Pitch Deck gestalten: Aufbau, Vorlagen und Tipps

Sercan
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Letzte Überarbeitung am 29. Dezember 2022
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Businesspläne sind den allermeisten ein Begriff und es ist bekannt, dass hiermit die umfangreiche Vorstellung von Geschäftsmodellen gemeint ist. Die wenigsten dürften allerdings direkt etwas mit dem Begriff „Pitch Deck“ anfangen können – dabei handelt es sich auch hierbei um die Darstellung einer Geschäftsidee. In diesem Artikel erfährst du, worum genau es sich bei einem Pitch Deck handelt und wann es zum Einsatz kommt. Außerdem gehen wir auf die Frage ein, für wen und warum sich ein Pitch Deck oder ein Businessplan am besten eignet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Pitch Deck ist eine Form der Präsentation einer Geschäftsidee von Unternehmen, wobei die wichtigsten Informationen kurz und knapp erläutert werden.
  • Es wird eingesetzt, um Investor:innen innerhalb kurzer Zeit einen Überblick über das Geschäftsmodell eines Start-ups zu verschaffen.
  • Im Gegensatz zu einem Businessplan nimmt die Erstellung eines Pitch Decks nicht allzu viel Zeit in Anspruch.
  • Ein Pitch Deck sollte auf 10 bis 13 Folien das Unternehmen und die Gründer:innen vorstellen sowie Einblicke in die Markt- und Wettbewerbssituation geben. Dabei sollte deutlich werden, welche Vorteile das angebotene Produkt mit sich bringt.
  • Ein Alleinstellungsmerkmal kann sehr hilfreich dabei sein, Investor:innen von der Idee zu überzeugen, da so ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz Bestand hat.

Was ist ein Pitch Deck?

Bei einem Pitch Deck handelt es sich um eine Präsentation des eigenen Unternehmens bzw. Start-ups vor Investor:innen. Dabei werden die wichtigsten Inhalte des Businessplans auf wenige Folien heruntergebrochen. Das Ziel besteht darin, Anleger:innen einen schnellen Überblick über das Geschäftsmodell zu verschaffen.

Hinweis Sowohl der Begriff als auch das Konzept kommen aus den USA.

Wann und für wen wird es eingesetzt?

Diese Form der Präsentation dient vor allem einem Zweck: dem „Pitchen“, also dem kurzen und präzisen Vorstellen eines Geschäftsmodells, von dem Investor:innen überzeugt werden sollen. Es kommt noch vor dem eigentlichen Businessplan zum Einsatz, da die Anleger:innen sich zunächst ein schnelles Bild von der Geschäftsidee machen sollen. Der Businessplan wird interessierten Investor:innen erst nach dem Pitch Deck bereitgestellt.

Bei der Zielgruppe von Pitch Decks handelt es sich demnach um potenzielle Anleger:innen, die für eine Investition in das eigene Unternehmen begeistert werden sollen. Dabei solltest du dir vor allem die Frage stellen, für welche Art von Kapitalanleger:innen dein Unternehmen besonders interessant ist. So kannst du dein Pitch Deck entsprechend der zu erreichenden Zielgruppe aufstellen.

Hinweis Um ein Pitch Deck erfolgreich aufzusetzen, solltest du dich in deine Zielgruppe bzw. die zu erreichenden Investor:innen hineinversetzen, um diese von deiner Idee überzeugen zu können.

Was ist besser: Pitch Deck oder Businessplan?

Bei einem Pitch Deck handelt es sich sozusagen um einen komprimierten Businessplan, der dazu dient, Investor:innen in kurzer Zeit die wichtigsten Informationen hinsichtlich der Geschäftsidee zu vermitteln. Wer dann noch tiefer einsteigen und deutlich umfangreichere Informationen erhalten möchte, kann sich im nächsten Schritt den Businessplan ansehen. Der große Vorteil eines Pitch Decks besteht darin, dass für die Erstellung viel weniger Zeit benötigt wird als bei einem Businessplan, welcher häufig 20 bis 40 Seiten lang ist.

Hinweis Die größte Kritik am Businessplan besteht darin, dass die Erstellung sehr viel Zeit benötigt, welche unter Umständen auch sinnvoller genutzt werden kann.

Woraus besteht ein Pitch Deck?

In den folgenden Abschnitten erklären wir, woraus ein Pitch Deck bestehen und wie dieses strukturiert sein sollte. Dabei entscheidet neben einer guten Struktur natürlich auch der Inhalt der Folien darüber, ob sich Anleger:innen für ein Investment in das Unternehmen interessieren.

Hinweis In der Regel besteht ein Pitch Deck aus 10 bis 13 Seiten bzw. Folien.

