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Was ist Zinseszins?

Von Zinseszins ist dann die Rede, wenn die auf einem Spar- oder Anlagekonto entstehenden Zinserträge erneut investiert werden, wodurch sich die Zinsen insgesamt erhöhen. Ein passendes Zitat in diesem Zusammenhang stammt von Benjamin Franklin: „Geld macht Geld. Und das Geld, das Geld verdient, macht Geld“. Der Zinseszins steigert im Laufe der Zeit das Wachstum von Erspartem oder von Darlehensschulden.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Zinseszins ist eine Verzinsung von Kapital über mehrere Jahre, wobei die dabei verdienten Zinsen während der Laufzeit jährlich mitverzinst werden. Durch die jährlich erwirtschafteten und reinvestierten Zinsen erhöht sich das Anlagekapital.
  • Der Zinseszins wird berechnet, indem die anfängliche Kapitalsumme mit einem potenzierten Zinsfaktor, errechnet aus Zinssatz und der Anzahl der Zinsperioden, multipliziert wird.
  • Ein Effekt des Zinseszinses ist, dass durch Zinsen auf verdiente Zinsen Ersparnisse exponentiell und ohne Zutun von Sparer:in und Anleger:in wachsen. Geld verdienen ist ohne zu arbeiten möglich.
  • Der Zinseszinseffekt wirkt nicht nur bei Geldanlagen (Festgeld, Banksparplan, Sparbuch), sondern auch bei Aktien, Fonds und ETFs mit und ohne Wiederanlage der Ausschüttungen.

Was ist der Zinseszins?

Beim Zinseszins, auf Englisch „compound interest“, handelt es sich um Zinsen, die auf einen anfänglichen Kapitalbetrag zuzüglich der kumulierten Zinsen aus früheren Zinsperioden für eine Einlage oder ein Darlehen berechnet werden. Zinseszins wird auch als Zins auf Zins bezeichnet.

Die Höhe der anfallenden Zinseszinsen ist von der Häufigkeit der Verzinsung abhängig. Eine höhere Anzahl der Zinsperioden bedeutet einen höheren Zinseszins. Zinseszinsen für 100 Euro mit einer jährlichen Verzinsung von zehn Prozent liegen unter dem Betrag, die für die gleiche Summe und den gleichen Zeitraum bei halbjährlicher Zinsperiode und einem Zinssatz von fünf Prozent entstehen.

Der Zinseszinseffekt verstärkt sich mit dem zunehmenden Anlagezeitraum der Wiederanlage von Zinsen. Anleger:innen erhalten dank des exponentiellen Wachstums im Folgejahr höhere Zinseszinsen.

Zinsen und Zinseszins: Was ist der Unterschied?

Der Unterschied zwischen Zinsen und Zinseszins zeigt sich um Umgang mit den Zinserträgen.

  • Einfache Zinsen sind die für eine Zinsperiode entstandenen und an den Anleger:in gezahlten Zinsen für eine Kapitalanlage. Der einfache Zins wird nur auf den Kapitalbetrag berechnet.
  • Beim Zinseszins wird der Zinsertrag zum Kapital hinzugefügt und in den folgenden Zinsperioden mitverzinst. Im Zinseszins sind nicht nur Zinsen auf das ursprüngliche Kapital enthalten, sondern ebenso die bereits vorher erwirtschafteten Zinserträge.

Der Zinseszins ist ein wertvoller Effekt, wenn es um das Vermehren von Vermögen geht. Für Warren Buffet ist der Zinseszins ein entscheidend für den Erfolg beim Investieren. Dank Zinseszinseffekt eröffnet sich Investor:innen die Möglichkeit, mit ihrem Kapital weiteres Geld zu verdienen, ohne dafür etwas tun zu müssen.

Jede:r Anleger:in kann vom Zinseszinseffekt profitieren. Dazu ist es notwendig, dass die Zinsen aus einer Geldanlage für eine folgende Zinsperiode erneut angelegt werden. So wird nicht nur das vorherige Kapital, sondern auch die um die Zinsen erhöhte Kapitalsumme verzinst. Dies hat den Effekt eines schnelleren Kapitalwachstums.

