Asset Allocation

Feda Mecan
| Anzahl Artikel: 422
Geschäftsführer und Investment-Experte Letzte Überarbeitung am 14. Dezember 2022
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Wer sich mit dem Investment befasst, der stolpert auf einschlägigen Seiten schnell über den Begriff der Asset Allocation. Englische Fachbegriffe verwirren den Junganleger gerne mal. Doch im Prinzip handelt es sich dabei lediglich um die Bezeichnung, welche die Vermögensverteilung beschreibt. Wenn wir 10.000 Euro investiert haben, dann könnten jeweils 2.500 Euro in Aktien, ETFs, Anleihen und Rohstoffe gewandert sein. Dies wäre unsere Asset Allocation.

Fünf Fakten zur Asset Allocation:

  • Assetklassen: Zu den beliebtesten Anlageklassen gehören Aktien, Fonds, Anleihen, ETFs, Währungen und Rohstoffe.
  • Investment-Strategie: Die Art der Aufteilung und damit die Gestaltung des Portfolios ist maßgeblich für eine hohe Rendite.
  • Diversifikation: Um das Risiko trotz anständiger Renditeaussicht zu minimieren, sollten Anleger ihr Vermögen in unterschiedliche Klassen aufteilen.
  • Rebalancing: Die sogenannte „Neugewichtung“ spielt auch bei der Asset Allocation eine wichtige Rolle. Angenommen der Aktien-Anteil hat hohe Gewinne erwirtschaftet. Dann mag es in der Vermögensallokation eine Unwucht geben, die durch das Rebalancing auszugleichen ist.
  • Strategische und taktische Allokation: Wer sein Vermögen strategisch verteilt, der plant eine langfristige Anlage. Taktisch teilen Anleger auf, die einen kurz- bis mittelfristigen Anlagehorizont im Auge haben.
Hinweis: Der Unterschied zwischen einer Asset Allocation und der Diversifikation liegt in den unterschiedlichen Anlageklassen. Denn eine Diversifikation könnte auch einzig und allein auf Basis verschiedener Aktien oder Indexfonds erfolgen.

Was bedeutet Asset Allocation?

Die Asset Allocation ist auch als Vermögensallokation, Vermögensstrukturierung oder Vermögensaufteilung bekannt. Kurz gesagt geht es darum bei der Geldanlage nicht nur auf ein Pferd zu setzen. Dadurch erreichen Anleger:innen nämlich eine möglichst breite Risikostreuung. Immobilien sind aktuell vielleicht sehr viel wert. Doch wie sieht die Zukunft aus? Aktien streben auf breiter Basis schon seit Jahrzehnten nach oben. Solange die Weltwirtschaft wächst, ist hier auch kein Stillstand zu erwarten. Rohstoffe sind besonders in Krisenzeiten begehrt. Heutzutage mischen Anleger:innen gerne auch einen Krypto-Anteil in ihre Investment-Strategie.

Dies soll jedoch nur als Beispiel dienen, dass eine Asset Allocation unterschiedliche Anlageklassen umfasst. Steigen Kryptowährungen gerade stark an, wollen wir partizipieren. Treten Wertpapiere aus einer schwierigen Phase aus, so sind Kursgewinne zu erwarten. Auch daran wollen wir teilhaben. Eine große Vermögensaufteilung sorgt dafür, dass uns Krisen bezogen auf einzelne Assets weniger hart treffen. Gleichwohl profitieren wir von der Hochphase unterschiedlicher Anlageklassen.

Welche Assetklassen gibt es?

Die Geldanlage breit zu streuen klingt gut. Doch diese Art von Diversifikation ist schwierig, wenn nur wenige Anlageklassen bekannt sind. Oder doch nicht? Zunächst müssen wir festhalten, dass es strategisch keinesfalls notwendig ist, jede Anlageklasse mitzunehmen. Viele Experten teilen selber nur zwischen Aktien und Anleihen auf. Daher beschränken wir uns bei der Darstellung der Asset Allocations ebenfalls nur auf die wichtigsten Anlageprodukte.

Aktien

Einzelaktien gelten als riskanter Anteil. Natürlich ist es durch die Anlage in diversen Wertpapieren möglich innerhalb der Assetklasse zu diversifizieren. Doch bei einer Krise fallen die Aktien oftmals großflächig ab. Allerdings ist dies für Personen mit Geduld, die ihr Geld aktuell nicht benötigen, meist kein Problem. Denn nach überstandener Krise geht es an der Börse wieder bergauf. Schlecht sieht es nur aus, wenn ein konkretes Unternehmen langfristig schlechte Zahlen vorlegt. Dann fällt die konkrete Aktie eventuell dauerhaft im Preis.

