Ob Beantragung eines Kredits, Abschluss eines Mobilfunkvertrags oder Online-Shopping auf Rechnung, der SCHUFA Score ist für Vertragsabschlüsse von großer Bedeutung. Wenn die SCHUFA Auskunft schlecht ausfällt, erteilen viele Banken, Mobilfunkanbieter oder Online-Shops eine Absage. Damit es nicht soweit kommt, erfährst du nachfolgend, wie du deinen SCHUFA Score abfragen kannst und welche Faktoren Einfluss auf die Einstufung nehmen. Zusätzlich zeigen wir, wie du deinen SCHUFA Score verbessern kannst und wie du bei unberechtigten Einträgen vorgehen solltest.
Das Wichtigste in Kürze
Der SCHUFA Score umfasst ein Punktewert-System, das Auskunft über die Bonität von Kund:innen gibt. Entwickelt wurde der Score von der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (SCHUFA) und Partnern aus den Bereichen Handel, Dienstleistung und Telekommunikation. Unter Zuhilfenahme von statistisch-mathematischen Analyseverfahren wird das zu erwartende Zahlungsverhalten von Verbraucher:innen und das damit verbundene Risiko eines Zahlungsausfalls ermittelt. Angegeben wird der SCHUFA Score als Prozentwert. Je näher der Score an der 100 Prozent Marke ist, desto geringer ist das Risiko eines Zahlungsausfalls.
Die Prozentzahl alleine reicht noch nicht zur Beurteilung der Bonität aus. Hierfür spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Das bedeutet, dass ein „negativer“ SCHUFA Score nicht immer ein Ausschlusskriterium bei einem Vertragsabschluss ist und ein „positiver“ SCHUFA Score noch lange keine Gewissheit für zum Beispiel eine Kreditzusage darstellt.
Für die Berechnung des SCHUFA Scores werden verschiedene Daten herangezogen. Unterschieden werden hierbei positive und negative Merkmale. Die Verbraucher:innen erhalten jedoch keinen Einblick in das mathematisch-statistische Verfahren, das für die Berechnung verwendet wird. Der Bundesgerichtshof entschied, dass die SCHUFA das Berechnungsverfahren nicht offen legen muss und dieses „Betriebsgeheimnis“ weiterhin unter Verschluss halten darf. So lässt sich nur eine pauschale Aussage darüber treffen, wie der SCHUFA Score berechnet wird. Zur Ermittlung des Scores werden unter anderem die folgenden Daten und Angaben verwendet:
Der Familienstand, die Nationalität und die Wohnsituation werden von der SCHUFA nicht erfasst und fließen dementsprechend auch nicht in den SCHUFA Score mit ein.
Zu den positiven Merkmalen gehören alle Daten, die Auskunft darüber geben, dass du deinen Zahlungsverpflichtungen vertragsgemäß nachgekommen bist. So wird etwa positiv gewertet, wenn du deine Handyrechnung pünktlich bezahlst, abgeschlossene Kredite innerhalb der vereinbarten Zeit tilgst und Rechnungen beim Online-Shop zuverlässig beglichen werden. Im Prinzip gehört alles zu den positiven Merkmalen, was beweist, dass du eine gute Zahlungsmoral aufweist. Je höher die Anzahl der positiven Merkmale ist, desto besser stehen die Chancen bei Kredit- oder Ratenzahlungsverträgen. Wenn bereits in der Vergangenheit Kreditraten und Ratenzahlungen vertragsgemäß erfüllt wurden, besteht für die Vertragspartner ein geringes Ausfallrisiko.
Den Positivmerkmalen stehen die negativen Einträge gegenüber. Negative Merkmale zeigen auf, dass das Zahlungsverhalten der Kund:innen in der Vergangenheit unzuverlässig war und bei einem Vertragsabschluss mit einem hohen Ausfallrisiko zu rechnen ist. Negativ gewertet wird jegliche Form von Zahlungsverzügen beziehungsweise -ausfällen. Allerdings werden Zahlungserinnerungen oder Mahnungen nicht von der SCHUFA erfasst. Erst, wenn ein gerichtliches Mahnverfahren eingeleitet wurde, taucht dies in der SCHUFA Auskunft auf. Jedes Negativmerkmal führt dazu, dass der SCHUFA Score und somit die Bonität sinkt.
Da sich die Anforderungen von Händlern, Banken und Mobilfunkanbietern unterscheiden, ermittelt die SCHUFA als Auskunftei zwei Scoring-Werte. Unterschieden werden der Basisscore und der Branchenscore.
