Viele Banken locken mit speziellen Neukundenangeboten, die deutlich über den regulären Zinssätzen liegen. Durch regelmäßiges Wechseln kannst du diese Zinsboni optimal nutzen.
Beim Tagesgeld-Hopping geht es darum, die besten Zinssätze am Markt zu nutzen, indem du regelmäßig zum besten Tagesgeldangebot wechselst. Diese Strategie ermöglicht es dir, deine Rendite zu maximieren, ohne auf die Flexibilität eines Tagesgeldkontos zu verzichten.
In diesem Ratgeber erfährst du, warum Tagesgeld-Hopping eine clevere Wahl ist, welche Top-Fakten du kennen solltest und wie du diese Strategie erfolgreich umsetzen kannst.
Beim Tagesgeld-Hopping wechseln Sparer:innen gezielt zwischen verschiedenen Tagesgeldkonten, um die besten Zinssätze am Markt zu nutzen. Der Begriff „Hopping“ steht dabei symbolisch für das „Hüpfen“ von einem Konto zum nächsten. Diese Strategie nutzt insbesondere die oft höheren Zinssätze, die Banken für Neukund:innen anbieten.
Anleger:innen vergleichen kontinuierlich die aktuellen Zinssätze verschiedener Banken und eröffnen bei attraktiven Angeboten neue Tagesgeldkonten.
Dabei nutzen sie oft zeitlich begrenzte Bonuszinsen für Neukund:innen, wie erhöhte Zinssätze oder Prämien.
Nach Ablauf dieser Angebote transferieren sie ihr Tagesgeldguthaben zur nächsten Bank mit besseren Konditionen.
Durch das gezielte Ausnutzen von Neukundenboni und Zinsgarantien können Sparer:innen ihre Zinserträge steigern.
Regelmäßige Marktbeobachtung und der flexible Wechsel zwischen Anbietern ermöglichen es, stets von den höchsten verfügbaren Zinssätzen zu profitieren.
Vergiss nach dem Anbieterwechsel nicht, dein Tagesgeldkonto zu kündigen! Du kannst von zukünftigen Sonderzinsen bei einer Bank profitieren, wenn du die Bedingung für einen Neukundenstatus erfüllst. Diesen erreichst du häufig nach einer Neuanmeldung nach 12 Monaten, teilweise sind es 6 oder 24 Monate.
Flexibilität: Während traditionelle Sparmethoden wie Sparbücher oder Festgeldkonten feste Laufzeiten und Kündigungsfristen haben, bietet das Tagesgeld-Hopping die Möglichkeit, jederzeit auf das angelegte Geld zuzugreifen und es bei Bedarf umzuschichten.
Zinsoptimierung: Durch den regelmäßigen Wechsel zu Banken mit höheren Zinssätzen können Sparer:innen ihre Rendite maximieren. Viele Banken locken Neukund:innen mit attraktiven Zinsangeboten, die jedoch oft zeitlich begrenzt sind. Nach Ablauf dieser Fristen sinken die Zinsen häufig, weshalb ein Wechsel zu einer anderen Bank mit besseren Konditionen sinnvoll sein kann.
Aufwand: Das kontinuierliche Vergleichen von Angeboten und der Wechsel zwischen verschiedenen Konten erfordert Zeit und Aufmerksamkeit. Im Gegensatz dazu ist das klassische Sparen weniger zeitintensiv, da das Geld langfristig bei einer einzigen Institution verbleibt.
Sicherheit: Sowohl beim klassischen Sparen als auch beim Tagesgeld-Hopping sind die Einlagen in der Regel durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Kund:in und Bank geschützt. Bei Anlagen im Ausland sollte jedoch die jeweilige Einlagensicherung des Landes berücksichtigt werden.
Beispiel:
Angenommen, du hast 10.000 Euro angespart. Statt dieses Geld dauerhaft auf einem Sparbuch mit niedrigen Zinsen zu belassen, entscheidest du dich für das Tagesgeld-Hopping. Du eröffnest ein Tagesgeldkonto bei Bank A, die aktuell 3 % Zinsen für Neukund:innen bietet, garantiert für sechs Monate. Nach Ablauf dieser Zeit sinkt der Zinssatz auf 1,5 %. Du entscheidest dich daher, das Geld zu Bank B zu transferieren, die 2,75 % für Neukund:innen anbietet. Durch diese Strategie maximierst du deine Zinserträge.
Höhere Zinserträge: Durch den regelmäßigen Wechsel zwischen Banken mit attraktiven Neukundenangeboten können Sparer:innen stets von den besten aktuellen Zinssätzen profitieren und so ihre Rendite maximieren.
