Der Preis von Palladium ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Davon profitiert haben auch die Aktienkurse von Unternehmen, die Palladium fördern. Kein Wunder also, dass immer mehr Anleger:innen sich für diese Branche interessieren. Schließlich waren in diesem Markt innerhalb weniger Jahre Verdopplungen und Vervielfachungen möglich. Zwar ist der Preis für Palladium im Rahmen der Corona-Krise stark eingebrochen, allerdings konnte sich der Kurs mittlerweile wieder gut erholen.
Dementsprechend fragen sich viele Anleger:innen, ob nun ein guter Zeitpunkt ist, um in den Markt zu investieren. Vorher sollten allerdings so viele Informationen über den Markt gesammelt werden, wie nur möglich, um eine fundierte Investmententscheidung treffen zu können. Daher möchten wir dir in diesem Artikel einen Überblick über die Branche geben und dir die aussichtsreichsten Aktien vorstellen.
Das Wichtigste in Kürze
Doch was genau ist Palladium eigentlich und was sind die Haupteinsatzgebiete? Palladium gehört zur Gruppe der Edelmetalle. Im Moment ist es das teuerste Edelmetall, das an der Börse gehandelt werden kann. Das Gewicht beträgt etwa die Hälfte von Platin. Das Edelmetall ist sehr selten und findet sich überwiegend in Flusssedimenten. Aber oftmals wird hier trotzdem kein Palladium gefördert, weil es unwirtschaftlich, beziehungsweise zu teuer, wäre. Daher wird Palladium heutzutage meist aus Silber-, Blei-, Kupfer- oder Nickelerz gewonnen.
Die Länder, in denen am meisten Palladium gefördert wird, sind Südafrika und Russland. Fast 80 % der weltweiten Palladiumförderung geschieht in diesen beiden Ländern. Eingesetzt wird das seltene Edelmetall hauptsächlich in Katalysatoren für Motoren, die mit Benzin angetrieben werden. Denn Palladium kann bis zu 90 % der Abgase, die ausgestoßen werden, in Substanzen umwandeln, die nicht ganz so schädlich sind. Daher hat das Edelmetall auch stark vom Diesel-Skandal profitiert. Denn, wenn der Ruf des Dieselmotors leidet und dadurch mehr Fahrzeuge mit Benzinmotor unterwegs sind, dann wird auch mehr Palladium benötigt.
Ein weiteres Einsatzgebiet von Palladium ist die Brennstoffzelle. Diese kommt in immer mehr Verbrennungsmotoren zum Einsatz, sodass die Nachfrage nach Palladium in den vergangenen Jahren stark angestiegen ist. Die steigende Nachfrage hat in Verbindung mit der Seltenheit von Palladium zu starken Preisansteigen geführt, sodass sich die Aktienkurse von Palladiumunternehmen in den letzten Jahren sehr gut entwickeln konnten. Weiterhin kommt Palladium in der Chemiebranche, der Medizintechnik sowie der Elektronikbranche zum Einsatz. Außerdem kann Palladium als Legierungsbestandteil bei Schmuck eingesetzt werden.
Die große Besonderheit in der Palladium Branche ist die starke Abhängigkeit vom Preis des seltenen Edelmetalls. Steigt der Preis für Palladium, dann lohnt sich eine Investition in diesen Markt, da die Aktienkurse von Palladiumunternehmen ebenfalls anziehen werden. Fällt der Preis für Palladium jedoch, dann wird sich dies höchstwahrscheinlich negativ auf die Aktienkurse von Unternehmen in dieser Branche auswirken. Ob die Rendite, die mit Aktien dieser Branche positiv oder negativ ausfällt, ist demnach von der Entwicklung des Preises von Palladium abhängig.
Im Gegensatz zu Platin wurde Palladium in der Vergangenheit kaum genutzt. Dies änderte sich erst in den 70ern, als man damit begann, Palladium in Katalysatoren einzusetzen. Seitdem ist die Nachfrage nach dem Edelmetall stark angestiegen. Heutzutage übersteigt die Nachfrage seitens der Industrie sogar die Nachfrage nach anderen bekannten Edelmetallen, wie Platin, Gold und Silber. Dies liegt neben der Reaktionsfreudigkeit des Edelmetalls an dem niedrigeren Schmelzpunkt.