Der Basisscore wird in Prozent angegeben und gibt anhand einer Skala von 0 bis 100 % Auskunft über die Kreditwürdigkeit der jeweiligen Kund:in.
SCHUFA Score in Prozent | Einstufung des Ausfallrisiko |
Höher als 97,5 % | Sehr geringes Risiko |
95 – 97,5 % | Geringes bis überschaubares Risiko |
90 – 95 % | Zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko |
80 – 90 % | Deutlich erhöhtes bis hohes Risiko |
50 – 80 % | Sehr hohes Risiko |
Unter 50 % | Sehr kritisches Risiko |
Als Auskunftei erstellt die SCHUFA neben dem Basisscore einen Branchenscore, der speziell auf die Anforderungen der verschiedenen Branchen zugeschnitten ist. Im Gegensatz zum Basisscore wird der Branchenscore mit den Buchstaben A bis P angegeben. Zusätzlich wird eine Risikoquote in Prozent aufgeführt, die Auskunft über die Zahlungsmoral der Verbraucher:innen gibt. Hier gilt jedoch: Je höher der Prozentwert ist, desto höher ist auch das Ausfallrisiko.
Als Verbraucher:in hast du das Recht, einmal jährlich eine kostenlose Selbstauskunft bei der SCHUFA anzufordern. Hierbei handelt es sich um eine Kopie der von dir gespeicherten Daten, die von Kreditinstituten, Handelsunternehmen, Mobilfunkanbietern und anderen Vertragspartnern abgerufen werden kann. Anhand der kostenlosen Selbstauskunft erhältst du einen Einblick in die gespeicherten Daten, die aufgeführten Positiv- und Negativmerkmale und den Basis- und Branchenscore.
Anfordern kannst du die Selbstauskunft über die Webseite der SCHUFA. Rufe hierfür den Menüpunkt „Informationen für Privatpersonen“ auf und gehe zu „SCHUFA für Privatkunden“. Anschließend klickst du auf „Unsere Produkte für Privatkunden“. An Ende der Auflistung findest du die Möglichkeit zur Anforderung einer Kopie deiner personenbezogenen Daten.
Der SCHUFA Score ist überall dort von Bedeutung, wo es darum geht, deine Kreditwürdigkeit einzuschätzen. Besonders hohe Relevanz hat der SCHUFA Score bei der Beantragung von Kreditkarten oder dem Abschluss von Kreditverträgen. Aber auch Telefon- und Mobilfunkunternehmen verschaffen sich vor dem Vertragsabschluss einen Überblick über die Zahlungsmoral der Kund:innen. Ebenfalls relevant ist der SCHUFA Score beim Online-Shopping. Um sich vor Zahlungsausfällen zu schützen, bieten Online-Shops den Kauf auf Rechnung nur an, wenn der SCHUFA Score ein geringes Ausfallrisiko voraussagt.
Grundsätzlich sinkt der SCHUFA Score bei allen Negativmerkmalen, die von der SCHUFA erfasst werden. Allerdings spielen nicht nur unbezahlte Rechnungen oder nicht getilgte Kredite hierbei eine Rolle. Auch weitere Faktoren tragen dazu bei, dass der SCHUFA Score sinkt, selbst wenn die Zahlungsmoral der Kund:innen auf den ersten Blick nicht schlecht ist. So sinkt der SCHUFA Score zum Beispiel, wenn du zu viele Kreditkarten nutzt oder es zu häufigen Wechseln des Bankkontos kommt. Ebenfalls negativ auf den SCHUFA Score wirkt sich eine häufige Nutzung von Teilzahlungsangeboten aus oder die Aufnahme von Kleinkrediten zum Wareneinkauf. Selbst wenn du deinen Zahlungsverpflichtungen nachkommst, solltest du nicht wahllos Teilzahlungen vereinbaren oder Kleinkredite aufnehmen, wenn du deinen SCHUFA Score nicht gefährden möchtest.
ERSETZE DURCH INFO BOX BLOCK]Nicht nur der Abschluss von Kreditverträgen wird von der SCHUFA erfasst, auch Daten zu Kreditanfragen beziehungsweise Konditionsanfragen werden gespeichert.
