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Container Investments als Geldanlage

Container Investments wirken wie eine solide Geldanlage, bergen allerdings auch gewisse Risiken. Daher werden wir in diesem Artikel nicht nur die Vorteile eines Investments in Container aufzeigen, sondern auch auf die Risiken eingehen. Zudem erfährst du, welche Formen des Investments bestehen.

Container Investments als Geldanlage (Beitragsbild)

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Container Investment investieren Anleger:innen in Container und erhalten hierdurch Mieteinnahmen.
  • Handelt es sich um ein Direktinvestment, dann wird der Container beim Anbieter direkt gekauft. Bei Containerfonds werden Anteile am Fonds erworben, sodass kein Kontakt zu den Reedereien besteht.
  • Es gab bereits große Betrugsfälle in diesem Bereich, sodass Anleger:innen nur einen Teil ihres Kapitals in Container investieren sollten.

Was sind die Container Investments?

Von sogenannten Container Investments spricht man dann, wenn Anleger:innen Überseecontainer erwerben, um im Anschluss daran Einkünfte aus der Vermietung dieser Container zu erwirtschaften. Im Endeffekt funktioniert diese Form des Investments ähnlich wie Schiffsbeteiligungen, nur dass keine Schiffsanteile gekauft werden, sondern Container.

Gründe für die Container Investments

Der Grund für Investor:innen, ihr Kapital in Container zu investieren, dürfte klar sein: Rendite. Durch die Vermietung der Container an Reedereien können laufende Einnahmen generiert werden. Die Reedereien selbst wiederum profitieren insofern, dass sich ihr Kapitalaufwand entsprechend verringert, da sie die Container nicht selbst kaufen müssen. Somit entsteht eine Win-Win-Situation für beide Parteien.

Marktpotenzial, Renditen und Laufzeit

In einer globalisierten Welt mit weltweiten Lieferketten müssen sehr viele Güter von A nach B transportiert werden. Hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten, den Transport über große Distanzen hinweg durchzuführen: Seeweg per Schiff, Luftweg per Flugzeug und Landweg per Zug. Der Seeweg zeichnet sich dadurch aus, dass hier sehr geringe Kosten anfallen. Dementsprechend ist die Nachfrage nach Containern in den vergangenen Jahren angestiegen. Die Anzahl der Waren, die über den Seeweg transportiert werden, nimmt zu.

Es ist nicht davon auszugehen, dass sich dieser Trend in der nächsten Zeit umkehren wird, sodass ein entsprechendes Marktpotenzial besteht. Die Laufzeit von Container Investments liegt in der Regel bei 2 bis 5 Jahren. Dies entspricht der Lebensdauer eines Containers. Handelt es sich um einen neuen Container, dann kann dieser sogar etwa 12 Jahre lang verwendet werden. Die erzielte Rendite entsteht einerseits aus den von den Reedereien im Rahmen des Vertrags zugesicherten Mieteinnahmen als auch durch den späteren Weiterverkauf. Anleger:innen können mit einer Rendite in Höhe von etwa 4 bis 7% rechnen.

Für wen ist die Anlage sinnvoll?

Container Investments zeichnen sich dadurch aus, dass bei dieser Investition sowohl hohe Renditen als auch hohe Risiken entstehen können. Denn sowohl der Emittent eines entsprechenden Fonds als auch die Reederei selbst können Insolvenz anmelden, sodass sich deine Rendite entsprechend schmälert oder gar ganz ausfällt. Zusätzlich dazu müssen Investor:innen mit Schwankungen bei den Marktpreisen rechnen. Dementsprechend eignet sich ein Investment nicht für risikoaverse Anleger:innen, die das Risiko scheuen. Für risikobereite Investor:innen könnte es allerdings ein durchaus interessanter Markt sein.

Formen von Container Investments

Es bestehen mehrere Formen des Container Investments, die Anleger:innen wählen können. In den nächsten Abschnitten gehen wir genauer auf die einzelnen Methoden des Kaufs von Containern ein.

