bei vielen Steuerzahlern sind Steuereinsparungen möglich, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Eine gute Steuerberatung zeigt auf, welche Freibeträge vom Finanzamt zugelassen werden. Bei einer Zusammenveranlagung erklärt er Vor- und Nachteile, die ein Wechsel der Steuerklassen mit sich bringt.

Ausführliche Beratungsleistungen des Steuerberaters in komplexen Steuerfragen sind von großem Wert. Aufgezeigt werden u.a. Freibeträge, die wichtig für eine Steuerrückerstattung sind.

Hinweis

Eheleute sollten sich an einen Steuerexperten wenden, wenn die Änderung der Steuerklasse angestrebt wird. Eine erwartete Ersparnis kann sich in eine Nachzahlung umkehren. Durch den Wechsel der Steuerklasse ergeben sich reduzierte monatliche Abgaben. Für die im Laufe des Jahres entstehende Steuerschuld wird eine Nachzahlung fällig.

Die Nachteile eines Steuerberaters

Die erwarteten Nachteile entscheiden maßgeblich darüber, ob sich die Beauftragung eines Steuerberaters lohnt. Die Kosten anhand der Vergütungsverordnung sind ein wesentlicher Nachteil.

Das Honorar eines Steuerberaters erscheint recht hoch. Der Mandant profitiert im Gegenzug möglicherweise von Steuerrückzahlungen und weiteren Kosteneinsparungen. Die Beauftragung eines Steuerexperten kann sich trotz des Steuerberater-Honorars als gewinnbringend erweisen.

Die Steuerberatervergütungsverordnung lässt bei der Honorarberechnung einen Spielraum. Steuerberater sind angehalten, Rechnungen detailliert aufzulisten. Damit wird sichergestellt, dass erste Kostenschätzungen einer Steuerberatung im Wesentlichen der Endrechnung entsprechen.

Hinweis

Ein Steuerberater kann dich weder von der Pflicht zur Abgabe der Steuererklärungen befreien, noch von der Steuerschuld und Steuerberatergebühren. Er wird versuchen, die Steuer zu optimieren und dich nach Möglichkeit zu entlasten. Gute Steuerberater kosten Geld, doch sind sie ihr Honorar wert.

Alternativen zum Steuerberater

Wenn du keinen Bedarf für einen Steuerberater siehst oder dir die Steuerberaterkosten zu hoch sind, kannst du dir anderweitig behelfen. Deine Steuererklärung kannst du als Arbeitnehmer oder Rentner bei einem Lohnsteuerhilfeverein erledigen lassen. Eine weitere Alternative sind Steuer Programme/Apps, die dir beim Ausfüllen der Steuererklärung helfen.

Lohnsteuerhilfeverein:

  • Beratung für Angestellte, Beamte und Rentner mit Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit (Lohn, Gehalt, Bezüge, Rente)
  • Kein Beratungsangebot für Selbstständige und Gewerbetreibende
  • Mitgliedsbeitrag ab 35 Euro bis 400 Euro abhängig vom Einkommen (durchschnittlich 150 Euro)
  • Kündigung der Mitgliedschaft mit dreimonatiger Kündigungsfrist zum Jahresende

Steuer-Programme & Steuer-Apps für die Steuererklärung 2021

SteuerSparErklärung 2021: Steuererklärung bequem am PC

  • zahlreichen Grundfunktionen & Zusatzoptionen
  • Geeignet für alle Einkommensarten
  • Eingabehilfen mit vielen Erklärungen
  • Gute Nutzerführung & für Anfänger geeignet

Preis: ab 26,99 Euro

WISO Steuer-Sparbuch 2021: PC Software

  • übersichtliche Menüführung & clevere Assistenzfunktionen
  • Unterstützt alle Einkunftsarten
  • Prüft Eingaben und den Steuerbescheid auf Fehler
  • Inklusive gratis App für Mobilgeräte

Preis: ab 24,99 Euro (Lizenz zur Abgabe von 5 Steuererklärungen für das Steuerjahr 2020)

