Die besten veganen & vegetarischen Aktien

Feda Mecan
| Anzahl Artikel: 422
Geschäftsführer und Investment-Experte Letzte Überarbeitung am 7. Dezember 2023
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Immer mehr Menschen in der westlichen Welt verzichten auf den Konsum von Fleisch oder gar ganz auf tierische Produkte. Zwar hat dies unterschiedliche Gründe, führt aber in jedem Fall zu einer höheren Nachfrage nach veganen und vegetarischen Produkten. Es wird daher erwartet, dass der Umsatz, den Unternehmen mit gewöhnlichem Fleisch erzielen, in der Zukunft sinken wird, während der Absatz veganer Fleischersatzprodukte deutlich ansteigen soll. Dies macht die Aktien von Unternehmen, die vegane und vegetarische Lebensmittel produzieren, zu sehr vielversprechenden Investments. Daher gehen wir in diesem Artikel auf die Besonderheiten des Marktes ein und zeigen sowohl Chancen als auch Risiken auf.

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Konsumenten achten auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz, sodass die Nachfrage nach vegetarischen und veganen Produkten steigt.
  • Prognosen zufolge soll der Umsatz von herkömmlichen Fleischprodukten in Zukunft sinken, während der Umsatz von veganen Fleischalternativen stark ansteigen soll.
  • Wenn immer mehr Unternehmen vegane und vegetarische Produkte herstellen, dann könnte die Konkurrenz zunehmen und die Margen würden sinken, was die Profitabilität der Firmen belasten würde.
  • Viele Unternehmen, die rein pflanzenbasierte Produkte herstellen, sind relativ neu an der Börse und somit noch recht klein. Zudem sind einige dieser Firmen noch nicht profitabel, wodurch sich für Investor:innen ein erhöhtes Risiko ergibt.
  • Es existiert kein ETF, der ausschließlich vegane und vegetarische Aktien abbildet. Anleger:innen können als Alternative auf den Rize Sustainable Future of Food UCITS ETF ausweichen, der nachhaltige Lebensmittelproduzenten beinhaltet.

Disclaimer: Investitionen in Wertpapiere bergen Risiken. Bei den nachfolgend aufgeführten Informationen handelt es sich um keine Anlageempfehlung. Sie dienen lediglich zu Informationszwecken und geben keine Auskunft über zukünftige Entwicklungen oder Renditen. Daher übernimmt Onlinebanken.com keinerlei Gewährleistung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Informationen.

Was versteht man unter den Begriffen vegan und vegetarisch?

Bevor wir auf die Besonderheiten des Marktes eingehen, möchten wir kurz erklären, worum es sich bei diesen beiden Begriffen handelt und was die Unterschiede sind. Eine vegetarische Ernährung führt bei Anwendern dazu, dass kein Fleisch mehr konsumiert wird. Das bedeutet, dass tierische Produkte gegessen werden, wenn das Tier dafür nicht sterben muss. Dementsprechend können Vegetarier zum Beispiel Milch, Eier oder Honig konsumieren.

Unter einer veganen Ernährungsweise versteht man ein Essverhalten, bei dem keinerlei tierische Produkte konsumiert werden. Das bedeutet, dass nichts, das vom Tier kommt, konsumiert wird. Milch kommt von der Kuh, Honig von der Biene und Eier vom Huhn, sodass diese Produkte von Veganern nicht gegessen werden. Es handelt sich demnach um eine rein pflanzenbasierte Form der Ernährung.

Vegane und vegetarische Aktien: Die Besonderheiten des Marktes

Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind für viele Menschen keine reinen Schlagworte mehr, sondern spielen eine immer größer werdende Rolle und stellen mittlerweile ein richtiges Trendthema dar. Im Fokus vieler Menschen steht hierbei insbesondere die Ernährung. Denn ein Verzicht auf Fleisch oder andere Tierprodukte verursacht nicht nur weniger Tierquälerei, sondern ist auch grundsätzlich deutlich nachhaltiger. Daher hat sich ein ziemlicher Hype um Ernährungsformen wie dem Veganismus gebildet, welcher vollständig auf Tierprodukte verzichtet. Selbst große Konzerne springen auf diesen Zug auf und bieten vermehrt vegane Produkte an.

