Die Coronakrise im Jahr 2020 hat vielen Unternehmen heftig zugesetzt und daher auch die Aktienkurse fallen lassen. Nicht so aber in der Halbleiterindustrie. Chiphersteller konnten trotzdem steigende Umsätze und Gewinne verzeichnen. Dementsprechend konnten sich Anleger:innen, die in diese Branche investiert hatten, trotz der Krise über hohe Renditen freuen. Warum Halbleiterhersteller nicht von der Coronakrise betroffen waren und ob sich nun ein Einstieg in diese Branche lohnt, möchten wir in diesem Artikel aufzeigen. Wir gehen dabei auf die Besonderheiten des Marktes ein und stellen die aussichtsreichsten Unternehmen in diesem Sektor vor.
Das Wichtigste in Kürze
Unsere Welt erfährt eine immer weiter zunehmende Digitalisierung. Halbleiter spielen daher eine immer größer werdende Rolle. Denn Halbleiter werden in vielen elektronischen Geräten benötigt. So befinden sich Halbleiter beispielsweise in Autos, Smartphones, Computern, Kaffeemaschinen oder Energiesparlampen. Dementsprechend besteht eine immense Nachfrage nach den Chips, die für eine Vielzahl an Produkten gebraucht werden. So sind Halbleiter extrem wichtig für die Automobilindustrie. Aufgrund des Chipmangels in dieser Branche stehen die Produktionen zum Teil still und Käufer von Neuwagen müssen teilweise lange auf ihre bestellten Fahrzeuge warten.
Denn die Halbleiter kommen nicht nur beim Antrieb zum Einsatz, sondern sorgen auch für die Auslösung des Airbags. Außerdem werden sie in Assistenzsystemen verwendet. Da aber nicht nur in der Automobilindustrie immer mehr Elektronik verwendet wird, sondern dies aufgrund der Digitalisierung in immer mehr Branchen der Fall ist, werden auch zukünftig immer mehr Halbleiter gebraucht werden. Das Geschäft der Chiphersteller boomt demnach und es ist noch kein Ende in Sicht.
Die Halbleiterbranche erfreut sich einer sehr großen Nachfrage. Es kommen immer mehr Aufträge herein. Dies dürfte vor allem daran liegen, dass Unternehmen auf der ganzen Welt damit beginnen, ihre Fabriken umzubauen, um mittels Digitalisierung immer mehr Prozesse zu automatisieren und statt von Menschen, von Robotern erledigen zu lassen. Denn dadurch lassen sich die Kosten langfristig stark senken. Hierfür werden jede Menge Chips benötigt, wovon Halbleiterhersteller massiv profitieren.
Allerdings steigt auch im privaten Bereich die Nachfrage nach Halbleitern stark an. Denn die Chips werden für extrem viele unterschiedliche Produkte benötigt. Sie werden benötigt, um das kontaktlose Zahlen bei Kreditkarten zu ermöglichen, für smarte Lautsprecher oder bei Saugrobotern, die die Wohnung von alleine putzen. Es gibt immer mehr Produkte, in denen Elektronik verbaut ist, um das Leben der Menschen bequemer zu gestalten. Für diese Elektronik werden Halbleiter benötigt. Dementsprechend hängt die Nachfrage nach Halbleitern nicht von nur einer einzigen Branche ab, sondern verstreut sich über eine ganze Bandbreite an unterschiedlichen Produkten.
Die Nachfrage nach Halbleitern fällt jetzt schon sehr hoch aus. Da die Digitalisierung immer mehr Einzug in unser Leben hält, sollte sich die Nachfrage in Zukunft weiterhin positiv entwickeln.
Da die Nachfrage nach den Chips extrem hoch ausfällt und die Chiphersteller diese momentan nicht bedienen können, wird sehr viel Kapital in neue Fabriken investiert. Bis diese mit der Produktion starten können, wird jedoch etwas Zeit vergehen, sodass dieses Vorgehen die Gewinne vorerst belasten dürfte. Langfristig betrachtet dürfte sich das aber massiv auszahlen, da die Nachfrage nach Halbleitern auch in Zukunft steigen dürfte. Dementsprechend sind mit der gesteigerten Produktion in Zukunft deutlich höhere Umsätze und Gewinne möglich.
