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Überweisung zurückholen

Mittlerweile ist es sehr einfach für Kund:innen einer Bank, eine Überweisung zu veranlassen. Überweisungen sind im Rahmen von modernem Online Banking ohne Probleme und sehr einfach durchführbar. Allerdings kann es durchaus passieren, dass Kund:innen ausversehen einen Zahlendreher verursachen, sodass das Geld auf das falsche Konto überwiesen wird oder der Betrag zu hoch ausfällt. Daher möchten wir dir in diesem Artikel erläutern, welche Möglichkeiten Verbraucher:innen zur Verfügung stehen, um ihr Geld möglichst einfach zurückzuerhalten. Zusätzlich dazu gehen wir darauf ein, mit welcher Dauer und mit welchen Kosten Kund:innen rechnen müssen.

Überweisung zurückholen (Beitragsbild)

Das Wichtigste in Kürze

  • Wenn Kund:innen eine fehlerhafte Überweisung in Auftrag gegeben haben, dann sollten sie ihre Bank möglichst schnell darüber informieren, da so die größte Chance besteht, das Geld zurückzuholen.
  • Liegt noch keine Buchung vor, dann kann die Bank die Überweisung rechtzeitig stoppen und das Geld wieder auf dein Konto gutschreiben.
  • Ist das Geld bereits auf dem Empfängerkonto angekommen, dann ist es im schlimmsten Fall verloren. Deine Bank kann jedoch die Empfängerbank kontaktieren, welche sich an den Empfänger wendet.
  • Eine Rücküberweisung wird den Kund:innen der Bank in Rechnung gestellt. Hierfür fallen in der Regel Gebühren in Höhe von 7,50 bis 21 Euro an.

Gründe für die Rückbuchung

Es gibt mehrere Gründe, aus denen eine Rückbuchung in Auftrag gegeben werden kann. Einer der häufigsten Gründe besteht in einer zu geringen Deckung des Kontos des Zahlungspflichtigen. Das bedeutet konkret, dass sich das auf dem Konto der Bank befindende Guthaben (inklusive eines möglichen Dispokredits) nicht ausreicht. Eine Rückbuchung kann auch dann durchgeführt werden, wenn falsche Angaben hinsichtlich der Kontoverbindung bestehen.

Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn du die falsche Kontonummer angegeben hast. Wurde ein zu hoher Betrag eingegeben, zum Beispiel weil ausversehen eine Null zu viel angegeben wurde, dann stellt auch dies einen guten Grund dar, die Überweisung zurückzuholen. Legt die zahlungspflichtige Person einen Widerspruch gegen eine Lastschrift ein, dann kommt es ebenfalls zu einer Rückbuchung des eingezogenen Betrags. Dies wird beispielsweise dann veranlasst, wenn der Lastschrifteinzug unberechtigt war.

Möglichkeiten

Es bestehen mehrere Möglichkeiten, wie Bankkund:innen ihr Geld nach einer Überweisung oder einer Lastschrift zurückholen können. Bei Lastschriften gilt, dass du diese nach der Abbuchung innerhalb von 8 Wochen zurückfordern kannst. Bestand gar kein Mandat und somit keine Erlaubnis für die Abbuchung der Lastschrift, dann hast du ganze 13 Monate lang Zeit, um dein Geld zurückzuverlangen.

Hierbei spricht man von einer sogenannten Rücklastschrift. Bei Überweisungen klappt dies in der Regel allerdings nicht so leicht, weshalb wir dir deine Möglichkeiten für die Rückbuchung von Überweisungen innerhalb der nächsten Abschnitte im Detail erklären werden.

Wenn noch keine Buchung vorliegt

Für den Fall, dass du eine Fehlüberweisung veranlasst hast, diese aber noch nicht verbucht wurde, besteht die Chance, dass deine Bank den Vorgang unter Umständen noch rechtzeitig stoppen kann, sodass die Buchung gar nicht erst durchgeführt wird. Die Chancen hierfür stehen allerdings eher schlecht. Einen Versuch ist es aber trotzdem wert. Um die Überweisung zu stoppen, rufst du am besten deine Bank an und setzt sie über die Situation in Kenntnis.

Handelt es sich um eine beleghafte Überweisung, dann besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass die Bank die Überweisung stoppt, bevor das Geld auf dem Konto des Empfängers ankommt. Beim Online Banking allerdings werden Zahlungen deutlich schneller ausgeführt, sodass das Geld höchstwahrscheinlich schon beim jeweiligen Empfänger angekommen ist.

Wenn der Betrag schon gutgeschrieben ist

Ist der Betrag allerdings schon auf dem Empfängerkonto gutgeschrieben, dann verschlechtern sich die Chancen von Bankkund:innen darauf, dass sie das überwiesene Geld zurückholen können. Das liegt daran, dass die eigene Bank dann keinen Zugriff mehr auf den versendeten Betrag hat, weil dieser bereits beim Zahlungsempfänger angekommen ist. Vor allem bei einer Echtzeitüberweisung ist dies der Fall, denn hier wird das Geld quasi sofort auf dem Konto des Empfängers gutgeschrieben. Das bedeutet aber nicht, dass es komplett chancenlos ist, den überwiesenen Betrag wiederzubekommen.

Denn du kannst bei deiner Bank eine Anfrage zur Rücküberweisung des Geldes stellen. In einem solchen Fall wird deine Bank die Empfängerbank kontaktieren. Diese wird sich im Anschluss an die Anfrage deiner Bank an den jeweiligen Empfänger der Zahlung wenden. Es gibt allerdings keine Garantie, dass du dein Geld zurückbekommst. Denn deine Bank ist nicht dazu verpflichtet, dir das Geld zurückzuerstatten.

Vorgehensweise

Haben Bankkund:innen einen Fehler bei einer Überweisung gemacht, zum Beispiel weil sie an eine falsche IBAN überwiesen haben, dann sollte möglichst schnell gehandelt werden, um noch eine gewisse Chance zu haben, das Geld zurückzuholen. Denn seit 2009 sind Kreditinstitute nicht mehr dazu verpflichtet, den Namen des Empfängers und die IBAN abzugleichen. Das bedeutet, dass Kund:innen sofort ihre Bank kontaktieren sollten, wenn sie einen Fehler bei der Überweisung bemerken.

Denn dann bestehen die größten Chancen, das versendete Geld zurückzuerhalten. Dies ist insbesondere an Wochenenden der Fall, weil Überweisungen grundsätzlich nur an Arbeitstagen durchgeführt werden. Handelt es sich nicht um einen Fehler deinerseits, sondern um Betrug, dann sind Banken meist kulant. Aber auch hier sollten Kund:innen möglichst schnell reagieren und die Bank über den Vorfall informieren, da die Bank das Geld nicht für ihre Kund:innen vorstrecken wird und der Prozess bei einer fehlenden Reaktion des Händlers auch durchaus mal länger dauern kann.

Dauer und Kosten der Rückholung

Sowohl die Dauer als auch die anfallenden Gebühren können bei einer Rücküberweisung stark variieren. Diese sind hauptsächlich davon abhängig, welche Bank Verbraucher:innen verwendet haben, um die Überweisung zu tätigen. Grundsätzlich können Kund:innen davon ausgehen, dass die Rückbuchung der Banküberweisung mehrere Werktage in Anspruch nimmt. Bei Überweisungen ins Ausland und in einer anderen Währung kann es jedoch auch länger dauern. In der Regel verlangen Banken Gebühren, wenn du dein Geld zurückbuchen lassen möchtest. Die Gebühren für eine Rückbuchung deines Geldes liegen in der Regel bei zwischen 7,50 Euro und 21 Euro.