Wenn sich dieser Trend dauerhaft durchsetzen kann, dann sind dies beste Voraussetzungen für Unternehmen, die vegane und vegetarische Produkte herstellen.

Prognose: Wie entwickelt sich der Markt für vegane und vegetarische Aktien?

Es gibt niemanden, der genauestens vorhersagen kann, wie sich der Markt für vegane und vegetarische Aktien in Zukunft entwickeln wird. Allerdings gibt es einen großen Faktor, der über die Zukunft dieser Unternehmen hauptsächlich bestimmen wird. Das ist die Anzahl der Menschen, die sich für eine vegetarische oder vegane Ernährungsform entscheiden. Je mehr Menschen sich vegan oder vegetarisch ernähren, desto höher werden die Umsätze sowie Gewinne der Unternehmen ausfallen, die in diesem Markt tätig sind.

Was für eine positive Entwicklung von vegetarischen sowie veganen Aktien spricht

Die Anzahl der Menschen, die sich entweder für eine vegetarische oder eine vegane Ernährungsform entscheiden, steigt immer weiter an. Mittlerweile gibt es alleine in Deutschland 7,5 Millionen Menschen, die sich vegetarisch ernähren. Vor zehn Jahren in 2011 waren es dagegen nur 6,38 Millionen. Im Jahr 2020 sollen etwa 1,13 Millionen Menschen komplett auf tierische Produkte verzichtet haben. Dies entspricht einem Anstieg der Veganer um 180.000 im Vergleich zum Vorjahr. Die Zielgruppe, die aufgrund ihrer Ernährungsweise vegane und vegetarische Produkte kauft, wird immer größer.

Auch in Zukunft ist nicht zu erwarten, dass sich dieser Trend umkehrt. Denn immer mehr Menschen möchten aus diversen Gründen ihren Fleischkonsum reduzieren. Für die einen ist der Grund ihrer Ernährungsweise, dass sie die Zustände der Massentierhaltung nicht unterstützen möchten und daher komplett auf Tierprodukte verzichten, für die anderen ist der Grund der deutlich höhere Ressourcenverbrauch, der bei der Produktion von Fleisch anfällt. Ein anderer Grund könnte sein, dass die eigene Ernährung gesünder ausfallen soll. Da immer mehr Menschen ein Bewusstsein für diese Thematiken entwickeln und sich genauer mit ihrer Ernährung und den Folgen auseinandersetzen, dürfte dieser Trend auch in Zukunft fortbestehen.

In welche Richtung wird sich der Markt entwickeln?

Da auch in Zukunft eine steigende Anzahl an Vegetariern und Veganern erwartet wird, sollte auch zukünftig eine ausreichend große Nachfrage nach vegetarischen und veganen Produkten bestehen. Zudem werden diese beiden Ernährungsformen immer einfacher umzusetzen. Da immer mehr Menschen sich vegan oder vegetarisch ernähren, stellen auch große Konzerne, die tierische Produkte anbieten, einen Teil ihrer Produktion auf vegetarisch und vegan um. Denn insbesondere die Gruppe der Vegetarier ist mittlerweile so groß, dass sie von Unternehmen nicht mehr ignoriert werden kann, denn dadurch würde man zu viele Kund:innen verlieren. Daher gibt es heutzutage so gut wie in jedem Restaurant und jeder Kantine die Option auf eine oder mehrere vegetarische Mahlzeiten.

Da es, verglichen mit Vegetariern, noch recht wenig Veganer gibt, finden diese eine geringere Auswahl an veganen Produkten vor. Es gibt immer noch Restaurants und Kantinen, die keine veganen Mahlzeiten anbieten. Mit einer steigenden Anzahl von Veganern sollte sich aber auch das in Zukunft ändern. Schon in den vergangenen paar Jahren lässt sich beim Einkaufen feststellen, dass immer mehr vegane Produkte angeboten werden. Ein größeres und leichter verfügbares Produktangebot an veganen und vegetarischen Artikeln könnte zudem dazu führen, dass mehr Menschen den Schritt in die vegane oder vegetarische Ernährungsform wagen. Unternehmen, die in dieser Branche tätig sind, dürften daher von dieser Entwicklung profitieren und die Aktienkurse sollten langfristig betrachtet steigen.