Vorstellung des Unternehmens und der Gründer:innen

Zuerst einmal sollte das Unternehmen sowie die Gründer:innen vorgestellt werden. Hier kann kurz und knapp beschrieben werden, um was für ein Start-up es sich handelt und wofür genau das Kapital verwendet werden soll. Die Gründer:innen sollten ihre Qualifikationen angeben. Zudem sollte bereits geklärt werden, welche Rolle die Gründer:innen im Unternehmen übernehmen werden. Das ist deshalb so wichtig, weil Anleger:innen erfahren wollen, mit wem sie es zu tun haben und welches Know-how die Gründer:innen bereits mitbringen.

Geschäftsidee

Im nächsten Schritt sollte die Geschäftsidee beschrieben werden. Hier soll dargestellt werden, welches Problem Kund:innen haben bzw. welche Bedürfnisse noch nicht befriedigt werden und inwiefern das Start-up eine Lösung hierfür bieten kann. An dieser Stelle kann unter Umständen eine Analyse des Marktes bereitgestellt werden, die aufzeigt, dass das Problem bisher noch nicht (ausreichend) gelöst werden konnte. Zudem sollte genau und möglichst präzise beschrieben werden, was das Angebot enthalten soll. Bilder und Videos können dafür sorgen, dass die Geschäftsidee leichter verständlich wird. Somit erhalten die Investor:innen bereits einen ersten Überblick über das Start-up.

Zielgruppe

Anschließend sollte erörtert werden, welche Zielgruppe mit den Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens erreicht werden soll. Das ist besonders wichtig, da es sich um potenzielle Kund:innen handelt, denen man die Produkte bzw. Dienstleistungen verkaufen möchte. Hier sollte der Fokus auch auf die Marktchancen gelegt werden, damit die Investor:innen erkennen können, dass der Markt noch nicht gesättigt ist.

Alleinstellungsmerkmale und Wettbewerbssituation

In diesem Teil des Pitch Decks soll gezeigt werden, welche Alleinstellungsmerkmale das Unternehmen vorweisen kann. Diese sind extrem wichtig, um sich von der Konkurrenz abheben zu können. Daher sollte vorgestellt werden, worin die Unterschiede zu den Angeboten der Konkurrenz bestehen und welche Eigenschaften das Produkt hat, welche die Produkte der Wettbewerber nicht vorweisen können. In der Regel ist es nur dann möglich, langfristig am Markt zu bestehen, wenn das eigene Produkt über einen Vorteil verfügt, welchen die Konkurrenz nicht bietet. Dieser sollte zudem nicht einfach zu kopieren sein, damit man den Markt auf lange Sicht dominieren kann.

„Proof of Concept“

Beim sogenannten Proof of Concept (PoC) handelt es sich um eine Art Beweis, dass das Konzept bzw. die Geschäftsidee funktioniert. Wenn das Unternehmen also bereits Verkäufe erzielen konnte oder aktive Nutzer:innen einer Dienstleistung vorweisen kann, wird deutlich, dass bereits eine Nachfrage nach der Geschäftsidee besteht. Dies kann einen sehr großen Vorteil darstellen, weil vielen Investor:innen äußerst wichtig ist, dass sich das Geschäftsmodell auch in der Praxis bewährt.

Geschäftsmodell

Zum Schluss kann das Geschäftsmodell genauer beleuchtet werden. Hier geht es vor allem um die Frage, wie das Unternehmen Einkünfte generieren will. Für den Fall, dass sehr viele Einnahmequellen erschlossen werden, können auch nur die wichtigsten dargestellt werden. Zudem sollte klargestellt werden, ab wann das Start-up Geld verdienen und wann die Profitabilität erreicht werden soll.

Wie gestalte ich ein Pitch Deck?

Erstellung

Im ersten Schritt geht es um die Frage, wie bzw. mit welchen Programmen das Pitch Deck gestaltet werden kann. Für die Erstellung ist PowerPoint am sinnvollsten. Die Nutzer:innen von Apple-Produkten können stattdessen auch Keynote verwenden. Hier können auch ohne intensives Know-how Präsentationen erstellt werden, da sich die Anwendungen intuitiv bedienen lassen. Nach der Erstellung kann die Präsentation in ein PDF konvertiert werden. Das ist deswegen sinnvoll, weil PDFs überall ohne Probleme geöffnet werden können.

Gliederung

Bei einem Pitch Deck kommt es sehr auf eine sinnvolle Gliederung bzw. Struktur an. Für die Vorstellung des Unternehmens und der Gründer:innen sollten maximal 2 Folien verwendet werden. Die folgenden 3 Folien können dazu genutzt werden, um die Geschäftsidee vorzustellen. Dabei können auch Bilder oder Videos zum Einsatz kommen. Auf einer weiteren Folie kann die Zielgruppe des Start-ups beschrieben werden. Die nächsten 2 Folien sollten sich mit der Wettbewerbssituation und den Alleinstellungsmerkmalen der eigenen Produkte beschäftigen. Sofern es einen Proof of Concept gibt, kann dieser in der folgenden Folie dargestellt werden. Auf der letzten Folie sollte das Geschäftsmodell kurz und knapp erläutert werden.

