Geldanlage für Kinder

Von früh an die Weichen stellen

oliverschoch
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Letzte Überarbeitung am 6. Dezember 2023
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Führerschein, Studium, Mietkaution für die erste Bude, Auslandsjahr, … ab etwa 16 Jahren erreicht dein Kind einen Meilenstein nach dem anderen. Gut, wenn dann die erforderlichen finanziellen Mittel vorhanden sind, weil Mama und Papa, Tante und Onkel oder Oma und Opa emsig gespart haben.

Du willst für dein Kind nur das Beste, stimmts? Stell dir vor: 35 Euro pro Monat und das 16 Jahre, bis dein Kind „plötzlich“ Auto fahren möchte. Auf einem einfachen, unverzinsten Sparkonto würden dann 6.720 Euro liegen. Das reicht sogar noch für ein erstes gebrauchtes Auto. Und jetzt stell dir mal vor, du würdest noch etwas mehr sparen oder gar Zinsen oder Renditen erwirtschaften. Du könntest deinem Sprössling jeden Wunsch von den Lippen ablesen und diesen Wunsch erfüllen. 

Auf dieser Seite erfährst du mehr zu den verschiedenen Möglichkeiten, die sich als Geldanlage für Kinder eignen. Dazu gehören das Kinderdepot, der Banksparplan, Festgeld- oder Tagesgeldkonten, Edelmetalle, die Ausbildungsversicherung oder der klassische Bausparvertrag. Darauf gehen wir im Einzeln ein und verraten die die Vorteile und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten.

Geldanlagen für Kinder – warum sollte ich früh damit starten?

Das obige Beispiel zeigt: Startest du früh, kannst du mit kleinen Summen pro Monat viel erreichen. Je später du startest, desto mehr müsstest du monatlich sparen oder desto weniger steht nachher unter dem Strich. Wenn wir über verzinste und Geldanlagen mit Ertragschancen reden, hast du über mehrere Jahre den Vorteil des Zinseszinseffektes und bei Sparplänen den Vorteil des Durchschnittskosteneffektes.

Möglichkeiten der Geldanlagen für Kinder

Es existieren am Markt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wie du für Kinder Geld anlegen oder regelmäßig sparen kannst. Die bekanntesten Anlage- und Sparformen möchten wir vorstellen. In dem Zusammenhang gehen wir insbesondere auf wichtige Eigenschaften wie Sicherheit, Rendite und Flexibilität ein. Ferner erfährst du etwas zu den Vor- und Nachteilen der entsprechenden Finanzprodukte.

  1. Kinderdepot
  2. Banksparpläne
  3. Festgeld- oder Tagesgeldkonto
  4. Edelmetalle
  5. Ausbildungsversicherung
  6. Bausparvertrag

Option 1: Kinderdepot zum Sparen oder zur Anlage in Wertpapiere

Eine Möglichkeit, wie du für Kinder regelmäßig sparen oder auch bereits vorhandenes Geld anlegen kannst, ist ein Kinderdepot. Dies wird von den Banken häufig ebenfalls als Juniordepot bezeichnet. Es handelt sich dabei um ein Wertpapierdepot, in dem zum Beispiel Aktien, Fondsanteile oder Anleihen verbucht werden.

Wertpapiere haben unter anderem den Vorteil, dass sie – insbesondere Aktien und Fonds – als renditestark gelten. Zudem kannst du sie sowohl als Anlageform für einmalige Beträge als auch im Rahmen eines Sparplans zum langfristigen Vermögensaufbau für dich oder deine Kinder nutzen. Zu diesem Zweck bieten Banken und Broker mittlerweile häufig spezielle Ansparpläne an, insbesondere:

  • ETF-Sparpläne
  • Fondssparpläne (aktiv gemanagte Fonds)
  • Aktiensparpläne

Die Sparpläne zeichnen sich vor allem durch eine gute Rendite aus, wobei insbesondere ETF-Sparpläne aufgrund geringer Kosten für Kinder eine optimale Möglichkeit beinhalten, ein bestimmtes Sparziel renditestark zu erreichen.

