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Tagesgeld vs. Festgeld: Welche Anlageform passt zu mir?

Mit dem Sparer-Pauschbetrag kannst du deine Kapitalerträge bis zu einem Betrag von 1.000 Euro steuerfrei genießen. Dank der EU-Einlagensicherung ist dein Geld bis 100.000 Euro geschützt; bei ausgewählten Banken bis drei Millionen Euro.

Die meisten Festgeldangebote weisen gegenüber Tagesgeld höhere Zinsen auf.

Tagesgeld vs. Festgeld

Tagesgeld und Festgeld – beide Anlageformen haben ihre Vorzüge, doch welche passt zu deinen persönlichen Zielen? Du möchtest dein Geld sicher anlegen, dabei von attraktiven Zinsen profitieren und gleichzeitig flexibel bleiben? In unserem Ratgeber gehen wir der Frage nach, worin sich die Anlageformen unterscheiden und welche der beiden die Richtige für dich ist. 

Was sind Tagesgeld und Festgeld?

Tagesgeld ist eine flexible Geldanlage ohne feste Laufzeit, bei der du jederzeit auf dein Geld zugreifen kannst. Die Zinssätze sind variabel, wobei Banken sich an den allgemeinen Marktzinsen bzw. dem LZB-Zinssatz orientieren.

Bei ihren Zinsfestlegungen sind sie nicht an einen konkreten Zinssatz gebunden. Zinsen werden meist ab dem ersten Euro gezahlt.

Festgeld ist durch eine feste Laufzeit gekennzeichnet. Es handelt sich um eine höher verzinste Anlageform mit einem Mindestanlagebetrag von 1.000 bis 50.000 Euro. Angelegtes Geld ist erst bei Laufzeitende verfügbar. Die bei Vertragsbeginn festgelegten Zinsen ändern sich nicht; sie sind während der Laufzeit garantiert.

Vor- und Nachteile im Vergleich

KriteriumTagesgeldFestgeld
VerfügbarkeitJederzeit verfügbar – Ein- und Auszahlungen sind möglichFest angelegt – während der Laufzeit kein Zugriff auf das Geld oder nur mit Zinsverzicht; zusätzliche Einzahlungen sind nicht möglich.
MindestanlageAb 1 Euro; teilweise 5.000 bis 20.000 Euro1.000 Euro; teilweise darunter oder höher bis 50.000 Euro
ZinssatzVariabel – Anpassung an aktuelle MarktentwicklungenFest – garantierter Zinssatz über die vereinbarte Laufzeit
SicherheitEU-Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro je Kund:in; je nach Bank bis zu 3 Millionen Euro je Kund:inEU-Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro je Kund:in; je nach Bank bis zu 3 Millionen Euro je Kund:in
RenditeNicht feststehend, Erträge hängen von Marktzinssätzen (variablen Zinsen) abRendite planbar, ein fester Zinssatz gibt den Anlagegewinn vor
ZinszahlungMonatlich, quartalsweise oder jährlichQuartalsweise oder jährlich, bei Laufzeitende
KündigungsfristKeine Kündigungsfrist – jederzeit kündbarVorzeitige Kündigung nicht oder nur unter Verlust der Zinsgewinne möglich

Bei Festgeld musst du ein jeweiliges Angebot vor Abschluss genauer unter die Lupe nehmen. Lasse dich nicht von hohen Angebotszinsen blenden.

Wichtig ist die Zinsauszahlung während der Laufzeit. Werden Zinsen am Ende der Laufzeit ausgezahlt, entgeht dir der Zinseszinsvorteil.

Tagesgeld ist das einfachere Anlageprodukt. Die Bank wird dich über eine Zinsänderung informieren und auf dieser Grundlage Zinsen gutschreiben.

Attraktiven Aktionszinsen folgen meist weitaus niedrigere Bestandskundenzinsen. Mit Tagesgeld-Hopping kannst du dir die besten Zinsen am Markt sichern.

Wann ist welche Anlageform sinnvoll?

Tagesgeld ist ideal für das Vorhalten von Liquidität und als Notgroschen, weil du jederzeit auf dein Geld zugreifen kannst. Es ist täglich verfügbar. Ein- und Auszahlungen sind jederzeit möglich. Variable Tagesgeldzinsen unterliegen einem Zinsänderungsrisiko.