Taxando: Keine vollwertige Steuer-App

  • ansprechendes Design
  • Nutzerführung ausbaufähig
  • Fehlen hilfreicher Tools
  • Kostenloses Verschicken der Steuererklärung nur per Post

Preis: ab 33,80 Euro Online-Ausgabe (mit Steuerberater ab 99 Euro)

Klartax – Steuer-App von einem kompetenten Anbieter (Datev)

  • Marke Klartax stammt von Datev einem IT-Dienstleister
  • Dateneingabe per Browser oder App (Android und iOS)
  • Erstellung der Steuererklärung erfordert große Vorarbeit

Preis: 19,99 Euro

Wundertax – Nutzung mit Orientierungsschwierigkeiten

  • App oder Browser-Version
  • Komfortable Browserversion
  • Voreintragung der vom Fiskus meist akzeptierten Werte

Preis: ab 29,95 Euro

Smartsteuer – Steuererklärung im Browser

  • Direkt im Browser loslegen
  • Für komplexe Steuerfälle geeignet
  • Übernahme von Vorjahresdaten möglich
  • Texthinweise auf breite Masse ausgerichtet

Preis: ab 29,99 Euro

Steuerfuchs – Die datensparsame Alternative

  • Browserangebot eines Berliner Finanz-IT-Unternehmen
  • Top-Datenschutz und sehr strukturierter Abfrage
  • gute und hilfreiche Erklärungen
  • unterstützt Abrufen aktueller Daten vom Finanzamt

Preis: 14,95 Euro

Mein Elster – Das Online-Steuerprogramm vom Finanzamt

  • Daten können aus dem Vorjahr übernommen werden
  • Direktes Laden aktueller Werte (Lohnsteuerbescheinigung, Krankenkassenzahlungen)
  • Prüfung der Steuererklärung, inklusive aufzeigen von Fehlern oder Widersprüchen
  • Vorabberechnung der Steuer
  • Kaum Erklärungen und praktische Hinweise

Preis: kostenlos

Hinweis

Die Programm- & App-App-Anbieter werben damit, dass die Steuererklärung einfach und zeitsparend, teilweise innerhalb von nur 20 Minuten zu erstellen ist. Etwas mehr Zeit sollten Steuerneulinge schon einplanen. Am besten ist es vor Beginn, alle Unterlagen bereitzulegen. Einen Vorteil besitzt dabei derjenige, der Unterlagen und Rechnungen stets ordentlich aufbewahrt. Denn er braucht nicht suchen.

Rechnung zu hoch – Was kann ich tun?

Beim Vertrag mit einem Steuerberater kommt es nicht auf den Erfolg der Tätigkeit an. Der Steuerberater verpflichtet sich seinem Mandanten gegenüber bestimmte Leistungen zu erbringen. Diese werden auf der Basis der Steuerberatergebührenverordnung abgerechnet. Eine Nichtkenntnis der Gebühren ist kein Grund, die Rechnung in Frage zu stellen oder die Zahlung der Rechnung zu verweigern. Schadensersatz kann gefordert werden, wenn Fehler des Steuerberaters einen realen Schaden zur Folge haben.

Bist du mit dem Steuerberater nicht zufrieden oder beanstandest du die Höhe des Rechnungsbetrages, kannst du die Zahlungen nicht einfach reduzieren oder gar verweigern. Wenn du der Meinung bist, dass die Rechnung der Steuerberatung zu hoch ausgefallen ist, solltest du mit deinem Steuerberater das Gespräch suchen. Die Steuerberatergebührenverordnung gibt den Rahmen vor. Bewegt sich die Rechnung in diesem Gebührenrahmen, ist sie rechtlich nicht zu beanstanden.

Endet das Gespräch ohne die erhoffte Änderung der Rechnungssumme, solltest du die Rechnung bezahlen. Im Allgemeinen sind die Aussichten gering, die Rechnung auf gerichtlichem Weg zu reduzieren.

Die Nichtkenntnis der Gebühren oder eine nicht durchgeführte Belehrung reichen für eine Geltendmachung nicht aus. Es steht dir frei, weitere Schritte zu unternehmen und vor Gericht zu klagen. Du solltest dir über die Kosten für die Einschaltung eines Rechtsanwalts und das Gerichtsverfahren vorher im Klaren sein.