Direktinvestment

Anleger:innen können ein sogenanntes Direktinvestment tätigen. Das bedeutet, dass sie den entsprechenden Container direkt vom jeweiligen Anbieter kaufen und ihn anschließend an eine Reederei vermieten. In diesem Fall handelt es sich beim Container um das Eigentum des Investors. Es wird ein Mietvertrag geschlossen, in welchem eine Vereinbarung hinsichtlich der Miete getroffen wird. Im Normalfall erfolgen die Mietzahlungen an die Anleger:innen einmal pro Quartal. Ist der Vertrag abgelaufen, dann kann die Reederei den gebrauchten Container kaufen, sodass Investor:innen einen Teil ihres investierten Kapitals zurückerhalten.

Containerfonds

Statt eines Direktinvestments können Anleger:innen auch in sogenannte Containerfonds investieren. Hierbei handelt es sich um Fonds, die von Fondsmanager:innen verwaltet werden. Das benötigte Kapital wird von Anleger:innen zur Verfügung gestellt. Mit diesem Kapital kaufen die Fondsmanager:innen Container über Leasinggesellschaften und kümmern sich um deren Verwaltung. Investor:innen erhalten Anteile am jeweiligen Fonds. Für diese Anteile wird ihnen eine bestimmte Verzinsung versprochen. Dementsprechend kommen Anleger:innen bei dieser Form des Investments nicht in Kontakt mit Reedereien oder Container-Leasinggesellschaften. Der Aufwand fällt demnach geringer aus. Zusätzlich dazu sinkt auch das Risiko, da die Fondsgesellschaften nicht nur über mehr Kapital und somit eine größere Diversifikation verfügen, sondern auch, weil diese in der Regel Versicherungen gegen Ausfallzeiten und Beschädigungen abschließen.

Ablauf des Investments

Bei einem Direktinvestment müssen sich Anleger:innen direkt an einen Anbieter von Containern wenden, wenn sie ein Investment tätigen möchten. Diese können im Anschluss daran an eine Reederei vermietet werden. Nachdem die Mietdauer abgelaufen ist, erfolgt in der Regel eine Rücknahme der Container zum prognostizierten Rückkaufswert. In einem solchen Fall müssen Investor:innen selbst recherchieren, um den passenden Anbieter und eine Reederei zu finden. Bei einem Investment in Containerfonds können sich Investor:innen an eine Fondsgesellschaft wenden, die solche Fonds herausgibt. Hier können die Anleger:innen ihr Kapital gegen Anteile am Fonds tauschen und generieren hierdurch Einnahmen.

Vorteile und Risiken

Bei einem Investment in Container handelt es sich um eine einfache Anlagemöglichkeit, die zudem sehr leicht zu verstehen ist. Zudem können mit dieser Form des Investments hohe Renditen erwirtschaftet werden. Die Laufzeit fällt mit mehreren Jahren in der Regel nicht allzu hoch aus und auch ein Ausstieg kann unter Umständen vor Ablauf der Laufzeit erreicht werden. Zusätzlich dazu bestehen mehrere Möglichkeiten, das eigene Kapital zu investieren. Anleger:innen können sowohl Direktinvestments als auch Investitionen in Fonds tätigen. Ein großer Nachteil besteht in der Insolvenzgefahr. Denn oftmals werden feste Rückkaufspreise mit der Reederei vereinbart, was diese in finanzielle Schwierigkeiten bringen kann.

Sollten die Preise für Container in der Zwischenzeit gesunken sein, dann müssen Reedereien unter Umständen mehr Geld für gebrauchte Container an ihre Anleger:innen zurückzahlen, als sie für neue Container zahlen müssten, was einen großen Wettbewerbsnachteil darstellen kann. Zusätzlich dazu bestehen Risiken aus Wechselkursschwankungen. Wurde ein Container in einer fremden Währung erworben, dann können hierdurch beim Rückkauf Verluste entstehen, wenn sich der Wechselkurs ungünstig entwickelt hat. Außerdem ist der Containerschiffsmarkt von der weltweiten Wirtschaftslage abhängig. Auf diese haben Anleger:innen nicht den geringsten Einfluss.