Das ist die Zinseszinsformel

Mit der Zinsformel kann das zum Ende einer Anlageperiode vorhandene Endkapital ermittelt werden. Mit der Zinseszinsformel lässt sich das Endkapital einer Geldanlage berechnen, welches auf einer erneuten Verzinsung basiert.

Das Anfangskapital in der Formel ist das bereitgestellte Kapital vor der Verzinsung. Wird das Anfangskapital für eine Periode von n Jahren zu einem Zinssatz p pro Jahr verzinst, erhält der Anleger:in ein Endkapital Kn. Das in der Formel für die Zinseszinsrechnung dargestellte Endkapital ist das Kapital nach der Verzinsung

Der Zinsfaktor wird ermittelt, indem der zugrundeliegende Zinssatz p durch 100 dividiert und um den Faktor eins erhöht wird. Im nächsten Schritt wird er mit der Anzahl der Anlageperioden potenziert, sodass alle in den vorangegangenen Jahren verdienten Zinserträge in die Berechnung einfließen. Das ursprüngliche Kapital wird abschließend mit dem potenzierten Zinsfaktor multipliziert.

Möchtest du den Zinssatz für den Zinseszins berechnen, wird die aufgezeigte Zinseszinsformel nach p umgestellt. Den reinen Zinsertrag erhältst du, indem du das Anfangskapital vom Endkapital abziehst.

Unterjähriger Zinseszins

Bei der unterjährigen Verzinsung beträgt die Anlagedauer ein Mehrfaches einer Verzinsungsperiode. Zinsen werden je nach Anlagemodell nicht nur jährlich, sondern auch monatlich oder vierteljährlich ausgezahlt bzw. dem Kapital zugeschlagen.

Beispielrechnung

Anhand einfacher Mathematik lässt sich der Effekt des Zinseszinses veranschaulichen.

  • Wenn du 100 Euro hast, die pro Jahr 5 Prozent Zinsen einbringen, hast du am Ende des ersten Jahres 105 Euro.
  • Am Ende des zweiten Jahres hast du 110,25 Euro. Du hast nicht nur 5 Euro auf die anfängliche Einzahlung von 100 Euro verdient, sondern auch 0,25 Euro auf die 5 Euro an Zinsen.
  • Du wirst denken, dass 25 Cent keine große Summe darstellt, doch das summiert sich im Laufe der Zeit. Ohne dem Konto einen weiteren Cent hinzufügen, wird das Endkapital dank des Zinseszinseffektes mehr als 162 Euro betragen, und in 25 Jahren werden es fast 340 Euro sein.

Regel von 72

Die Regel der 72 erlaubt dir auf einfache Weise abzuschätzen, wie sich deine Geldanlage im Laufe der Zeit entwickeln wird. Auf der Basis des gewählten bzw. genutzten Zinssatzes wird dir die Regel der 72 in etwa den Zeitraum angeben, indem sich das ursprüngliche Anlagekapital verdoppelt. Das funktioniert, indem du die Zahl 72 durch den Zinssatz bzw. der erwarteten Rendite dividierst.

Legst du Geld zu einem Zinssatz von 3 Prozent an, dauert es 24 Jahre bis zur Verdopplung deines Kapitals (72 geteilt durch 3 ergibt 24). Deutlich schneller, etwa alle 8 Jahre, erfolgt die Verdopplung bei einer erwarteten Rendite von 9 Prozent.

Diese Anlageformen eignen sich

Wie die vorgenannte Regel der 72 bereits deutlich gemacht hat, wirkt der Zinseszinseffekt weniger stark bei niedrigen Zinsen. Es braucht hohe Zinsen, um einen beachtlichen Effekt zu bewirken.

Wer heute mit Festgeld oder dem Sparbuch spart, verliert durch einen negativen Zinseszinseffekt in der Regel Geld. Geldanlagen mit Niedrigzinsen sind nicht empfehlen.

Anlagemöglichkeiten wie Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld gelten als sicher, bringen Anleger:innen nur geringe Zinserträge ein. Legst du Festgeld für zehn Jahre mit aktuell 2 Prozent Zinsen pro Jahr an, verlierst du bei fast 8 Prozent Inflation in 2022 rund 6 Prozent des Kapitalwertes. Der Zinseszinseffekt kann die Geldentwertung nicht ausgleichen. Auch in der Vergangenheit anzutreffenden Inflationsraten haben nur wenig von der Sparbuchrendite übrig gelassen.