  • Sicherheit: Die Anlage in Wertpapiere ist mit einem gewissen Risiko verbunden, welches sich allerdings durch eine gute Selektion und vor allen Dingen einen langfristigen Anlage- und Sparerhorizont reduzieren lässt.
  • Rentabilität: Wertpapiere wie Aktien, Aktienfonds oder ETFs gelten als renditestark mit durchschnittlichen Jahresrenditen zwischen sechs bis acht Prozent.
  • Liquidität: Die Liquidität ist bei der Anlage in Wertpapieren groß. Aktien und Fondsanteile können jederzeit veräußert werden.

Kinderdepot Rechenbeispiel

  • Einmalanlage: 2.000 Euro
  • Sparen: monatlich 100 Euro
  • Spardauer: 18 Jahre
  • Jährliche Durchschnittsrendite: 7,00 %
  • Kapitalsumme bei Volljährigkeit: ca. 49.000 Euro

Bewertung

Ein Wertpapierdepot ist geeignet, damit Kinder regelmäßig mit Wertpapieren Vermögen aufbauen können. Aktien, ETFs und Aktienfonds gelten als renditestark. Somit lassen sich bei einem langfristigen Anlagehorizont oder dem regelmäßigen Sparen über viele Jahre hinweg gute Erträge erzielen.

Vorteile
  • Gute Rendite
  • Flexibel
  • Sofortige Liquidität
  • Einmalanlage oder Sparpläne
Nachteile
  • Gewisses Risiken
  • Aktien selbst auswählen beim Aktiensparplan
  • Recht hohe Kosten beim Fondssparplan bzw. Investment in aktiv gemanagte Fonds

Zum Depot-Vergleich

Option 2: Banksparpläne

Eine zweite Möglichkeit, wie du für deine Kinder regelmäßig sparen kannst, sind Banksparpläne. Diese gelten zwar einerseits als äußerst sicher, auf der anderen Seite haben sie jedoch – trotz Zinseszinseffekt – in Folge der Niedrigzinsphase nur noch eine sehr geringe Rendite. Zinsen von unter 1,5 Prozent sind eher die Regel als die Ausnahme.

Banksparpläne funktionieren relativ einfach. Es wird ein – meistens monatlicher – Sparbetrag vereinbart, der in den Vertrag fließt. Die Bank legt das Geld anderweitig sehr sicher an, beispielsweise auf einem Festgeldkonto oder in sichere Staatsanleihen. Zwischenzeitliche Verfügungen sind allerdings selten möglich, sodass der Banksparplan als unflexibel gewählt.

  • Sicherheit: Hoch, denn das angesparte Kapital fällt unter die Einlagensicherung.
  • Rentabilität: In der Niedrigzinsphase äußerst gering, selten mehr als 1,5 Prozent pro Jahr.
  • Liquidität: Kapital in der Regel erst nach Ablauf einer dreimonatigen Kündigungsfrist bzw. mit Vorschusszinsen erhältlich.

Rechenbeispiel

  • Einmalanlage: 2.000 Euro
  • Sparen: monatlich 100 Euro
  • Spardauer: 18 Jahre
  • Jährliche Durchschnittsrendite: 1,50 %
  • Kapitalsumme bei Volljährigkeit: ca. 27.500 Euro

Bewertung

Banksparpläne sind aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase nicht mehr empfehlenswert, wenn du für deine Kinder einigermaßen rentabel Geld anlegen bzw. Vermögen aufbauen möchtest. Lediglich aufgrund der hohen Sicherheit nutzen manche Sparer überhaupt noch Banksparpläne, die allerdings von immer weniger Banken angeboten werden.

Vorteile
  • Hohe Sicherheit
  • Leicht verständliches Produkt
Nachteile
  • Geringe Rendite
  • Wenig Flexibilität
  • Liquidität mit Wartezeit

Option 3: Festgeld- oder Tagesgeldkonto für Kinder

Eine weitere Möglichkeit, wie du für deine Kinder Geld anlegen kannst, sind Festgeld- oder Tagesgeldkonto. Das Tagesgeldkonto dient allerdings eher als eine Art Taschengeldkonto mit Verzinsung, weniger hingegen als eine längerfristige Geldanlage. Dafür sind die Zinsen auf dem Tagesgeldkonto einfach zu gering, denn sie liegen derzeit im Schnitt bei unter 0,5 Prozent.