  • Simple Anlagemöglichkeit
  • Mitunter hohe Renditen erzielbar
  • Keine allzu hohe Laufzeit
  • Ausstieg ist auch vorzeitig möglich
  • Verschiedene Anlagemöglichkeiten
  • Insolvenzgefahr
  • Wechselkursschwankungen
  • Schwankungen am Markt

Geschichte von Container Investments

Der erste Eindruck dieser Investitionsmöglichkeit kann sehr positiv ausfallen. Schließlich handelt es sich um einen Sachwert, mithilfe dessen regelmäßige Mieteinnahmen erzielt werden. Trotzdem bestehen große Risiken. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass auch in diesem Bereich sehr viel schieflaufen kann. Es sind bereits einige große Unternehmen in diesem Bereich Pleite gegangen, wie zum Beispiel Magellan im Jahr 2016. Hiervon waren etwa 9.000 Investor:innen betroffen.

Größte Pleite für Privatanleger (P&R)

Eine sehr große Pleite mussten Privatanleger:innen hinnehmen, die in Frachtcontainer der Firma P&R investiert hatten. Dabei sah das Geschäftsmodell recht simpel aus: Das Unternehmen verkaufte Container an die Anleger:innen, vermietet sie im Anschluss daran und kauft sie schließlich wieder zurück. Investor:innen erwarteten demnach gute Renditen. Das Unternehmen war über eine lange Zeit sehr erfolgreich. Doch im Jahr 2018 kamen große Probleme zum Vorschein. Denn im Rahmen von Nachprüfungen kam heraus, dass eine Million der Container, die an Anleger:innen verkauft wurden, eigentlich überhaupt nicht existieren.

Dementsprechend kam es zur Insolvenz von P&R. Ein großer Teil der geschädigten Anleger:innen hat alles verloren, manche sogar die komplette Altersvorsorge. Der Fall P&R verdeutlicht noch einmal, dass Anleger:innen niemals alles auf eine Karte setzen, sondern breit diversifizieren sollten. Nur durch die Streuung des Kapitals auf verschiedene Werte kann ein Klumpenrisiko vermieden werden.

Fazit

Containerinvestments klingen im ersten Moment nach einer sehr guten Anlagemöglichkeit. Tatsächlich verfügen Anleger:innen bei einem Direktinvestment über einen Sachwert, mit dem sie Mieteinnahmen generieren können. Trotzdem dürfen die bei einem solchen Investment entstehenden Risiken keinesfalls unberücksichtigt bleiben. Denn der Containermarkt ist von der weltweiten Wirtschaftslage abhängig und es bestehen keine unerheblichen Insolvenzrisiken. Daher sollten Anleger:innen nicht ihr gesamtes Kapital in Container investieren, sondern ein ausgewogenes Portfolio aufbauen, welches sich aus Investitionen in verschiedene Anlageklassen zusammensetzt.

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Sercan Kahraman

Erstellt von

Sercan arbeitet seit 2020 als SEO- und Content-Experte in der Finanzbranche. Privat nahm er 2017 seine Finanzen selbst in die Hand, nachdem er erkannt hatte, dass ihm Produkte verkauft wurden, die nicht vorteilhaft für ihn, sondern für die Berater waren. Mit der Arbeit bei Onlinebanken.com möchte er vermeiden, dass auch andere diesen Fehler machen.

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Zuletzt aktualisiert am 9. Juli 2024

Kommentare

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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.

Wann sollte man in Schiffscontainer investieren?

Schiffscontainer stellen Sachwerte dar, die an Reedereien vermietet werden können. Hierdurch lassen sich recht hohe Renditen erzielen und auch die Laufzeit beträgt in der Regel nur wenige Jahre.

Wie kann man ein Container Investment tätigen?

Bei einem Direktinvestment kannst du dich an die Anbieter selbst wenden. Möchtest du stattdessen in einen Containerfonds investieren, dann kannst du Anteile bei der ausgebenden Fondsgesellschaft kaufen.

Wie risikoreich sind die Container Investments?

Bei Container Investments bestehen große Risiken, da der Markt von der globalen wirtschaftlichen Lage abhängig ist und gewisse Insolvenzrisiken bestehen. Zudem kam es in der Vergangenheit schon zu großen Betrugsfällen.

Was ist die Mindestanlagesumme in die Container Investments?

In der Regel liegt die Mindestanlagesumme für Container Investments bei 5.000 bis 10.000 Euro.