Alte Heizungen sind nicht besonders umweltfreundlich. Das liegt oft daran, dass hier noch fossile Brennstoffe, wie zum Beispiel Gas oder Öl, verheizt werden, statt umweltfreundliche Alternativen. Dementsprechend hat der Staat die Heizungsförderung auf den Weg gebracht, um Verbraucher:innen zum Austausch von veralteten Heizsystemen zu bewegen. Im Rahmen dieses Artikels möchten wir dir daher erklären, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um die Heizungsförderung erhalten zu können. Außerdem möchten wir dir die verschiedenen Förderprogramme sowie die förderfähigen Objekte vorstellen. Zudem zeigen wir auf, wie hoch die Förderung bei den verschiedenen Heizsystemen ausfallen kann.
Das Wichtigste in Kürze
Bei der sogenannten Heizungsförderung erhalten Verbraucher:innen staatliche Förderungen, um die mit einer Modernisierung der Heizung oder einem Neubau verbundenen Kosten stemmen zu können. Oftmals ist es so, dass Hauseigentümer:innen ihre alte Heizung erst dann gegen eine neue austauschen, wenn sie kaputtgegangen ist. Das bedeutet, dass bereits jetzt sinnvolle Investitionen nicht durchgeführt werden, aufgrund der hohen Kosten, die ein Austausch der Heizung mit sich bringt. Daher bietet der Staat finanzielle Hilfen in Form von günstigen Krediten und Zuschüssen, wenn Verbraucher:innen sich für den Austausch der Heizung oder die Optimierung des bereits bestehenden Heizsystems entscheiden. Will man einen Energieausweis erstellen, dann wirkt sich der Einbau einer neuen und energieeffizienten Heizung positiv aus.
Grundsätzlich gilt, dass alle Hauseigentümer:innen die Voraussetzung erfüllen, um bestehende Fördermöglichkeiten für eine neue Heizung in Anspruch nehmen zu können. Wichtig ist jedoch, dass die Anträge noch vor der Durchführung der Arbeiten gestellt werden. Eine rückwirkende Erteilung der Förderungen ist nicht möglich. Eine weitere Voraussetzung besteht darin, dass die Maßnahme, für die der Antrag erfolgt, mindestens Kosten in Höhe von 2.000 Euro verursacht. Zusätzlich dazu sollte ein Experte im Bereich der Energieeffizienz in den Prozess der Planung involviert werden.
Verbraucher:innen können einen Online-Antrag bei der BAFA auf einen entsprechenden Zuschuss zum Umbau oder zum Austausch ihrer alten Heizung stellen. Im Anschluss daran können die Maßnahmen durchgeführt und die erforderlichen Unterlagen über das Internet eingereicht werden, um den Zuschuss zu erhalten. Bei der Antragstellung kann die Inanspruchnahme der Dienstleistungen eines Energieeffizienz-Experten sinnvoll sein.
Bevor du dich jedoch mit dem Antrag selbst beschäftigst, solltest du dich mit der Frage auseinandersetzen, welche Modernisierungsmaßnahmen in deinem Fall am meisten Sinn machen. Dementsprechend sollte zuerst einmal das aktuelle Heizsystem einer Überprüfung unterzogen werden. Es kann zum Beispiel sein, dass Wärmeverluste gar nicht auf die alte Heizung zurückzuführen sind, sondern auf eine schlechte Gebäudedämmung. In diesem Fall gilt es zu überprüfen, ob eine Wärmedämmung der Immobilie nicht die sinnvollere Maßnahme ist. Wer einen Altbau sanieren möchte, für den macht sowohl eine verbesserte Wärmedämmung als auch der Einbau einer effizienteren Heizung Sinn.
Es bestehen mehrere Förderprogramme, die Verbraucher:innen nutzen können, um eine finanzielle Unterstützung bei den hohen Investitionskosten einer neuen oder modernisierten Heizung erhalten zu können. So stellt zum Beispiel das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ein Programm zur Heizungsförderung zur Verfügung. Möchtest du eine neue Heizung einbauen lassen, dann kannst du bei dieser Behörde einen Zuschuss als Einzelmaßnahme beantragen. Der Aufwand fällt hierbei gering aus. Hauseigentümer:innen müssen lediglich einen Förderantrag stellen, bevor die Heizung ausgetauscht wird. Dies kann online erfolgen. Sofern die Förderung bewilligt wird, haben die Eigentümer:innen bis zu 24 Monate lang Zeit, um den Austausch vorzunehmen.
Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet Förderprogramme an, wenn es um den Umbau einer Heizung geht. Hierbei unterstützt die KfW mit Darlehen, die besonders niedrige Zinsen aufweisen. Beantragen müssen Kreditnehmer:innen diese günstigen Kredite bei ihrer Hausbank, welche wiederum den Kredit bei der KfW beantragt. Hierbei ist erforderlich, dass nach dem Abschluss des Heizungsumbaus eine Bestätigung des ausführenden Fachbetriebs bei der Bank abgegeben wird. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Maßnahmen auch durchgeführt wurden.
Es gibt mehrere verschiedene Heizsysteme, für deren Einbau Hausbesitzer:innen Förderungen vom Staat erhalten können. In den folgenden Abschnitten möchten wir dir die einzelnen Objekte genauer vorstellen.
Von Solarthermie spricht man dann, wenn die Sonnenenergie in praktisch nutzbare Wärme umgewandelt wird. Dementsprechend sorgt eine Solarthermieanlage dafür, dass Sonnenstrahlen nutzbar gemacht werden können. Die über die Sonne gewonnene Energie wird für Heizung und Warmwasser verwendet. Hierbei handelt es sich um eine umweltfreundliche Energiegewinnung, weshalb der Staat den Einbau einer solchen Wärmetechnik mit entsprechenden Förderprogrammen unterstützt.
Hauseigentümer:innen profitieren durch die Förderungen von einer höheren Wirtschaftlichkeit der Solarthermieanlage. Bei dieser Form der Wärmeerzeugung werden flache oder röhrenförmige Sonnenkollektoren auf dem Dach aufgestellt. Nicht verwechseln sollten Verbraucher:innen diese Anlagen mit Photovoltaik-Anlagen, die elektrischen Strom aus dem Sonnenlicht erzeugen.
Die sogenannte Biomasseanlage bzw. Biomasseheizung stellt eine Heizungsanlage dar, deren Betrieb über regenerative und biologische Brennstoffe erfolgt. Dementsprechend werden im Gegensatz zu herkömmlichen Heizsystemen keine fossilen Brennstoffe mehr verheizt, wie Kohle, Erdöl oder Erdgas. Es werden nachwachsende Rohstoffe verwendet, wie Holz oder organische Bioabfallprodukte. Zu Letzterem gehören unter anderem Kuhdung, Holzabfall, Pferdemist, Erntereste oder landwirtschaftliche Nebenprodukte. Dies führt zu einer viel geringeren Umweltbelastung, sodass der Staat beschlossen hat, auch diese Form der Wärmegewinnung zu fördern.
Eine sogenannte Wärmepumpenanlage bzw. Wärmepumpe ist ein Gerät, das die zum Teil niedrigen Temperaturen aus der Natur zieht, wie aus dem Erdreich, und diese Temperatur über Pumpen erhöht, sodass Wohnungen und Häuser mit Heizwärme und warmem Wasser versorgt werden. Ein Vorteil dieser Art von Wärmeerzeugung besteht darin, dass auf diese Weise günstig geheizt werden kann. Zusätzlich dazu ergeben sich durch den Einsatz einer Wärmepumpe ökologische Vorteile, weil diese Form der Wärmeproduktion sehr umweltfreundlich ist. Das ist auch der Grund, warum der Einbau einer Wärmepumpenanlage staatlich gefördert wird.
Bei sogenannten Hybridheizungen handelt es sich um ein Heizsystem, bei dem sich unterschiedliche Energieträger miteinander kombinieren lassen. Ein bekanntes System stellt zum Beispiel die Kombination einer Öl- oder Gasheizung mit einer Solarthermieanlage dar. Auch die Kombination mit einer wasserführenden Einzelfeuerstätte oder einer Wärmepumpe ist denkbar. Dabei müssen bei einer Hybridheizung nicht zwangsläufig nur 2 verschiedene Komponenten zum Einsatz kommen, es lassen sich auch 3 oder noch mehr Komponenten in das Heizsystem integrieren.
In einem solchen Fall spricht man auch von einer multivalenten Heizung. Der Grundgedanke, der hinter diesem System steckt, ist der, dass die verschiedenen Energieträger immer dann genutzt werden, wenn sie optimal eingesetzt werden können. Dementsprechend werden im Sommer hauptsächlich Solarthermieanlagen und Wärmepumpen genutzt, während die Gasheizung im kalten Winter einspringt.
