Altersvorsorge – 5 Tipps & Tricks

Feda Mecan
| Anzahl Artikel: 422
Geschäftsführer und Investment-Experte Letzte Überarbeitung am 23. August 2023
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Mithilfe der richtigen Altersvorsorge kannst du dafür sorgen, dass es dir im Alter an nichts mangelt und du nicht jeden Cent zweimal umdrehen musst. Daher werden wir dir im Rahmen dieses Artikels die Wichtigkeit der Altersvorsorge aufzeigen und dir 5 Tipps mit auf den Weg geben, wie du erfolgreich für deinen Ruhestand vorsorgen kannst. Zusätzlich dazu werden wir dir einige Altersvorsorgeprodukte im Detail vorstellen, sodass du einen besseren Überblick über diesen Markt erhältst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Unter der Altersvorsorge versteht man alle Maßnahmen, die während des Berufslebens getroffen werden, um das Einkommen im Alter zu erhöhen.
  • Die Problematik des umlagefinanzierten Rentensystems sorgt dafür, dass viele Menschen darauf angewiesen sind, sich eine zusätzliche Rente aufzubauen.
  • Arbeitnehmer:innen können eine betriebliche Altersvorsorge abschließen. Dabei ist gesetzlich vorgeschrieben, dass der Arbeitgeber eine Form von Betriebsrente anbieten muss.
  • Selbstständige und Unternehmer:innen müssen nicht in die gesetzliche Rente einzahlen. Demnach kann der Abschluss einer privaten Altersvorsorge Sinn machen.
  • Zwar erhöhst du über eine Altersvorsorge dein Einkommen im Alter, dafür steht dir allerdings vor Renteneintritt weniger Geld zur Verfügung.

Definition, Ziele und Berechtigte

Wenn man von der Altersvorsorge spricht, dann sind hiermit grundsätzlich alle Maßnahmen gemeint, die Bürger:innen im Laufe ihres Lebens treffen, um sich nach dem Ende des Berufslebens abzusichern. Dementsprechend dient die Altersvorsorge dazu, den eigenen Lebensunterhalt im Rentenalter bestreiten zu können. Das wohl wichtigste Ziel der Altersvorsorge besteht darin, Altersarmut zu verhindern. Anspruch auf die gesetzliche Rentenversicherung haben all diejenigen, die einer Erwerbstätigkeit nachgegangen sind oder Kinder großgezogen haben.

Bereits 5 Jahre Mindestversicherung sind ausreichend als Voraussetzung, um eine gesetzliche Rente erhalten zu können. Diese wird allerdings erst ausgezahlt, wenn ein bestimmtes Alter erreicht wurde. Neben der gesetzlichen Rentenversicherung gibt es noch die Betriebsrente und die private Rente. Eine private Rentenversicherung kann jeder abschließen. Auch der Aufbau einer Betriebsrente ist im Rahmen der Entgeltumwandlung für alle Arbeitnehmer:innen möglich, sodass alle Arbeitnehmer:innen zu den Berechtigten gehören.

Wichtigkeit der Altersvorsorge

Die Altersvorsorge ist heutzutage besonders wichtig. Das liegt hauptsächlich an unserem umlagefinanzierten Rentensystem. Bei diesem System zahlen die jungen Menschen ein, damit die alte Generation ihre Rente erhält. Allerdings kommen immer weniger junge Menschen, die in das Rentensystem einzahlen, auf immer mehr alte Menschen, die Geld aus dem Rentensystem beziehen. Dementsprechend ist unser heutiges Rentensystem nicht mehr nachhaltig.

Bereits jetzt haben viele Rentner:innen zu wenig Geld im Alter, obwohl sie über viele Jahre in das Rentensystem eingezahlt haben. Besonders stark betroffen sind die Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten. Um den eigenen Lebensstandard halten zu können, solltest du dich daher nicht auf die gesetzliche Rentenversicherung verlassen, sondern eine eigene Altersvorsorge aufbauen.