Design

Bei der Gestaltung des Pitch Decks ist auf ein ansprechendes Design zu achten. Denn um die Präsentation zu einem Erfolg zu machen, ist ein konsistentes Design mit einheitlichen Farben und Schriftarten erforderlich. Schließlich soll ein positiver erster Eindruck gewonnen werden. Die Folien sollten keinesfalls mit Informationen überladen sein und Bilder und Diagramme sollten sinnvoll integriert werden.

Was kennzeichnet einen guten Pitch?

Ein guter Pitch zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er sehr kurz ist, aber trotzdem alle wichtigen Informationen enthält, die Investor:innen benötigen, um einen ersten Eindruck von deinem Geschäftsmodell zu erhalten. Daher sollte zwingend darauf geachtet werden, dass die erforderlichen Informationen so kurz und knapp wie möglich vermittelt werden, ohne unnötige Ausschweifungen zu machen.

Vorlagen und Beispiele für einen Pitch

Es gibt viele verschiedene Vorlagen und Beispiele dafür, wie ein Pitch aussehen kann. Wir möchten dir kurz den sogenannten Allzweck-Pitch vorstellen. Hierbei handelt es sich um eine allgemeine Kurzvorstellung deines Unternehmens. Hierfür stellst du dich mit deinem Namen vor und benennst dich als Gründer:in deines Start-ups. Anschließend erklärst du, welches Produkt oder welche Dienstleistung dein Unternehmen anbietet und was der Zielmarkt hierfür ist. Nun kannst du die Unterschiede zur Konkurrenz aufzeigen und das Hauptunterscheidungsmerkmal erläutern. Gegen Ende des Pitches kannst du das Erreichen eines Meilensteins hervorheben und einen Call-to-Action einbringen.

Tipps

Ein gutes Pitch Deck stellt alle für Investor:innen relevanten Informationen möglichst kurz und knapp auf lediglich 10 bis 13 Folien zur Verfügung. Ein gutes Pitch Deck kann klar und deutlich aufzeigen, welches Problem bei Kund:innen besteht und wie das Unternehmen dieses lösen kann. Die Geschäftsidee sollte möglichst einfach erklärt werden, sodass Anleger:innen dieses sofort verstehen. Dabei können Bilder oder Videos die Verständlichkeit verbessern. Die Beschreibung der Marktsituation sollte auf keinen Fall fehlen. Hierbei sollte unbedingt angegeben werden, wie groß der Markt ist, da dieser Aspekt das zukünftige Potenzial des Start-ups und dessen Geschäftsmodells aufzeigt.

Ein sogenannter USP (Unique Selling Point bzw. Alleinstellungsmerkmal) sollte hervorgehoben werden. Denn wenn sich ein Unternehmen positiv von der Konkurrenz abheben kann, steigert das die Chancen auf eine positive Rendite für die Anleger:innen. Ein gutes Pitch Deck gibt an, wie viel Kapital benötigt wird und wie dieses innerhalb des Unternehmens verwendet wird. Es sollte ersichtlich werden, dass eine Investition in das Unternehmen zu Gewinnen für die Investor:innen führen kann.

Fazit

Ein Pitch Deck benötigt deutlich weniger Aufwand bei der Erstellung als ein Businessplan. Im Prinzip handelt es sich um eine sehr kompakte Darstellung des eigenen Unternehmens sowie des Geschäftsmodells. Das Ziel ist es, Investor:innen kurz und präzise zu erklären, worin die Geschäftsidee des Start-ups besteht und wie die Wettbewerbssituation sowie die Marktbedingungen aussehen. Außerdem wird der Plan aufgezeigt, wie man in Zukunft Geld verdienen möchte. Es handelt sich dementsprechend um eine Art kompakten Businessplan, welcher oft in Form einer PowerPoint-Präsentation auf 10 bis 13 Folien dargestellt wird.

FAQ: Fragen und Antworten zum Pitch Deck

Welchen Umfang sollte ein Pitch Deck haben?

Ein Pitch Deck sollte nicht mehr als 10 bis 13 Folien umfassen.

Was ist ein Pitch Deck für Investor:innen?

Ein Pitch Deck stellt das Geschäftsmodell eines Unternehmens kurz und knapp vor. Es handelt sich hierbei um eine Art komprimierten Businessplan.

Was ist bei einem Pitch Desk zu beachten?

Bei einem Pitch Deck sollte darauf geachtet werden, dass alle Informationen enthalten sind, die potenzielle Anleger:innen für eine Investitionsentscheidung benötigen. Zudem sollten die Informationen verständlich sein und möglichst kurz dargestellt werden.

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Sercan Kahraman

Veröffentlicht von

Ich bin seit Jahren Privatanleger und bin bei OnlineBanken.com der Projektleiter sowie dafür zuständig, dass die Inhalte im Internet gut gefunden und oft gelesen werden.