Nicht viel anders sieht es beim Festgeldkonto aus, denn auch dort sind die Zinsen auf einem historischen Tiefstand. Zwar handelt es sich sowohl beim Tages- als auch beim Festgeld um sehr sichere Anlageformen, worauf Eltern bei der Geldanlage für Kinder großen Wert legen. Allerdings ist die Rendite so gering, dass nicht einmal ansatzweise die Inflation ausgeglichen werden kann. Somit gibt es definitiv geeignetere Anlagemöglichkeiten für Minderjährige, die ein besseres Rendite-Sicherheit-Verhältnis haben.

  • Sicherheit: Die Sicherheit ist beim Tagesgeld und Festgeld sehr hoch, da es keine Kursrisiken gibt und das Kapital in den Bereich der Einlagensicherung fällt.
  • Rentabilität: Aufgrund der Niedrigzinsphase sind die Erträge bei Festgeld- und Tagesgeldkonten äußerst gering. Sie bewegen sich im Durchschnitt meistens zwischen 0,2 und 0,8 Prozent.
  • Liquidität: Beim Tagesgeld sehr gut, da Guthaben täglich verfügbar ist. Beim Festgeld je nach Laufzeit, denn vorzeitige Verfügungen sind nicht möglich.

Rechenbeispiel

  • Einmalanlage: 2.000 Euro
  • Sparen: monatlich 100 Euro (Tagesgeld)
  • Spardauer: 18 Jahre
  • Jährliche Durchschnittsrendite: 0,50 %
  • Kapitalsumme bei Volljährigkeit: ca. 24.700 Euro

Bewertung

Da eine Geldanlage für Kinder und ebenso das regelmäßige Sparen in der Regel langfristig stattfinden, sind weder Festgeld- noch Tagesgeldkonto gut geeignete Möglichkeiten. Lediglich für eine kurzfristige Geldanlage oder das vorübergehende Parken von Kapital eignen sich Tages- oder Festgeldkonten gut, die manche Banken auch als Kinderkonto im Angebot haben.

Vorteile
  • Hohe Sicherheit
  • Keine Kosten
Nachteile
  • Geringe Rendite
  • Eingeschränkte Liquidität beim Festgeld, da Laufzeit einzuhalten ist

Zum Festgeldkonto-Vergleich

Zum Tagesgeldkonto-Vergleich

Option 4: Anlage/Sparen in Edelmetalle

Eine noch relativ junge Anlageform, die allerdings spätestens seit der Niedrigzinsphase immer mehr Anleger und Sparer begeistert, ist das Investment in Edelmetalle. Hier hast du die Auswahl, etwa einmalig eine bestimmte Kapitalsumme in Silber oder in Gold zu investieren oder dich für einen Edelmetallsparplan zu entscheiden. In beiden Fällen kann es sich auch um geeignete Geldanlagen für Kinder handeln.

Mit einem Investment in Edelmetalle ist die physische Anlage gemeint. Du kaufst also beispielsweise kleine Goldbarren oder Silbermünzen, bei denen der Wert ausschließlich von der Entwicklung des Gold- oder Silberpreises abhängt. Solche Barren und Münzen werden allerdings selten von Banken verkauft, sondern insbesondere von Edelmetallhändlern im Internet. Diese kümmern sich auf Wunsch ebenfalls um die Lagerung der Bestände, sodass dir keine Kosten für die Eigenverwahrung (Anschaffung Tresor) oder durch die Bank (Banksafe) entstehen.

Immer häufiger werden zusätzlich zur einmaligen Anlage auch Edelmetallsparpläne angeboten. Diese funktionieren genauso viele andere Sparpläne. Du kaufst zum Beispiel für monatlich 200 Euro Kleinstbarren aus Gold, um so schrittweise für dich oder deine Kinder Vermögen aufzubauen.

