Eigenkapitalfinanzierung

thomasbaer
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Letzte Überarbeitung am 15. August 2023
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Die Gründung und Finanzierung eines Unternehmens erfolgt durch Bereitstellung von Geldern. Werden eigene Mittel eingesetzt, spricht man von Eigenkapitalfinanzierung. Im Beitrag erfährst du, was Eigenkapitalfinanzierung im Unternehmen genau bedeutet und was die Vor- und Nachteile sind.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Eigenkapitalfinanzierung ist eine Form der Unternehmensfinanzierung
  • Bei der Eigenkapitalfinanzierung im Unternehmen handelt es sich um eine Investition eigener Mittel, um das Eigenkapital zu erhöhen.
  • Mittel, welche zur Eigenkapitalfinanzierung eingesetzt werden können, sind Überschüsse oder Einlagen im Zuge einer Kapitalerhöhung.
  • Eigenkapitalfinanzierung verringert die Gefahr der Überschuldung und einer Insolvenz. Sie sorgt für größere finanzielle Unabhängigkeit des Unternehmens.
  • Unternehmen sollten sich auf dem Weg der Eigenkapitalfinanzierung, wie von langfristig gebundenen Fremdkapital, langfristige Werte anschaffen.

Was ist Eigenkapitalfinanzierung?

Bei ihrer Finanzierung haben Unternehmen verschiedene Möglichkeiten. Zu den Finanzquellen gehören das Fremdkapital und Eigenkapital.

Eine Finanzierung auf Basis Eigenkapital bedeutet, dass eine Investition innerhalb der Firma durch eigene Mittel zur Erhöhung des Eigenkapitals erfolgt. Um eine Eigenkapitalfinanzierung handelt es sich, wenn die Finanzierung eines Unternehmens aus eigenen Mitteln und Vermögen des(der) Firmeneigentümer:in oder Eigentümer:innen bestritten wird.

Die Eigenfinanzierung erlaubt die Gründung von Unternehmen oder das Tätigen größerer Anschaffungen ohne Einsatz von Fremdkapital wie Kredite.

Eigenkapitalfinanzierung bedeutet in erster Linie, dass ein Unternehmen den erwirtschafteten Gewinn im Rahmen der Eigenkapitalfinanzierung für Investitionen einsetzt. Die Beschaffung von Eigenmitteln kann beispielsweise auch in der Form erfolgen, dass der Geldgeber:in eine Beteiligung am Unternehmen erwirbt. Das könnte auf dem Weg der Ausgabe von Aktien durch das Unternehmen erfolgen.

Bei dem im Rahmen einer Finanzierung eingesetzten Fremdmitteln, stammt das Geld für das Unternehmen von unternehmensfremden Personen (u.a. Bankkredit, Lieferantenkredit).

Mit der Eigenkapitalquote lässt sich messen, wie es um die Finanzierung des Unternehmens mit Eigenkapital bestellt ist. Diese fundamentale Kennzahl ermöglicht den Vergleich mit anderen Unternehmen.

Hinweis

Die Eigenkapitalfinanzierung umfasst Maßnahmen, die die Erhöhung des Eigenkapitals zum Ziel haben. Steigendes Eigenkapital und ein höherer Unternehmenswert sind Zeichen für Liquidität und Bonität. Wichtig ist, dass im Unternehmen jederzeit ausreichend Eigenkapital verbleibt, sodass auch in Verlustzeiten die Liquidität gesichert bleibt.

Woher stammt das Eigenkapital?

Wenn du ein Unternehmen gründen möchtest, ergeben sich aus der jeweiligen rechtlichen Unternehmensform gesetzliche Anforderungen an das Eigenkapital. Bei einem Einzelunternehmen bist du frei von Mindestanforderungen hinsichtlich des einzubringenden Kapitals.