Schadenersatz bei Fehler durch Berater

Grundsätzlich besteht bei tatsächlichen Schäden durch Steuerberaterfehler die Möglichkeit, Schadenersatz zu fordern. Dir obliegt die Beweiserbringung des eingetretenen Schadens.

Schäden können entstehen, wenn Unterlagen zu spät bearbeitet werden oder verloren gehen, Fristen nicht eingehalten oder falsche Versprechungen gemacht werden. Berechtigte Ansprüche der Mandanten:innen, die nachweislich aus Fehlern des Steuerberaters resultieren, werden über jeweilige Berufshaftpflichtversicherung befriedigt.

Steuerberater:innen werden von der zuständigen Steuerberaterkammer beaufsichtigt. Du kannst dich mit einer Beschwerde an die Kammer wenden. In der Folge prüft sie, ob Verstöße gegen geltende Berufspflichten vorliegen. Das bedeutet nicht, dass eine Überprüfung der Rechnung durchgeführt wird. Du findest entsprechende Beschwerdevordrucke online bei der zuständigen Steuerberaterkammer.

Steuerberater wechseln

Bei Unzufriedenheit mit dem Steuerberater kannst die Zusammenarbeit jederzeit beenden zu einem anderen Steuerberater wechseln. Du hast die Wahl zwischen dem Steuerberater vor Ort oder einem Online-Steuerbüro. In beiden Fällen kannst du die üblichen Leistungen eines Steuerberaters in Anspruch nehmen. Zu beachten sind vertraglich vereinbarte Kündigungsfristen.

Ohne Vereinbarung einer Kündigungsfrist kannst du einen Vertrag zum Monatsende kündigen. Mit dem bisherigen Steuerberater solltest du abklären, welche Tätigkeiten abschließend auszuführen sind und in die Rechnung aufgenommen werden.

Bei nicht bezahlten Rechnungen darf der Steuerberater entsprechende Unterlagen zurückhalten. Das betrifft ausschließlich jene Unterlagen, die mit den offenen Rechnungen zusammenhängen. Alle anderen Unterlagen müssen ausgehändigt werden.

Hinweis

Du oder dein neuer Steuerberater sollten dem Finanzamt mitteilen, dass die Steuerkanzlei gewechselt wurde. Damit vermeidest du, dass die Schreiben vom Finanzamt weiterhin bei deinem bisherigen Steuerberater eingehen. Aus Kulanz kann er die Korrespondenz an dich weiterleiten. Dennoch kann es passieren, dass Fristen versäumt werden und du mit den Folgen konfrontiert wirst.

Fazit: Steuerberaterkosten fallen zwar an, aber Expertenwissen kann mehr rausholen als du selbst

Ob du einen Steuerberater für Steuerangelegenheiten beispielsweise zum Erstellen der privaten Steuererklärung oder betriebliche Buchhaltungsdienstleistungen beauftragst oder nicht, ist deine Entscheidung. Der Gesetzgeber schreibt die Erledigung von Steuersachen durch einen Steuerberater nicht vor. Jeder darf seine Steuern selbst regeln. Wichtig dabei ist, dass sich die Steuerpflichtigen an die gesetzlichen Vorgaben einhalten.

Wer dem deutschen Steuersystem möglichst viele Vorteile entlocken möchte, kommt aufgrund der Vielzahl an Steuerregelungen um einen Steuerexperten nicht umhin. Den gibt es nicht umsonst. Steuerberater sind entgeltpflichtig tätig. Ihren Mandanten berechnen sie für die jeweiligen Leistungen Steuerberaterkosten auf der Grundlage der StBVV.

Die Steuerberatungskosten können auf den ersten Blick hoch erscheinen. Die Gebührenordnung für Steuerberater:innen sieht einen breiten Honorarrahmen für gleiche Leistungen vor. Ein(e) Steuerberater:in kostet daher mehr als der anderer und umgekehrt. Ein Vergleich mehrerer Steuerberater lohnt sich.