Rückblickend muss man feststellen, dass der vor 2 Jahren vor allem in den Medien geweckte Eindruck, dass vegetarische und vegane Lebensmittel ein Megatrend an der Börse seien, nicht die gegenwärtigen Entwicklungen widerspiegelt. In Jahren bis 2021 hat die Branche einen Aufschwung erlebt, da viele Unternehmen starteten. Nach der Phase des schnellen Aufstiegs begann ein langsamer aber stetiger Abschwung. Ein Wende zum Besseren ist bei den meisten nicht abzusehen.

Mehr vegane und vegetarische Produkte und eine bessere Verfügbarkeit dieser macht es einfacher für Neulinge, auf eine dieser beiden Ernährungsformen umzusteigen.

Die Chancen und Risiken von veganen und vegetarischen Aktien

Du bist nur dann dazu in der Lage, eine vernünftige Anlageentscheidung zu treffen, wenn du die notwendigen Informationen über einen Markt und dessen Unternehmen hast. Dazu gehören vor allem die Chancen sowie die Risiken eines bestimmten Marktes. Daher möchten wir dir in diesem Abschnitt eine Übersicht über die Vor- und Nachteile eines Investments in diese Branche mit an die Hand geben.

Die Vorteile:
  • Die Anzahl von Veganern und Vegetariern soll in Zukunft steigen
  • Immer mehr Menschen setzen sich mit ihrer Ernährung und den Konsequenzen dieser auseinander und verzichten daher auf Fleisch oder reduzieren ihren Konsum
  • Immer mehr vegane und vegetarische Produkte machen einen Umstieg auf eine dieser Ernährungsformen einfacher
  • In Zukunft soll der Umsatz mit herkömmlichem Fleisch sinken. Der Umsatz, der durch vegane Fleischersatzprodukte erzielt wird, soll dagegen deutlich ansteigen
Die Nachteile:
  • Das Wachstum der Branche ist abhängig davon, dass sich immer mehr Menschen vegan oder vegetarisch ernähren.
  • Der Hype könnte abflachen, sodass die Nachfrage geringer ausfällt als erwartet
  • Wenn immer mehr Unternehmen vegane Produkte produzieren, dann nimmt die Konkurrenz zu und die Margen verschlechtern sich
  • Viele Unternehmen, die sich auf pflanzenbasierte Produkte spezialisiert haben, sind klein und noch nicht profitabel, sodass das Risiko überdurchschnittlich hoch ausfällt

Lohnt es sich in vegane oder vegetarische Aktien zu investieren?

Seit den Hochzeiten des Booms pflanzlicher Lebensmittel in den Jahren ab 2019 bis Mitte 2021 hat sich einiges verändert. Mit dem zu Ende gehenden Jahr 2021 ging es an den öffentlichen Finanzmärkten weltweit bergab, was eine Verknappung des Risikokapitals zur Folge hatte. Startups bekamen ab 2022 Probleme Risikokapital aufzunehmen.

Die negative Stimmung am Markt bekamen die führenden Unternehmen im Bereich pflanzlicher Fleischersatzprodukte wie Beyond Meat und Oatly zu spüren. Die Kurse der besten veganen und vegetarischen Aktien aus jener Zeit bewegen sich weit unter ihren Höchstständen. Dafür gibt es Gründe:

Der Boom hat zu sehr hohen Bewertungen geführt, die eher Technologieunternehmen als denen von Konsumgütern/Nahrungsmitteln entsprachen. Die Märkte haben dies korrigiert und die Aktienkurse auf ein normales Niveau zurückgeführt. Nicht erfüllte Gewinnversprechen oder Prognosen bezüglich Marktstärke, Umsatz und Rentabilität haben regelmäßig die Herabstufung der Aktien zur Folge.