Da die Entwicklung der Aktienkurse von Unternehmen, welche Palladium fördern, hauptsächlich vom Palladiumpreis abhängt, sollten Anleger:innen stark auf die Preisentwicklung des seltenen Edelmetalls achten. Ist eine Einschätzung der zukünftigen Preisentwicklung von Palladium nicht möglich, dann sollte von einem Investment in diese Branche Abstand genommen werden.
Selbstverständlich kann Palladium auch in physischer Form gekauft werden. Du bist daher nicht dazu gezwungen, in Palladium Aktien zu investieren, wenn du auf einen steigenden Palladiumpreis setzen möchtest. Ein Investment in physisches Palladium, beispielsweise in Münzen- oder Barrenform, ist dennoch keine gute Idee. Denn hier fällt die Mehrwertsteuer in Höhe von 19 % an. Außerdem ist der Spread meist recht hoch.
Das bedeutet, dass der Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufspreis hoch ausfällt. Diese beiden Faktoren führen dazu, dass der Preis für Palladium ordentlich steigen muss, nur damit du ohne Verlust aus der Sache herauskommst. Daher ist die Investition in physisches Palladium keineswegs zu empfehlen.
Expert:innen rechnen damit, dass die Anzahl an Autos, in denen ein Katalysator zum Einsatz kommt, in den nächsten Jahren steigen wird. Dies sind positive Aussichten für Palladium, das überwiegend in Katalysatoren zum Einsatz kommt. Außerdem sollte sich das geringe Angebot an Palladium positiv auf den Preis von Palladium auswirken. Denn die Bergbauförderung von Palladium ist sogar in der Vergangenheit gesunken. Zudem führten die Maßnahmen von Regierungen, um Corona zu bekämpfen, zu temporären Schließungen von Minen, was sich negativ auf die Produktion von Palladium ausgewirkt hat.
Außerdem gab es Streiks von Bergbauarbeitern in Südafrika. Es ist daher davon auszugehen, dass sich auch in den nächsten Jahren das Angebot an Palladium nicht deutlich ausweiten wird. Aber es gibt natürlich auch Faktoren, die sich negativ auf den Preis von Palladium auswirken. Dazu gehören die weltweit beeinträchtigen Lieferketten, die im Rahmen von Lockdowns entstanden sind. Dies hat zu einer Knappheit von in Autos verwendeten Chips geführt, die für die Herstellung von Fahrzeugen essentiell sind.
Dies dürfte sich auch im Jahr 2022 noch negativ auf die Produktion von Autos auswirken. Zudem fahren immer mehr Menschen Elektroautos, was eine große Bedrohung für den Palladiumpreis darstellt. Denn in Elektroautos werden keine Katalysatoren verwendet, sodass die Nachfrage nach Palladium deutlich sinken dürfte. Schließlich ist die Verwendung in Katalysatoren das Haupteinsatzgebiet von Palladium. Auch die hohen Preise von Palladium können sich negativ auswirken, da dann mehr Palladium recycelt wird.
Im Endeffekt ergeben sich daher positive Aussichten für Palladium kurz- bis mittelfristig, sofern die Chipkrise der Autohersteller überwunden werden kann. Die langfristigen Aussichten sind dagegen nicht besonders gut, da immer mehr Elektroautos produziert und verkauft werden. Zudem wird dieser Trend hin zur Elektromobilität auch von der Politik forciert und mit entsprechenden Subventionen und Gesetzen unterstützt.
Dementsprechend ist der Markt eher uninteressant für langfristig orientierte Investor:innen. Für Anleger:innen, die auf einen kurz- bis mittelfristigen Preisanstieg bei Palladium spekulieren möchten, kann die Branche aber durchaus interessant sein. Trotzdem sollte Anleger:innen klar sein, dass der Preis von Palladium nicht genau vorhersagbar ist, sodass ein Investment in diese Branche immer mit entsprechenden Risiken einhergeht.