  • Sicherheit: Das Investment in Edelmetalle inklusive Edelmetallsparpläne zählt definitiv nicht zu den sichersten Anlageformen. Gold- und Silberpreise können schwanken, sodass ein gewisses Risiko besteht.
  • Rentabilität: Die Rendite lässt sich bei Gold und Silber nicht vorhersagen. Allerdings zeigt ein Blick auf die letzten 10 bis 20 Jahre, dass die Rendite bei einem physischen Investment in Edelmetalle sehr gut gewesen ist und bei rund fünf bis sechs Prozent jährlich lag.
  • Liquidität: Goldbarren, Silberbarren, Silbermünzen und Goldmünzen kannst du jederzeit veräußern, sodass die Liquidität hoch ist. Die meisten Edelmetallhändler bieten nicht nur den Verkauf an, sondern sind ebenfalls dazu bereit, Münzen und Barren anzukaufen.

Rechenbeispiel

  • Einmalanlage: 2.000 Euro
  • Sparen: Monatlich 100 Euro
  • Spardauer: 18 Jahre
  • Jährliche Durchschnittsrendite: 4,50 %
  • Kapitalsumme bei Volljährigkeit: ca. 37.500 Euro

Bewertung

Edelmetalle stellen definitiv in der aktuellen Zeit eine gute Alternative dar, wenn du für deine Kinder Geld anlegen oder regelmäßig sparen möchtest. Du solltest allerdings nur einen Teil des Portfolios in physisches Gold oder Silber anlegen. Gleiches gilt für einen Edelmetallsparplan, falls du regelmäßig Geld für den Nachwuchs ansparen möchtest.

Vorteile
  • Geldanlage für Kinder mit Inflationsschutz
  • Sichere Anlage in Krisenzeiten
  • Durchschnittlich gute Rendite
  • Edelmetallsparplan möglich
Nachteile
  • Gewisses Risiko bei der Anlage
  • Volatilität an den Rohstoffmärkten
  • Einige nicht seriös Edelmetallhändler am Markt

Option 5: Ausbildungsversicherung

Die Ausbildungsversicherung wurde früher häufig von Eltern genutzt. Es handelt sich dabei um eine spezielle Kapitallebensversicherung, die meistens mit Beginn einer Ausbildung ausgezahlt wird. Dass die Ausbildungsversicherung mittlerweile wenig beliebt ist und von zahlreichen Versicherungsgesellschaften bereits aus dem Programm geworfen wurde, ist der Niedrigzinsphase geschuldet. Die Renditen bewegen sich meist nur noch im Bereich zwischen 1,5 bis 2,5 Prozent, wenn heute eine neue Ausbildungsversicherung abgeschlossen wird.

  • Sicherheit: Generell hoch, allerdings bei Neuverträgen mittlerweile aufgrund neuer Regelungen bezüglich Kapitallebensversicherungen eingeschränkt.
  • Rentabilität: Aufgrund der Niedrigzinsphase relativ gering.
  • Liquidität: Vorzeitige Kündigung der Ausbildungsversicherung oft mit Verlusten oder überproportional hohen Kosten verbunden.

Rechenbeispiel

  • Einmalanlage: 2.000 Euro
  • Sparen: Monatlich 100 Euro
  • Spardauer: 18 Jahre
  • Jährliche Durchschnittsrendite: 2,00 %
  • Kapitalsumme bei Volljährigkeit: ca. 28.800 Euro

Bewertung

Die Ausbildungsversicherung ist heutzutage nicht mehr empfehlenswert, weder als Geldanlage für Kinder noch zum regelmäßigen Sparen. Wenn du bereits Geld für deine Kinder angespart hast und das Kapital anlegen möchtest, gibt es deutlich bessere Alternativen im Hinblick auf die Rendite. Aber auch für das regelmäßige Sparen eignen sich zum Beispiel ETF-Sparpläne oder Edelmetallspielpläne deutlich besser.