Pflanzliche Innovationsunternehmen wie Beyond Meat und Oatly sind zwei von mehr als 120 börsennotierten pflanzlichen Unternehmen. Einige davon stehen finanziell gut da, sind rentabel und weisen Wachstum auf. Die größeren, älteren Unternehmen in der Branche wie ABinBev, Ingredion und Givaudan stellen mehr Produkte her, sind kapitalstärker und können auf etablierte Vertriebskanäle zugreifen.

Wer aber in einzelne vegane und vegetarische Aktien investieren möchte, der sollte unbedingt auf den richtigen Einstiegszeitpunkt warten. Ein gutes Beispiel dafür, warum wir diese Empfehlung aussprechen, ist die Entwicklung der Beyond Meat Aktie, einem Unternehmen, das Fleischersatzprodukte herstellt.

Denn der Aktienkurs konnte aufgrund des großen Hypes von etwa 65 US-Dollar rasant auf in der Spitze fast 235 US-Dollar ansteigen, ist daraufhin aber in kurzer Zeit wieder stark gesunken. Anfang Dezember 2023 liegt der Aktienkurs bei etwa 8,85 US-Dollar. Wer hier zum falschen Zeitpunkt eingestiegen ist, der musste also extrem hohe Verluste hinnehmen. Eine Investition in vegane oder vegetarische Aktien lohnt sich demnach nur, wenn du nicht zur Zeit des größten Hypes einsteigst. Achte daher unbedingt auch auf die Bewertung des Unternehmens, bevor du dein Kapital anlegst.

Vor allem Anleger:innen, die von den Kursanstiegen profitiert haben, haben sich von ihren Beständen an veganen und vegetarischen Aktien getrennt und Kasse gemacht. Neue Käufer:innen blieben nach den enormen Kursrückgängen Ende 2022 / Anfang 2023 eher Mangelware. Anleger:innen sollten den Markt genau beobachten. Erst wenn die Nachfrage nach Fleischersatzprodukten deutlich steigt, empfehlen Anlageexpert:innen den Kauf von veganen und vegetarischen Aktien.

Die besten veganen und vegetarischen Aktien im Überblick

Damit du einen besseren Überblick über diese Branche erhältst, möchten wir dir in den folgenden Abschnitten die unserer Ansicht nach vielversprechendsten Unternehmen vorstellen, die ihr Geld mit veganen und vegetarischen Produkten verdienen.

NameISINWKN
Beyond MeatUS08862E1091A2N7XQ
Hain Celestial GroupUS4052171000908170
NestleCH0038863350A0Q4DC
OatlyUS67421J1088A3CQRG
Ingredion US4571871023A1JYNM
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Beyond Meat

Beyond Meat wurde im Jahr 2009 gegründet und hat seinen Sitz in Kalifornien. Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung von veganen Fleischersatzprodukten spezialisiert und trifft damit den aktuellen Zeitgeist. Dementsprechend konnte der Umsatz von etwa 16 Millionen US-Dollar im Jahr 2016 auf insgesamt rund 465 Millionen US-Dollar im Jahr 2021 gesteigert werden. Auch das Produktportfolio von Beyond Meat ist im Laufe der letzten Jahre deutlich größer geworden. Beyond Meat bietet neben veganen Burgerpatties auch vegane Chicken Nuggets und Bratwürstchen an. Dabei bestehen diese aus rein pflanzlichen Zutaten, wie Rote Beete, pflanzliche Öle und Erbsenprotein.

Aufgrund einiger ermutigender Wachstumssignale konnte Beyond Meat im November 2023 rund 30 Prozent zulegen. Bezogen auf die vergangenen 12 Monaten stehen hohe Kursverluste von rund 36 Prozent zu Buche. Als Gründe nennt das Unternehmen einen Nachfrageinbruch in den USA (Umsatzrückgang 34 Prozent), hohe Kosten sowie große Lagerbestände. Die Kursgewinne im November sind die Reaktion der Investor:innen auf die Ankündigung von Beyond Meat, die Belegschaft um rund ein Fünftel zu reduzieren und Betriebskosten zu senken. Die Steigerung der Bruttomarge sowie die Erhöhung von Bargeldeinnahmen sollen Vorrang haben. Anlagexpert:innen empfehlen mit dem Kauf der Aktie so lange zu warten, bis sich die Nachfrage spürbar erholt.

