Ausgabeaufschlag

Feda Mecan
| Anzahl Artikel: 422
Geschäftsführer und Investment-Experte Letzte Überarbeitung am 13. Dezember 2022
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Der Ausgabeaufschlag stellt eine einmalige Gebühr dar, die beim Kauf von Fondsanteilen anfällt. Die Höhe des Ausgabeaufschlags kann je nach Fondsgesellschaft sehr unterschiedlich ausfallen. In jedem Fall aber wird die Rendite durch einen Ausgabeaufschlag entsprechend gemindert, weshalb Anleger:innen sich über diese Thematik unbedingt entsprechend informieren sollten. Dabei kommt es aber nicht nur auf die Höhe des Ausgabeaufschlags, sondern auch auf die Berechnungsart an, weshalb wir dir die 2 verschiedenen Berechnungsmethoden im Detail erklären werden. Außerdem zeigen wir auf, wozu diese Gebühr erhoben wird und wer sie erhält.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Ausgabeaufschlag handelt es sich um eine einmalig erhobene Gebühr, die beim Kauf von Anteilen an einem Fonds anfällt. Sie wird direkt von der Investitionssumme abgezogen, weshalb du keine zusätzliche Rechnung hierfür begleichen musst.
  • Die Erhebung des Ausgabeaufschlags dient der Deckung der angefallenen Kosten. Einerseits wird dadurch die Verwaltung des Fonds finanziert. Andererseits aber geht ein großer Teil des Ausgabeaufschlags an die Vertriebspartner der Fondsgesellschaft. Hierzu zählen beispielsweise Banken, die eine Provision für die Vermittlung der Fondsanteile erhalten.
  • Die Höhe des Ausgabeaufschlags liegt in der Regel bei zwischen 0% und 7%. Ein Vergleich der Kosten ist dementsprechend unbedingt zu empfehlen. Dabei unterscheidet sich die Höhe dieser Gebühr aber auch je nach Fondsart. Bei Aktienfonds liegt der Ausgabeaufschlag in der Regel bei rund 5%, während er bei Rentenfonds etwa 3% beträgt.
  • Es gibt 2 Methoden, um den Ausgabeaufschlag zu berechnen. Bei der sogenannten Nettomethode wird die tatsächlich investierte Summe mit dem Ausgabeaufschlag addiert, während bei der Bruttomethode der Ausgabeaufschlag von der Ordersumme abgezogen wird. Die Nettomethode ist für Anleger:innen günstiger, sodass hauptsächlich diese in Deutschland zum Einsatz kommt.

Was ist ein Ausgabeaufschlag?

Bei einem sogenannten Ausgabeaufschlag handelt es sich um eine Gebühr, die einmalig erhoben wird. In der Regel wird der Ausgabeaufschlag in Prozent des Wertes der gekauften Anteile angegeben. Wie hoch der Ausgabeaufschlag ausfällt, ist von der entsprechenden Fondsgesellschaft abhängig. Der Ausgabeaufschlag wird direkt bei Kauf von Fondsanteilen fällig und beträgt normalerweise zwischen 0% und 7% des Wertes der erworbenen Anteile.

Hinweis Anleger:innen sollten sich daher vor dem Kauf von Fondsanteilen intensiv mit dieser Thematik beschäftigen, da ein hoher Ausgabeaufschlag die Rendite entsprechend mindert.

Dazu wird der Ausgabeaufschlag erhoben

Die Erhebung eines Ausgabeaufschlags dient grundsätzlich der Deckung von Kosten. Zu diesen Kosten zählen sowohl die Verwaltung des Fonds seitens der Fondsgesellschaft als auch der Vertrieb. Schließlich muss der Fonds auch entsprechend vermarktet werden, damit Anleger:innen sich für ein Investment in diesen entscheiden. Denn Fonds werden nicht von der Fondsgesellschaft direkt vertrieben, sondern von Vertriebspartnern. Hierzu gehören beispielsweise Banken und andere Finanzvermittler.

Diese erhalten eine Provision für den Vertrieb der Fondsanteile. Dementsprechend wird der Ausgabeaufschlag erhoben, um die Provisionen der Finanzvertriebe zu decken. Dabei geht ein Teil dieser Gebühr aber auch in die Verwaltung des Fonds.

Wann muss man den Ausgabeaufschlag bezahlen?