Möglicher Geldverlust bei Gutschrift auf fremdem Konto

Ist das Geld bereits auf dem Konto des Empfängers gutgeschrieben, dann droht ein Verlust deines Geldes. Denn deine Bank kann in diesem Fall nur noch die Empfängerbank kontaktieren, welche sich im Anschluss an den Zahlungsempfänger wenden wird. Dieser ist grundsätzlich dazu verpflichtet, dir das Geld zurückzugeben. Dies liegt daran, dass dieser Vorfall als Bereicherung ohne Rechtsgrund gemäß § 812 zählt.

Wenn der Empfänger der Zahlung die neuen finanziellen Mittel dazu verwendet, um seine Schulden abzuzahlen, dann muss er das Geld zurückgeben. Dies gilt selbst dann, wenn er nicht mehr über das Geld verfügt. Allerdings bestehen auch Ausnahmen von dieser Regelung. Wenn er den erhaltenen Betrag beispielsweise dafür verwendet, um in Urlaub zu fahren, dann kann er das Argument bringen, dass er dies nicht ohne das von dir erhaltene Geld getan hätte. Unter diesen Umständen ist er von der Herausgabe des Geldes möglicherweise befreit.

Fazit

Grundsätzlich können Verbraucher:innen ihr Geld zurückfordern, wenn es im Rahmen einer Lastschrift oder einer Überweisung zu Fehlern gekommen ist. Hierbei sollten Bankkund:innen allerdings möglichst schnell handeln und ihre Bank über die Situation in Kenntnis setzen. Denn je schneller die Bank davon erfährt, desto größer sind die Chancen, dass die Kund:innen ihr Geld wiedersehen. Schwierig wird es vor allem dann, wenn die Gutschrift des Betrags bereits beim Empfänger angekommen ist. Denn dann hat deine Bank keinen Zugriff mehr auf das Geld und es besteht das Risiko, dass dein Geld im schlimmsten Fall verloren ist.

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Sercan Kahraman

Erstellt von

Sercan arbeitet seit 2020 als SEO- und Content-Experte in der Finanzbranche. Privat nahm er 2017 seine Finanzen selbst in die Hand, nachdem er erkannt hatte, dass ihm Produkte verkauft wurden, die nicht vorteilhaft für ihn, sondern für die Berater waren. Mit der Arbeit bei Onlinebanken.com möchte er vermeiden, dass auch andere diesen Fehler machen.

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Zuletzt aktualisiert am 26. September 2024

Kommentare

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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.

Wie mache ich eine Überweisung rückgängig?

Eine Überweisung kannst du rückgängig machen, indem du deine Bank kontaktierst und sie über die fehlerhafte Überweisung informierst.

Kann überwiesenes Geld zurückgebucht werden?

Ja, Kund:innen können bereits überwiesenes Geld zurückfordern. Hierfür muss die Bank des Kunden allerdings die Empfängerbank kontaktieren. Diese wendet sich dann an den Zahlungsempfänger. Es besteht aber keine Garantie für eine erfolgreiche Rückbuchung.

Wie lange kann ich mein überwiesenes Geld zurückholen?

Durch SEPA werden Überweisungen sehr schnell ausgeführt, sodass Überweisungen meistens zwischen 3 und 24 Stunden dauern. Innerhalb dieser Zeit kann die Überweisung gestoppt und dein Geld zurückgeholt werden. Da Banken am Wochenende nicht arbeiten, hast du entsprechend länger Zeit.

Was ist ein Überweisungsrückruf?

Bankkund:innen können einen kostenpflichtigen Überweisungsrückruf über ihre Bank veranlassen, um ihr überwiesenes Geld zurückzuerhalten.

Kann man eine Online-Überweisung zurückholen?

Ja, auch Online-Überweisungen können zurückgeholt werden. Diese werden aber meist schneller durchgeführt als beleghafte Überweisungen, sodass eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht, dass das Geld bereits auf dem Konto des Empfängers gutgeschrieben wurde.