Hain Celestial Group

Hain Celestial Group operiert im Bereich der gesunden Ernährung. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1993 gegründet und hat seinen Sitz in New York. Neben Nahrungsmitteln stellt Hain Celestial Group auch Produkte zur Körperpflege her. Das Wachstum des Unternehmen entstand unter anderem auch durch Übernahmen. So hat man im Jahr 2015 das österreichische Unternehmen Mona aufgekauft. Dabei hat sich Mona auf die Herstellung von Soja-Produkten fokussiert und unter anderem vegane Joghurts sowie Tofu und Nachspeisen im Angebot. Bekannte Bio- und Naturlebensmittelmarken sind beispielsweise Almond Dream, Better Bean. Joya, Lima, Linda McCartney's und Yves Veggie Cuisine.

Die Aktien der Hain Celestial Group sind in den letzten drei Jahren mit über 70 Prozent stark gefallen. Im November ging es mit dem Kurs kurzzeitig aufwärts. Aus Sicht der letzten 12 Monate bleibt ein Minus von 40 Prozent. Wie anderen Unternehmen der Branche machen dem Unternehmen sinkende Nachfrage und hohe Kosten zu schaffen. Steigenden Umsätze mit den Marken Greek Gods Joghurt und Earth's Best in den USA steht ein Rückgang der Gesamtverkäufe im Jahresvergleich gegenüber, verbunden mit einem Gewinnrückgang.

Der Kurse der Hain Celestial Group Aktie steht Anfang Dezember bei rund 10 US-Dollar. Zum Vergleich der Höchstkurs steht bei 70,65 US-Dollar. Das Management ergreift Maßnahmen, um Umsatz und Gewinn zu steigern und die Aktie attraktiver zu machen. Dazu gehören Rationalisierung der Lagerhaltung und Ausbau des Vertriebs der Produkte des Unternehmens.

Nestle

Nestle gehört zu den größten Produzenten von Nahrungsmitteln auf der ganzen Welt. Aufgrund des großen Produktportfolios von Nestle befinden sich auch etliche vegetarische Produkte im Angebot des Unternehmens. Dabei geht auch dieser große Schweizer Konzern mit der Zeit und bietet mittlerweile auch vermehrt vegane Produkte an. Erst kürzlich hat das Unternehmen seine erste, rein pflanzenbasierte Produktlinie namens “Garden Gourmet” auf den Markt gebracht.

Unter dieser Marke wird unter anderem der Incredible Burger verkauft. Zudem kaufte der Konzern Sweet Earth auf, ein Unternehmen, das pflanzliche Lebensmittel produziert. Dementsprechend ist ein Investment in Nestle insbesondere für Anleger:innen geeignet, die in einen etablierten Konzern sowie eine stabile Aktie investieren möchten, statt auf kleinere und risikoreichere Unternehmen zu setzen, die ausschließlich vegane Produkte herstellen.

Die Nestle Aktie verlor in den vergangenen 12 Monaten rund 8 Prozent an Wert. Die allgemeine Konsumrückhaltung gilt als ein wesentlicher Grund. Hinzu kommen zahlreiche hausgemachte Probleme beim Produzenten der Maggisuppe. Die letzten Jahre waren gekennzeichnet von ständigen Zukäufen und Verkäufen von Unternehmensbeteiligungen, die über 52 Milliarden Franken erreichten.

Bei veganen Fleischprodukten war Nestle ein Nachzügler. Als die Entwicklung des Garden Gourmet-Burgers begann, war Beyond Meat längst in den Fastfoodketten gelandet. Der Bekanntheitsgrad des Garden Gourmet-Burger ist sehr gering. Der Nahrungsmittelkonzern Nestle will mit pflanzlichen Lebensmitteln (vegane Burger, Milchpulver, Fertiggerichte, Babynahrung, Vitamin- und Mineralstoffpräparate) bis 2030 einen Umsatz von 40 bis 50 Milliarden Schweizer Franken erreichen. Im Vergleich zu heute wären 50 Prozent mehr.

Oatly

Bei Oatly handelt es sich um ein schwedisches Unternehmen, das seinen Sitz in Malmö hat. Oatly hat sich auf die Produktion und den Vertrieb von Haferprodukten spezialisiert. Unter anderem stellt das Unternehmen Getränke und Eis aus Hafer her. Dabei enthalten die Lebensmittel keine Milch oder Sojaeiweiß. Neben Schweden erfolgt der Vertrieb der Produkte in etwa 20 weiteren Ländern. Da der Trend hin zu einer pflanzenbasierten Ernährungsform geht, konnte der Umsatz von Oatly in den letzten Jahren deutlich gesteigert werden. Im Jahr 2019 erzielte man Umsatzerlöse in Höhe von etwa 204 Millionen US-Dollar. 2021 konnte man bereits einen Umsatz von rund 641 Millionen US-Dollar erwirtschaften. Gewinne erzielt das Unternehmen aber noch nicht.

Das weltweit größte Hafermilchunternehmen hat seit dem Börsengang rund 90 Prozent seines Wertes verloren. Schuld daran ist eine zu schnelle und teure Expansion. Die sinkende Nachfrage verschärfen die Situation. Oatly hat nach Analystenmeinung ein Konkurrenzproblem. Konkurrenten bei Milchersatzprodukten sind kapitalstarke Hersteller wie beispielsweise Danone (Alpro). Aber auch Kosten sind Probleme. Die Brutto-Marge lag 2020 bei 30 Prozent (2020); Mitte 2023 nur noch 19 Prozent.

Frühestens für 2026 wird mit dem Erreichen der Gewinnzone gerechnet. Da die Konkurrenz nicht locker lässt, sind externe Finanzierungen notwendig. Analyst:innen erwarten, dass dem Unternehmen vielleicht das Bewältigen der Krise durch Kostensenkungen gelingt. Eine echte Trendwende ist nicht in Sicht.

Ingredion Ingredion               ISIN: US4571871023 WKN: A1JYNM

Ingredion ist ein Unternehmen aus dem Lebensmittelsektor und führender Anbieter von Inhaltsstoffen für die Nahrungsmittel- und Getränkeherstellungsindustrie. Der Konzern produziert und verkauft Süßstoffe, Nahrungszutaten, Stärke und flüssiges Biomaterial, welches Mais und weiteren stärkebasierten Stoffen gewonnen wird. Zu den Kund:innen gehören verschiedene Industriebranchen in Amerika (Nord- und Südamerika), Europa, im asiatisch-pazifischen Raum, Nahen Osten und Afrika. Das für Innovation und Nachhaltigkeit bekannte Unternehmen betreibt eine Spezialitätenabteilung zur Entwicklung veganer Produkte wie Proteinshakes und andere Proteinzutaten auf Pflanzenbasis. Dank zweistelliger Margen wächst das Unternehmen, was in der Folge zu einem höheren Umsatz führte.

Aktionär:innen profitieren von einer regelmäßigen quartalsweisen Divindenausschüttung. Die Jahresdividende wird bei 2,84 US-Dollar liegen. An der Börse hat Ingredion Anfang Dezember 2023 einen Marktwert von mehr als 6 Milliarden US-Dollar. In den vergangenen 12 Monaten verzeichnete die Ingredion Aktie eine Wertsteigerung von über 8 Prozent. Der Aktienkurs bewegt sich bei 105 US-Dollar. Das Kursziel für 2024 sehen zahlreiche Analyst:innen bei 120 US-Dollar.

Für wen eignen sich vegane oder vegetarische Aktien?

Weil immer mehr Menschen ihren Konsum von Fleisch und anderen tierischen Produkten kritisch hinterfragen, da dadurch sowohl das Tierwohl als auch die Umwelt leiden, entsteht ein größerer Bedarf an vegetarischen und veganen Produkten. Dieser Trend sollte auch in Zukunft weiterhin anhalten, sodass vegetarische und vegane Aktien für eine breite Gruppe an Anleger:innen geeignet sind. Insbesondere Investor:innen, die ihren Fokus auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit legen, können über eine Investition in vegane oder vegetarische Aktien nachdenken.