Ein Ausgabeaufschlag muss immer dann von Anleger:innen bezahlt werden, wenn sie Fondsanteile erwerben. Dabei wird der Ausgabeaufschlag direkt vom Finanzdienstleister bzw. der Bank, über die der Kauf getätigt wurde, abgezogen. Das bedeutet, dass ein Teil der Summe, welche du in die Fondsanteile investiert hast, dazu verwendet wird, um den Ausgabeaufschlag zu zahlen. Da dieser direkt von der investierten Summe abgezogen wird, musst du nicht selbst tätig werden. Es wird dir also keine extra Rechnung hierfür gestellt.

Höhe des Ausgabeaufschlags

Wie hoch der Ausgabeaufschlag ausfällt, wird von der Fondsgesellschaft festgelegt, welche den Fonds herausgegeben hat. Dabei unterscheidet sich die Höhe des Ausgabeaufschlags teilweise sehr stark. Denn in der Regel liegt dieser bei zwischen 0% und 7%. Die erwirtschaftete Rendite kann unter einem hohen Ausgabeaufschlag stark leiden, sodass sich ein Vergleich hier sehr lohnt. Dabei unterscheidet sich der Ausgabeaufschlag aber auch, je nachdem in welche Art von Fonds investiert wird. Bei Aktienfonds liegt der Ausgabeaufschlag normalerweise bei etwa 5%, während er bei Rentenfonds in der Regel geringer ausfällt. Hier beträgt der Ausgabeaufschlag im Regelfall nur 3%.

Berechnung des Ausgabeaufschlags

Die Basis des Ausgabeaufschlags bildet der Preis, zu dem die Fondsanteile an die Fondsgesellschaft zurückverkauft werden können. Dementsprechend ist die Höhe des Ausgabeaufschlags vom Rücknahmepreis der jeweiligen Fondsgesellschaft abhängig. Um diesen zu berechnen, gibt es eine Formel. Hierfür wird der Ausgabepreis mit 100 multipliziert und anschließend durch den Rücknahmepreis geteilt sowie vom Ergebnis 100 abgezogen. Es bestehen 2 verschiedene Varianten, über die der Ausgabeaufschlag berechnet werden kann.

Nettomethode

Bei der Nettomethode, die in Deutschland hauptsächlich angewandt wird, rechnet man den Ausgabeaufschlag auf den Betrag, welcher tatsächlich investiert wurde. Hierfür wird die tatsächlich investierte Summe mit dem Ausgabeaufschlag addiert, um auf die Gesamtsumme zu kommen. Dementsprechend wird bei dieser Berechnungsmethode davon ausgegangen, dass die Anlagesumme den Ausgabeaufschlag bereits enthält. Wenn also jemand 1.000 Euro in Fondsanteile investiert und der Ausgabeaufschlag bei 3% liegt, dann entsteht folgende Rechnung: 970,9 Euro + 3% = 1.000 Euro.

Bruttomethode

Bei der Bruttomethode dagegen wird der Ausgabeaufschlag von der Ordersumme abgezogen, um die Gesamtsumme zu erhalten. In der Regel kommt diese Methode in Deutschland nicht zum Einsatz, weil die Berechnung der Nettomethode für Anleger:innen günstiger ist. Es gibt trotzdem Fondsgesellschaften, die den Ausgabeaufschlag mit der Bruttomethode berechnen. Um diese Berechnungsmethode verständlich darzustellen, gehen wir wieder von einem Investment in Höhe von 1.000 Euro und einem Ausgabeaufschlag von 3% aus. 1.000 Euro – 3% = 970 Euro. Die 970 Euro entsprechen 97% und die restlichen 30 Euro 3% der Anlagesumme.

Hinweis Bei der Nettomethode werden bei gleicher Höhe des Ausgabeaufschlags Fondsanteile im Wert von insgesamt 970,9 Euro erworben. Bei der Bruttomethode sind es dagegen nur 970 Euro, sodass es sich insbesondere bei großen Summen lohnen kann, auf die Berechnungsart des Ausgabeaufschlags zu achten.

Wer bekommt den Ausgabeaufschlag?

Wer genau den Ausgabeaufschlag erhält, unterscheidet sich je nach Fonds. Im Normalfall bekommt die Fondsgesellschaft, die den Fonds aufgesetzt hat und sich um dessen Verwaltung kümmert, einen Teil des Ausgabeaufschlags. Einen größeren Anteil am Ausgabeaufschlag erhalten in der Regel aber die jeweiligen Vertriebspartner. Denn für das vermitteln der Fondsanteile erhalten diese eine Provision. Das bedeutet für Anleger:innen, die mit dem Kauf von Fondsanteilen einen Ausgabeaufschlag entrichten, dass dieser hauptsächlich an Finanzvertriebe und Banken geht.