  • Anders sieht das bei Kapitalgesellschaften, die bei Gründung des Unternehmens ein bestimmtes Mindest-Eigenkapital zur Finanzierung erbringen und beim Handelsregistereintrag nachweisen müssen.
  • Bei einer Aktiengesellschaft (AG) ist das Grundkapital gemäß § 7 des Aktiengesetzes (AktG) bzw. die haftbare Mindesteinlage 50.000 Euro.
  • Bei einer GmbH „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ ist eine Stammeinlage von 25.000 Euro vorgesehen. Geregelt ist das im GmbH-Gesetz (§ 5 Abs. 1, GmbHG).
  • Bei einer UG (haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft) reicht als Mindestkapital 1,00 Euro.
Hinweis

Ist ein Unternehmen bereits nach Handelsrecht eingetragen, gibt es für die Eigenkapitalfinanzierung verschiedene Wegen und Formen. Das aus Gründen der Unternehmenshaftung vom Gesetzgeber vorgegebene Mindestkapital steht nicht für Eigenkapitalfinanzierung zur Verfügung.

Aufbau, Struktur sowie Formen von Eigenkapitalfinanzierung

Unter dem Begriff Eigenkapitalfinanzierung werden all jene Finanzierungsarten bzw. Finanzierungsformen zusammengefasst, die mit der Bereitstellung von Eigenkapital einhergehen. Bereitgestelltes Eigenkapital kann im Unternehmen selbst entstanden sein oder von außen zugeführt worden sein.

Eigenkapital erscheint in der Bilanz immer auf der Passivseite. Bei kleinen und mittleren Firmen, die sich Geld nicht oder nur schwer am Kapitalmarkt versorgen können, setzt sich die Eigenkapitalfinanzierung aus erwirtschafteten und im Unternehmen verbliebenen Gewinnen zusammen.

Errechnet wird das Eigenkapital (Reinvermögen) durch Abzug der Schulden vom Gesamtvermögen. Das Eigenkapital ins Verhältnis gesetzt zu den Gesamtschulden ergibt die Eigenkapitalquote.

Während Personengesellschaften und Einzelfirmen ein variables Eigenkapitalkonto mit entsprechender Gewinn- und Verlustausweisung führen, führen Kapitalgesellschaften ein konstantes Kapitalkonto (Aktiengesellschaft „Grundkapital“, GmbH Stammkapital).

Bilanzseitige Abbildung der Eigenkapitalfinanzierung

Die Abbildung der Eigenkapitalfinanzierung in der Bilanz hängt von der jeweiligen Rechtsform ab. Für Kapitalgesellschaften (z.B. AG oder GmbH) sind die Bilanzposten gemäß § 266 Abs. 3 A Handelsgesetzbuch:

  • Gezeichnetes Kapital
  • Kapitalrücklagen
  • Gewinnrücklagen
  • Gewinnvortrag (Verlustvortrag)
  • Jahresüberschuss (Jahresfehlbetrag)

Formen der Eigenkapitalfinanzierung

Ein Wesensmerkmal der Eigenkapitalfinanzierung besteht darin, dass sie gegenüber Dritten keine Verbindlichkeiten entstehen lässt.

Bei der Eigenkapitalfinanzierung lassen sich zwei Formen bzw. Arten unterscheiden. Das sind Innenfinanzierung und Außenfinanzierung.

Eigenkapitalfinanzierung & Innenfinanzierung

Bei Innenfinanzierung finanziert das Unternehmen Investitionen auf Basis von Gewinnrückrücklagen (Gewinnthesaurierung). Formen der Innenfinanzierung sind Selbstfinanzierung (offene/verdeckte), Kapitalfreisetzung, Finanzierung aus Abschreibungen und Finanzierung aus Rückstellungen

Unter Innenfinanzierung sind die Formen der Unternehmensfinanzierung zusammengefasst, bei denen eine Bereitstellung von Kapital ohne die Inanspruchnahme externer Kapitalgeber erfolgt.

Banken, Beteiligungsgesellschaften oder Aktionär:innen gehören nicht zu den Finanzierungsgebern. Denn Kapital wird dem Unternehmen nicht von außen zugeführt.

Hinweis

Die Voraussetzung für eine Innenfinanzierung ist ein ertragsstarkes Unternehmen, das notwendige finanzielle Mittel selbst aufbringen kann. Dazu sind neu gegründete Unternehmen oder verlustträchtige Unternehmen kaum in der Lage. Sie sind auf die Kapitalzuführung von außen angewiesen.

Außenfinanzierung in der Eigenkapitalfinanzierung

Bei der Finanzierung eines Unternehmens wird entsprechend der Rechtsstellung der Kapitalgeber unterschieden zwischen Eigenkapitalfinanzierung und Fremdfinanzierung.

