Die Übernahme des Fidelity Magellan Fund von Peter Lynch im Jahre 1977 und die anschließend großartige Performance dieses Fonds sollten dafür sorgen, dass Peter Lynch weltweit Bekanntheit erlangte. Der Fonds wurde 13 Jahre lang von Peter Lynch verwaltet und wuchs von ursprünglich 18 Millionen US-Dollar auf über 14 Milliarden US-Dollar an. Dies lag daran, dass Lynch den Markt mit einer durchschnittlichen Performance von 29,2% pro Jahr deutlich schlagen konnte. Dementsprechend gehört Peter Lynch zu den erfolgreichsten Investor:innen aller Zeiten.
Das Wichtigste in Kürze
Peter Lynch wurde am 19. Januar 1944 in Newton, Massachusetts, geboren. Im Alter von gerade einmal 7 Jahren erkrankte sein Vater an Krebs. Lediglich 3 Jahre später starb dieser und seine Mutter musste arbeiten gehen, um die Familie unterstützen zu können. Lynch ging daher schon als Teenager einer Arbeit als Caddie nach, um seiner Familie finanziell unter die Arme greifen zu können. In dieser Zeit bekam er einige Konversationen über den Aktienmarkt mit. Während seines Studiums am Boston College nutzte Lynch seine Ersparnisse, um 100 Aktien von Flying Tiger Airlines zu einem Preis von 8 US-Dollar pro Aktie zu kaufen. Die Aktien sollten später auf 80 US-Dollar pro Aktie steigen.
Diese Gewinne und das Einkommen als Caddie nutzte er, um seine Ausbildung zu finanzieren. Im Jahr 1965 schloss Lynch sein Studium am Boston College ab. Hier hatte er nicht nur Geschichte, sondern auch Philosophie und Psychologie studiert. Danach absolvierte er 1968 einen Master of Business Administration an der Wharton School der University of Pennsylvania.
Im Jahr 1966 wurde Peter Lynch als Praktikant bei Fidelity Investments eingestellt. Dies lag unter anderem daran, dass er als Caddy für den Präsidenten von Fidelity tätig gewesen war. Ursprünglich befasste er sich mit der Papier-, Chemie- und Verlagsbranche. Im Jahr 1969 wurde er nach einem zwei Jahre andauernden Militärdienst fest eingestellt. In dieser Position war Lynch mit der Beobachtung der Textil-, Metall-, Bergbau- und Chemieindustrie beauftragt. Anschließend war Lynch von 1974 bis 1976 als Forschungsdirektor von Fidelity tätig.
Im Jahr 1977 wurde Peter Lynch dazu auserkoren, den damals noch unbekannten Magellan Fund zu verwalten. Zu diesem Zeitpunkt betrug das Vermögen dieses Fonds gerade einmal 18 Millionen US-Dollar. Bei seinem Rücktritt als Fondsmanager im Jahr 1990 war das Vermögen des von Lynch verwalteten Magellan Fund auf über 14 Milliarden US-Dollar angewachsen. Der Fonds verfügte dabei über mehr als 1.000 verschiedene Aktienpositionen. Dies lag an der großartigen Performance des Fonds. Denn von 1977 bis 1990 erwirtschaftete der Magellan Fund eine Rendite von 29,2% pro Jahr.
Dabei investierte Lynch in die verschiedensten Branchen und war bei der Auswahl der Aktien äußerst erfolgreich. Zu seinen profitabelsten Investments gehören unter anderem die Autohersteller Volvo und Ford sowie der Tabakkonzern Philip Morris. Auch mit General Electric, Fannie Mae und Lowe's erzielte er sehr hohe Renditen.
Nach seinem Rücktritt als Fondsmanager im Jahr 1990 arbeitete er weiterhin in Teilzeit als stellvertretender Vorsitzender von Fidelity Management & Research Co., dem Anlageberaterbereich von Fidelity Investments. Dabei verbringt Lynch die meiste Zeit mit der Betreuung junger Analysten. Einen großen Teil seiner Freizeit widmet Lynch der Philanthropie. Über seine Stiftung, die Lynch Foundation, unterstützt er religiöse, kulturelle sowie historische Organisationen, medizinische Forschung, Krankenhäuser und Bildung. Zudem hat Peter Lynch mehrere Bücher geschrieben, die sich mit den Prinzipien des erfolgreichen Investierens auseinandersetzen.