Hinweis Ein höherer Ausgabeaufschlag bringt Anleger:innen dementsprechend keinerlei Mehrwert. Umso wichtiger ist es daher, in Fonds zu investieren, die nur einen geringen oder gar keinen Ausgabeaufschlag erheben.

Fazit

Der Ausgabeaufschlag ist eine einmalige Gebühr, welche dann anfällt, wenn Anleger:innen Fondsanteile einer Fondsgesellschaft erwerben. Dabei liegt dieser in der Regel zwischen 0% und 7%. Die genauen Kosten können je nach Fondsgesellschaft also stark variieren. Zudem sind die Kosten auch von der Art des Fonds sowie der angewendeten Berechnungsmethode abhängig. Bei Rentenfonds muss im Durchschnitt ein geringerer Ausgabeaufschlag gezahlt werden als bei Aktienfonds. Zudem führt die Anwendung der Nettomethode bei der Berechnung des Ausgabeaufschlags zu geringeren Kosten für Anleger:innen.

Vor dem Kauf von Fondsanteilen sollten daher unbedingt diese Faktoren berücksichtigt und miteinander verglichen werden. Denn je höher die Kosten für Anleger:innen ausfallen, desto geringer ist die erwirtschaftete Rendite. Investor:innen müssen sich aber nicht selbst um die Begleichung des Ausgabeaufschlags kümmern. Denn dieser wird automatisch von der jeweiligen Bank einbehalten. Es existieren allerdings auch einige Fonds, deren Anteile ohne einen Ausgabeaufschlag erworben werden können, sodass diese besonders attraktiv für Anleger:innen sind. Dazu gehören auch passive Anlageprodukte, wie zum Beispiel ETFs, die auch mit sehr geringen Verwaltungskosten überzeugen.

FAQ: Fragen und unsere Antworten rund um den Ausgabeaufschlag

Wie wird ein Ausgabeaufschlag für Fonds berechnet?

Es existieren 2 Berechnungsmethoden, um den Ausgabeaufschlag zu ermitteln. Bei der Bruttomethode wird der Ausgabeaufschlag von der Ordersumme subtrahiert, um auf die Gesamtsumme zu kommen. Bei der Nettomethode wird der Ausgabeaufschlag mit der tatsächlich investierten Summe addiert.

Wie hoch ist ein Ausgabeaufschlag bei Investmentfonds durchschnittlich?

Die Höhe des Ausgabeaufschlags liegt in der Regel zwischen 0% und 7% der Anlagesumme. Bei Rentenfonds liegt der Ausgabeaufschlag im Durchschnitt bei 3%, während er bei einem Investment in Aktienfonds bei durchschnittlich 5% liegt.

Gibt es Investmentfonds ohne Ausgabeaufschlag?

Ja, es gibt auch Investmentfonds ohne einen Ausgabeaufschlag. Es existieren tausende von Investmentfonds, für die kein Ausgabeaufschlag bezahlt werden muss. Zudem gibt es passive Anlageprodukte, wie beispielsweise ETFs, die ebenfalls keinen Ausgabeaufschlag berechnen.

Warum wird beim Fondskauf ein Ausgabeaufschlag erhoben?

Beim Kauf von Fondsanteilen wird ein Ausgabeaufschlag erhoben, weil es sowohl durch Verwaltung des Fonds als auch durch den Vertrieb der Anteile zu entsprechenden Kosten kommt, welche durch den Ausgabeaufschlag gedeckt werden.

Wozu dient der Ausgabeaufschlag?

Der Ausgabeaufschlag, der beim Erwerb von Fondsanteilen anfällt, dient der Deckung der angefallenen Kosten. Dabei werden über diese Gebühr zum Teil die Verwaltungskosten gedeckt, zum größeren Teil gehen die Einnahmen aus dem Ausgabeaufschlag aber an die Vertriebspartner der Fondsgesellschaft.

Feda Mecan

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Ich investiere seit mehreren Jahren in internationale Start-ups und habe 2015 OnlineBanken.com gegründet, um ein transparentes und unabhängiges Finanzportal in Deutschland zu etablieren.