Eine Eigenkapitalfinanzierung im Sinne einer Außenfinanzierung meint die Zuführung von Eigenkapital ins Unternehmen von außen, bei der Geldgeber Anteile am Unternehmen erwerben und zu Unternehmensmiteigentümer:innen werden. Ein typisches Beispiel ist die Ausgabe von Aktien im Zuge einer Kapitalerhöhung.

  • Einfach erklärt, handelt es sich bei Außenfinanzierung in der Eigenkapitalfinanzierung um eine Beteiligungsfinanzierung oder Einlagenfinanzierung, bei dem Unternehmen per Kapitalerhöhung durch Einlagen Kapital zugeführt.
  • Die Anteilseigner:innen sind am Gewinn und Verlust sowie entsprechend des Nennwerts ihrer Aktien am Unternehmensvermögen beteiligt. Der Unternehmensmitbesitz sichert ihnen Mitwirkungsrechte bei Unternehmensentscheidungen.
Hinweis

Die Außenfinanzierung auf Basis der Beteiligungsfinanzierung erscheint in der Bilanz über die beiden Bilanzposten gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklagen. Eine mögliche Innenfinanzierung bilden die Positionen Gewinnrücklagen, Gewinnvortrag und Jahresüberschuss ab.

Vor- und Nachteile der Eigenkapitalfinanzierung

Vorteile:
  • Eigenkapitalfinanzierung erlaubt es dem Unternehmen, Finanzierungsmaßnahmen aus eigenen Mitteln vorzunehmen. Es ist nicht auf externer Kapitalgeber (Banken, Finanzierungsgesellschaften) angewiesen, was ihnen mehr Unabhängigkeit vom Kapitalmarkt verschafft.
  • Maßnahmen der Innenfinanzierung kosten praktisch nichts, denn Provisionen oder Gebühren fallen nicht. Auch ist der Durchführungsaufwand sehr gering.
  • Das Eigenkapital steht dauerhaft und zeitlich unbefristet zur Verfügung.
  • Bei einer Beteiligungsfinanzierung wird das Unternehmen nicht durch eine Rückzahlungsverpflichtung belastet.
  • Eigenkapital vermindert die Gefahr einer Insolvenz aus Überschuldung.
  • Die Folgen einer Zahlungsunfähigkeit sind weniger schwer, da die Liquidität im Unternehmen weniger beansprucht wird. Der Grund hierfür ist, dass Gewinnausschüttungen nicht Zins- und Tilgungszahlungen ausgesetzt werden können.
Nachteile:
  • Die Innenfinanzierung lässt sich auf der Basis von Analystenschätzungen bzw. Gewinnprognosen nur begrenzt planen. Gewinneinbrüche können die Finanzierung erschweren oder unmöglich machen. Erst mit dem Jahresabschluss wird der Umfang des erzielten Gewinns deutlich. Abschreibungen oder Rückstellungen bzw. die Gewinnthesaurierung unterliegen handelsrechtlichen und gesellschaftsrechtlichen Regelungen.
  • Für die Eigenkapitalbereitstellung werden Vergütungen (Ausschüttungen bzw. Dividenden) gezahlt. Diese müssen aus dem Gewinn nach Steuer erfolgen. Im Gegensatz zu Darlehenszinsen gehören sie nicht zu den steuerlich abzugsfähigen Betriebsausgaben.
  • Gegenüber der Fremdfinanzierung ist sie teurer. Die Kapitalkosten einer Beteiligungsfinanzierung sind höher. Denn für die Eigenkapitalbereitstellung verlangen die Investor:innen eine Risikoprämie.

Einsatzbereich von Eigenkapitalfinanzierung

Die Eigenkapitalfinanzierung bietet Unternehmen die Möglichkeit, das Betriebskapital zu erhöhen. Dank ausreichender liquider Mittel, die weder unmittelbar betrieblich genutzt oder Aktionär:innen ausgeschützt werden, lassen sich geplante Investitionen anstelle mit Fremdkapital mit Eigenkapital tätigen.

Eigenkapitalfinanzierte Anschaffungen sollte langfristige Werte umfassen. Gemeint sind Maschinen, Grundstücke oder Firmenimmobilien. Je günstiger eine Finanzierung ist, desto mehr Gewinne lassen sich mit den langfristigen Werten erwirtschaften.