Fonds & ETFs

Fonds und ETFs haben eine Gemeinsamkeit. Sie investieren auf einen Schlag in diverse Aktien. Gerne führen wir den MSCI World Indexfond an, der automatisch in 1.700 Einzelwerte investiert. Da ist eine große Diversifizierung gegeben. Das Sinken eines Wertpapiers wirkt sich hier kaum aus. Umgekehrt braucht es für eine Asset Allocation jedoch unterschiedliche Anlageklassen. Fonds und ETFs sind sich jedoch sehr ähnlich.

Anleihen

Bei einer Anleihe handelt es sich um ein zinstragendes Wertpapier. Der Gläubiger erhält hier jedoch das Recht auf Rückzahlung, sowie auf Zahlung der vereinbarten Zinsen eingeräumt. Dadurch handelt es sich um eine sichere Anlageoption. Diese wird gerne einem Aktien-, Fonds- oder ETF-Portfolio beigemischt, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Risiko und Sicherheit herzustellen.

Immobilien

Bei Immobilien ist zu unterscheiden. Einmal können Wohnungen und Häuser zur Selbstnutzung erworben werden. Nach der Abzahlung spart der Käufer langfristig die Miete, was schlussendlich auch der Vermögensbildung dient. Doch im Zuge der Asset Allocation ist ein Kauf und eine anschließende Vermietung der Immobilie ebenfalls eine Option. Heutzutage ist es außerdem möglich, sich am Investment an Immobilien lediglich zu beteiligen.

Rohstoffe

Rohstoffe, wie Gold und Silber, aber auch Öl und Gas gelten als krisensicher. Doch ergibt sich im Zuge der Vermögensallokation ein Nachteil. Welcher Rohstoff gerade sehr stabil ist, ist kaum vorherzusagen. Allerdings können sich Anleger auf Kursentwicklungen der Vergangenheit berufen. So ist es möglich Gold zu kaufen, wenn der Kurs schwächelt. Straucheln später die Börsenkurse, ziehen Rohstoffe dieser Art meist wieder an. Doch auch unter den Rohstoffen selber ist eine Diversifizierung möglich.

Aufgepasst: Weitere Anlageklassen sind Kryptowährungen, Tagesgeld, Differenzkontrakte, Währungen und Sammlerstücke (Kunst, Wein, Briefmarken, Münzen, Oldtimer, etc.).

Welche Vorteile und Auswirkungen hat die Asset Allocation?

Der große Vorteil der Asset Allocation ist die Verteilung des Vermögens auf unterschiedliche Anlageklassen. Dann kann der nächste Börsencrash beruhigt ausgeharrt werden. Denn im Zweifel greifen Anleger auf ihr Tagesgeld oder ihr Kapital aus Anleihen zurück. Besser noch: Wer weiteres Guthaben zum Investieren hat, der kann immer dort anlegen, wo die Kurse gerade hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die Vergangenheit zeigt, dass es irgendwann wieder aufwärts geht. So lässt sich schlussendlich die Rendite trotz hoher Sicherheit des Anlegers optimieren.

In das Portfolio des Anlegers wandern verschiedene Assetklassen. Diese zeichnen sich durch ein unterschiedliches Risiko und eine unterschiedliche Renditeerwartung aus. Es findet eine Risikostreuung statt. Damit ist der Erfolg der Anlagestrategie nicht einzig und allein von einer einzigen Anlageklasse abhängig. Natürlich ist trotzdem mit Wertschwankungen zu rechnen. Bei einer strategischen Aufteilung ist ein langfristiger Wertzuwachs wahrscheinlich. Je länger der Anlagehorizont, desto größer sollte der risikobehaftete Teil der Vermögensanlage sein. Je kürzer der Anlagehorizont, desto höher sollte der sicherheitsrelevante Anteil der Geldanlage sein.

Korrelation der Anlageklassen

Reicht es aus unterschiedliche Anlageklassen auszuwählen? Ist damit ein konstanter Vermögensaufbau bereits gewährleistet? Nein! Da grätscht uns die Korrelation der Anlageklassen dazwischen. Denn manche Instrumente, welche für eine Asset Allocation in Frage kommen, nehmen in Hoch- und Tiefphasen einen ähnlichen Verlauf. Dies gilt beispielsweise für einen reinen US-Aktienfonds und US-Einzelaktien. Doch auch ist die Korrelation zwischen Wertpapieren in den USA und Europa recht nah beieinander.