Bei der Förderung seitens der BAFA handelt es sich um einen prozentualen Zuschuss, den Hausbesitzer:innen erhalten. Die genaue Höhe ist jedoch abhängig von den förderfähigen Kosten sowie der gewählten Maßnahme. Handelt es sich um eine Biomasseheizung mit Pellets, Holzschnitzel oder Scheitholz, dann beträgt die Förderung 10 %. Wird eine innovative Heizungstechnik auf EE-Basis oder eine Brennstoffzellen-Heizung eingebaut, dann beläuft sich die Höhe der Förderung auf 25 %.
Bei Wärmepumpen liegt die Förderung ebenfalls bei 25 %. Für den Fall, dass eine funktionstüchtige Gas-, Öl-, Nachtspeicher- oder Kohleheizung durch eine umweltfreundlichere Anlage ersetzt wird, kann ein zusätzlicher Bonus in Höhe von 10 % eingestrichen werden. Sind alle erforderlichen Unterlagen eingereicht worden, dann kann es bis zu 24 Wochen dauern, bis die Fördermittel ausgezahlt werden.
Unter Umständen lassen sich die Förderprogramme zum Heizungsaustausch mit weiteren Programmen kombinieren. Dies ist zum Beispiel dann möglich, wenn der Austausch der Heizung im Rahmen von Landesprogrammen gefördert wird. Kommunen und bestimmte Energieversorgungsunternehmen bieten mitunter ebenfalls Förderungen an. Das bedeutet für Hausbesitzer:innen, dass sie möglicherweise einen höheren Zuschuss erhalten können. Allerdings bestimmt die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), dass maximal bis zu 60 % der förderfähigen Kosten durch eine Kombination verschiedener Programme abgedeckt werden können.
Zu den förderfähigen Kosten zählen die Anschaffungskosten des Wärmeerzeugers, sofern dieser gefördert werden kann. Auch die Kosten, die für die Installation und die Inbetriebnahme der neuen Heizung anfallen, gehören zu den förderfähigen Kosten. Förderfähig sind zudem die Kosten, die für benötigte Umfeldmaßnahmen anfallen. Maximal können Hauseigentümer:innen 60.000 Euro pro Jahr als förderfähige Kosten geltend machen.
Um den Zuschuss von der BAFA erhalten zu können, müssen Hausbesitzer:innen einen Antrag bei der Behörde selbst stellen. Wichtig zu wissen ist hierbei, dass der Antrag zwingend vor dem Abschluss des Liefer- oder Leistungsvertrags gestellt werden muss. Vor der Antragstellung dürfen nur Planungsleistungen erbracht werden. Entscheidend ist stets das Datum, zu dem der Antrag bei der BAFA eingeht. Zusätzlich dazu sollten Antragsteller:innen beachten, dass die Höhe der angegebenen Kosten die Basis für die Zuwendungsentscheidung darstellt. Dementsprechend können die Kosten später nicht mehr erhöht werden, sodass du bereits von Anfang an die korrekte Zahl nennen solltest.
Über die BAFA und die KfW stehen Verbraucher:innen gleich mehrere staatliche Fördermöglichkeiten zur Verfügung, wenn sie sich für den Einbau einer energieeffizienten Heizung entscheiden. Die genaue Höhe der Förderung ist von der gewählten Maßnahme abhängig bzw. davon, welches Heizsystem eingebaut werden soll. Grundsätzlich wird der Einbau einer neuen Heizung nur dann gefördert, wenn es sich um ein umweltfreundliches Heizsystem wie zum Beispiel einer Wärmepumpe oder einer Biomasseanlage handelt.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Ab 2023 werden Brennstoffzellenheizungen gefördert, die mit Biomethan oder mit grünem Wasserstoff betrieben werden. Auch Biomasseheizungen sowie Wärmepumpen sind förderfähig.
Die aktuelle Richtlinie für die Bundesförderung für effiziente Gebäude ist noch bis Ende 2030 gültig, so lange können Verbraucher:innen damit rechnen, eine Heizungsförderung zu erhalten.
Heizungsförderung bedeutet, dass der Staat über gewisse Förderprogramme Hausbesitzer:innen beim Austausch oder der Modernisierung ihres alten Heizsystems unterstützt.
Nein, eine Förderung für Gas- und Ölheizungen gibt es nicht mehr.
Die Heizungsförderung erhalten Hauseigentümer:innen, die rechtzeitig einen entsprechenden Antrag, also vor der Durchführung der Maßnahmen, einreichen. Das gilt zumindest dann, wenn die Maßnahme mindestens 2.000 Euro kostet.