In Unternehmen zu investieren, die in der Rüstungsindustrie tätig sind, ist nicht jedermanns Sache. Für Anleger:innen könnte sich eine Berücksichtigung dieser Branche allerdings aufgrund der Geschehnisse der letzten Monate sehr lohnen. Russland ist nämlich in die Ukraine einmarschiert, sodass einige Staaten nun darüber nachdenken, mehr in die Verteidigung des eigenen Landes zu investieren. Die deutsche Regierung hat bereits beschlossen, ein zusätzliches Finanzierungspaket in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr zur Verfügung zu stellen. Daher werden wir in diesem Artikel auf die Frage eingehen, ob sich ein Investment in die Rüstungsindustrie jetzt lohnt.
Das Wichtigste in Kürze
Die große Besonderheit der Rüstungsindustrie ist die, dass es Anleger:innen gibt, die aus Prinzip nicht in diese Branche investieren. Als Begründung werden hierfür meist ethische Bedenken genannt. Dies hat allerdings den Vorteil für Anleger:innen, die bereit sind in die Rüstungsindustrie zu investieren, dass das Bewertungsniveau entsprechend niedriger ausfällt, sodass hier höhere Renditen generiert werden könnten. Zudem handelt es sich hierbei um eine Branche, die von Kriegen profitiert. Wenn irgendwo auf der Welt ein Krieg ausbricht, dann ist das zwar grundsätzlich sehr negativ, allerdings hat dies in der Regel positive Auswirkungen auf die Aktienkurse von Waffenherstellern.
Ob eine Investition in die Rüstungsindustrie ethisch vertretbar ist oder nicht, müssen Anleger:innen für sich selbst entscheiden. Falls ethische Bedenken bestehen, sollte eher in andere Branchen investiert werden.
Keiner kann die zukünftige Entwicklung einer bestimmten Industrie genauestens prognostizieren, sodass bei Investitionen immer ein gewisses Restrisiko bestehen bleibt. Grundsätzlich sind die Aussichten für die Rüstungsindustrie aber ziemlich gut. Denn die Rüstungsindustrie lebt von Konflikten. Diese wird es auch in Zukunft immer wieder geben. Zwar können die meisten Konflikte über diplomatische Wege gelöst werden, allerdings zeigt der Einmarsch Russlands in die Ukraine, dass es auch in den heutigen Zeiten zu Eskalationen kommen kann.
Es gibt mehrere Faktoren, die für eine positive Entwicklung von Rüstungsunternehmen sprechen. Hier ist insbesondere der Einfall Russlands in die Ukraine zu nennen. Dies dürfte der Rüstungsindustrie aber nicht nur kurzfristig Aufwind geben, sondern auch dazu führen, dass die Rüstungsausgaben in Zukunft deutlich ansteigen werden. Denn alleine die deutsche Regierung hat bereits verkündet, 100 Milliarden Euro als Sondervermögen in die Bundeswehr zu investieren.
Viele andere Länder, insbesondere diese, die nahe an Russland gelegen sind, könnten nachziehen und die Ausgaben für die Verteidigung ihres Landes erhöhen. Dies würde zu deutlich mehr Aufträgen für Rüstungskonzerne führen, die dadurch ihre Umsätze und Gewinne steigern könnten. Die Aktienkurse könnten somit in den nächsten Jahren deutlich anziehen. Da viele Rüstungsausgaben der Verteidigung des eigenen Landes im Ernstfall dienen, sollten diese auch in Zukunft nicht abfallen. Denn neben dem Krieg in der Ukraine könnten auch andernorts Konflikte ausgetragen werden.