Anleihen und Aktien sind jedoch kaum voneinander abhängig. Daher gilt dieses Paket fast schon als Heiliger Gral bei einer differenzierten Geldanlage. Auch die Rohstoffpreise und die Kurse der Kryptowährungen sind nicht mit den Aktien gekoppelt. Anders gesagt: Wir brauchen unterschiedliche Anlageklassen, die bei der Korrelation möglichst weit auseinanderliegen. Eine Mischung aus Aktien, Anleihen und Rohstoffen, mit einem Übergewicht bei den Wertpapieren, gilt als gute Wahl.

Das magische Dreieck der Geldanlage

Das magische Dreieck der Geldanlage vermengt drei Grundpfeiler zu einem gemeinsamen Ziel.

  • Sicherheit: Großes Risiko vermeiden Kunden, indem sie ihr Investment in verschiedene Anlageklassen aufteilen. Je jünger ein Anleger ist, desto höher darf jedoch die Gewichtung in Richtung Rendite ausfallen.
  • Liquidität: Gemeint ist die Verfügbarkeit des Geldes. Angenommen die Aktienkurse brechen ein. Braucht der Investor jetzt Geld, muss er eventuell mit Verlust verkaufen. Anders sieht es aus, wenn Guthaben auf dem Tagesgeldkonto oder in Anleihen jederzeit verfügbar ist.
  • Rendite: Die Spitze des Dreiecks – unser Ziel. Je höher die Sicherheit und Liquidität, desto geringer fällt die Rendite aus. Je stärker jedoch auf Renditen gepocht wird, desto geringer sind Sicherheit und Verfügbarkeit.

Das magische Dreieck der Geldanlage spiegelt das Thema Asset Allocation sehr gut wieder. Denn die Aufteilung (Allocation) tendieren zu einer bestimmten Prozentzahl in Sachen Renditechance. Dazu kommt ein Anteil Sicherheit bzw. Liquidität. Ein 30-jähriger könnte beispielsweise zu 80 Prozent riskant in Aktien und zu 20 Prozent sicher in Anleihen investieren. Ein 60-jähriger macht es umgekehrt: 20 Prozent in Wertpapiere und 80 Prozent in Anleihen.

Arten von Asset Allocation

Wenn wir von Arten der Asset Allocation reden, meinen wir unterschiedliche Strategien. Denn wie Anleger:innen seine Geldanlagen verteilt, ist ihm selber überlassen. Allerdings ist es ungemein wichtig, sich nicht überproportional auf eine Anlageklasse zu versteifen. Und selbst bei einer geringen Verteilung, sollte dann zumindest innerhalb des Assets diversifiziert werden – z.B. bei Aktien (über ETFs und Fonds) nach Branchen und Regionen.

Strategische Asset Allocation

Der Anleger hat bei der strategischen Asset Allocation das Ziel, ein optimales Gleichgewicht zwischen Renditechance und Risiko herzustellen. Dabei haben Anleger:innen einen langfristigen Anlagehorizont im Blick. Weil dem so ist, wird die strategische Asset Allocation selbst bei sich ändernden Wirtschafts- und Marktbedingungen beibehalten. Anders formuliert: Die Aufteilung in Assetklassen bleibt bei einer Depression und bei einem Boom identisch.

Taktische Asset Allocation

Im Vergleich zur strategischen Ausrichtung, ist die taktische Asset Allocation auf kurzfristige Änderungen aus. Der Investor agiert aktiv. Wer den Markt beobachtet, der erkennt über einen gewissen Zeitraum Bewegungen. Sind aktuell die Aktienkurse gefallen, gewichtet der Anleger diese Anlageklasse höher. Denn in Zukunft wird hier ein erneuter Anstieg erwartet. Im Gegensatz zur eher passiven, strategischen Ausrichtung, gilt es bei der taktischen Betrachtung das Marktgeschehen im Blick zu behalten und entsprechend zu reagieren.

Rebalancing

Bei dieser Art der Geldanlage ist auch von der dynamischen Asset Allocation die Rede. Das Prinzip vom Rebalancing ist sehr simpel. Angenommen der Investor möchte zu 60 Prozent in Aktien und zu 40 Prozent in Anleihen anlegen. Jetzt hatte die Börse jedoch ein gutes Jahr. Plötzlich ist der Anteil der Wertpapiere auf 72 Prozent angewachsen. Für die Anleihen bleiben nur noch 28 Prozentpunkte übrig. Jetzt gilt es das Vermögen umzuschichten. Dabei hat der Anleger im Blick, dass schlussendlich wieder die angestrebte Verteilung von 60/40 greift. Jüngere Anleger streben eher ein 80/20-Verhältnis von Aktien zu Anleihen an.