Da viele Produkte immer mehr Elektronik verbaut haben, werden auch immer mehr Halbleiter benötigt. So befinden sich zum Beispiel bei einem Auto im Premiumbereich, das voll ausgestattet ist, bis zu 10.000 Halbleiter. Alleine die gesteigerte Nachfrage aus dieser großen Branche könnte daher die Kurse von Halbleiterherstellern beflügeln. Aber auch in vielen anderen Bereichen werden Halbleiter dringend benötigt. Daher gehen wir grundsätzlich von einer positiven Entwicklung des Markts für Halbleiter / Chiphersteller Aktien aus.
Leider existiert keine Garantie dafür, dass sich der Markt für Chiphersteller positiv entwickeln wird. Allerdings sind die Aussichten unserer Ansicht nach ausgezeichnet. Kurzfristig kann es allerdings durchaus passieren, dass sich die Kurse nicht ganz so gut entwickeln. Denn viele Hersteller von Halbleiter nehmen im Moment einiges an Kapital in die Hand, um in neue Fabriken zu investieren, welche die Produktion erhöhen sollen. Was sich erstmal negativ auf die Kurse auswirken könnte, da dadurch die Gewinne belastet werden können, sollte sich mittel- bis langfristig auszahlen.
Denn mit einer gesteigerten Produktion können sich die Chiphersteller größere Marktanteile sichern. Viele Unternehmen suchen händeringend nach entsprechenden Chips, um ihre Produkte produzieren zu können. Die Nachfrage ist so groß, dass das Mehr an produzierten Chips mit Sicherheit Abnehmer:innen finden wird. Da der Digitalisierungsprozess mit Sicherheit kein temporäres Phänomen ist und auch in Zukunft immer mehr Elektronik in den verschiedensten Produkten verwendet werden dürfte, sind die langfristigen Aussichten für die Chipindustrie sehr gut.
Aufgrund der hohen Nachfrage, die auch in Zukunft bestehen bleiben sollte, sind Halbleiterhersteller insbesondere für mittel- bis langfristig orientierte Investor:innen äußerst interessant.
Auch wenn die Chancen der Halbleiterindustrie wirklich groß sind, sollten die Risiken nicht unberücksichtigt bleiben. Daher möchten wir dir in diesem Abschnitt einen Überblick darüber verschaffen, was für eine Investition in diese Branche spricht und was dagegen. Ein großer Vorteil ist dabei, dass die Nachfrage nach Halbleitern aufgrund der Digitalisierung sehr hoch ausfällt. Auch in Zukunft sollte die Nachfrage aufgrund der Digitalisierung sehr hoch ausfallen. Allerdings könnten die hohen Ausgaben für neue Fabriken zu einer Beeinträchtigung der Gewinne führen.
Eine solche Frage kann nicht pauschal beantwortet werden, da dies immer von der eigenen Anlagestrategie und dem Risikoprofil abhängig ist. Für den Großteil der Anleger:innen sollte sich ein Investment in die Chipbranche aber als durchaus lohnenswert herausstellen. Denn in diesem Sektor herrschen allerbeste Voraussetzungen für in Zukunft steigende Kurse. Die momentan hohe Nachfrage nach Halbleitern sorgt dafür, dass die Kurse der Unternehmen, die Halbleiter herstellen, steigen sollten. Allerdings investieren viele Halbleiterhersteller in neue Fabriken, um diese hohe Nachfrage auch bedienen zu können.
Dies könnte die Gewinne kurzfristig drücken und dazu führen, dass die Kurse in nächster Zeit etwas nachgeben. Dies sollten Anleger:innen mit einem kurzfristigen Anlagehorizont unbedingt berücksichtigen. Grundsätzlich aber sind die mittel- und langfristigen Aussichten dieser Branche aber als sehr gut einzuschätzen, sodass die meisten Anleger:innen beruhigt in diesen Markt investieren können.
Eine Investition in die Halbleiterbranche sollte sich mittel- und langfristig betrachtet als äußerst lukrativ herausstellen.
Damit du einen Überblick über die Halbleiterbranche erhältst, möchten wir dir in den folgenden Abschnitten, die unserer Meinung nach aussichtsreichsten Werte genauer vorstellen:
Name | ISIN | WKN |
Nvidia | US67066G1040 | 918422 |
AMD | US0079031078 | 863186 |
Intel | US4581401001 | 855681 |
Infineon | DE0006231004 | 623100 |
Taiwan Semiconductor | US8740391003 | 909800 |
Die Aktie von Nvidia konnte sich in den vergangenen Jahren vervielfachen. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1993 gegründet und hat seinen Sitz in Santa Clara, Kalifornien. Nvidia ist hauptsächlich im Bereich IT-Hardware tätig, produziert und vertreibt Prozessoren sowie ähnliche Software im Computerbereich. Nvidia ist vor allem für seine leistungsfähigen Grafikkarten bekannt, verlässt sich aber auf externe Hersteller, welche die Chips liefern.
