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Kreditlinie

Eine Kreditlinie erfüllt den Zweck der Liquiditätssicherung, wobei Unternehmen oder Privatpersonen kurzfristig Geld von der Bank erhalten, indem sie ihr Konto entsprechend überziehen. Dabei möchten wir dir im Rahmen dieses Artikels nicht nur erklären, wie der Begriff definiert ist, sondern auch auf die Voraussetzungen eingehen, die für den Erhalt eines Kreditrahmens erfüllt sein müssen. Außerdem stellen wir verschiedene Arten von Kreditlinien vor und sprechen über den Zusammenhang mit der Bonität.

Kreditlinie (Beitragsbild)

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kreditlinie oder auch der Kreditrahmen stellen den Kreditbetrag dar, den Banken ihren Kund:innen zur Kontoüberziehung einräumen.
  • Die Höhe der Kreditlinie ist hauptsächlich von der Bonität des Kreditnehmers abhängig. Bei Privatpersonen entspricht der Maximalbetrag meist einem Monatsgehalt.
  • Kreditlinien können von Kund:innen genutzt werden, um ihre Liquiditätssituation temporär zu verbessern. Hierfür werden mitunter aber hohe Zinsen erhoben.

Definition und Charakterisierung der Kreditlinie

Bei einer Kreditlinie handelt es sich um den Betrag, den ein Kreditinstitut seinen Kund:innen einräumt. Dabei kann dieser Betrag von Kund:innen zu jener Zeit in Anspruch genommen werden. Der Zweck besteht darin, dass Unternehmen ihre Liquidität absichern können. Dementsprechend nutzen Unternehmen Kreditlinien bei Banken, um kurzfristig die notwendige Liquidität zu erhalten, um bestimmte Ausgaben bezahlen zu können. Aber auch Privatkund:innen können eine Kreditlinie in Anspruch nehmen. In diesem Zusammenhang spricht man von einem sogenannten Dispokredit, welcher die Überziehung des eigenen Girokontos erlaubt. In der Regel handelt es sich bei Kreditlinien um einen revolvierenden Kredit. Das bedeutet, dass Kreditnehmer:innen innerhalb eines vorher festgelegten Zeitraums mehrmals Kapital erhalten und zurückzahlen können.

Voraussetzungen der Kreditlinie

In den Vertragsbedingungen zwischen Kund:innen und Kreditinstituten wird festgehalten, unter welchen Voraussetzungen Kund:innen Kreditlinien von der Bank erhalten können. In der Regel spielen mehrere Faktoren eine wichtige Rolle. So ist zum Beispiel die Besicherung des Kredits von Relevanz. Handelt es sich um eine Kreditlinie in Form eines Kreditkartenlimits oder eines Dispositionskredits, dann spricht man von einem unbesicherten Kredit oder von einem Blankokredit.

Im Gegensatz zu Baufinanzierungen müssen Banken hier keine Sicherheiten dafür verlangen, dass sie eine Kreditlinie einräumen. Dafür fällt der Kreditrahmen in der Regel maximal so hoch aus, wie das dreifache Monatseinkommen. Dementsprechend bestehen in einem solchen Fall keine besonderen Voraussetzungen, eine positive Bonität ist für die Kreditgeber:innen in der Regel ausreichend.

Arten von Kreditlinien

Es bestehen verschiedene Arten von Kreditlinien. Im Rahmen der nächsten Abschnitte werden wir dir sowohl die offenen als auch die bankinternen Kreditlinien genauer vorstellen.

Offene Kreditlinien

Bei der offenen Kreditlinie handelt es sich um einen Kreditrahmen, über dessen Höhe Kreditnehmer:innen beim Abschluss des Kreditvertrags in Kenntnis gesetzt werden. Das bedeutet, dass Kreditnehmer:innen nicht nur erfahren, zu welchen Konditionen die Vergabe der Kreditlinie erfolgt, sondern auch, wie hoch der Kredit maximal ausfällt.