Eine Investition in Palladium Aktion kann sich innerhalb der nächsten Jahre also durchaus rentieren. Langfristig sind allerdings andere Branchen deutlich vielversprechender.
Die Faktoren, die großen Einfluss auf den Preis von Palladium und dementsprechend auch auf den Kurs von Palladium Aktien haben, wurden bereits ausführlich behandelt. Im Grunde genommen bestehen gute Chancen auf Kursgewinne, wenn der Palladiumpreis steigt. Allerdings gibt es auch Faktoren, die für einen sinkenden Palladiumpreis sprechen. Dann würden die Aktienkurse von Unternehmen dieser Branche fallen. Es lässt sich also festhalten, dass eine Investition in den Palladium Markt sowohl Chancen als auch Risiken beinhaltet.
Eine Investition in Palladium Aktien lohnt sich dann, wenn der Preis für Palladium ansteigt. Anleger:innen, die von steigenden Preisen für Palladium ausgehen, sollten daher in diese Branche investieren. Bedacht werden sollte dabei allerdings, dass die langfristigen Aussichten eher schlecht sind, sodass sich Investor:innen auch intensive Gedanken darüber machen sollten, wann sie ihre Palladium Aktien wieder verkaufen. Kurz- bis mittelfristig ergeben sich hier allerdings Kurschancen für risikobereite Anleger:innen.
Nun bekommst du von uns eine Liste der vielversprechendsten Unternehmen in dieser Branche, sodass du einen Überblick über den Markt und seine Möglichkeiten erhältst:
Name | ISIN | WKN |
Norilsk Nickel | US55315J1025 | A140M9 |
Palladium One Mining | CA69644D1087 | A2PJND |
Anglo American Platinum | ZAE000013181 | 856547 |
Zimplats Holdings | GB0061284906 | 916897 |
Impala Platinum | ZAE000083648 | A0KFSB |
Norilsk Nickel ist der größte Förderer von Palladium weltweit. Fast 3 Millionen Unzen werden pro Jahr produziert. Aber nicht nur bei der Produktion von Palladium ist man absolute Weltspitze, auch bei der Produktion von Nickel ist man global betrachtet die Nummer eins. Das Unternehmen wurde am 30. Juni 1993 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Moskau. Allerdings sollte Anleger:innen bei einer Investition bewusst sein, dass die Produktion von Nickel sehr umweltschädlich ist, sodass Norilsk Nickel häufig in Umweltskandale verwickelt ist.
Palladium One Mining ist ein kanadisches Unternehmen, welches sich auf den Kauf und die Exploration von Mineralgrundstücken spezialisiert hat. Bei der erfolgreichen Exploration können sich hier große Kursgewinne einstellen. Allerdings konnte das Unternehmen noch keine Profite erzielen, sodass eine Investition in Palladium One Mining spekulativen Charakter hat. Dementsprechend lohnt sich ein Investment eher für risikobereite Investor:innen.
Anglo American Platinum ist der zweitgrößte Produzent von Palladium weltweit. Nur Norilsk Nickel produziert noch mehr Palladium pro Jahr. Außerdem ist das Unternehmen der weltweit größte Förderer von Platin. Dementsprechend lohnt sich eine Investition in dieses Unternehmen vor allem dann, wenn man nicht nur in Palladium, sondern auch in Platin investieren möchte.
Zimplats Holdings ist ein Unternehmen, das neben Palladium auch einige andere Rohstoffe produziert. Dazu gehören Platin, Rhodium und Gold. Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, die Produktionskosten sehr niedrig zu halten und für die größte Sicherheit der Minenarbeiter in der Industrie zu sorgen. Der Abbau von Rohstoffen soll möglichst umweltfreundlich und sozialverträglich geschehen.
Impala Platinum wurde bereits im Jahr 1966 gegründet. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Johannesburg, Südafrika. Der Fokus von Impala Platinum liegt auf der Förderung von Palladium und Platin. Zusätzlich dazu werden aber auch Nickel und Rhodium gefördert.