Festgeld ist optimal, wenn du dein Geld für einen längeren Zeitraum anlegen und von garantierten Zinsen profitieren möchtest.

Eigenschaften der festverzinslichen Anlage: bestimmte Laufzeit, höhere und planbare Renditen. Ein Zugriff während der Laufzeit ist nicht (oder nur sehr eingeschränkt) möglich.

Beispielprofile 

Für den risikoscheuen Sparplaner:
Beispiel: Du legst Wert auf maximale Sicherheit und brauchst jederzeit Zugriff auf einen Teil deines Kapitals – etwa für unerwartete Ausgaben. Für dich ist ein Tagesgeldkonto ideal, weil es hohe Flexibilität bietet und als liquider Notgroschen dient.

Für den renditeorientierten Anleger:innen:
Beispiel: Du hast einen längeren Anlagehorizont und verzichtest bewusst auf kurzfristigen Zugriff, um höhere, planbare Erträge zu erzielen.

Hier bietet sich Festgeld an – dein Geld ist für die vereinbarte Laufzeit gebunden, aber du erhältst einen festen Zinssatz, der in der Regel über dem Tagesgeld liegt.

Für den risikobewussten Anleger:innen, die auf Flexibilität und Rendite setzen:
Beispiel: Du möchtest nicht ausschließlich auf kurzfristige Liquidität oder auf langfristige Bindung setzen. Stattdessen wählst du eine „Zinstreppe“ – also eine gestaffelte Festgeldanlage. Dabei teilst du dein Kapital auf mehrere Festgeldkonten mit unterschiedlichen Laufzeiten auf.

So profitierst du von hohen Zinssätzen bei längeren Laufzeiten, hast aber regelmäßig fällige Anteile, die neu investiert oder für andere Zwecke genutzt werden können.

Tagesgeld eignet sich perfekt als Notgroschen oder für kurzfristige finanzielle Bedürfnisse. Festgeld bietet höhere, planbare Erträge, wenn du dein Geld für einen bestimmten Zeitraum fest anlegen kannst. Eine gestaffelte Festgeldanlage ermöglicht es dir, die Vorteile langer Laufzeiten zu nutzen und gleichzeitig regelmäßig fällige Beträge für neue Investitionen bereitzuhalten.

Eigene Schritt-für-Schritt-Checkliste zur Entscheidungsfindung erstellen

Eine eigene Schritt-für-Schritt-Checkliste hilft dir bei der Entscheidungsfindung. Die Checkliste sollte folgende Details enthalten:

  • Finanzielle Ausgangslage analysieren
  • Anlageziel definieren
  • Eigenschaften der Anlageformen vergleichen
  • Entscheidung über Kombination
  • Zinstreppe in Betracht ziehen (bei Festgeld)
  • Angebotsdetails prüfen
  • Entscheidung treffen und anpassen

Aktuelle Marktsituation

Die Zinsentwicklung für Tagesgeld- und Festgeldkonten wird stark von den Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflusst. Die EZB hat im Jahr 2024 den Leitzinssatz für Euro mehrfach gesenkt. 

Diese Zinssenkungen haben dazu geführt, dass die Sparzinsen für Tagesgeld und Festgeld ebenfalls gesunken sind.

Weitere Zinsanpassungen sind 2025 zu erwarten. Finanzexpert:innen von LBBW oder DWS sehen den Leitzins Ende 2025 bei 2 % und darunter. Aktuell notiert der EZB-Leitzins bei 2,75 %. 

Top-3-Anbieter für Tagesgeld

AnbieterZinsen (p.a.)*ZinsgarantieBesonderheiten
Advanzia3,35 %3 Monate (danach 2,12 %)Ab 5.000 Euro Mindesteinlage; bis 250.000 Euro Aktionszins
Openbank3,15 %3 Monate (danach 2,60 %)Zinsgarantie bis 1 Mio. Euro; Openbank-Girokonto inklusive
Suresse Direkt Bank3,15 %4 Monate (danach 2,40 %)Angebotszins ab 1 Euro bis 250.000 Euro

Top-3-Anbieter für Festgeld

AnbieterZinssatz (p.a.)*LaufzeitZinsgutschriftBesonderheiten
SBI Frankfurt3,10 % 12 MonateJährlichMindesteinlage 20.000 Euro
CA Auto Bank2,75 %12 MonateJährlichMaximale Anlagesumme 1 Mio. Euro
Isbank IsWEB2,70 %12 MonateJährlichIsweb-Konto als Verrechnungskonto

*Zinsen – Stand 15. Februar 2025

Als Neukund:in profitierst du bei vielen Tagesgeld-Anbieter von zeitlich begrenzten Aktionszinsen. Durch Tagesgeld-Zinshopping kannst du von den besten Zinsen am Markt profitieren. Dazu musst du regelmäßig zwischen verschiedenen Anbietern von Tagesgeldkonten wechseln.