Sobald du bei einer Bank oder einem Kreditinstitut eine Finanzierungsanfrage stellst, wird dieser Vorgang an die SCHUFA weitergeleitet. Unterschieden werden hierbei die Kredit- und die Konditionsanfrage. Eine Kreditanfrage wird 1 Jahr von der SCHUFA gespeichert, ist jedoch nach der Anfrage nur über einen Zeitraum von 10 Tagen für Dritte einsehbar. Wer bei mehreren Banken bezüglich eines Kredits nachfragt, der kann hier unter Umständen trotz guter Zahlungsmoral eine Absage der Bank riskieren. Denn für die Banken stellt sich in diesem Fall die Frage, warum gleich mehrere Kreditanfragen bei verschiedenen Banken vorgenommen wurden. Die Konditionsanfrage hingen wird nicht gespeichert und wirkt sich daher nicht auf den SCHUFA Score aus.
Wenn aufgrund deiner schlechten SCHUFA Auskunft häufiger Kredit-, Kauf- oder Mobilfunkverträge nicht zustande kommen, bestehen durchaus Möglichkeiten, den SCHUFA Score und infolgedessen die Bonität zu verbessern. Die folgenden Optionen können genutzt werden, um den SCHUFA Score zu verbessern:
Der SCHUFA Score gibt an, wie hoch das Risiko von Zahlungsausfällen ist und ist daher bei allen Arten von finanziellen Geschäften relevant. Um sich vor Zahlungsausfällen zu schützen, nehmen Banken, Handelsunternehmen oder Telefonanbieter vor dem Abschluss eines Vertrags eine Abfrage bei der SCHUFA vor, um Auskunft über die Kreditwürdigkeit der Kund:innen zu erhalten. Häufen sich die negativen Merkmale, wozu etwa Zahlungsunregelmäßigkeiten, gerichtliche Mahnverfahren oder Vollstreckungsbescheide zählen, sinkt der SCHUFA Score und die Kreditwürdigkeit.
Einmal im Jahr können Verbraucher:innen eine Kopie der bei der SCHUFA gespeicherten Daten kostenlos anfordern. Von diesem Recht solltest du in jedem Fall Gebrauch machen, um die Entwicklung deines SCHUFA Scores verfolgen zu können und im Blick zu behalten. So weißt du, wie es um deine Bonität gestellt ist und wie deine Zahlungsmoral eingestuft wird. Damit der SCHUFA-Score erst gar nicht von Negativmerkmalen beeinflusst wird, solltest du darauf achten, deinen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen und die Zahlungen zuverlässig zu tätigen. Auf diese Weise können Schwierigkeiten, die durch einen negativen SCHUFA Score auftreten, von vornherein vermieden werden.
Solltest du trotz allem einen schlechten SCHUFA-Score haben, kannst du dennoch am Zahlungsverkehr teilnehmen. Wir haben dir hierfür die beiden Beiträge Girokonten ohne SCHUFA und Kreditkarten ohne SCHUFA als Hilfsmittel erstellt.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Kommen Verbraucher:innen den Zahlungsverpflichtungen nach, wirkt sich das negativ auf den Schufa Score aus. Darunter fallen zum Beispiel unbezahlte Rechnungen, nicht getilgte Kreditraten, gekündigte Ratenzahlungen und gerichtliche Mahnverfahren. Auch das Vorhandensein von mehreren Bankkonten oder Kreditkarten kann sich negativ auswirken.
Der Schufa Score wird prozentual angegeben. Zur Einstufung der Kreditwürdigkeit wird eine Skala von 0 bis 100 Prozent. Grundsätzlich gilt hierbei: Je höher der prozentuale Wert ist, desto niedriger wird das Ausfallrisiko eingestuft. Von einem guten Schufa Score ist die Rede, wenn dieser über einem Wert von 97,5 Prozent liegt.
Die Abfrage des Schufa Scores ist direkt über die Schufa möglich. Über die Selbstauskunft der Schufa erhältst du einen Einblick in die gespeicherten Daten und kannst zudem deinen Schufa Score abfragen. Die Anforderung der Selbstauskunft ist einmal im Jahr über die Webseite der Auskunftei möglich.
Beim Scoring handelt es sich um ein statistisches Verfahren, das genutzt wird, um das Zahlungsverhalten von Kund:innen einschätzen zu können. Eingesetzt wird das Scoring sowohl von Kreditinstituten und Banken als auch von Handelsunternehmen. Mithilfe des Scorings soll das Risiko von Zahlungsausfällen gesenkt werden. Entscheidest du dich zum Beispiel nach einem Kreditkarten Vergleich für einen Kreditkartenanbieter, erhältst du die Kreditkarte erst nach einem erfolgreichen Scoring.