Zusammenspiel zwischen der Altersvorsorge und der gesetzlichen Rente

Da Arbeitnehmer:innen sowieso in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen müssen, erhalten sie automatisch eine Rente im Alter. Es ist allerdings bereits heute abzusehen, dass die Rente nicht mehr ausreichen wird, um den eigenen Lebensstandard halten zu können. Insbesondere bei Menschen mit geringem Einkommen droht die Altersarmut. Daher sollte die gesetzliche Rente lediglich als eine Art Basiseinkommen im Alter verstanden werden. Es ist allerdings von größter Wichtigkeit zu erkennen, dass man privat vorsorgen muss, damit im Alter keine finanziellen Engpässe drohen. Demnach solltest du neben der gesetzlichen Rente noch weitere Standbeine aufbauen, zum Beispiel in Form einer Betriebsrente, die vom Arbeitgeber unterstützt wird.

Mechanismus der Altersvorsorge

Grundsätzlich funktioniert die Altersvorsorge so, dass du regelmäßig bis zum Eintritt ins Rentenalter monatliche Beiträge zahlst. In der Regel erhältst du dann, abhängig von der Höhe der eingezahlten Beiträge, eine lebenslange Rente. Es gibt allerdings auch Modelle, bei denen du dich für die Auszahlung des gesamten Kapitals oder eines Teils davon entscheiden kannst. Bei der privaten Altersvorsorge musst du zum Teil selbst für die Beiträge aufkommen, bei der betrieblichen Altersvorsorge werden die Beiträge in der Regel vom Arbeitgeber subventioniert.

Worin deine Beiträge investiert werden, ist vom gewählten Produkt abhängig. Wer eine höhere Rendite bei gleichzeitig erhöhtem Risiko erzielen möchte, der kann über die richtige Produktwahl erreichen, dass sein Kapital in Fonds angelegt wird. Damit du einen genaueren Überblick über die Möglichkeiten der Altersvorsorge erhältst, möchten wir dir in den folgenden Abschnitten sowohl die Produkte der privaten Vorsorge als auch die der betrieblichen Vorsorge vorstellen.

Private Vorsorge

Bei der privaten Vorsorge spricht man häufig auch von der dritten Säule der Altersvorsorge. Bürger:innen stehen viele verschiedene Anlageprodukte zur Verfügung, in die investiert werden kann. In den nächsten Abschnitten stellen wir dir die gängigsten vor.

Riester-Rente

Wer die eigene Altersvorsorge selbst in die Hand nehmen möchte, der kann riestern. Der Vorteil dieses Produkts besteht darin, dass der deutsche Staat die Einzahlungen mit Zuschüssen fördert. Zusätzlich dazu entstehen durch die Einzahlungen in die Riester-Rente steuerliche Vorteile. Das liegt daran, dass 4% des Jahresbruttoeinkommens bzw. maximal 2.100 Euro (die staatlichen Zulagen inkludiert) in der Steuererklärung abgesetzt werden können. Von dieser Form der Rente profitieren insbesondere Gutverdiener, welche die steuerlichen Vorteile ausnutzen können.

Zwar müssen die Rentenzahlungen aus dieser Rente im Alter versteuert werden, dafür fällt der Steuersatz im Ruhestand durch den Wegfall des Gehalts aber in der Regel viel niedriger aus, sodass sich insgesamt eine niedrigere steuerliche Belastung ergibt. Auch Eltern können besonders vom Besparen eines Riester-Vertrags profitieren, da es eine Kinderzulage gibt. Demnach ist die Riester-Rente vor allem für Sparer:innen interessant, die viel Geld verdienen oder Kinder haben.

Rürup-Rente

Der Aufbau einer Rürup-Rente zählt ebenfalls zur privaten Altersvorsorge. Dabei gilt, dass diese grundsätzlich von jedem abgeschlossen werden kann, der selbst fürs Alter vorsorgen möchte. Allerdings richtet sich diese hauptsächlich an Unternehmer:innen und Selbstständige. Das liegt daran, dass bei diesen Personengruppen keine Verpflichtung besteht, in die gesetzliche Rente einzuzahlen. Dementsprechend ist es für sie besonders wichtig, zumindest auf privater Ebene fürs Alter vorzusorgen.

Diese Form der Rente kann allerdings auch von Beamt:innen, Freiberufler:innen oder gewöhnlichen Angestellten genutzt werden. Die Rürup-Rente kann jederzeit beitragsfrei gestellt werden. Das bedeutet, dass du den Vertrag ruhen lassen kannst, sodass für einen bestimmten Zeitraum keine weiteren Einzahlungen mehr erfolgen. Sparer:innen können hier den Versicherer auswählen, dessen Angebot am besten zu ihren Bedürfnissen passt. Dementsprechend können im Rahmen dieser Rente mehrere Anlageprodukte bespart werden. Das bedeutet, es ist auch möglich, über eine Rürup-Rente in Fondssparpläne zu investieren.