Hinweis: Wer sich für die Geldanlage bei einem Robo Advisor entscheidet, der bekommt das Rebalancing zur Vermögensverwaltung meist dazu. Diesbezüglich möchten wir auf unseren Robo Advisor Vergleich verweisen.

Depot Vergleich

Wem jetzt die Lust gepackt hat, selber zu investieren, der braucht einen Anbieter mit einem breit gefächerten Portfolio. Alternativ ist es ebenfalls möglich, bei unterschiedlichen Plattformen zu investieren. In jedem Fall möchten wir einen Blick auf unseren Depot Vergleich empfehlen. Dort sprechen unsere Experten Empfehlungen für die Geldanlage aus. Einerseits schauen wir auf die handelbaren Produkte. Natürlich stehen ebenso die Kosten und weitere Funktionen im Vordergrund.

Wichtig ist beim Vergleich der Anbieter in erster Linie jedoch deren Seriosität. Diesbezüglich setzen wir hauptsächlich auf Unternehmen aus Deutschland. Denn diese werden mehrheitlich von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht reguliert. Andere Anbieter aus der EU werden von uns natürlich ebenfalls hinsichtlich Seriosität geprüft. Denn die spanische Santander Gruppe und weitere Geldinstitute europaweit, stehen ebenfalls für einen vertrauensvollen Umgang mit Kundengeldern.

Fazit zur Asset Allocation

Es ist uns wichtig eine Lanze für die Asset Allocation zu brechen. Wer sein Geld beispielsweise nur in Anleihen investiert, der setzt auf Sicherheit – doch es fehlt die Rendite. Wer ausschließlich in Aktien investiert, der geht ein größeres Risiko ein. Dieses lässt sich durch ein breites Investment in verschiedene Branchen und Regionen bereits vermindern. Doch erst eine größere Aufteilung in unterschiedliche Anlageformen sichert das Portfolio wirklich ab. Dabei sollten Anleger:innen so vorgehen, dass sie Anlagevehikel mit geringer Korrelation zueinander auswählen. Zur breiteren Diversifizierung gehören Anleihen sowie Rohstoffe und Kryptowährungen zum Portfolio-Mix dazu. Natürlich ist es jedem Investor selber überlassen, wie breit das eigene Kapital letztlich gestreut wird.

An dieser Stelle möchten wir abschließend nochmals auf das magische Dreieck der Geldanlage verweisen. Dieses zeigt, wie Renditechancen, Liquidität und Sicherheit im Einklang zueinander stehen sollten.

FAQ zur Asset Allocation

Was ist eine Asset Allocation?

Im Grunde genommen handelt es sich bei der Asset Allocation lediglich um eine Aufteilung des eigenen Vermögens in unterschiedliche Anlageklassen (z.B. Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien oder Kryptowährungen).

Warum ist die Asset Allocation wichtig?

Wertpapiere nehmen einen andersartigen Kursverlauf als beispielsweise Rohstoffe oder Kryptos. Eine breite Aufteilung in unterschiedliche Anlageklassen sorgt dafür, dass Anleger nach Möglichkeit immer stärkere und schwächere Positionen im Portfolio haben. Taktisch kann die Vermögensverwaltung dann noch mit einem Rebalancing optimiert werden. Die Asset Allocation gewährt die größtmögliche Sicherheit, bei möglichst hoher Rendite.

Welche Anlageklassen gibt es?

Aktien und Anleihen sind zwei Anlageklassen, die sehr schön miteinander harmonieren. Doch mit Rohstoffen, Währungen, Immobilien, Kryptowährungen oder Sammlerstücken gibt es weitere Anlagevehikel, welche ein Portfolio ergänzen können.

Was bedeutet Rebalancing?

Das Rebalancing beschreibt eine Neuausrichtung des Anlageportfolios. Strebt ein Anleger eine Verteilung von 70% Aktien und 30% Anleihen an, die Wertpapiere entwickeln sich jedoch stärker, so ist eine Umschichtung notwendig. Alternativ lässt sich das Rebalancing mit der nächsten Einzahlung vornehmen.

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Feda Mecan

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Ich investiere seit mehreren Jahren in internationale Start-ups und habe 2015 OnlineBanken.com gegründet, um ein transparentes und unabhängiges Finanzportal in Deutschland zu etablieren.