Eine Anschaffung mit Fremdkapital kostet zunächst Zinsen und Tilgung, die als Betriebsausgaben den Gewinn verringern. Der Vorteil ist eine schnellere Verfügbarkeit durch einen bereitgestellten Bankkredit.

Für wen ist Eigenkapitalfinanzierung sinnvoll

Wenn du ein Unternehmen gründen möchtest, brauchst du ein bestimmtes Startkapital. Da du zu Beginn einer Unternehmung erst einmal Ausgaben hast und nicht sofort Einnahmen zu erwarten sind, solltest du unnötige Kosten zu vermeiden. Eine Eigenkapitalfinanzierung ist sinnvoll, denn sie kommt ohne Fremdkapital aus und ist daher die günstigste Möglichkeit der Finanzierung.

Auch im Fall, dass du für die Eigenkapitalfinanzierung deine finanzielle Reserven verwenden solltest und auf einen eventuellen Zinsertrag verzichten müsstest, wäre der Eigenkapitaleinsatz im Vergleich zum Bankkredit die preiswertere Lösung. Zinsen für Kredite übersteigen in der Regel Guthabenzinsen.

Reichen deine eigenen Mittel nicht zur Umsetzung deiner Geschäftsidee aus, könnten Risikokapitalgeber bzw. Venture Capital Geber die Lösung sein. Sie verlangen im Gegenzug für die Kapitalbereitstellung ein gewisses Eigentums- und Kontrollrechte im Unternehmen. Ein Risikokapitalgeber kann für einen Startup-Unternehmer:in eine gute Option sein, wenn das Ziel ein späterer gewinnreicher Unternehmensverkauf ist.

Hinweis

Möchtest du mit deinem Unternehmen expandieren oder Investitionen in teure Maschinen tätigen, brauchst du ausreichend neues Kapital. Die Eigenkapitalfinanzierung bietet jungen Unternehmen begrenzte Möglichkeiten. Ohne Kapital von außen sind Wachstumschancen eher gering.

Beispiel zur Eigenkapitalfinanzierung

Ein einfaches wie klassisches Beispiel einer Eigenkapitalfinanzierung wäre der Beginn einer Selbstständigkeit, für die du entsprechend Geld beiseitegelegt hast. Eigenkapitalfinanzierung geht im Geschäftsleben bereits klein los. Du möchtest beispielsweise als Webseiten-Experte arbeiten. Dafür schaffst du dir einen Laptop, einen Schreibtisch und eine Arbeitsplatzbeleuchtung an. Das ist Eigenkapitalfinanzierung im Kleinformat.

Selbstfinanzierung durch Gewinnthessaurierung:

Angenommen du erwirtschaftest mit deinem Unternehmen einen Gewinn von 50.000 Euro. Dieser wird nicht an dich als Eigentümer:in ausgezahlt. 50.000 Euro Gewinn erhöhen das Kapitalkonto. Bei Kapitalgesellschaften werden Gewinnrücklagen abzüglich weiterer Gewinnbeteiligungen gebildet. Mit den 50.000 Euro Eigenkapital kannst du beispielsweise neue IT-Technik oder Firmenfahrzeug finanzieren.

Eigenkapitalfinanzierung durch Auflösung stiller Reserven:

Die Unterbewertung einer Immobilie ist typisches Beispiel für die Auflösung stiller Reserven. Angenommen vor 10 Jahren hat ein Unternehmen ein Grundstück im Wert von einer Million Euro gekauft. Diese Summe wurde dem Eigenkapital in der Bilanz zugeordnet. Der Grundstückswert hat sich im Laufe der Jahre verdoppelt.

Damit ist das Grundstück um eine Million Euro unterbewertet. Eine Million Euro können als zusätzliches Eigenkapital verbucht werden. Das Betriebsvermögen erhöht sich entsprechend, wie auch der Beleihungswert. Eine Angleichung des Zeitwertes an den Buchwert sollte regelmäßig erfolgen. Bei einer Gewinnrealisierung sind weitere steuerliche Fragen zu beachten.