Niemand kann dir garantieren, dass die Kurse von Rüstungsaktien in den nächsten Jahren steigen werden. Auch wir verfügen über keine Glaskugel, allerdings fallen die Aussichten für die Rüstungsindustrie, insbesondere in der näheren Zukunft, äußerst positiv aus. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat die deutsche Regierung bereits dazu bewogen, deutlich mehr in die Bundeswehr zu investieren. Es ist zu erwarten, dass einige andere Länder, die sich aufgrund der Nähe zu Russland einer Bedrohung ausgesetzt sehen, nachziehen werden und ebenfalls mehr Ressourcen in die Verteidigung ihres Landes investieren.
Dies sollte die Auftragsbücher der Rüstungskonzerne auf absehbare Zeit füllen, sodass die Wahrscheinlichkeit von zukünftig steigenden Aktienkursen sehr hoch ausfällt. Wir erwarten daher in absehbarer Zeit steigende Aktienkurse in dieser Branche. Auch langfristig sollten ausreichend Konflikte entstehen, um Anleger:innen, die in die Rüstungsindustrie investieren, eine hohe Rendite zu bescheren. Selbst wenn keine weiteren Konflikte entstehen sollte es auch in Zukunft Abnehmer geben, da die Rüstungsausgaben auch der Verteidigung des eigenen Landes dienen.
Es ist auch möglich, dass Länder in Zukunft höhere Ausgaben für Waffen tätigen, um feindlich gesinnte Länder von einem Einmarsch abzuschrecken.
Damit eine sinnvolle Entscheidung getroffen werden kann, ob die Investition in eine bestimmte Branche durchgeführt werden sollte, ist es von größter Bedeutung, sowohl die Chancen als auch die Risiken zu kennen. In den vorherigen Abschnitten haben wir uns auf die Vorteile von Aktien der Rüstungsindustrie konzentriert, allerdings dürfen auch die Risiken nicht unberücksichtigt bleiben. Mit der Liste der Vor- und Nachteile an der Hand kannst du entscheiden, ob sich eine Investition für dich lohnen könnte.
Ein Investment in Aktien von Rüstungskonzernen sollte sich aller Voraussicht nach auszahlen, da es viele Faktoren gibt, die dafür sprechen, dass die Nachfrage nach Waffen in Zukunft zunehmen sollte. Daher lohnt sich ein Investment grundsätzlich für eine breite Gruppe an Anleger:innen, ausgenommen denen, die aufgrund von ethischen Bedenken nicht in Aktien von Rüstungsunternehmen investieren möchten. Sollten sich die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine weiter fortsetzen, dürfte sich dies sehr positiv auf die Rüstungsindustrie auswirken.
Zudem zeigt dieser Fall, dass jederzeit ein Krieg ausbrechen könnte, der die Kurse von Rüstungsunternehmen entsprechend nach oben treiben könnte. Allerdings sollte bedacht werden, dass sich lange Friedenszeiten ohne Konflikte negativ auf die Performance von Rüstungsaktien auswirken könnten, da die Nachfrage dann aller Voraussicht nach sinken würde. Allerdings ist das momentan als eher unrealistisch einzustufen, sodass Anleger:innen unbesorgt in Rüstungsaktien investieren können.
In den folgenden Abschnitten möchten wir dir unsere Favoriten der Rüstungsindustrie einmal genauer vorstellen, damit du einen guten Überblick über die Branche erhältst:
Name | ISIN | WKN |
Lockheed Martin | US5398301094 | 894648 |
Rheinmetall | DE0007030009 | 703000 |
Thales | FR0000121329 | 850842 |
General Dynamics | US3695501086 | 851143 |
Boeing | US0970231058 | 850471 |
Lockheed Martin ist der größte Rüstungshersteller auf der ganzen Welt. Der Konzern ist im Jahr 1995 aus der Fusion von Martin Marietta Corporation und der Lockheed Corporation entstanden. Lockheed Martin hat seinen Sitz in den USA und stellt neben Fernlenkwaffen auch Hubschrauber und Flugzeuge her. Aufgrund des Einmarsches von Russland in die Ukraine konnten die Kurse bereits deutlich anziehen.