Anders sieht das bei renditestarken Anlagemöglichkeiten aus. Diese sind mit höheren Anlagerisiken verbunden und ermöglichen eine Rendite, die die Inflationsraten übertreffen oder zumindest ausgleichen.

Aktien, Fonds, ETFs & Crowdinvesting

Aktien gehören zu den renditeträchtigen Kapitalanlagen, die Renditen weit über Inflationsraten und einen langfristigen Vermögensaufbau ermöglichen. Da mit Börsenanlagen Wertschwankungen einhergehen, muss vom Anleger:in das mit Einzelaktien hohe verbundene Risiko einkalkuliert werden.

Aktienfonds und ETFs legen breit gestreut in ertragsstarke Aktien an und bieten ausreichend gute Möglichkeiten zur Diversifikation des Portfolios. Aktien und ETF-Sparpläne ermöglichen Kleinsparer:innen regelmäßige Aktieninvestments ab monatlich 25 bis 50 Euro und eine optimale Ausschöpfung des Zinseszinseffektes.

Alternative Anlagemöglichkeiten gibt es mit Crowdinvesting locken mit Zinsen im hohen einstelligen Bereich und darüber.

Doppelter Zinseszinseffekt bei Aktienanlagen

Mit Aktien, ETFs oder Aktienfonds können Anleger:innen von einem doppelten Zinseszinseffekt profitieren. Zum einen entsteht der Effekt durch das Reinvestieren von Ausschüttungen durch die Investor:innen selbst. Zum anderen wirkt der Zinseszinseffekt durch die von den Aktiengesellschaften erwirtschafteten Erträge innerhalb der Unternehmen.

Viele Aktienunternehmen zahlen ihren Aktionär:innen einen Teil der erwirtschafteten Rendite in Form einer Dividende aus. Selbst wenn keine Dividendenausschüttung vorgesehen ist, stärkt der Gewinn das Eigenkapital und erhöht den Buchwert des Unternehmens. Das erhöhte Eigenkapital bildet die Grundlage für neue Investitionen mit dem Ziel, die Umsätze und Gewinne zugunsten der Aktionär:innen zu steigern.

Der Zinseszinseffekt gilt nicht allein bei traditionellen Geldanlagen wie Festgeld oder Sparbuch, sondern auch bei Wertpapieranlagen wie Aktien, ETFs und Anleihen. Das Risiko vorübergehender Kursschwankungen ist bei längerer Anlagedauer kalkulierbar. Reinvestierte Dividenden und Sondererträge sollte man bei Aktien und Aktienfonds nicht unterschätzen. Die Auswirkungen von reinvestierten Ausschüttungen auf die Rendite macht ein Vergleich von DAX Performance Index und DAX-Kursindex deutlich. Der Performance-Index weist seit 1987 im Durchschnitt 7,45 Prozent pro Jahr Rendite auf. Beim Kurs-Index sind es durchschnittlich 4,78 Prozent pro Jahr.

Für ein risikoaffines Depot bedarf es einen guten Mix aus sicheren und risikovollen Anlagewerten mit unterschiedlichen Laufzeiten. Da der Zinseszinseffekt bei hohen Zinsen verstärkt zum Tragen kommt, eignen sich niedrig verzinste Geldanlagen nicht für den langfristigen Vermögensaufbau. Aktien, ETFs und Fonds bieten durch reinvestierte Ausschüttungen und eine steigende Wertentwicklung einen doppelten Zinseszinseffekt.

So profitierst du vom Zinseszins

Die Wirkung des Zinseszinses steigert sich im Laufe der Zeit. Dazu solltest du Kapital möglichst lange und gut verzinst anlegen. Der Anlagezeitraum, der Zinssatz und das Anfangskapital beeinflussen den Zinseszins und das Endkapital.

Tabelle der jährlichen Zinsen und des Endkapitals
In der Tabelle sind jährliche Zinsen und das Endkapital bei einem Anfangskapital von 10.000 Euro und einem Zinssatz von 8 Prozent pro Jahr und einer Anlage über einen Zeitraum von 1 bis 25 Jahren aufgeführt.