Flexibilität und kurzfristige Verfügbarkeit: Das auf einem Tagesgeldkonto angelegte Geld ist jederzeit verfügbar, da Tagesgeld im Gegensatz zum Festgeld keine fixen Laufzeiten hat. Auszahlungen auf das Referenzkonto oder ein Kontowechsel sind jederzeit und kostenfrei möglich.
Geringes Risiko dank Einlagensicherung: Trotz häufiger Kontoeröffnungen ist das eingezahlte Geld in Deutschland durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Kund:in und Bank geschützt, was ein hohes Maß an Sicherheit bietet. Bei vielen deutschen Banken und Sparkassen sind Tagesgeldeinlagen durch eine erweiterte Einlagensicherung von beispielsweise bis zu 3 Millionen Euro pro Kund:in geschützt.
Kostenlose Kontoeröffnung und -führung: Banken erheben keine Gebühren für die Eröffnung oder Führung eines Tagesgeldkontos. Das macht das Tagesgeld-Hopping kostengünstig.
Zeit- und Verwaltungsaufwand:
Das ständige Vergleichen von Angeboten und der Wechsel zwischen Banken erfordern erheblichen Aufwand für Kontoeröffnungen, Identifikationsverfahren und die Verwaltung mehrerer Konten.
Lässt du dein Tagesgeldkonto weiter bestehen, kannst du nicht an zukünftigen Zinsaktionen für Neukund:innen bei diesem Anbieter teilnehmen. Du musst dein Kundenkonto nach dem Wechseln löschen lassen und die Frist für eine Registrierung als Neukund:in einhalten.
Steuerliche Anforderungen:
Beim Wechseln des Tagesgeldkontos kannst du deinen Freistellungsauftrag mitnehmen. Freistellungsaufträge lassen sich bis in Höhe des jährlichen Sparerpauschbetrages von 1.000 Euro pro Person (2.000 Euro gemeinsam Veranlagte) auf mehrere Banken aufteilen.
Dabei musst du korrekt vorgehen. Die Summe aller zu beanspruchenden steuerfreien Zinserträge darf deinen Freibetrag nicht übersteigen. Sonst droht Steuerhinterziehung. Dazu kommt es, wenn bezogen auf die tatsächlichen Zinserträge zu wenig Abgeltungssteuer abgeführt wird.
Zu viel gezahlte Kapitalertragssteuer kannst du dir im Rahmen der jährlichen Einkommensteuererklärung wieder zurückholen.
Eingeschränkte Zinsgarantien und Bonitätsrisiken:
Tagesgeldangebote mit attraktiven Zinsen sind zeitlich begrenzt verfügbar. Zinsvorteile enden entweder nach einem garantierten Zeitraum oder zu einem feststehenden Termin. Letzteres könnte bedeuten, dass die Zinsgarantie nur von kurzer Dauer ist.
Bei ausländischen Banken können zusätzliche Bonitätsrisiken bestehen. Während Deutschland, Niederlande oder Liechtenstein über ein Top-Länderrating (AAA) verfügen, fallen die Ratings für EU-Länder wie Spanien (A), Malta (A-) oder Italien (BBB) niedriger aus. Die Absicherung der Einlagen bis 100.000 Euro je Kund:in ist zwar auch hier gegeben, aber die Zahlung einer Entschädigung im Fall einer Bankenpleite durch den Staat dürfte länger dauern.
Mögliche Girokonto-Pflicht: Einige Banken verlangen, dass du ein Referenz-Girokonto bei ihnen eröffnest, um ein Tagesgeldkonto nutzen zu können. Dies kann zusätzlichen Aufwand bedeuten.
Der beim Tagesgeld-Hopping mögliche größere Zinsgewinn sollte Nachteile wie Zeit- und Verwaltungsaufwand aufwiegen. Bei größeren Anlagebeträgen haben bereits kleinere Zinsunterschiede größere Auswirkungen auf die Rendite. Grundsätzlich ist eine Geldanlage nur in Ländern zu empfehlen, wo die europäische Einlagensicherung zur Anwendung kommt. Willst du absolut sicher gehen, bevorzuge bei der Tagesgeldanlage Banken in Ländern mit AAA-Rating.
Beim klassischen Tagesgeldkonto belässt der Sparer:in sein Geld dauerhaft bei einer Bank, akzeptiert dabei jedoch oft sinkende Zinssätze über die Zeit. Im Gegensatz dazu verfolgt das Tagesgeld-Hopping die Strategie, regelmäßig zwischen verschiedenen Banken zu wechseln, um stets von den besten verfügbaren Zinssätzen und Neukundenangeboten zu profitieren.