Bei der Rheinmetall AG handelt es sich um einen Konzern, der international agiert und in den Bereichen Verteidigungs- und Sicherheitstechnik sowie umweltfreundlicher Mobilität tätig ist. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Düsseldorf und wurde bereits im Jahr 1889 gegründet. Etwa die Hälfte des Umsatzes wird mit Gütern der Rüstungsindustrie erzielt. Rheinmetall stattet die Bundeswehr mit Fahrzeugen aus, wie zum Beispiel dem Schützenpanzer Marder oder dem Kampfpanzer Leopard und vielen weiteren. Zudem übernimmt das Unternehmen die Wartung.
Thales ist ein französisches Unternehmen, das im Jahr 2000 gegründet wurde. Im Produktportfolio von Thales befinden sich sowohl Geräte als auch Systeme und Dienstleistungen, welche für den Einsatz auf dem Boden, in der Luft oder auf See geeignet sind. Hierzu gehören beispielsweise Kommunikations Sicherheitssysteme und Regel- und Steuersysteme. Auch der Schutz sensibler Daten über Kryptologie ist Teil des Geschäftsmodells.
Bei General Dynamics handelt es sich um einen Rüstungskonzern, welcher über ein breites Produktangebot verfügt. Zu diesem gehören Waffen, Munition, militärische Flugzeuge sowie Straßen- und Wasserfahrzeuge. Das Unternehmen existiert bereits seit 1899 und hat seinen Sitz in Virginia. Das Tochterunternehmen General Dynamics European Land Systems (GDELS) verfügt über Standorte in mehreren europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, in denen Amphibienfahrzeuge und Panzer produziert werden.
Boeing wurde im Jahr 1916 gegründet und hat seinen Sitz in Chicago. Gemessen am Umsatz ist das Unternehmen nach Lockheed Martin der zweitgrößte Produzent von Luft- und Raumfahrttechnik. Dabei produziert Boeing sowohl für den zivilen als auch den militärischen Bereich. Zu den Produkten des Unternehmens zählen Hubschrauber, Satelliten, Raumschiffe, Raketenwaffen, Trägerraketen und Flugzeuge. Zusammen mit dem Konkurrenten Airbus verfügt man über ein Duopol im Bereich der Großraumflugzeuge.
Die Aussichten für die nächsten Jahren fallen durchaus positiv aus. Zudem handelt es sich um ein verlässliches Geschäftsmodell, da Waffen und andere Rüstungsgüter auch in Friedenszeiten nachgefragt werden, um sich im Notfall verteidigen zu können. Dementsprechend eignen sich Aktien von Rüstungskonzernen für eine breite Gruppe an Anleger:innen. Allerdings werden Waffen nicht nur zur Verteidigung eingesetzt, sodass einige Anleger:innen ethische Bedenken haben, in diese Industrie zu investieren.
Für diese Gruppe von Investor:innen lohnt sich eine Investition in Aktien von Rüstungsunternehmen nicht, da heftige Gewissensbisse entstehen würden. Zudem gibt es einige andere Industrien, die äußerst attraktiv sind, auf die sich solche Anleger:innen fokussieren sollten. Wer allerdings keine ethischen Bedenken bei einer Investition in die Rüstungsindustrie hat, der kann insbesondere in Zeiten, die von Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt sind, eine hohe Rendite erwirtschaften.
Auch für Anleger:innen, die von der zukünftigen Entwicklung der Rüstungsindustrie profitieren möchten, aber nicht in einzelne Unternehmen investieren wollen, gibt es eine Lösung. Diese nennt sich ETF. Dabei handelt es sich um passive Anlageprodukte, die einen bestimmten Index abbilden. Große Vorteile sind hierbei, dass nur sehr geringe Kosten anfallen und schon mit wenig Kapital investiert werden kann, welches über den ETF breit gestreut wird.
Empfehlenswerte Rüstungsindustrie Aktien ETFs sind:
Die Rüstungsindustrie ist eine sehr interessante Branche für alle Anleger:innen, die keine ethischen Bedenken bei einem Investment in Waffenproduzenten haben. Denn auch in Zukunft wird es immer wieder zu Konflikten kommen, welche die Kurse von Rüstungskonzernen nach oben treiben dürften. Aber selbst ohne große Konflikte sollten sich Anleger:innen bei einer Investition in Rüstungsunternehmen keine großen Sorgen machen. Auch in Zukunft werden Staaten viel Geld in Waffen und andere Rüstungsgüter investieren, um sich für den Notfall zu wappnen. Denn Investitionen in die Verteidigung des eigenen Landes sind immer sinnvoll, um das Risiko von kriegerischen Auseinandersetzungen mit feindlich gesinnten Staaten zu verringern.
Die Verteidigungsausgaben dienen dementsprechend auch der Abschreckung. Der Einmarsch Russlands hat bereits bei der deutschen Regierung dafür gesorgt, dass deutlich mehr in die Bundeswehr investiert wird. Andere Länder dürften hier nachziehen, sodass die globalen Rüstungsausgaben steigen sollten, was auch zu einer positiven Kursentwicklung der Aktien von Rüstungskonzernen führen dürfte. Lockheed Martin konnte seit dem Einfall Russlands in die Ukraine bereits deutliche Kursgewinne verbuchen.
Um dein Geld in Vermögenswerte anzulegen und ein Portfolio zusammenzustellen, musst du nicht mehr selber tätig werden, denn es gibt sogenannte Robo-Advisors, die diesen Prozess für dich übernehmen können. Dabei verwaltet der Robo Advisor dein Portfolio für dich und schichtet auch um, wenn es erforderlich wird. Alles, was du dafür tun musst, ist dich einmalig auf eine bestimmte Anlagestrategie festzulegen. Dementsprechend gestalten Robo Advisors den Investmentprozess so einfach wie noch nie.
Wenn du einen Vermögensgegenstand, wie zum Beispiel ETFs oder Anleihen, erwerben willst, dann brauchst du dafür ein Depot. Am Markt gibt es allerdings sehr viele unterschiedliche Depot-Anbieter, sodass die Auswahl riesengroß ausfällt. Diese große Auswahl kann einen leicht überfordern, weswegen wir uns dazu entschlossen haben, einen ausführlichen Depot-Vergleich zu schreiben, welcher dir bei der Auswahl des passenden Depots helfen wird. Dadurch kannst du Gebühren sparen und musst keine Zeit mehr in aufwendige Eigenrecherche investieren.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Im Jahr 2020 hat Lockheed Martin einen Umsatz mit Waffen in Höhe von etwas über 58 Milliarden US-Dollar generieren können. Dies entspricht einem Anteil von 89% am Gesamtumsatz des Rüstungskonzerns und macht das Unternehmen zum größten Waffenhersteller der Welt.
Die Hauptabnehmer von Rüstungskonzernen sind Staaten. Dadurch haben diese eine große Verhandlungsmacht, was die Preise und somit die Margen der Rüstungsunternehmen drücken könnte. Zudem führen Friedenszeiten zu einer geringeren Nachfrage nach Rüstungsgütern.
Ja, es gibt ETFs, die den Rüstungsmarkt abdecken. Hierzu gehört der iShares U.S. Aerospace & Defense ETF, welcher die größten Waffenhersteller beinhaltet. Verteidigung sowie Luft- und Raumfahrt machen etwa 98% des Fondsvolumens aus.
Ein Investment in die Aktien von Rüstungsunternehmen lohnt sich grundsätzlich für alle Anleger:innen, die keine ethischen Bedenken vorzuweisen haben. Denn selbst in Friedenszeiten wird eine Nachfrage nach Rüstungsgütern bestehen, um sich im Notfall verteidigen zu können.