Dabei sollten die Risiken aber nicht außer Acht gelassen werden. Denn viele Unternehmen, die sich auf die Herstellung von rein pflanzenbasierten Produkten fokussieren, sind noch recht jung und teilweise nicht profitabel. Daher kann durch die Investition in einzelne Werte dieser Branche ein erhöhtes Risiko entstehen. Risikoaverse Investor:innen sollten daher eher auf breit aufgestellte Konzerne, die ebenfalls vegetarische und vegane Produkte anbieten, wie beispielsweise Nestle oder Ingredion, setzen. Auch ein Blick auf die Unternehmen in einem veganen ETF ist bei einer Entscheidung hilfreich. Kann ein kleineres Unternehmen aber erfolgreich wachsen und profitabel werden, dann sind hier überdurchschnittliche Renditen möglich, sodass auch Stockpicker in diesem Markt interessante Werte vorfinden.

Das Risiko eines Investments in vegane und vegetarische Unternehmen kann auch dadurch reduziert werden, dass das Kapital breit auf viele unterschiedliche Werte gestreut wird, wie beispielsweise bei einem ETF.

Aktien ETFs, die vegane und vegetarische Aktien enthalten

Wer nicht in einzelne Aktien investieren möchte, der kann in sein Kapital in einen sogenannten ETF anlegen. Ein ETF ist ein passives Anlageinstrument, das einen bestimmten Referenzindex nachbildet. Vorteilhaft sind hierbei die geringen Kosten, da kein aktives Management betrieben wird. Außerdem kann schon mit sehr wenig Kapital in einen ETF investiert werden und so eine breite Diversifikation erreicht werden.

Auf der Suche nach einem veganen ETF wird man in Deutschland nicht wirklich fündig. Derzeit gibt es einfach noch zu wenige vegane Unternehmen an der Börse, um einen ETF allein darauf auszurichten.

Allerdings gibt es leider keinen ETF, der sich auf rein vegane und vegetarische Aktien fokussiert. Ein Grund hierfür könnte die geringe Anzahl an börsennotierten Unternehmen in diesem Bereich sein. Es gibt aber mit dem Rize Sustainable Future of Food UCITS ETF eine Alternative. In diesem ETF sind Firmen enthalten, die nachhaltig und ohne hohen Ressourcenverbrauch Lebensmittel herstellen. Das sind Unternehmen aus den Bereichen Agrarwissenschaft, Landwirtschaft und dem Wassermanagement. Die veganen Aktien Beyond Meat und Oatly sind in diesem ETF enthalten und befinden sich in der Top 10 der größten Unternehmen dieses ETFs.

Ein weiterer infrage kommender ETF ist der Ossiam Food for Biodiversity ETF. Beide ETFs sind nicht nur auf das Investieren in Lebensmittelunternehmen mit veganen und vegetarischen Produkten ausgerichtet, sondern umfassen ein breites Investmentuniversum, zu dem auch Verpackungs- oder Analyseunternehmen gehören. Damit wird in den ETFs eine gute Diversifikation erreicht, die für eine Risikovorsorge unerlässlich ist. Hinsichtlich der Rendite hatte das bisher keine positiven Auswirkungen. Da die ETFs aus dem Food-Trend-Bereich erst seit wenigen Jahren existieren, lassen sich weder zu Ursachen noch zu Entwicklungen Aussagen treffen.

Empfehlenswerte Aktien ETFs sind:

  • Rize Sustainable Future of Food UCITS ETF (ISIN: IE00BLRPQH31)
  • Ossiam Food for Biodiversity ETF (ISIN: IE00BN0YSK89)

Fazit: Aktien dieser Branche sind vielversprechend, aber nicht ohne Risiko

Insbesondere in der westlichen Welt entwickeln immer mehr Menschen ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Da für die Produktion von Fleisch und anderen tierischen Produkten deutlich mehr Ressourcen verbraucht werden und die Umwelt hierdurch stärker belastet wird, schwenken immer mehr Konsumenten auf vegetarische und vegane Produkte um. Die Bestrebungen, für eine geringere Umweltbelastung zu sorgen, werden nicht von heute auf morgen verschwinden, sondern aller Voraussicht nach auch in Zukunft anhalten.