Vorteile
  • keine
Nachteile
  • Relativ geringe Rendite
  • Sicherheit nicht mehr zwingend 100 Prozent des eingezahlten Kapitals
  • Wenig attraktives Anlage- und Ansparprodukt
  • Nicht riesterfähig

Option 6: Bausparvertrag

Der Vollständigkeit halber möchten wir auf eine weitere Möglichkeit eingehen, wie du regelmäßig für dein Kind Geld ansparen kannst. Es handelt sich um einen Bausparvertrag, der allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen die passende Option darstellen kann. Der Bausparvertrag ist bekanntlich eine Mischung aus einem Sparvertrag und einem späteren Darlehen, welches du als Bausparer beanspruchen darfst.

Zwar kann Bausparen ausschließlich dem regelmäßigen Vermögensaufbau dienen. Das ist allerdings absolut nicht empfehlenswert, denn die Bausparzinsen bewegen sich auf einem extrem niedrigen Niveau. Zum regelmäßigen Sparen für den Nachwuchs eignen sich Bausparverträge daher ausschließlich unter der Voraussetzung, dass du bereits weißt, dass der später junge Erwachsene recht frühzeitig eine Immobilie kaufen möchte. Dann kann der Bausparvertrag aufgrund des zinsgünstigen Bauspardarlehens in wenigen Fällen eine gute Alternative sein.

  • Sicherheit: Hoch, denn das Kapital ist beim Bausparen zu 100 % abgesichert.
  • Rentabilität: Sehr schlecht, selten über ein Prozent in der Ansparphase.
  • Liquidität: Guthaben kann mit dreimonatiger Kündigungsfrist abgerufen werden

Rechenbeispiel

  • Einmalanlage: 2.000 Euro
  • Sparen: Monatlich 100 Euro (Tagesgeld)
  • Spardauer: 18 Jahre
  • Jährliche Durchschnittsrendite: 1,00%
  • Kapitalsumme bei Volljährigkeit: ca. 26.000 Euro

Bewertung

Der Bausparvertrag ist nur für eine geringe Anzahl von Kindern zum regelmäßigen Vermögensaufbau geeignet. Nur unter der Voraussetzung, dass bereits jetzt feststeht, dass dein Kind in jungen Jahren (ab der Volljährigkeit) eine Immobilie erwerben möchte, nach der Bausparvertrag unter Umständen Sinn. Aber auch dann kann es insgesamt lohnenswerter sein, zunächst mit einem ETF-Sparplan anzusparen und später ausschließlich ein Immobiliendarlehen der Bank zu beanspruchen.

Vorteile
  • Sehr sicheres Sparprodukt
  • Zinsgünstiges Bauspardarlehen in der Immobilienfinanzierung
Nachteile
  • Äußerst geringe Rendite
  • Geringe Flexibilität
  • Eingeschränkte Liquidität (mit Wartezeit)

Kinderfreibetrag: Wann bringt er mir etwas?

Der Kinderfreibetrag spielt für Eltern in steuerlicher Hinsicht eine Rolle. Eigentlich handelt es sich nicht um nur einen Freibetrag, sondern um zwei Bestandteile. Zum einen existiert der eigentliche Kinderfreibetrag, der in diesem Jahr 5.460 Euro beträgt. Hinzu kommt ein Erziehungsfreibetrag in Höhe von 2.928 Euro. Zusammengerechnet bedeutet das, dass Eltern in diesem Jahr eine Steuervergünstigung von insgesamt 8.388 Euro für Ihr Kind erhalten.

Ein häufiges Missverständnis besteht darin, dass Eltern sowohl Kindergeld als auch den Kinderfreibetrag erhalten bzw. nutzen können. Dies ist allerdings nicht der Fall, denn entweder wird das Kindergeld ausgezahlt oder der Kinderfreibetrag darf in Anspruch genommen werden. Was für dich günstiger ist, das ermittelt das Finanzamt bei der sogenannten Günstigerprüfung.

Info

Es hängt immer vom Einkommen ab, ob für dich der Kinderfreibetrag lohnt oder die Auszahlung des Kindergeldes die bessere Alternative ist. Ungefähr ab einem zu versteuernden Einkommen von 30.000 Euro (Alleinerziehende) bzw. 60.000 Euro (Ehepaare) ist meistens der Kinderfreibetrag die lohnenswertere Alternative.