In einfachen Steuerfällen, wo es nur um das Anfertigen einer Steuererklärung geht, müssen Steuerberater Kosten nicht sein. Steuer-Apps und Steuerprogramme für PC helfen dir dabei. Bei komplizierteren und aufwendigeren Steuerangelegenheiten kannst du durch Zuarbeiten auf die Rechnungshöhe Einfluss nehmen.

Die Steuerberater Kosten sollten nicht als das entscheidende Entscheidungskriterium herangezogen werden. Genauso wichtig sind Vertrauensverhältnis und Kompetenz. Ein guter Steuerberater kann für eine optimale Gestaltung deiner Steuern sorgen. Du wirst alle Freibeträge umfassend für die Senkung der Steuerlast bzw. eine Steuererstattung nutzen.

Häufige Fragen und Antworten zu Steuerberaterkosten

Wie viel darf ein Steuerberater kosten?

Was ein Steuerberater kosten darf, ist durch Steuerberatergebührenverordnung geregelt. Steuerberaterleistungen können nach Gegenstandswert (Jahreseinkommen), Zeitwert (Arbeitsstunden) oder pauschal abgerechnet werden.
Die voraussichtlichen Steuerberatergebühren für die Erstellung einer Einkommenssteuererklärung Gegenstandswert bzw. Jahreseinkommen von 30.000 Euro bewegen sich zwischen 87 Euro (3,5/10 – Mindestgebühr) und 305 Euro (6/10 – Höchstgebühr). Bei Abrechnung über Zeitgebühr kosten 6 Stunden voraussichtlich zwischen 360 Euro und 840 Euro.

Was ist besser Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein?

Ob ein Steuerberater:in oder Lohnsteuerhilfeverein besser ist, hängt vom jeweiligen Steuerfall ab. Lohnsteuerhilfevereine scheinen aufgrund der günstigen Steuerberatungsgebühren interessant. Doch unterliegen sie Einschränkungen hinsichtlich des Personenkreises und weitere Regelungen zum Beratungsumfang. Lohnsteuerhilfevereine dürfen nicht für Gewerbetreibende oder Selbstständige tätig werden.
Lohnsteuerhilfevereine besitzen mangels Ausbildungsnotwendigkeit ein begrenztes Fachwissen und eignen sich vor allem für einfache Steuerangelegenheiten. Ein Steuerberater ist besser geeignet, wenn eine fachkundige und komplexe Beratung von Steueranliegen angesagt ist.

Welche Vorteile hat ein Steuerberater?

Ein wesentlicher Vorteil einer professionellen Steuerberatung besteht darin, dass Steuerberaterin:innen über das Wissen verfügen, die  Steuerlast effektiv zu mindern. Dazu reicht es aus, die für die Steuer relevanten Unterlagen zu übergeben. Du kannst mit einem Steuerberater Steuerabgaben sparen sowie im Bedarfsfall die Abgabefrist für die Steuererklärung verlängern.

Kann ich die Kosten für den Steuerberater in der Steuererklärung als Werbungskosten geltend machen?

Ja, so wie Unternehmer:innen die Kosten für Steuerberatungsdienstleistungen als Betriebsausgaben angeben, kannst du als Arbeitnehmer:in rund 50 Prozent der Steuerberaterkosten in deiner Jahressteuererklärung als Werbungskosten geltend machen.

Es gibt gute Apps/Programme für die Erstellung der Steuererklärung. Wozu brauche ich dann überhaupt einen Steuerberater?

Für die Erstellung der Steuererklärung gibt es mittlerweile umfangreiches Angebot an Apps/Programmen, mit denen sich einfache und komplexe Steuerfälle erledigen lassen. Die digitalen Steuerhelfer eignen sich gut für wenig komplexe Fälle.
Ob du auf einen Steuerberater verzichtest, hängt von deinem konkreten Steuerfall (Einkünfte/ Ausgaben, eigene Präferenzen) ab. Die Kosten der Steuersoftware sind steuerlich als Werbungskosten absetzbar.

Kann ein Steuerberater meine privaten und geschäftlichen Angelegenheiten betreuen?