Unternehmen, die vegane oder vegetarische Produkte herstellen, sollten von diesem Trend profitieren und die Aktienkurse dieser Unternehmen könnten demnach deutlich ansteigen. Allerdings sollten Anleger:innen die Risiken einer Investition in einzelne Werte dieser Branche unbedingt berücksichtigen. Da die vegane Ernährung noch recht neu ist, sind auch einige Unternehmen, die sich auf die Herstellung von rein pflanzenbasierten Produkten fokussieren, noch klein und teilweise nicht profitabel. Das bedeutet, dass eine Investition in diese Werte mit einem überdurchschnittlich hohen Risiko einhergeht.

Anleger:innen, die in Aktien der Lebensmittelindustrie investieren möchten, sollten sich auf die großen Handelsmarken konzentrieren, die dank guter Finanzergebnisse iden allgemeinen Markt schlagen. Dazu gehören u.a. Procter & Gamble, PepsiCo, Estee Lauder und Unilever.

Vegetarische und vegane Aktien: Selbst investieren?

Anleger:innen, die nicht selbst in Vermögenswerte investieren möchten, können auf sogenannte Robo-Advisors setzen, die sowohl die Verwaltung als auch notwendige Umschichtungen des Portfolios übernehmen. Alles, was Investor:innen hierfür tun müssen, ist die Auswahl einer Anlagestrategie.

Um in Aktien oder andere Vermögensgegenstände investieren zu können, wird ein Depot benötigt. Allerdings gibt es sehr viele verschiedene Anbieter am Markt, was die Auswahl eines passenden Depots erschweren kann. Damit du trotzdem das zu dir passende Depot findest, haben wir einen ausführlichen Depot-Vergleich geschrieben, welcher dich bei der Entscheidungsfindung unterstützt.

Tipp: Eine Alternative zum Investieren in Vegan Food Aktien ist der Handel von CFDs. Mit CFDs kannst auf steigende oder fallende Kurse von Aktien spekulieren. Da eine gewisse Volatilität von Vorteil ist, eignen sich vegane und vegetarische Aktien besonders gut für CFD-Trading. Geld verdienen kannst mit Wetten auf fallende Kurse beispielsweise von Beyond Meat Aktien oder Hain Celestial Group Aktien. Ausprobieren lässt sich Trading mit einem Demokonto.

FAQ: Die besten veganen und vegetarischen Aktien

Welches Risiko ist mit veganen und vegetarischen Aktien verbunden?

Viele Unternehmen, die ausschließlich vegetarische oder vegane Produkte anbieten, sind noch recht neu an der Börse und nicht besonders groß. Zudem sind einige dieser Unternehmen noch nicht profitabel, sodass sowohl Volatilität als auch Risiko hoch ausfallen.

Existieren ETFs, welche den veganen/vegetarischen Aktienmarkt abbilden?

Nein, es gibt keine ETFs, die ausschließlich vegane und vegetarische Aktien beinhalten. Als Alternative kann der Rize Sustainable Future of Food ETF dienen, welcher nachhaltige Lebensmittelhersteller abbildet. Die veganen Unternehmen Oatly und Beyond Meat gehören zu den 10 größten Positionen.

Für wen lohnt sich eine Investition in vegane sowie vegetarische Aktien?

Da der Trend hin zu einer fleischlosen oder vollständig pflanzenbasierten Ernährung ungebrochen ist und die Nachfrage auch in Zukunft steigen sollte, eignet sich ein Investment für langfristig orientierte Investor:innen.

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Feda Mecan

Veröffentlicht von

Ich investiere seit mehreren Jahren in internationale Start-ups und habe 2015 OnlineBanken.com gegründet, um ein transparentes und unabhängiges Finanzportal in Deutschland zu etablieren.