Adelbert Delbrück

Gründer der Deutschen Bank

Feda Mecan
| Anzahl Artikel: 422
Geschäftsführer und Investment-Experte Letzte Überarbeitung am 13. Dezember 2022
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Gemeinsam mit dem Wirtschaftsexperten und Politiker Ludwig Bamberger gründete Adelbert Delbrück ein großes Institut zur Finanzierung des nationalen Außenhandels. Sein Sohn, Ludwig Delbrück, baute das Bankhaus weiter aus, das heute als Deutsche Bank bekannt ist.

Das Wichtigste in Kürze

  • Adelbert Delbrück stammte aus einer einflussreichen Juristen- und Theologenfamilie, der viele bekannte Politiker, Gelehrte und Staatsmänner angehörten. So war etwa sein Vetter Rudolf von Delbrück die rechte Hand Bismarcks.
  • Adelbert Delbrück entschied sich gegen eine Beamtenlaufbahn und ging stattdessen in die freie Wirtschaft. Er arbeitete als Jurist, Unternehmer und Bankier.
  • Adelbert Delbrück gründete im Jahr 1869 gemeinsam mit fünf weiteren Kaufleuten und Bankiers die Deutsche Bank.

Wer war Adelbert Delbrück?

Adelbert Delbrück wurde als Sohn des Juristen und Geheimen Oberregierungsrats Gottlieb Delbrück geboren. Entgegen der familiären Tradition entschied er sich gegen eine Beamtenlaufbahn und nahm ein Studium der Theologie und Rechtswissenschaften auf. Anschließend begann er eine Laufbahn in der freien Wirtschaft und arbeitete als Rechtsanwalt einer Gladbacher Spinnerei und Weberei. Später ging er zur Concordia Lebensversicherungsgesellschaft, bei der er die Position des Generalagenten innehatte.

Im Jahr 1854 gründete Adelbert Delbrück mit Beteiligung anderer Kaufleute und Bankiers das Bankhaus Delbrück Leo & Co. Zusätzlich übernahm er leitende Positionen bei mehreren Wirtschaftsverbänden im Finanzsektor. 1861 beteiligte sich Adelbert Delbrück an der Gründung des Deutschen Industrie- und Handelstages. Von 1870 bis 1875 gehörte er dem Vorstand an und erarbeitete Lösungen für zentrale währungs-, finanz- und wirtschaftspolitische Probleme. Als Teil des Ältesten-Collegiums der Berliner Kaufmannschaft beeinflusste Delbrück die Entwicklung der Berliner Börse. Zudem erhielt er durch seine Position als Gründungsmitglied der Deutschen Fortschrittspartei Einfluss auf die Berliner Kommunalpolitik.

Ende der 1860er-Jahre reifte in Adelbert Delbrück der Gedanke, eine große deutsche Bank zu gründen, um den überseeischen Handel unabhängig vom englischen Kreditmarkt zu machen. Diesen Plan verfolgte er ab 1869 und erhielt Unterstützung von dem Wirtschaftsexperten und Politiker Ludwig Bamberger. Voraussetzung für die Gründung der Bank war jedoch Kapital, für das er sich an verschiedene bekannte Bankhäuser in Berlin wendete. Zum Gründungskomitee gehörten neben Adelbert Delbrück und Ludwig Bamberger noch vier weitere Mitglieder. Für das Komitee gewinnen konnte er Victor Magnus, Inhaber des Bankhauses Magnus, der Aktien im Wert von 175.000 Talern zeichnete. Magnus wurde außerdem zum Vorsitzenden des 1. Verwaltungsrates gewählt. Allerdings löste ihn Adelbert Delbrück aus gesundheitlichen Gründen im Juli 1871 ab.

Ausschlaggebend für die Gründung der Deutschen Bank waren überwiegend wirtschaftspolitische Gründe. Jedoch stellte sich der Erfolg der Außenhandelsgeschäfte nicht so schnell ein wie erhofft und das Bankhaus musste andere Möglichkeiten finden, um Geld zu verdienen und Dividenden ausschütten zu können. Delbrücks Einfluss auf die Geschäfte des Bankhauses war ein Streitpunkt zwischen ihm und Georg Siemens, dem wichtigsten Führungsmitglied des Direktoriums. Vor allem die Tatsache, dass das Aktienrecht Verwaltungsrat und Direktion gleichstellte, führte immer wieder zu Konflikten. Adelbert Delbrück war bis 1889 als Vorsitzender des Verwaltungsrats tätig und schied dann aus gesundheitlichen Gründen aus.

Steckbrief

Vollständiger NameGottlieb Adelbert Delbrück
Geburtsdatum16. Januar 1822
Geburtsort/-landMagdeburg
Todesdatum26. Mai 1890
SterbeortKreuzlingen
BerufJurist, Unternehmer und Bankier
VermögenKeine Angaben

Besonderheiten

Adelbert Delbrück gehörte einer bekannten Juristen- und Theologenfamilie an, die im 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle in der Beamtenschaft Preußens und des Deutschen Kaiserreichs einnahm. Zur Familie Delbrück gehörten einflussreiche Politiker, namhafte Staatsmänner und bedeutende Gelehrte. So war sein Vater Gottlieb Delbrück unter anderem Regierungsbevollmächtigter und Kurator der Universität Halle. Der Vetter von Adelbert Delbrück, Rudolf von Delbrück, war Leiter des Reichskanzleramts und enger Vertrauter von Otto von Bismarck. Zu den Nachfahren von Adelbert Delbrück gehört unter anderem Peer Steinbrück, der von 2002 bis 2005 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen war.

Bücher über Adelbert Delbrück

In der Fachliteratur gibt es nur wenige Werke über das Leben von Adelbert Delbrück. Eines davon ist das folgende Buch:

Lambert M. Surhone, Mariam T. Tennoe, Susan F. Henssonow – Adelbert Delbrück

Weiterführende Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Adelbert_Delbr%C3%BCck
https://geboren.am/person/adelbert-delbrueck
https://www.bankgeschichte.de/leading-figures/abcdef?language_id=3#zeige-inhalt-von-delbrueck-adelbert

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Feda Mecan

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Ich investiere seit mehreren Jahren in internationale Start-ups und habe 2015 OnlineBanken.com gegründet, um ein transparentes und unabhängiges Finanzportal in Deutschland zu etablieren.