AMD (Advanced Micro Devices) gilt als einer der größten Konkurrenten von Nvidia. Auch AMD ist im Computerbereich tätig und stellt Prozessoren sowie Chip-Systeme für Laptops, Tablets und PCs her. Zudem stellt AMD ebenfalls Grafikkarten her, die in Computern oder Spielekonsolen zum Einsatz kommen. Auch die Aktie von AMD hat vom Chip-Boom profitiert und konnte sich in den vergangenen Jahren vervielfachen.
Bei Intel handelt es sich um einen Hersteller von Halbleitern, welcher weltweit operiert. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1968 gegründet und hat seinen Sitz in Kalifornien. Intel entwickelt und produziert Chips für PCs, Notebooks und Workstations. Allerdings vertreibt Intel nicht nur Hardware, sondern auch Software, die sowohl von Unternehmen als auch von Privatkunden genutzt wird.
Infineon ist das einzige deutsche Unternehmen auf unserer Liste. Wer also am liebsten in der eigenen Heimat investiert, der sollte einen genaueren Blick auf diesen Halbleiterhersteller werfen. Dabei liegt der Fokus des Unternehmens auf den Themengebieten Mobilität, Sicherheit und Energieeffizienz. Nachdem im Jahr 2020 das US-amerikanische Unternehmen Cypress Semiconductor Corporation übernommen wurde, gehört Infineon zu den größten Halbleiterherstellern der Welt.
Bei Taiwan Semiconductor handelt es sich um einen der größten Chiphersteller der Welt, welcher Chips für andere Unternehmen produziert. Das Unternehmen existiert bereits seit 1987, ist im Jahr 1997 an die Börse gegangen und hat seinen Hauptsitz in Taiwan. Etliche, sehr große Unternehmen kaufen Halbleiter bei Taiwan Semiconductor ein. Dabei fertigt das Unternehmen aber nicht nur die Chips, sondern bietet auch weitere Dienstleistungen, wie beispielsweise Design oder Montage-Services, an.
Chiphersteller erfreuen sich einer sehr großen Nachfrage nach ihren Produkten, welche auch in Zukunft anhalten sollte. Es ist gar nicht unwahrscheinlich, dass die Nachfrage, aufgrund steigender Digitalisierung, in Zukunft sogar noch zunimmt. Daher eignet sich eine Investition in die Chipindustrie für eine Vielzahl an Investor:innen. Kurzfristig orientierte Anleger:innen sollten allerdings aufpassen. Denn momentan nehmen einige Halbleiterhersteller viel Geld in die Hand, um neue Fabriken zu bauen. Dadurch soll die Produktion erhöht werden, um die extrem hohe Nachfrage bedienen zu können.
Dies kann kurzfristig die Gewinne drücken, was sich wiederum negativ auf die Aktienkurse von Halbleiterherstellern auswirken könnte. Zwar muss dieses Vorgehen nicht zu kurzfristig sinkenden Kursen führen, da an der Börse immer auch die Zukunft gehandelt wird und die Zukunftsaussichten der Chipindustrie sehr positiv ausfallen. Trotzdem ist die Branche dadurch eventuell nicht besonders gut für kurzfristige Anleger:innen geeignet. Für Investor:innen mit einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont aber sollte sich eine Investition in die Halbleiterbranche als ziemlich lukrativ herausstellen.
Wenn du es dir nicht zutraust, in einzelne Halbleiterhersteller zu investieren, da du das Geschäftsmodell und die Zukunftsaussichten einzelner Werte in dieser Branche nicht vernünftig einschätzen kannst, dann ist das überhaupt kein Problem. Denn du kannst stattdessen in einen ETF investieren, welcher die Chipindustrie abdeckt. Das verringert dein Risiko, da du nicht mehr von der Wertentwicklung eines einzelnen Unternehmens abhängig bist. Zudem kann schon mit sehr wenig Kapitaleinsatz in ETFs investiert werden. Auch die Gebühren fallen sehr gering aus.
Empfehlenswerte Halbleiter & Chiphersteller Aktien ETFs sind:
Die Zukunftsaussichten für die Chipindustrie sind blendend. