Viele Menschen kennen ihn noch aus der Kindheit: den Weltspartag. Was früher eine lebendige Tradition war, wird auch heute noch von vielen Sparkassen und sogar anderen Banken hochgehalten. Viele Banken gehen mittlerweile dazu über, den Weltspartag zu einer ganzen Weltsparwoche auszudehnen.
Der Weltspartag am 31. Oktober ist ein besonderer Tag, um das Sparen zu fördern und vor allem Kinder mit kleinen Geschenken zum Sparen zu motivieren. Viele Banken und Sparkassen nutzen diesen Tag, um mit besonderen Aktionen und Geschenken auf die Bedeutung des Sparens hinzuweisen.
Der Weltspartag ist eine langjährige Tradition, die Generationen verbindet und die Bedeutung des Sparens hervorhebt. Im Laufe der Jahre hat sich die Art und Weise, wie dieser Tag gefeiert wird, gewandelt, aber sein grundlegendes Ziel ist gleich geblieben: das Bewusstsein für finanzielle Bildung und Sparen zu schärfen.
Traditionell werden die Kinder aufgefordert, ihre Sparschweine zu leeren und das Ersparte auf ihr Konto einzuzahlen. Als Belohnung und Anreiz erhalten sie kleine Geschenke – von Luftballons und Kugelschreibern bis hin zu neuen Sparschweinen und sogar Spielzeug.
Meist wird dazu ein Sonderschalter nur für die Kinder eingerichtet. Hier werden die Kunden von morgen empfangen und dürfen sich beim Abgeben des Sparschweins Geschenke aussuchen.
Der Weltspartag findet jedes Jahr offiziell am 31. Oktober statt. Da dieser Tag jedoch in manchen Bundesländern ein Feiertag ist (Reformationstag), wird er gemeinhin einen Tag vorgezogen, nämlich am letzten Arbeitstag vor dem 31.10. Im Rest Europas wird der Weltspartag dann einen Tag später gefeiert.
Außer in Frankreich, dort ist diese Tradition nämlich nahezu ausgestorben. Gleiches gilt für andere Teile der Welt, wo der Weltspartag aus einem einfachen Grund in Vergessenheit geraten ist: Er fällt mit Halloween zusammen.
Die Geschenke und Angebote für Kinder zum Weltspartag sind vielfältig und kreativ. Sie reichen von praktischen Schulmaterialien bis zu lustigen Spielsachen, die oft thematisch zum Sparen passen.
Ziel ist es, den Kindern eine unmittelbare positive Erfahrung mit dem Sparen zu vermitteln und sie für ihre Zukunft als eigenverantwortliche Sparer zu motivieren.
Traditionelle Präsenzbank verlieren im aktuellen Internetzeitalter zunehmend an Relevanz. So planen etwa die Postbank und die Deutsche Bank bis Mitte 2026 die Schließung von bis zu 250 Präsenzfilialen.
Daher werden auch die Aktionen zum Weltspartag angepasst: Online-Banking-Plattformen bieten spezielle Spar-Challenges, Wettbewerbe und interaktive Spiele an, die spielerisch das Bewusstsein und Interesse am Sparen fördern.
Diese digitalen Angebote richten sich nicht nur an Kinder, sondern auch an Jugendliche und Erwachsene, um die Bedeutung des Sparens in jedem Alter zu unterstreichen.
Dazu gehören Bonuszinsen für neu eröffnete Sparkonten, Spar-Apps, die das Setzen und Verfolgen von Sparzielen erleichtern, sowie informative Webinare und Workshops zum Thema Finanzbildung.
Der erste Weltspartag fand am 31.10.1925 statt und wurde ein Jahr zuvor (1924) auf dem 1. Internationalen Sparkassenkongress in Mailand, Italien, beschlossen. Maßgeblich daran beteiligt war Prof. Filippo Ravizza, der damalige Direktor des kurz zuvor gegründeten Weltsparkasseninstituts (World Savings Banks Institute, WSBI).
Dieser ersten Veranstaltung wohnten 354 Delegierte aus 27 Ländern bei. Sinn und Zweck dieses besonderen Tages war es, den Menschen und insbesondere den Kindern das Sparen schmackhaft zu machen und den Wert des Sparens auf der ganzen Welt zu verbreiten.
Das war besonders in Deutschland bitter nötig, denn die Währungsreform von 1923 hatte das Vertrauen der Menschen in den Wert des Geldes und vor allem der Geldwertstabilität stark erschüttert.
Fortan war der Weltspartag (eigentlich „Weltsparsamkeitstag“ („World Thrift Day“)) ein fester Jahrestag in den Kalendern der Sparkassen und zunehmend auch der anderen Geldinstitute.
In den Jahren nach dem Kongress wurden unter anderem Plakate und Broschüren gedruckt, Vorträge gehalten und Artikel veröffentlicht sowie Aktionen an Schulen durchgeführt, um den Weltspartag bekannt zu machen.
Übrigens gibt es inzwischen nicht nur den Weltspartag. Im Laufe der Zeit hat sich eine sogenannte Weltsparwoche entwickelt, die vom 23. bis zum 30. Oktober stattfindet.
1928 wurde sogar eine „Spar-Hymne“ von zwei italienischen Musikern komponiert. Wir haben den Text der Hymne auf Deutsch übersetzt.
Der Höhepunkt des Weltspartages kann in der Zeit zwischen 1955 und 1970 gesehen werden. Damals wurde der Weltspartag fast überall intensiv gefeiert. In Österreich gab es sogar ein eigenes Magazin für Jugendliche mit einer Auflage von 400.000 Exemplaren.
Im Zeitalter des Online-Bankings nimmt die Bekanntheit des Weltspartages leider immer mehr ab. Wenn immer weniger Bankkunden für ihre Geldgeschäfte die Bank aufsuchen, wird es für die Institute schwieriger, einen „lokalen“ Gedenktag wie den Weltspartag durchzuführen.
Trotzdem ist zu beachten, dass wieder mehr Banken mit Aktionen und Geschenken versuchen, große und kleine Kunden an diesem Tag in die Bank einzuladen.
Viele Banken (vor allem die überregionalen Banken) haben den Weltspartag mittlerweile ad acta gelegt. Ausnahmen bilden in der Regel Genossenschaftsbanken wie die Volks- und Raiffeisenbanken oder Spardabanken sowie die Sparkassen.
In vielen Ortschaften, gerade auch auf dem Land, begehen die Menschen nach wie vor diesen „Feiertag“. Wenn du bei deiner regionalen Volksbank oder Sparkasse anrufst, erfährst du, ob der Weltspartag noch gefeiert wird und welche Besonderheiten verschenkt werden. Ebenfalls kannst du in unserem Verzeichnis Banken in Ihrer Nähe finden, die den Weltspartag noch feiern.
In Indien wird der Weltspartag heute am 30.10. gefeiert. Der Grund dafür liegt darin, dass die Premierministerin Indira Gandhi am 31.10., dem eigentlichen Weltspartag, gestorben ist.
Um die Feierlichkeiten und Gedenkveranstaltungen nicht zu unterlaufen, hat man den Weltspartag einfach um einen Tag nach vorn verlegt.
In Spanien wurde der erste Weltspartag bereits 1921 gefeiert.
In Österreich gab es ein eigenes Maskottchen für den Weltspartag, den „Sparefroh“. Einer Studie aus den 70er-Jahren zufolge war der Name des Maskottchens bekannter als der des Bundespräsidenten.
Sparefroh war ein beliebtes Kostüm auf Kostümpartys sowie als Spielzeugfigur, Geschenk oder Jugendmagazin.
In den USA hat der Weltspartag seine Bedeutung weitgehend verloren. Dort zählt das zeitgleich stattfindende Halloween zu den wichtigsten Feiertagen und hat den Weltspartag einfach verdrängt.
In der Demokratischen Republik Kongo wurde 2011 der erste Weltspartag gefeiert. Dieser Tag wurde als Kooperation zwischen der Central Bank of Congo (BCC) und der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) durchgeführt. Im Kongo haben weniger als 2 % der Menschen ein Bankkonto, 90 % der Ersparnisse werden von den Menschen zu Hause gelagert.
In Korea findet der Weltspartag am Dienstag der vierten Oktoberwoche statt. Die Koreanische Sparkassen Stiftung vergibt an diesem Tag Preise an Menschen aus Finanzeinrichtungen, der Armee, Schulen usw.
In Sri Lanka fand 2009 eine Road Show statt. Mit dekorierten Bussen fuhren Mitarbeiter der dortigen Sparkasse zu ausgewählten Filialen, wo dann verschiedene Veranstaltungen stattfanden. In Argentinien finden Veranstaltungen zum Weltspartag mit Tanz- und Showeinlagen statt.
In Chile führt eine Bank seit über 10 Jahren eine Reihe von Veranstaltungen unter dem Titel „Ahorra o nunca“ (auf Deutsch: „Sparen oder nie“) durch. Der Name ist ein Wortspiel, da „ahora“ auf deutsch „jetzt“ bedeutet und mit einem weiteren „r“ „sparen“.
Der Beginn des Weltspartages fiel in eine finanziell angespannte Zeit: Die Welt litt noch unter den Folgen des Ersten Weltkriegs und die Weltwirtschaftskrise stand bevor. In dieser Zeit war es ein wichtiges Anliegen der Regierungen, der Bevölkerung das Sparen nahezubringen.
Nur, wenn genügend gespart wird, kann investiert werden. Für den Einzelnen ist Sparen wichtig, um sich eine finanzielle Grundlage aufzubauen, die später entweder als Sicherheitspolster, Altersvorsorge oder sogar als Einkommensquelle dienen kann. Durch die Zinsen nimmt das Ersparte mit der Zeit an Wert zu und gleicht, zumindest zum Teil, den Verlust durch die Inflation wieder aus.
Wie viel eine Volkswirtschaft spart, wird durch die Sparquote ausgedrückt. Diese Kennzahl legt fest, welcher Anteil am verfügbaren Einkommen durchschnittlich gespart wird.
In Deutschland liegt diese Sparquote etwa bei 10 % – das bedeutet, jeder Bundesbürger legt ca. ein Zehntel seines Einkommens zurück. Zumeist übrigens auf dem Sparbuch, was für das hohe Risikobewusstsein der Bundesbürger spricht.
Die Faustformel 50-30-20 hilft dir, dein monatliches Nettoeinkommen optimal aufzuteilen. 50 % sind für Grundbedürfnisse reserviert, 30 % sind für die Freizeit und 20 % werden fürs Sparen verwendet.
Gespart wird meist auf Bankkonten (Sparbuch), Tagesgeldkonten, Festgeldkonten, Girokonten oder einfach im Sparschwein. Das Geld, das die Bürger hierauf anlegen, steht den Banken zur Kreditvergabe zur Verfügung.
Im Gegenzug gewähren sie den Sparern Zinsen, als Belohnung für das Sparen. Diese Zinsen sind überwiegend geringer als bei anderen Anlageformen. Insbesondere Bankkonten werden überwiegend schlecht verzinst.
Beim Festgeld liegen die Zinsen oft deutlich höher. Der Vorteil dieser Form der Geldanlage ist, dass es sich um sehr sichere Anlagen handelt, die praktisch kein Ausfallrisiko haben. Speziell in wirtschaftlich turbulenten Zeiten bevorzugen viele Menschen sichere Anlageformen und sparen ihr Geld auf den genannten Konten.
Der Weltspartag erinnert Kinder daran, dass auch sie bereits mit dem Sparen anfangen sollten. Denn nur wer früh anfängt, einen Teil seines Geldes zurückzulegen, kann mit geringem Aufwand ein Vermögen aufbauen.
Mit kleinen Geschenken wird Kindern der damit einhergehende Verzicht versüßt. Das macht den Reiz des Weltspartages aus.
Der Weltspartag richtet sich nicht umsonst hauptsächlich an Kinder. In den ersten Jahren des Lebens formen sich viele Gewohnheiten, auch wirtschaftlich, die ein Leben lang erhalten bleiben – so ist es auch mit dem Umgang mit Geld.
Eltern sollten daher auf jeden Fall Zeit und Mühe darauf verwenden, ihren Kindern den Wert des Geldes und des Sparens zu vermitteln. Dazu gehört zum Beispiel, das Kind von jedem Taschengeld einen Teil zurücklegen zu lassen (90 % ausgeben, 10 % sparen ist etwa ein gutes Verhältnis).
Auch wenn Kinder lernen, wie lange und schwer man für Geld arbeiten muss, gehen sie sorgsamer mit dem verdienten Geld um.
Wir haben uns näher mit dem Thema befasst und unter anderem einen Artikel zum Thema Geldanlagen für Kinder verfasst.
Darin finden Eltern und Großeltern Tipps zu unterschiedlichen Möglichkeiten, für und mit dem Kind zu sparen bzw. klug in die Zukunft zu investieren.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Zwar richtet sich der Weltspartag primär an Kinder, viele Banken und Sparkassen nutzen diesen Tag für besondere Aktionen und Angebote für alle Altersgruppen. Eine gute Gelegenheit, sich über Sparmöglichkeiten zu informieren und eventuell von Sonderkonditionen zu profitieren.
Traditionell erhalten Kinder, die an diesem Tag ihr Sparschwein zur Bank bringen und Geld einzahlen, kleine Geschenke wie Luftballons, neue Sparschweine, Plüschtiere, Spielzeug oder Schulsachen. Die Banken richten oft einen speziellen Schalter nur für Kinder ein, um sie zu begrüßen und ihnen eine Auswahl an Geschenken anzubieten. Für Erwachsene gibt es oft spezielle Sparangebote oder Beratungen zu Spar- und Anlagemöglichkeiten.
Offiziell findet der Weltspartag am 31. Oktober statt. Da dieser Tag jedoch in einigen Bundesländern ein Feiertag ist (Reformationstag), wird der Weltspartag in der Regel auf den letzten Werktag vor dem 31. Oktober vorverlegt.
In der Bundesrepublik Deutschland wird der Weltspartag primär mit der Sparkasse in Verbindung gebracht. Allerdings gibt es zahlreiche weitere Banken, die daran teilnehmen, darunter unter anderem die Volksbank, die Commerzbank und Postbank.