Geldanlagen für Kinder – unser Fazit

Je größer die Meilensteine werden, die dein Kind erreicht, desto teurer wird es. Fängst du früh an, für dein Kind zu sparen oder zu investieren, dann sollte es an den Meilensteinen nicht am Geld mangeln.

Viele Eltern unterschätzen das Thema, fangen erst spät an oder entscheiden sich für die „falsche“ Strategie. Du kannst es besser machen, indem du dir die Tipps, Szenarien und Informationen dieses Beitrags zu Herzen nimmst.

Die vorgestellten Finanzprodukte sind dabei vom Grundsatz her die gleichen, die du auch für dich und deinen Vermögensaufbau nutzen kannst – vielleicht mit einer höheren Sparrate, um potenziell noch mehr zu erreichen? Denke über die einzelnen Vorteile und Nachteile nach, genau wie über deine Einstellung zu Sicherheit und Rendite. Unserer Auffassung nach ist ein langfristig-passiver ETF-Sparplan momentan eine sehr gute Option

Häufige Fragen zu Geldanlagen für Kinder

Wir können monatlich nur einen geringen Betrag für unser Kind sparen. Lohnt das überhaupt?

Es lohnt definitiv, regelmäßig für Kinder zu sparen, auch wenn es sich nur um einen kleinen Betrag handelt. Nehmen wir an, dass du über einen Zeitraum von 18 Jahren hinweg monatlich 25 Euro ansparen kannst. Bei einer kalkulierten Rendite von 4,5 Prozent hätte sich nach 18 Jahren dennoch ein „schöner“ Betrag von rund 8.200 Euro angesammelt.

Darf ich vom Konto oder Depot unseres Kindes Geld abheben?

Grundsätzlich ja, denn bis zur Volljährigkeit deines Kindes hast du als gesetzlicher Vertreter ein uneingeschränktes Verfügungsrecht für alle Konten, die auf den Namen deines Kindes lauten. Allerdings haben mittlerweile mehrere Gerichte geurteilt, dass du Guthaben deines Kindes nicht einfach für dich verwenden darfst. Du musst also im Zweifelsfall nachweisen können, dass die Abhebung im Sinne des Kindes erfolgte.

Kann ich auch mehrere Depots für mein Kind eröffnen?

Die meisten Banken und Broker haben in der Hinsicht keine Beschränkung, sodass du auch mehrere Kinderdepots eröffnen kannst. Dies hängt allerdings vom jeweiligen Kreditinstitut bzw. Online-Broker ab.

Gibt es einen Unterschied zwischen regulären und Junior-Depots?

Der einzige Unterschied zwischen regulären Depots und Juniordepots ist meistens, dass Depots für Kinder kostenfrei geführt werden und andere Konditionen, beispielsweise regelmäßiger Kauf von Fondsanteilen, etwas günstiger sind. Zudem darf die Bank auf einem Juniordepot keine Kreditlinie einräumen, wie es bei normalen Depots häufiger der Fall ist.

Kann ich die Ausbildungsversicherung für mein Kind kündigen? Ich möchte das Geld lieber woanders anlegen.

Grundsätzlich besteht bei jeder Kapitallebensversicherung, so auch bei der Ausbildungsversicherung, die Möglichkeit der vorzeitigen Kündigung. In der Regel ist eine Frist von drei Monaten einzuhalten. Du solltest allerdings bedenken, dass gerade in den ersten Jahren bei einer Kündigung der Ausbildungsversicherung die Kosten erheblich zu Buche schlagen. Manchmal erhältst du sogar weniger Geld zurück, als du zuvor eingezahlt hast.

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Oliver Schoch

Veröffentlicht von

Als gelernter Bankkaufmann habe ich mich 2008 als Finanz-Journalist selbstständig gemacht. Seitdem verfasse ich nun in Vollzeit als Freiberufler nahezu ausnahmslos Beiträge zu Finanz- und Wirtschaftsthemen, wie Börse, Aktien, Geldanlage, Vermögensaufbau, Versicherungen und Finanzierungen. Zu meinem Repertoire zählen u.a. Ratgeber, Fachtexte, News, Blogbeiträge und eBooks.