Ludwig Bamberger blieb aufgrund seiner jüdischen Herkunft nach seinem Studium der Staatsdienst verwehrt. Stattdessen engagierte er sich politisch und gehörte zum Führungskreis der Revolution im Jahr 1848. Das Scheitern der Revolutionäre führte Bamberger ins Exil, wo er sich dem Bankwesen zuwandte und auf den Handel mit Edelmetallen spezialisierte. Gemeinsam mit Adelbert Delbrück gründete Ludwig Bamberger im Jahr 1869 die Deutsche Bank.
Das Wichtigste in Kürze
Ludwig Bamberger wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren und wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf. Sein Vater gründete später eine Privatbank und konnte sich als Bankier etablieren, gab jedoch das Handelsgeschäft nicht auf. Ludwig Bamberger hatte insgesamt sechs Geschwister, sein älterer Bruder übernahm später das Handelsgeschäft des Vaters. Ludwig Bamberger besuchte das Gymnasium und erhielt zusätzlich privaten Fremdsprachenunterricht. Nach dem Schulabschluss studierte er in Frankfurt am Main, Heidelberg und Göttingen Rechtswissenschaften und legte das Fakultätsexamen in Gießen ab, wo er auch promovierte.
Aufgrund seiner jüdischen Herkunft war es Ludwig Bamberger nicht möglich Richter zu werden und auch der Staatsdienst blieb ihm verwehrt. Aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen wollte er nicht als Rechtsanwalt arbeiten. Stattdessen kehrte er nach dem Studium nach Mainz zurück und arbeitete an der Mainzer Zeitung mit. Bamberger schaffte den Aufstieg zum Mitherausgeber und Chefredakteur. Außerdem gelang es ihm die Bekanntheit der Zeitung zu fördern, wodurch innerhalb kurzer Zeit die Abonnentenzahlen anstiegen.
Ludwig Bamberger gehörte neben Franz Zitz zum Führungskreis der Revolution von 1848. Nach dem Scheitern der Revolutionäre und dem Vormarsch der preußischen Armee verließ er Mainz und floh in die Schweiz. In seiner Abwesenheit wurde Bamberger 1849 zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. Im Jahr 1852 folgte die Verurteilung zum Tode. Eine Rückkehr in seine Heimat war erst 17 Jahre später möglich. Ende 1849 ging Bamberger nach London und begann im Bankhaus seines Onkels zu arbeiten. Er hielt weiterhin Kontakt zu anderen Exilanten und politischen Flüchtlingen. Im Exil spezialisierte sich Ludwig Bamberger auf den Handel mit Edelmetallen.
Zwei Jahre später ging er nach Rotterdam und gründete dort das Bankhaus L. A. Bamberger. 1953 wurde er Mitbegründer der Banque de Paris et des Pays-Bas. In Paris pflegte er Kontakte zu Politikern und Vertretern des künstlerischen und geistigen Lebens. Zusätzlich versuchte er durch Veröffentlichungen weiterhin Einfluss auf die politische Lage in Deutschland zu nehmen. Ab 1869 arbeitete Ludwig Bamberger gemeinsam mit Adelbert Delbrück an der Gründung der Deutschen Bank. Ziel der Gründung war, den wachsenden Außenhandel zu finanzieren und eine Unabhängigkeit des deutschen Banksystems von Londoner Finanzplatz zu erzielen. In den Jahren 1870 bis 1872 war Bamberger Mitglied des Verwaltungsrates.
Während seiner Zeit im Exil wandte sich Ludwig Bamberger zunehmend dem Wirtschaftsliberalismus zu und vertrat den Standpunkt, dass der Fortschritt in Deutschland nur durch eine liberale Wirtschaftsordnung zu erzielen wäre. 1868 schloss er sich den Nationalliberalen an und wurde als Abgeordneter in den Reichstag des Norddeutschen Bundes gewählt. Nach der Reichsgründung 1871 war er eines der führenden Mitglieder der nationalliberalen Reichstagsfraktion und widmete sich vorwiegend der Finanzpolitik. Bamberger spielte eine zentrale Rolle bei der Einführung der Mark als einheitliche Währung und erwirkte zudem die Umwandlung der Preußischen Bank zur Reichsbank als deutsche Zentralbank. 1880 wendete sich Bamberger von Bismarck und dessen Schutzzollpolitik ab und es entstand eine erbitterte Feindschaft.
Vollständiger Name | Ludwig Bamberger |
Geburtsdatum | 22. Juli 1823 |
Geburtsort/-land | Mainz, Deutschland |
Todesdatum | 14. März 1899 |
Sterbeort | Berlin, Deutschland |
Beruf | Bankier und Politiker |
Vermögen | Keine Angaben |
Ludwig Bamberger war als Jude zahlreichen Anfeindungen ausgesetzt. Da er den Antisemitismus auch als Angriff auf den Liberalismus ansah, ging er vehement dagegen vor. In den 1890er-Jahren war er an der Gründung einer deutschen Friedensvereinigung beteiligt.
Von Ludwig Bamberger sind nur wenige Zitate bekannt. Eines davon ist das folgende:
„Wer die Parlamente einsetzt, ehe das Reich der Freiheit im Fundament gegründet ist, der bahnt nicht dem Fortschritt, sondern dem Verrat den Weg.“
Das Leben von Ludwig Bamberger ist Teil zahlreicher Bücher, wie etwa den folgenden:
Bücher, die Ludwig Bamberger als Autor verfasst hat:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Bamberger
https://www.lagis-hessen.de/pnd/118656961
https://www.regionalgeschichte.net/bibliothek/biographien/bamberger-ludwig.html
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