Palladium Aktien eignen sich aufgrund der nicht besonders guten langfristigen Aussichten eher für Anleger:innen, deren Investmenthorizont kurz- bis mittelfristig ist. Investor:innen, die ihre Aktien langfristig halten möchten, sollten von einer Investition in diese Branche Abstand nehmen. Aufgrund des nicht gerade geringen Risikos ist dieser Markt zudem eher für risikobereite Anleger:innen zu empfehlen, die mit steigenden Preisen für Palladium rechnen.
Wer sich die Auswahl der richtigen Aktien nicht zutraut, aber dennoch an dieser Branche beteiligt sein möchte, der kann auch in einen Palladium-ETF investieren. Denn ein ETF investiert in viele unterschiedliche Unternehmen, sodass das zur Verfügung stehende Kapital automatisch breit gestreut ist. Dadurch können teure Fehltritte, die bei der Investition in einzelne Aktien immer möglich sind, vermieden werden. Beachtet werden sollte allerdings trotzdem, dass auch ETFs stark einbrechen können, wenn es der Branche, die der ETF abbildet, schlecht geht.
Empfehlenswerte Palladium-ETFs sind:
Ein Investment in Palladium Aktien ist mit erheblichen Risiken verbunden. Es gibt Faktoren, die darauf hinweisen, dass die Nachfrage nach Palladium langfristig abnehmen wird. Dies würde auch zu sinkenden Kursen bei Palladium Aktien führen. Dementsprechend sollte ein Investment in diese Branche gut überlegt sein.
In den nächsten Jahren ergeben sich hier dennoch Chancen für Anleger:innen, die nicht vorhaben, ihr Kapital langfristig in Palladium Aktien zu parken, sondern stattdessen kurzfristig eine gute Rendite erwirtschaften wollen. Dies könnte dann der Fall sein, wenn die Chipkrise in der Automobilindustrie schnell überwunden werden kann, sodass die Nachfrage nach Palladium kurz- bis mittelfristig wieder deutlich anzieht.
Solltest du es dir nicht zutrauen, in diese risikoreiche Branche zu investieren, dann kannst du auch die Dienste eines Robo-Advisors in Anspruch nehmen. Dann musst du nur einmal eine bestimmte Anlagestrategie angeben und kannst dich danach zurücklehnen. Denn der Robo-Advisor verwaltet nicht nur dein Depot, er passt bei Bedarf auch die Gewichtungen der einzelnen Positionsgrößen an. Du musst dafür nicht selbst tätig werden.
Solltest du noch ein Depot benötigen, dann wirf doch einen Blick auf unseren großen Depot-Vergleich, um dich für ein Depot zu entscheiden, das deinen Bedürfnissen entspricht. Durch die richtige Auswahl kann hierbei einiges an Gebühren eingespart werden.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Palladium kommt überwiegend in Katalysatoren für die Automobilbranche zum Einsatz. Aber auch als Legierungsbestandteil bei Schmuck findet Palladium Verwendung. Außerdem kann das seltene Edelmetall in der Medizintechnik, in der Chemiebranche sowie der Elektronikbranche zum Einsatz kommen.
Der weltweit größte Förderer von Palladium ist Norilsk Nickel. Im Jahr 2018 konnte das Unternehmen knapp über 2,7 Mio. Unzen Palladium produzieren. Das Unternehmen auf dem zweiten Platz erreichte gerade einmal eine Produktionsmenge von 951.000 Unzen Palladium.
Beim Handel von Palladium Aktien sollte vor allem der eigene Investmenthorizont beachtet werden, da es Faktoren gibt, die dafür sorgen sollten, dass die Nachfrage nach Palladium langfristig abnimmt. Dementsprechend sollte schon vor dem Investment bekannt sein, wann man auszusteigen gedenkt. Außerdem ist der Aktienkurs von Palladium Aktien stark vom Palladiumpreis abhängig, sodass entsprechende Kursschwankungen zu erwarten sind, auf die sich Anleger:innen einstellen sollten.