Hinweis

Die Rürup-Rente wird auch als Basisrente bezeichnet.

Private Rentenversicherung

Prinzipiell handelt es sich bei der privaten Rentenversicherung um eine Variante der Lebensversicherung. Allerdings benötigen Sparer:innen keine Gesundheitsprüfung, um eine solche Rentenversicherung abschließen zu können. Dabei zahlt das Versicherungsunternehmen deine Rente ab Eintritt ins Rentenalter und das, solange du lebst. Die klassischen Produkte dieser Rentenform bringen in der Regel nur geringe Renditen mit sich, verursachen aber meist hohe Kosten. Daher kann sich eine hybride oder eine fondsgebundene Rentenversicherung unter Umständen eher lohnen. Dies ist allerdings auch vom Risikoprofil des jeweiligen Sparers abhängig.

Betriebliche Altersvorsorge

Über die betriebliche Altersvorsorge können Arbeitnehmer:innen eine sogenannte Betriebsrente aufbauen, sodass man nicht nur auf die gesetzliche Rentenversicherung angewiesen ist. Wir stellen dir im Folgenden mehrere Formen der betrieblichen Altersvorsorge genauer vor.

Entgeltumwandlung

Wenn man von der Entgeltumwandlung spricht, dann ist damit eine Vorgabe des Gesetzgebers gemeint. Diese verpflichtet Arbeitgeber:innen dazu, ihren Mitarbeiter:innen den Aufbau einer Betriebsrente zu ermöglichen. Dabei müssen Arbeitgeber:innen diese Form der betrieblichen Altersvorsorge auch finanziell unterstützen, indem sie einen Zuschuss von 15% zu den Beiträgen des Mitarbeiters hinzuzahlen.

Die Beiträge sind bis zu einem Betrag von 8% von 7.050 Euro steuerfrei. Dementsprechend ergeben sich auch bei diesem Modell zur Altersvorsorge steuerliche Vorteile. Dabei funktioniert die Entgeltumwandlung so, dass Teile des Bruttogehalts des Arbeitnehmers direkt vom Arbeitgeber einbehalten und an das jeweilige Versicherungsunternehmen überwiesen werden.

Hinweis

Arbeitgeber:innen sind im Rahmen der Entgeltumwandlung dazu verpflichtet, ihren Arbeitnehmer:innen eine Form der betrieblichen Altersvorsorge anzubieten.

Pensionskasse

Bei einer Pensionskasse handelt es sich um einen Versorgungsträger, der rechtlich selbständig ist und wie ein Versicherungsunternehmen geführt wird. Manche Pensionskassen existieren bereits seit Jahrzehnten und wurden von einem oder mehreren Unternehmen gegründet. Oftmals stellen sie einen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit dar. Bei dieser Form der betrieblichen Altersvorsorge sind die Arbeitgeber:innen die Vereinsmitglieder, welche Beiträge an die Pensionskasse entrichten.

Für Sparer:innen positiv ist, dass Pensionskassen mit einem höheren Rechnungszins kalkulieren dürfen als der Garantiezins, welcher im Normalfall für Renten- und Lebensversicherungen gilt. Dementsprechend bieten diese Einrichtungen ein größeres Renditepotenzial. Wichtig zu wissen ist, dass sich der Anspruch der Arbeitnehmer:innen nicht gegen den Arbeitgeber, sondern gegen die Pensionskasse richtet. Das bedeutet, dass du auch dann deine Rente erhalten wirst, wenn dein Arbeitgeber Pleite geht.

Direktversicherung

Die sogenannte Direktversicherung stellt eine Lebensversicherung dar. Diese schließen Arbeitgeber:innen für ihre Mitarbeiter:innen ab. Dabei werden die Beiträge zur Direktversicherung direkt vom Bruttoeinkommen des Arbeitnehmers abgezogen und vom Arbeitgeber an die Versicherung weitergeleitet. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit einer Nettoentgeltumwandlung, die beispielsweise mit einer Riester-Förderung kombiniert werden kann. Eine Besonderheit dieser Rentenform ist, dass keine Verzinsung der gesamten Einzahlung erfolgt, sondern nur des Teils, welcher nach Abzug der Abschlusskosten übrig bleibt.