Beteiligungsfinanzierung durch Ausgabe neuer Aktien:

Angenommen eine Aktiengesellschaft nimmt eine Kapitalerhöhung vor, indem sie 100 Aktien zum Nennwert von jeweils 3 Euro ausgibt. Der Emissionskurs beträgt 30 Euro. Der Wert der Eigenkapitalfinanzierung durch die Kapitalerhöhung beträgt 3.000 Euro.

Der Nennwert gibt die Beteiligung am Unternehmen an und bildet das Agio, welches meist der Käufer:in entrichtet. An Agio werden in diesem Fall 300 Euro (100 Aktien a 3 Euro Nennwert) als gezeichnetes Kapital gebucht werden. In der Bilanz unter Kapitalrücklage erscheinen 2.700 Euro (100 Aktien a 27 Euro).

Fazit

Für ein Unternehmen ist Eigenkapital von elementarer Wichtigkeit. Willst du ein Unternehmen gründen, benötigst du für die ersten Ausgaben und Investitionen eigene Mittel. Kapitalgesellschaften müssen ein gewisses Stammkapital bzw. eine Grundkapital dauerhaft vorweisen. Ein höheres Eigenkapital ist daher sinnvoll, um Ausgaben und Investitionen im Unternehmen zu finanzieren.

Die Erhöhung des Eigenkapitals mittels Eigenkapitalfinanzierung kann mittels Innenfinanzierung oder Außenfinanzierung erfolgen. Welche Form du für dein Unternehmen wählst oder wählen kannst, hängt vom jeweiligen Unternehmenskonstrukt und der Rechtform ab.

Kapitalgesellschaften können sich Eigenkapital über Beteiligungsfinanzierungen (Ausgabe von Aktien) beschaffen. Für Neugründer:innen und Einzelunternehmer:innen bedeutet mehr Eigenkapital, eigene Finanzreserven erschließen zu müssen. In manchen Fällen können Risikokapitalgeber die Lösung in der Eigenkapitalfinanzierung sein.

FAQ: Fragen und Antworten zur Eigenkapitalfinanzierung

Was ist die Eigenkapitalfinanzierung?

Bei der Eigenkapitalfinanzierung geschieht die Erhöhung des Eigenkapitals durch die Eigentümer.innen der Firma. Bei einer Fremdkapitalfinanzierung wird dem Unternehmen Geld von außen in Form von Kredit oder über Anleihen bereitgestellt.

Was zählt zur Eigenkapitalfinanzierung?

Zu den beliebtesten Formen der Eigenkapitalfinanzierung gehören die Einbehaltung erwirtschafteter Gewinne (Innenfinanzierung) und die Ausgabe von Aktien (Beteiligungsfinanzierung / Außenfinanzierung).

Kann sich ein Unternehmen allein durch Eigenkapital finanzieren?

Das wäre der Fall, wenn du bei einer Unternehmensgründung eigene Mittel (Bargeld, Sparguthaben wie Festgeld, fälliger Bausparvertag) einbringst, um grundlegende Anschaffungen oder den laufenden Geschäftsbetrieb zu finanzieren. Größere Unternehmen finanzieren ihr Umlaufvermögen mit Fremdkapital, weil dies kostengünstiger ist.

Warum ist es nicht sinnvoll, ein Unternehmen nur mit Eigenkapital zu finanzieren?

Eigenkapitalfinanzierungen haben neben Vorteilen auch einige Nachteile. Die Planung von Gewinnen ist voller Unbekannter. Beteiligungsfinanzierungen erweisen sich langfristig als teurer gegenüber dem Bankkredit. Aus Kostengründen eignet sich die Eigenkapitalfinanzierung weniger für die Finanzierung von Umlaufvermögen und kurzlebigen Gütern.

Wann sind Eigenkapitalfinanzierungen sinnvoll?

Empfohlen wird die Eigenkapitalfinanzierung bei der Anschaffung von langfristigen Werten wie Immobilien oder Maschinen. Die Nutzung langfristiger Werte hat unmittelbare Auswirkungen auf das Betriebsergebnis, weil damit können Gewinne erzielt werden.

Thomas Detlef Bär

Veröffentlicht von

Als studierter Ökonom habe ich mich jahrelang in erster Linie mit betriebswirtschaftlichen Problemen befasst. Seit mehr als zehn Jahren sehe ich meine Berufung darin, Wissen und Erfahrungen rund um private Finanzen aufzubereiten und in Ratgeberform zu vermitteln.