Sicherheit: Einlagensicherung und Risikobewertung

In der Europäischen Union sind Einlagen durch die jeweilige nationale Einlagensicherung grundsätzlich bis zu 100.000 Euro pro Bank und Kund:in geschützt. Das bedeutet, dass im Fall einer Bankeninsolvenz dein angelegtes Kapital bis zu dieser Grenze abgesichert ist.

Einige Banken bieten zusätzlich eine freiwillige Einlagensicherung, die Geldeinlagen bis zu 3 Millionen Euro absichert.

Tipps zur Risikobewertung und Diversifikation

Lege nicht dein gesamtes Kapital bei nur einer Bank an. Besonders wenn du größere Geldbeträge hast, solltest du dein Geld zu jeweils 100.000 Euro auf mehrere Institute verteilen. Dadurch erhöhst du den Schutz, denn die gesetzliche Einlagensicherung gilt pro Bank.

Wenn du dein Geld außerhalb von Deutschland ansässigen Instituten anlegen möchtest, prüfe deren Einlagensicherung unter Einbeziehung des Länderratings. Dein Geld ist beispielsweise bei Banken in Schweden oder Italien bis zu 100.000 Euro geschützt. 

Aufgrund des Länderratings Schweden AAA und Italien BBB ist eine schwedische Bank einem italienischen Institut vorzuziehen.

Anlageformen wie Tagesgeld und Festgeld gelten als sehr sicher, da sie durch die jeweilige nationale Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Bank und Kund:in geschützt sind. Es ist dennoch ratsam, größere Beträge auf mehrere Institute zu verteilen, um mögliche Ausfallrisiken weitgehend auszuschließen.

Verbraucherschützer:innen raten zur Geldanlage bei Banken in Ländern mit einem AAA-Rating, da dort die schnelle Einlagenrückzahlung im Fall einer Bankeninsolvenz gewährleistet wird.

Steuerliche Aspekte

In Deutschland werden die Zinserträge aus Tages- und Festgeldanlagen als Kapitalerträge behandelt. Das bedeutet, dass du auf die erwirtschafteten Zinsen grundsätzlich die Abgeltungssteuer von 25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer zahlen musst.

Steuerfrei sind Zinserträge in Höhe des jährlichen Sparer-Pauschbetrages (1.000 Euro Alleinstehende / 2.000 Euro bei gemeinsam Veranlagten).

Ob Tagesgeld oder Festgeld – beide Formen unterliegen in Deutschland der gleichen Besteuerung, wobei du einen Freistellungsauftrag bei der Bank einreichen kannst, um den steuerfreien Betrag optimal auszuschöpfen.

Du kannst einen Freistellungsauftrag bei mehreren Banken einrichten und bis zum maximalen Freibetrag aufteilen. Einen einmal gestellten Freistellungsauftrag kannst du jederzeit widerrufen. Nutzbar ist er abzüglich der bereits freigestellten Ertragsteuern.

Banken in Deutschland führen die Abgeltungssteuer automatisch ans zuständige Finanzamt ab. Zinsgewinne bei ausländischen Banken müssen im Zuge der jährlichen Steuererklärung erklärt werden.

Die Auszahlung der Festgeldzinsen erfolgt meist jährlich, bei mehrjährigen Festgeldanlagen mitunter auch am Ende der Laufzeit. Da die gesamte Zinssumme auf einmal versteuert wird, können Zinserträge den jährlichen Sparer-Pauschbetrag übersteigen, was zu einer höheren Steuerbelastung führt.