Vollständiger Name | Peter Lynch |
Geburtsdatum | 19. Januar 1944 |
Geburtsort/-land | Massachusetts, USA |
Todesdatum | – |
Sterbeort | – |
Beruf | Investor und Fondsmanager |
Vermögen | 450 Millionen US-Dollar |
Lynch wird die Erfindung des Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnisses (PEG) zugeschrieben, mit dessen Hilfe Anleger:innen ermitteln können, ob eine Aktie gemessen an ihrem Wachstumspotenzial preiswert ist. Auch andere bei Value Investor:innen beliebte Bewertungsmethoden für Aktien werden Lynch zugerechnet. Dabei ist Lynch der Auffassung, dass auch Privatanleger:innen erfolgreich sein können, indem sie in das investieren, was sie kennen. Hierdurch können nach Ansicht von Lynch selbst Kleinanleger:innen große Hedgefondsmanager outperformen, wenn sie in Unternehmen investieren, deren Produkte oder Dienstleistungen sie aus ihrem persönlichen Umfeld kennen und daher sehr gut einschätzen können.
Laut Peter Lynch verhält sich die Börse nicht immer rational. Dies gilt vor allem für kurze Zeiträume. Das bedeutet, dass die Aktienkurse eines Unternehmens kurzfristig auch stark von dem inneren Wert abweichen können. Dementsprechend gibt Lynch nicht viel auf die kurzfristigen Schwankungen auf dem Markt. Peter Lynch verfolgt daher den Ansatz, eine bestimmte Strategie diszipliniert auszuführen und sich nicht von Emotionen leiten zu lassen. Außerdem sollte man sich grundsätzlich sehr intensiv mit dem Geschäftsmodell sowie den fundamentalen Kennzahlen eines Unternehmens auseinandersetzen, wenn man Erfolg beim Investieren haben möchte.
Lynch Strategie basiert auf einem langfristigen Anlagehorizont. Bei der Aktienauswahl setzt er insbesondere auf Unternehmen, deren Aktien an der Börse unterbewertet werden. Dabei sollte seiner Meinung nach auch auf Unternehmen geachtet werden, die ein für ihre Branche und ihr Unternehmen historisch unterdurchschnittliches Kurs-Gewinn-Verhältnis aufweisen. Denn diese haben das Potenzial, sich in Zukunft positiv zu entwickeln.
Es gibt viele Zitate von peter Lynch. Eine kleine Auswahl der bekanntesten bekommst du hier:
„Der wahre Schlüssel zum Geldverdienen mit Aktien besteht darin, sich nicht aus Angst vor ihnen zu verschließen.“
„Die grundlegende Botschaft ist einfach und unumstößlich. Aktien sind keine Lotterielose. Mit jeder Aktie ist ein Unternehmen verknüpft.“
„Hinter jeder Aktie steckt ein Unternehmen. Finde heraus, was die Firma macht.“
„Die Anlage in Aktien ist eine Kunst, keine Wissenschaft. Menschen, die darauf trainiert wurden, alles streng zu kalkulieren, haben einen großen Nachteil.“
„Alles, was du brauchst, um ein Leben lang erfolgreich zu investieren, sind ein paar große Gewinner, deren Gewinne die Verluste aus den nicht erfolgreichen Aktien überwiegen werden.“
„Wenn du keine Unternehmen findest, die du attraktiv findest, solltest du dein Geld auf die Bank bringen, bis du welche findest.“
Lynch hat 3 Bücher über das Investieren geschrieben:
Dabei richtet sich das Buch “Learn to Earn” vor allem an Börsenneulinge aller Altersgruppen. Das Buch “One Up On Wall Street” stellt den theoretischen Teil der Investmentstrategie von Lynch dar. In dem Buch “Beating the Street” geht es um den praktischen Teil, also die Anwendung seiner Strategie. Anleger:innen sollten daher beide Bücher lesen, wenn sie die Anlagestrategie von Lynch verinnerlichen und anwenden möchten. Zudem schrieb Lynch eine Artikelserie für die Zeitschrift Worth, in der viele der in den Büchern erwähnten Konzepte und Unternehmen näher beleuchtet werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Lynch
https://www.lynxbroker.de/boerse/boerse-kurse/boerseninfo/boersengurus/peter-lynch/
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