Ja, Jeder Steuerberater übernimmt die Betreuung von privaten und geschäftlichen Angelegenheiten wie Steuerberatung und Erstellen von Steuererklärungen.

Bin ich dafür verantwortlich, wenn mein Steuerberater Fehler macht und ich Probleme mit dem Finanzamt bekomme?

Ja, Du als Steuerbürger zahlst für die Fehler deines Steuerberaters, beispielsweise mit einer geringeren Steuerrückzahlung oder hohen Steuernachforderung. Während der Einspruchsfrist lassen sich Irrtümer korrigieren.
Grundsätzlich kann ein Steuerberater in die Haftung genommen werden, wenn dir durch dessen Fehler eine steuerliche Mehrbelastung entstanden oder eine Steuervergünstigung entgangen ist. Du kannst dann einen Schadensersatz, notfalls vor Gericht verlangen. Wende dich bei Problemen mit dem Steuerberater an die zuständige Steuerberaterkammer, die ein Vermittlungsverfahren mit dem Ziel einer Einigung einleitet.

Kann mein Steuerberater nach der Kündigung Daten oder Informationen an Dritte oder das Finanzamt weitergeben?

Nein. Der Steuerberater ist gemäß § 57 Abs. 1 StBerG zur Verschwiegenheit verpflichtet. Er darf keine Informationen und Daten weitergeben. Das gilt unabhängig von einer Kündigung. Alle deine Unterlagen gehören dir. Diese muss er dir auf Wunsch spätestens dann aushändigen, wenn alle Rechnungen bezahlt sind.

In welchen Monat gehören denn die Kosten für den Steuerberater?

Die Kosten für den Steuerberater gehören, soweit sie als Betriebsausgaben gelten, in den Monat, indem sie auftreten. Die Steuerberaterkosten für die Ermittlung privater Einkünfte werden im Zuge der Erstellung der Jahressteuererklärung unter Werbungskosten deklariert. Aus der Rechnung deines Steuerberaters muss hervorgehen, welche Kosten privat und beruflich entstanden sind. Die Rechnung für die Steuerklärung für das Steuerjahr 2020 erscheint in den Werbungskosten der Einkommensteuererklärung für 2021.

Ist eine Vereinbarung über das Steuerberaterhonorar vor Aufnahme der steuerberatenden Tätigkeit möglich?

Ja. Der Steuerberater ist grundsätzlich an die gesetzlich üblichen Gebühren der Steuerberatergebührenverordnung (StBGebV) gebunden. Das bedarf damit keiner Vereinbarung über das Steuerberaterhonorar vor Aufnahme der steuerberatenden Tätigkeit. Eine Vereinbarung einer Abrechnungspauschale ist erlaubt. In einer für ein Jahr geltenden Pauschalvereinbarung können auch höhere als allgemein übliche Gebühren festgelegt werden. Die Vereinbarung über das pauschale Steuerberaterhonorar bedarf der Textform und der Unterschrift der Beteiligten.

Lohnt es sich, den Steuerberater zu wechseln, um Kosten zu sparen?

Steuerberater sind an die Steuerberatergebührenverordnung gebunden, doch gibt ihnen die Verordnung einen gewissen Spielraum. Bist du mit deinem Steuerberater zufrieden, macht ein Wechsel des Steuerberaters rein aus Kostengründen wenig Sinn. Kein Einsparpotential bietet sich beim Wechsel, wenn bereits Mindestgebühren für jeweilige Tätigkeiten berechnet werden. Sollte sich dein Steuerberater mehr an der Höchstgebühr orientieren, kann sich der Wechsel zum günstigeren Steuerberater (Abrechnung Mindestgebühr oder Mittelgebühr) lohnen.

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Thomas Detlef Bär

Veröffentlicht von

Als studierter Ökonom habe ich mich jahrelang in erster Linie mit betriebswirtschaftlichen Problemen befasst. Seit mehr als zehn Jahren sehe ich meine Berufung darin, Wissen und Erfahrungen rund um private Finanzen aufzubereiten und in Ratgeberform zu vermitteln.