JahrAnfangskapitalZinsenEndkapital
110.000,00 €800,00 €10.800,00 €
513.604,89 €1.088,39 €14.693,28 €
1019.990,04 €1.599,20 €21.589,24 €
1529.371,93 €2.349,75 €31.721,68 €
2043.156,98 €3.452,56 €46.609,54 €
2563.411,76 €5.072,94 €68.484,70 €

Während das Endkapital in den ersten Jahren der Anlage in unserem Beispiel um rund 4.693 Euro steigt, beträgt der Wertzuwachs in den letzten fünf Jahren mehr als 21.875 Euro. Die Zinsen betragen im ersten Jahr 800 Euro und im letzten Jahr 5.072 Euro. Aus einem Anfangskapital von 10.000 Euro entsteht bei einem Zinssatz von acht Prozent innerhalb eines Anlagezeitraumes von 25 Jahren ein Endkapital von über 86.484 Euro.

So lässt sich der Zinseszins erhöhen

Viel verfügbares Anfangskapital und hohe Zinsen sind ideale Voraussetzungen für einen maximalen Zinseszinseffekt. Die Dauer der Geldanlage ist gleichfalls sehr wesentlich.

Welche gewaltige Wirkung vom Zinseszins über die Jahre ausgeht, wird beim regelmäßigen Geld anlegen in einen Sparplan deutlicher ersichtlich. Legst du monatlich über 30 Jahre hinweg 200 Euro zu einem Zinssatz von 4 Prozent an, verfügst du nach Ende der Spardauer über ein Endkapital von knapp 140.000 Euro.

Bedienst du den Sparplan weitere zehn Jahre, wäre der Endbetrag fast 240.000 Euro. Das mehr an Kapital von rund 140.00 Euro kassierst du, obwohl du nur 24.000 Euro zusätzlich einzahlst. Die um zehn Jahre verlängerte Sparplandauer sorgt für einen Zinsgewinn von rund 70.000 Euro.

Zinsen werden abhängig von der Zinsperiode des gewählten Anlageprodukts ausgezahlt. Meist erfolgen Auszahlungen einmal pro Jahr. Einige Zinscoupons sehen unterjährige Verzinsung vor. Dividenden werden auch vierteljährlich ausgeschüttet. Wer in einen Aktiensparplan oder ETF-Sparplan Geld anlegt, kann praktisch monatlich mit Dividendenausschüttungen rechnen, die entweder selbst oder von der Fondsgesellschaft direkt reinvestiert werden können. Ausschüttungen und Zinserträge können in der folgenden Zinsperiode Zinseszins erwirtschaften und den Gewinn schneller anwachsen lassen.

Welche Gewohnheiten helfen beim Vermögensaufbau durch Zinseszins?

Große Vermögen profitieren mehr vom Zinseszinseffekt als kleine. Da steckt viel Wahrheit drin. Wahr ist auch, dass viele Vermögende mit kleinem Geld begonnen haben und im Laufe der Zeit ihr Kapital durch zusätzliche Investitionen und mithilfe des Zinseszinseffekts vermehrt haben.

Viele Kleinsparer:innen haben nicht mal eben 10.000 oder 20.000 Euro zum Investieren zur Verfügung. Wer gut wirtschaftet, kann auch in jungen Jahren monatlich 50 oder 100 Euro sparen. Wichtig ist nicht allein die Höhe der Anlagesumme, sondern der frühestmögliche Beginn des Vermögensaufbaus. Notwendige Dinge oder gefasste Vorsätze aufzuschieben, gehört zu den schlechten Gewohnheiten.

  • Verschiebe deinen Vermögensaufbau nicht unnötig in die Ferne. Beginnst du 20 Jahren mit sparen, hast du durch den Zinseszinseffekt langfristig ganz andere Renditechancen als beim Start in den 40er Jahren.
  • Sparpläne für ETFs, Fonds oder Aktien mit geringen Sparraten lassen sich beim Broker oder der Hausbank für kleines Geld einrichten. Ein Dauerauftrag beim Sparplan sichert die Zahlung der Sparrate ab.
  • Nutze Gehalts- oder Lohnerhöhungen, um einen Teil davon in den Vermögensaufbau zu investieren.
  • Analysiere dein Ausgabeverhalten und verzichte auf unnütze Ausgaben.

Faktoren, die den Zinseszins beeinflussen

Kapital und Anlagezeitraum sind wesentliche Faktoren, die den Zinseszins beeinflussen. Auswirkungen auf den Zinseszinseffekt haben ebenso Zinssatz und Häufigkeit der Zinszahlung.