Obwohl Tagesgeld-Hopping potenziell höhere Zinserträge bietet, erfordert es einen erhöhten Verwaltungsaufwand und eine kontinuierliche Marktbeobachtung, um rechtzeitig auf bessere Angebote reagieren zu können.
Ein klassisches Tagesgeldkonto bietet dir unter Umständen bei Eröffnung einen einmaligen Aktionszins. Mit Tagesgeld-Hopping bzw. dem Wechseln zu den besten Tagesgeldangeboten lässt sich ein Zinsbonus vervielfachen.
Wenn du nach Alternativen zum Tagesgeld-Hopping suchst, könnten Geldmarktfonds und Festgeldkonten interessante Optionen sein.
Geldmarktfonds: Diese Fonds investieren in kurzfristige, festverzinsliche Wertpapiere wie Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen mit hoher Bonität. Sie bieten oft Renditen, die mit denen von Tagesgeldkonten vergleichbar sind.
Ein Geldmarktfonds als Alternative zum Tagesgeld lohnt sich dann, wenn die Fondsrendite über den Zinsen von Tagesgeldkonten liegt. Damit entfällt die Notwendigkeit, ständig zwischen verschiedenen Banken zu wechseln. Zudem sind Geldmarktfonds als Sondervermögen geschützt, womit Einlagen im Fall einer Insolvenz der Bank sicher sind.
Festgeldkonten: Bei Festgeld legst du dein Geld für einen festgelegten Zeitraum zu einem festen Zinssatz an. Wählen kannst du je nach Anbieter Laufzeiten von wenigen Monaten bis 120 Monate.
Während dieser Zeit ist fest angelegtes Geld während dieser Zeit nicht verfügbar. Einige Anbieter erlauben einen vorfristigen Zugriff auf Zinsverzicht in Notsituationen.
Festgeld zeichnet sich durch oft höhere Zinssätze als Tagesgeldkonten aus, insbesondere bei längeren Laufzeiten. Wenn du frei verfügbares Geld für einen bestimmten Zeitraum gut verzinst und sicher anlegen möchtest, kommt es als Alternative zum Tagesgeld infrage.
Tagesgeld-Hopping ist eine Strategie, um kurzfristig von Zinsbewegungen zu profitieren. Tagesgeldanlagen dienen dem Erhalt des Vermögens, soweit Zinserträge die Inflation ausgleichen. Für eine nachhaltige Vermögensbildung bedarf es renditestärkere Finanzinstrumente wie Aktien oder ETFs.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Die Häufigkeit des Wechsels deines Tagesgeldkontos hängt von deinen persönlichen Zielen, der Höhe deiner Einlagen und den aktuellen Zinsangeboten ab. Willst du maximal von zeitlich begrenzten Aktionszinsen profitieren, solltest du nach Ende der Zinsgarantie bei deinem Tagesgeld zu einer Bank mit höheren Tagesgeldzinsen wechseln.
Unabhängig von häufigen Kontoeröffnungen bleibt dein Geld durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Bank geschützt. Bei einigen Banken in Deutschland reicht der Einlagenschutz bis 3 Millionen pro Kund:in. Beim Tagesgeld bei Banken außerhalb der EU gilt das Sicherungssystem des Herkunftslandes.
Nein, Tagesgeldkonten werden nicht bei der SCHUFA erfasst. Häufige Kontowechsel haben daher keinen Einfluss auf deinen SCHUFA-Score. Nur wenn du gleichzeitig ein Girokonto eröffnest, wird dies der SCHUFA mitgeteilt.
Nutze Online-Vergleichsportale für einen Tagesgeld Vergleich. Damit kannst du aktuelle Zinssätze und Konditionen verschiedener Banken zuverlässig ermitteln. Achte dabei auf Zinsgarantien, Einlagensicherung und mögliche Gebühren.
Ein Tagesgeldkonto mit Zinsgarantie ist in den meisten Fällen an einen Neukundenstatus gebunden. Als Neukund:in gilt in der Regel, wer in den letzten 12 Monaten (seltener auch 6 oder 24 Monate) kein Kund:in bei der betreffenden Bank war. Mitunter ist das Führen eines Girokontos beim Anbieter gefordert.
Nein, ein Tagesgeldkonto ist ein Anlagekonto und kein Zahlungsverkehrskonto. Geld kannst du nur auf ein Referenzkonto (Girokonto beim Tagesgeldanbieter oder einer anderen Bank) überweisen.