Sparer:innen können eine fondsgebundene Direktversicherung abschließen, bei welcher die Einzahlungen in einen Investmentfonds investiert werden. Auch hier bestehen die Ansprüche der Arbeitnehmer:innen nicht gegenüber dem Arbeitgeber, sondern gegenüber dem Versicherer, sodass eine Insolvenz des Arbeitgebers keine negativen Konsequenzen auf deine Beiträge hat.

Wann macht die Altersvorsorge Sinn?

Die Altersvorsorge macht für fast jede Person Sinn. Denn im schlimmsten Fall erhältst du im Alter mehr Geld als du eigentlich bräuchtest. Dagegen kann es sehr schwerwiegende Konsequenzen haben, wenn du im Alter über zu wenig Geld verfügst. Daher sollte sich jeder mit der Vorsorge fürs Alter auseinandersetzen. Insbesondere junge Menschen können mit dem frühen Aufbau einer betrieblichen oder privaten Altersvorsorge dafür sorgen, dass sie in Zukunft finanziell gut aufgestellt sind. Je früher du anfängst, desto weniger Geld musst du pro Monat in die Altersvorsorge einzahlen, da sich die Beiträge auf einen längeren Zeitraum strecken.

Vor- und Nachteile

Zu den großen Vorteilen der Altersvorsorge zählt, dass dir im Alter mehr Geld zur Verfügung stehen wird, sodass du Altersarmut vermeiden kannst. Zusätzlich dazu kannst du von steuerlichen Vorteilen profitieren, wenn du einen entsprechenden Vertrag abschließt. Denn in der Regel lässt sich ein Vertrag zur Altersvorsorge bis zu einer festgelegten Grenze hin steuerfrei besparen. Die durch die spätere Rente generierten Einnahmen müssen zwar versteuert werden, allerdings fällt das Einkommen im Ruhestand im Normalfall viel geringer aus, sodass du effektiv Steuern sparst. Je nach Vertrag ist es möglich, Zusatzbausteine in den Rentenvertrag zu integrieren.

So kannst du zum Beispiel erwirken, dass du auch im Falle einer Berufsunfähigkeit Geld erhältst. Zusätzlich dazu besteht oftmals eine gewisse Flexibilität. Sollten sich finanzielle Engpässe ergeben, dann können viele Verträge auch einfach ruhen gelassen werden, sodass du temporär keine Beiträge leistest. Nachteilhaft ist jedoch, dass sich die Beitragszahlungen negativ auf dein Einkommen auswirken werden. Dir steht dann während des Erwerbslebens ein geringeres Einkommen zur Verfügung. Je nach Vertrag können sich zudem hohe Kosten ergeben, welche sich negativ auf deine Rentenzahlungen auswirken werden.

Vorteile:
  • Mehr Geld im Alter
  • Steuerliche Vorteile
  • Einbau von Zusatzbausteinen
  • Flexibilität
Nachteile:
  • Geringeres Einkommen
  • Unter Umständen hohe Kosten

Altersvorsorge und Arbeitgeberwechsel

Ein Arbeitgeberwechsel hat überhaupt keine Auswirkungen, wenn du eine private Versicherung abgeschlossen hast. Schließlich ist der mit einem privaten Versicherer abgeschlossene Vertrag nicht vom Arbeitgeber abhängig.

Im Falle der betrieblichen Altersvorsorge kann es bei einem Wechsel des Arbeitgebers allerdings unter Umständen zu Problemen kommen. Im Optimalfall kannst du den bisherigen Vertrag beim neuen Arbeitgeber weiterführen, dies ist allerdings nicht immer möglich. Zudem kann eine Betriebsrente in den meisten Fällen nicht gekündigt und vorzeitig ausgezahlt werden, sodass Arbeitnehmer:innen vor Rentenbeginn nicht an das Geld herankommen.

Dementsprechend erhältst du deine eingezahlten Beiträge meist erst zur Rente, selbst wenn du kündigst. Eine Ausnahme besteht dann, wenn es sich um eine sogenannte Kleinstanwartschaft handelt. Dies ist dann der Fall, wenn du pro Monat nur etwa 30 Euro an Rente erhalten würdest. In der Regel müssen Arbeitnehmer:innen bei einem Jobwechsel mit ihrem neuen Arbeitgeber verhandeln, sodass sich die Konditionen eventuell verschlechtern.