Bankinterne Kreditlinien

Von einer bankinternen Kreditlinie spricht man dann, wenn es sich um eine Kreditfazilität handelt, über die Kund:innen nicht in Kenntnis gesetzt werden. Das bedeutet, dass die Bank ihren Kund:innen einen gewissen Maximalbetrag zur Verfügung stellen würde, dies aber nicht mit den Kund:innen kommuniziert. Dementsprechend fällt der maximale Kreditbetrag von einer offenen Kreditlinie in der Regel geringer aus als der einer bankinternen Kreditlinie.

Verwendungszweck

Grundsätzlich gilt, dass Kreditlinien die Liquidität der Kreditnehmer:innen sicherstellen sollen. Ausnahmen hiervon stellen Lombardkredite und Avalkreditlinien dar. Dabei kann der Kreditrahmen unter anderem über eine Überweisung, eine Bankkarte, eine Barauszahlung oder einen Scheck in Anspruch genommen werden. Dementsprechend sorgen Kreditlinien dafür, dass der Zahlungsverkehr auch bei angespannter Liquidität abgewickelt werden kann. So können Unternehmen zum Beispiel weiterhin ihre Mitarbeiter:innen und Lieferant:innen bezahlen, während private Kreditnehmer:innen ihre Kreditlinie beispielsweise ausreizen können, um den Lebensunterhalt in einer finanziell angespannten Situation bestreiten zu können. Da das Geld zur freien Verwendung bereitsteht, kann es genutzt werden, um zum Beispiel eine Urlaubsreise zu finanzieren, auch wenn dies aufgrund der hohen Zinssätze nicht zu empfehlen ist.

Besicherung

Kreditlinien werden entweder unbesichert oder über die Stellung von banküblichen Kreditsicherheiten vergeben. Damit die Besicherung entfällt, müssen Kreditnehmer:innen aber eine gute Bonität vorweisen können. Die Sicherheiten selbst können unter Umständen auch zur Tilgung der Kreditlinie dienen, zum Beispiel wenn Forderungen abgetreten werden. In der Regel steht der Kreditrahmen den Kreditnehmer:innen erst dann zur Verfügung, wenn alle Voraussetzungen zur Auszahlung des Kredits erfüllt sind.

Höhe der Kreditlinie

Grundsätzlich können Banken die Höhe der Kreditlinie frei festlegen. Denn der Gesetzgeber schreibt hierfür keine konkreten Regelungen vor. Das bedeutet auch, dass Banken keine Pflicht haben, allen Kund:innen eine Kreditlinie einzuräumen. Wie hoch das Limit des Kreditrahmens gesetzt wird, hängt hauptsächlich davon ab, wie hoch die Zahlungseingänge auf deinem Konto ausfallen. Genaue Berechnungsmethoden sind jedoch nicht bekannt, da Banken diese nicht veröffentlichen. Bei privaten Bankkund:innen gilt die Faustregel, dass diese maximal das Dreifache ihres Monatseinkommens als Kreditlinie erhalten können. Oftmals erhalten Privatkund:innen aber auch nur einen Kreditrahmen in Höhe von rund einem Monatsgehalt.

Laufzeit

In der Regel besteht bei Kreditlinien eine Klausel, die “täglich fällig” oder “bis auf weiteres” lautet. Diese Klauseln führen dazu, dass sowohl das Kreditinstitut als auch die Kreditnehmer:innen über ein Kündigungsrecht verfügen, wobei die Kündigungsfrist lediglich einen Tag beträgt. In seltenen Fällen kommen Kreditlinien zum Einsatz, die über eine Laufzeit von bis zu einem Jahr verfügen.

Bereitstellungszinsen

Handelt es sich um Kreditlinien mit einer festen Laufzeit, wie zum Beispiel bei einem Kontokorrentkredit, dann muss die Bank gemäß der Solvabilitätsverordnung (SolvV) entsprechende Eigenmittel für den Kredit hinterlegen. Dementsprechend führt die Gewährung des Kreditrahmens in einem solchen Fall zu Kosten für das jeweilige Geldinstitut. Daher stellen Banken Kund:innen sogenannte Bereitstellungszinsen in Rechnung. Um die besten Konditionen bezüglich anfallender Zinsen und weiteren Kosten zu ermitteln, sollte stets ein Kredit Vergleich durchgeführt werden.