Anlagezeitraum: Je eher du mit dem Geld anlegen beginnst und je länger du dein Geld angelegt lässt, desto höher wird die Rendite ausfallen, sofern du vom Zinseszinseffekt profitierst. Der Zinseszins wirkt stärker auf Anlagen mit längerer Anlagedauer im Vergleich zu einem kürzeren Anlagezeitraum.

Investiertes Kapital: Je mehr Geld du investierst, desto größer fällt der Wertzuwachs aus, wenn du die Zinserträge bei festem Zinssatz stetig reinvestierst. Eine größere Wirkung entfaltet der Zinseszinseffekt, wenn du deine monatliche Sparrate frühzeitig von 150 auf 250 Euro erhöhst. Hast du mit Erreichen des 65. Lebensjahres 500.000 Euro Vermögen, reicht eine Verzinsung von fünf Prozent aus, um dir eine monatliche Rente von über 2.000 Euro zu sichern.

Häufigkeit der Zinszahlung: Die Häufigkeit der Zinszahlungen pro Jahr hat Auswirkungen auf die Zinseszinsen. Zinsperioden können u.a. jährliche, halbjährliche, vierteljährliche, monatliche oder tägliche Zinszahlungen vorsehen. Der Zinseszins erhöht sich mit der Anzahl der Zinsperioden, da in der folgenden Zinsperiode Kapital und Zinsen verzinst werden.

Zinssatz: Die Höhe der Zinssätze nimmt erheblichen Einfluss auf Zinsen, Zinseszins und die Kapitalentwicklung. Geringe Zinssätze verhelfen einer Anlage selbst über einen längeren Zeitraum nur zu kleinem Wachstum. Bei einem hohen Zinssatz kann ein kleines Anfangskapital langfristig zu einem hohen Endkapital führen.

Vor- und Nachteile des Zinseszinses

Der Zinseszins kann positive oder negative finanzielle Auswirkungen haben. Positiv sind diese bei der Geldanlage, negativ bei der Kreditaufnahme.

Die Vorteile des Zinseszinses bestehen darin, dass der Wert einer Anlage im Laufe der Zeit unbegrenzt wachsen kann, ohne dass der Anleger:in mit eigenem Handeln dazu beiträgt.

Bei einer Geldleihe können sich Zinseszinsen als kostspielig erweisen. Zinseszinsen sind bei Darlehen schon seit mehr als 120 Jahren in Deutschland nicht zulässig. Doch gibt es einige Anbieter, die ihre Kund:innen unter Umständen den Zinseszinseffekt in negativer Form spüren lassen. Auftreten kann dieser u.a. bei einer Kontoüberziehung, nicht fristgerechten Kredittilgung oder bei Kreditkarten mit Teilrückzahlung.

  • Kontoüberziehung: Bei einer Kontoüberziehung müsstest du für das zweite Jahr Zinsen auf den im ersten Jahr offenen Kontobetrag zuzüglich der Zinsen für den ursprünglichen Betrag zahlen.
  • Kreditkartenschulden: Kreditkarten-Schuldner:innen werden Zinsen für den in Anspruch genommenen Kredit und auf die Summe fälliger Zinsen berechnet.
  • Kreditschulden: Wenn bei einem Kredit die Ratenzahlung eingestellt wird oder die Tilgung in sehr geringen Summen erfolgt, wird die Darlehenssumme verzinst. Erfolgt die Rückzahlung der Zinsen nicht sofort, werden sie wiederum verzinst.

[info – ACHTUNG: ersetzen durch Info Box Block]

Bei kleinen Tilgungsbeträgen kann es passieren, dass Schuldner:innen lediglich die jährlich anfallenden Zinsen abbezahlen. Der eigentlich geschuldete Betrag wird nicht kleiner, kann sich durch Zinserhöhungen im Laufe der Zeit vergrößern. Die Nachteile des Zinseszinses lassen sich sicher verhindern, indem Schulden wie vertraglich vereinbart getilgt werden.

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Fazit

Der Zinseszins entsteht bei Wiederanlage von Zinsen und wird von Warren Buffett als besonders wichtig für den Investitionserfolg angesehen. Die Auswirkungen des Zinseszinseffektes auf eine Geldanlage sind abhängig von Zinssatz, Zeit und investiertem Kapital enorm.