Steuerliche Behandlung

Sowohl die Beiträge zur privaten als auch die zur betrieblichen Altersvorsorge müssen bis zu einem bestimmten Grad nicht versteuert werden. Die Absetzbarkeit der Beiträge variiert allerdings je nach bespartem Produkt. So können Sparer:innen bei Nutzung einer Rürup-Rente im Jahr 2022 bis zu 25.787 Euro steuerlich geltend machen. Das Finanzamt erkennt 92% dieser Summe an, wobei sich der Prozentsatz um 2% pro Jahr bis 2025 erhöhen wird. Bei Ehepaaren erhöht sich dieser Betrag auf 51.574 Euro. Die später erhaltenen Rentenbeiträge müssen allerdings sehr wohl versteuert werden. Nach Renteneintritt werden die aus der Rente generierten Einnahmen zu den Gesamteinkünften hinzugerechnet und mit dem persönlichen Steuersatz versteuert.

5 Tipps

Um dir den Aufbau einer Altersvorsorge zu erleichtern, möchten wir dir in den nächsten Abschnitten einige Tipps und Tricks mit auf den Weg geben, die du unbedingt beachten solltest, wenn du richtig vorsorgen möchtest.

Auf Förderungen achten

Um das Optimum aus der eigenen Altersvorsorge herauszuholen, sollten Sparer:innen stets darauf achten, ob sie bestimmte Förderungen mitnehmen können. Dies ist zum Beispiel bei der Riester-Rente der Fall. Denn bei diesem Altersvorsorgeprodukt erhältst du Zuschüsse vom Staat. Die betriebliche Altersvorsorge wird durch den Arbeitgeber im Rahmen der Entgeltumwandlung in Höhe von mindestens 15% bezuschusst. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben. Dabei können Arbeitnehmer:innen auch mit ihrem Chef verhandeln und so unter Umständen sogar noch höhere Zuschüsse erreichen.

Hinweis

Förderungen können deine Rente erhöhen, ohne dass du selbst mehr einzahlen musst.

Vorsorge über Wohneigentum

Neben dem Aufbau einer privaten oder betrieblichen Rente kannst du auch vorsorgen, indem du Wohneigentum erwirbst. Wenn du bereits weißt, wo du langfristig gerne leben möchtest, dann kannst du eine Wohnung oder ein Haus an diesem Ort erwerben und es selbst bewohnen. Sofern das Haus vor Renteneintritt vollständig bezahlt wurde bzw. keine Aufwendungen für Kredite mehr zu leisten sind und die Immobilie dir gehört, fällt im Alter ein sehr großer Kostenblock weg. Denn die höchsten Kosten entstehen meist durch Mietzahlungen. Da du diese nun nicht mehr leisten musst, verringert sich deine finanzielle Belastung entsprechend. Unter Umständen kommst du dann auch mit der niedrigen gesetzlichen Rente zurecht.

Hinweis

Auch wenn das Haus abbezahlt ist, so können trotzdem Kosten in Form von Grundsteuer oder erforderlichen Renovierungsmaßnahmen anfallen, welche du berücksichtigen solltest.

Lebensversicherungen meist nicht mehr sinnvoll

Eine Lebensversicherung lohnt sich in vielen Fällen nicht mehr. Dementsprechend warnen Expert:innen vor dem Abschluss einer Lebensversicherung als Altersvorsorge. Denn der Garantiezins fällt mittlerweile sehr niedrig aus. Viele deutsche Lebensversicherer bieten aktuell nur einen Zinssatz von 1,25% oder noch weniger an. Gerade in Zeiten sehr hoher Inflation wird dieser nicht mehr ausreichen, um die Kaufkraft beizubehalten. Dementsprechend kann eine Lebensversicherung zwar Sinn machen, wenn du deine Familie im Todesfall absichern möchtest, als Altersvorsorge rentiert sich dieses Modell aber in der Regel nicht mehr.