Verbuchung der Kreditlinie

Bei einer Kreditlinie erfolgt keine vorher vereinbarte Tilgung. Das bedeutet, dass die Tilgung über die laufenden Geldeingänge auf das entsprechende Konto erfolgt. Sollte also auf dem Konto ein positiver Betrag sein, dann steht der Kreditrahmen immer noch zur Verfügung. Sobald das Konto ins Minus rutscht, kommt die Kreditlinie wieder zum Einsatz. Vor der Gewährung der Kreditlinie wird zwischen der Bank und dem jeweiligen Kunden vereinbart, um welchen Betrag das Konto maximal überzogen werden kann.

Zusammenhang mit der Bonität

Die Bonität spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Gewährung einer Kreditlinie. Das liegt daran, dass in der Regel keine Sicherheiten gestellt werden müssen, sodass sich die Obergrenze des Kredits an der Bonität des jeweiligen Kreditnehmers orientiert. Zusätzlich dazu können Kreditlinien aufgekündigt werden, falls sich die Bonität eines Kunden deutlich verschlechtert. Die Bonität eines Kunden wird über den sogenannten SCHUFA Score dargestellt, welcher von der SCHUFA erhoben und von Banken abgefragt wird.

Fazit

Banken stellen ihren Kund:innen Kreditlinien zur Verfügung, sodass diese ihre Liquiditätssituation kurzfristig verbessern können, sofern dies erforderlich ist. Dabei gewähren Banken sowohl Unternehmenskund:innen als auch Privatkund:innen einen Kreditrahmen, der meist an die Bonität geknüpft ist. Innerhalb eines festgelegten Zeitraums können Bankkund:innen auch mehrmals einen Kredit erhalten und wieder zurückzahlen, solange die Kreditobergrenze nicht überschritten wird.

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Sercan Kahraman

Erstellt von

Sercan arbeitet seit 2020 als SEO- und Content-Experte in der Finanzbranche. Privat nahm er 2017 seine Finanzen selbst in die Hand, nachdem er erkannt hatte, dass ihm Produkte verkauft wurden, die nicht vorteilhaft für ihn, sondern für die Berater waren. Mit der Arbeit bei Onlinebanken.com möchte er vermeiden, dass auch andere diesen Fehler machen.

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Zuletzt aktualisiert am 9. Juli 2024

Kommentare

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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.

Was versteht man unter einer Kreditlinie?

Eine Kreditlinie wird häufig auch als Kreditrahmen bezeichnet und stellt den maximalen Betrag dar, um den Bankkund:innen ihr Konto überziehen können.

Wie funktioniert eine Kreditlinie?

Wenn eine Bank ihren Kund:innen eine Kreditlinie einräumt, dann bedeutet das, dass Kund:innen ihr Konto bis zu einer gewissen Grenze überziehen können. Dabei besteht kein konkretes Datum, bis zu dem das Darlehen zurückgezahlt werden muss.

Was ist eine freie Kreditlinie?

Eine freie Kreditlinie stellt den Betrag des Kreditrahmens dar, der Kreditnehmer:innen noch zur Verfügung steht, weil sie diesen noch nicht in Anspruch genommen haben.

Was ist die Kontokorrentlinie?

Hierbei handelt es sich um den Maximalbetrag, um den Kund:innen ein geschäftlich genutztes Girokonto überziehen können, ohne dass ein Kredit beantragt werden muss.

Was ist die Aktivlinie?

Unter einer Aktivlinie versteht man eine Blankokredithöchstgrenze, die je nach Ertragskraft und Bonität eines Kundens ermittelt wird.

Wie bekommt man eine Kreditlinie?

Eine Kreditlinie kann bei der Bank beantragt werden. Kreditnehmer:innen müssen jedoch mindestens 18 Jahre alt sein und über ein Girokonto mit regelmäßigen Geldeingängen verfügen.