Ausschüttungen von Dividenden aus Aktien oder Zahlungen von Zinsen aus Anleihen, Festgeld etc. solltest du zwecks Renditeoptimierung reinvestieren. Dein Vermögen wird dank wiederangelegter Gewinne im Laufe der Zeit erheblich wachsen. Rund der Hälfte der Rendite bedeutender Indizes wie dem S&P 500 ist laut Schätzungen die Folge einer erneuten Investition der Dividenden.

Neben den positiven Wirkungen des Zinseszinses bei der Geldanlage gibt es negative Effekte im Zusammenhang mit einer Geldleihe. Wichtig hierbei ist, vertragliche Vereinbarungen beim Kredit einzuhalten, um zusätzliche Zinsen zu verhindern. Nur wenn du keine Schulden hast, lohnt sich das Investieren.

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Sercan Kahraman

Erstellt von

Sercan arbeitet seit 2020 als SEO- und Content-Experte in der Finanzbranche. Privat nahm er 2017 seine Finanzen selbst in die Hand, nachdem er erkannt hatte, dass ihm Produkte verkauft wurden, die nicht vorteilhaft für ihn, sondern für die Berater waren. Mit der Arbeit bei Onlinebanken.com möchte er vermeiden, dass auch andere diesen Fehler machen.

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Zuletzt aktualisiert am 26. September 2024

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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.

Was ist die Zinseszinsformel?

Für die Zinseszinsrechnung wird eine mathematische Formel verwendet. Die Zinseszinsformel lautet: Kn = K0 · (1 + p/100)n. Mit der Formel wird das Endkapital Kn errechnet, wenn ein bestimmtes Anfangskapital K0 mehrere Jahre n zu einem Zinssatz von p Prozent angelegt wird. Der Zinsfaktor 1 + p / 100 wird mit der Laufzeit n potenziert. Die Formel basiert auf der Annahme, dass die Zinsen einmal pro Jahr dem Anlagekapital zugeführt werden und dann ihrerseits Zinsen verdienen.

Wie kann man den Zinseszinseffekt nutzen?

Den Zinseszinseffekt kann man u.a. mit der Wiederanlage von Zinsen und Dividenden nutzen. Bei niedrigen Zinsen ist es kaum möglich, vom Zinseszinseffekt zu profitieren. Durch die hohe Inflation und einen negativen Zinseszins verliert das Anlagekapital an Wert.

Langfristig lässt sich der Zinseszinseffekt am besten mit renditestarken Aktien, ETFs und Fonds nutzen. Direkt an den Anleger:in ausgeschüttete Erträge muss dieser sofort wieder anlegen. Die automatische Wiederanlage bieten thesaurierende Fonds oder übernehmen Robo-Advisor.

Was ist der Zinseszinseffekt?

Der Zinseszinseffekt steht für exponentielles Wachstum einer festverzinsten Anlage über eine bestimmte Zinsperiode. Durch das Reinvestieren von Zinsen erhöht sich das Kapital, welches in der folgenden Zinsperiode verzinst wird.

Zinsen und Zinseszins Unterschied?

Zinsen und Zinseszins scheinen gewisse Ähnlichkeiten zu besitzen, aber hinsichtlich ihrer Ergebnisse gibt es erhebliche Unterschiede. Zinsen werden Anleger:innen bei Geldanlagen für eine bestimmte Anlageperiode gutgeschrieben. Sie beruhen auf einem während der Anlagedauer feststehenden Zinssatz. Der Zinsertrag wird auf Basis des Prozentsatzes auf das Kapital berechnet. 

Zinseszins entsteht durch Reinvestition des generierten Zinsertrages aus einer Geldanlage durch den Anleger:in selbst. Das heißt, es werden das angelegte Geld und die Zinsen verzinst.

Wann wird der Zins zum Zinseszins?

Der einfache Zins beschreibt Zinsen aus einer festverzinslichen Geldanlage für eine bestimmte Anlagedauer. Der Zins wird zum Zinseszins, wenn Anleger:innen die Zinsen ihrer Geldanlage reinvestieren und mit dem auf das um Zinserträge erhöhte Kapital in der folgenden Zinsperiode Zinsen erwirtschaften.