Investiere in renditeträchtigere Anlageklassen

Insbesondere junge Menschen sollten darüber nachdenken, zumindest einen Teil des eigenen Kapitals in gewinnbringendere Anlageprodukte zu investieren, wie zum Beispiel in Fonds oder ETFs. Denn diese bringen langfristig eine viel höhere Rendite als die meisten anderen Anlageprodukte. Die Zinsen fallen momentan niedrig aus und es ist nicht abzusehen, dass sich dies in naher Zukunft ändern wird. Dementsprechend sind klassische Sparprodukte momentan eher unattraktiv. Hinzu kommt die hohe Inflation, sodass Sparer:innen mehr oder weniger dazu gezwungen sind, eine höhere Rendite zu erwirtschaften, wenn sie nicht an Kaufkraft verlieren möchten.

Begleiche zuerst deine Schulden

Solltest du über Schulden verfügen, dann ist es ratsam, diese zuerst abzuzahlen, bevor ein Sparplan für die Altersvorsorge abgeschlossen wird. Das hat den Grund, dass die zu zahlenden Zinsen für Kredite meist deutlich höher ausfallen als die Zinsen, die du im Rahmen einer Altersvorsorge erhalten könntest. Dementsprechend sollten im ersten Schritt alle Schulden getilgt werden, bevor eine zusätzliche Rente aufgebaut wird. Dies gilt insbesondere für Dispokredite, die mit besonders hohen Zinssätzen einhergehen.

Beratungsstellen

Wenn du dir eine Beratung zur Altersvorsorge wünscht, dann kannst du eine Beratungsstelle aufsuchen. Hier gibt es mehrere Anlaufstellen. Eine Möglichkeit besteht darin, dich an die Verbraucherzentrale zu wenden. Denn diese bieten sowohl eine Analyse deiner bereits bestehenden Geldanlagen als auch die Erarbeitung von Konzepten zur Altersvorsorge an. Du kannst dich allerdings auch an die Deutsche Rentenversicherung wenden, welche ebenfalls Beratungen in diesem Bereich anbietet.

Fazit

Es wird immer wichtiger, sich selbst um die Altersvorsorge zu kümmern, da die gesetzliche Rentenversicherung in einigen Fällen nicht ausreichen wird, damit der Lebensstandard, welchen man sich im Berufsleben erarbeitet hat, gehalten werden kann. Daher sollte zusätzlich zur gesetzlichen Rente noch mindestens ein weiteres Standbein aufgebaut werden. Dies kann zum Beispiel im Rahmen der betrieblichen oder privaten Altersvorsorge geschehen. Auch der Hauskauf stellt eine sinnvolle Maßnahme dar, sofern der Kredit vor Beginn der Rente vollständig abbezahlt ist.

FAQ: Altersvorsorge – 5 Tipps&Trick

Was lohnt sich noch als Altersvorsorge?

Aufgrund der hohen Inflation sind vor allem renditeträchtige Anlageprodukte zu empfehlen, auch wenn diese ein höheres Risiko aufweisen. So können zum Beispiel Fondssparpläne bespart werden.

Was kann man mit 50 noch für die Rente tun?

Auch mit 50 kannst du noch einiges für die Rente tun, indem du zum Beispiel eine zusätzliche Rentenversicherung abschließt oder einen Sparplan in ETFs oder ähnliche Anlageprodukte abschließt.

Wie viel sollte man mit 30 für die Altersvorsorge gespart haben?

Hierfür gibt es keinen konkreten Wert, da sich die Lebenssituation der Menschen massiv voneinander unterscheiden kann. Grundsätzlich gilt, je mehr du für die Altersvorsorge angespart hast, desto besser.

Wo soll man die Altersvorsorge in die Steuererklärung eintragen?

Die Beitragszahlungen zur Altersvorsorge können in der Anlage AV, Zeile 6 bis 9, eingetragen werden.

Wo kann man sich zur Altersvorsorge beraten lassen?

Du kannst dich zum Beispiel bei einer Verbraucherzentrale oder der Deutschen Rentenversicherung beraten lassen.

Wie viel Prozent des Arbeitseinkommens sollte die Altersvorsorge betragen?

Eine Faustregel ist, dass du etwa 10 bis 15 Prozent deines Nettoeinkommens in die Rente investieren solltest.

Wer erbt die betriebliche Altersvorsorge?

Grundsätzlich gilt, dass die Vererbbarkeit von der Ausgestaltung des jeweiligen Vertrags abhängt.

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Feda Mecan

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Ich investiere seit mehreren Jahren in internationale Start-ups und habe 2015 OnlineBanken.com gegründet, um ein transparentes und unabhängiges Finanzportal in Deutschland zu etablieren.