Tipps zur Entscheidungsfindung

  1. Liquiditätsbedarf prüfen: Überlege genau, wie schnell du im Notfall an dein Geld kommen musst – ein Tagesgeldkonto sichert hohe Flexibilität.
  2. Zinskurve analysieren: Beobachte die Leitzinsentwicklung – bei einem fallenden Zinsumfeld sind längere Laufzeiten sinnvoll, um länger von besseren Konditionen zu profitieren.
  3. Diversifizieren: Setze nicht alles auf eine Karte – kombiniere Tagesgeld für deine sofortige Reserve mit Festgeld, das langfristig höhere Zinsen bietet.
  4. Anbieter vergleichen: Nutze unseren Onlinebanken.com Tagesgeldvergleich, um die besten Angebote und Sicherheitsstandards der Banken auf einen Blick zu erkennen.
  5. Steuern optimieren: Stelle sicher, dass du Freistellungsaufträge einrichtest, um den Sparer-Pauschbetrag (1.000 Euro für Alleinstehende, 2.000 Euro für Paare) voll auszuschöpfen.

Letztlich hängt die Wahl zwischen Tagesgeld und Festgeld von deinen persönlichen Zielen und deiner finanziellen Situation ab. Wenn du jederzeit flexibel auf dein Geld zugreifen möchtest, ist Tagesgeld die optimale Lösung.

Planst du dagegen, einen größeren Betrag für einen festen Zeitraum entbehren zu können, dann bietet dir Festgeld mit garantiert festen Zinserträgen einen klaren Vorteil.

Oft ist die Kombination beider Anlagen der beste Weg, um sowohl kurzfristige Liquidität als auch langfristige Renditen zu sichern. Entscheide selbst, welche Strategie – oder welche Mischung – am besten zu deinen Bedürfnissen passt.

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Erstellt von

Als studierter Ökonom habe ich mich jahrelang in erster Linie mit betriebswirtschaftlichen Problemen befasst. Seit mehr als zehn Jahren sehe ich meine Berufung darin, Wissen und Erfahrungen rund um private Finanzen aufzubereiten und in Ratgeberform zu vermitteln.

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Zuletzt aktualisiert am 25. Februar 2025

Kommentare

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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.

Kann ich vorzeitig auf mein Festgeld zugreifen?

Im Allgemeinen ist das bei Festgeld nicht möglich, da dein Geld für die vereinbarte Laufzeit fest angelegt wird. Einige Banken erlauben eine vorzeitige Vertragsbeendigung, wobei du keine Zinsen oder nur einen Teil der erwirtschafteten Zinsen ausgezahlt erhältst.

Kann ich mehrere Tagesgeld- oder Festgeldkonten gleichzeitig führen?

Ja, grundsätzlich kannst du mehrere Tagesgeld- oder Festgeldkonten führen; allerdings nicht 2 Tagesgeld- und / oder Festgeldkonten gleichzeitig bei einer Bank. Für eine maximale Einlagensicherung empfiehlt sich, höhere Anlagesummen auf mehrere Banken zu verteilen.

Welche steuerlichen Aspekte sind zu beachten?

Sowohl Tagesgeld- als auch Festgeld-Erträge unterliegen in Deutschland der Abgeltungssteuer von 25 % plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Steuerfrei sind 1.000 Euro (Sparer-Pauschbetrag). Banken in Deutschland führen die Steuern automatisch ans zuständige Finanzamt ab. Zinserträge bei ausländischen Anbietern müssen im Zuge der jährlichen Steuererklärung angezeigt werden.

Wie werden Zinsen beim Tagesgeld gutgeschrieben?

Tagesgeld-Zinsen werden abhängig vom Anbieter monatlich, vierteljährlich oder jährlich gutgeschrieben. Ausgezahlt werden Zinserträge bei Auflösung (Kündigung) des Tagesgeldkontos.

Wann erhalte ich meine Festgeldzinsen ausgezahlt?

Die Auszahlung der Festgeldzinsen hängt von den Bedingungen deines Festgeldkontos ab. Häufig ist eine jährliche Auszahlung bzw. Gutschrift anzutreffen. Bei Festgeldanlagen bis 12 Monate werden die Zinsen zum Ende der Laufzeit ausgezahlt. Bei einigen Festgeldkonten werden die Zinsen erst am Ende der Laufzeit zusammen mit der Anlagesumme ausgezahlt, wobei der Zinseszinsvorteil wegfällt.

Wie sieht es mit der Sicherheit bei Tagesgeld- und Festgeldanlagen aus?

Beide Anlageformen bieten durch die EU-Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro Kund:in eine hohe Sicherheit. Bei einigen Banken sind Kundeneinlagen über eine erweiterte Einlagensicherung bis 3 Millionen Euro geschützt.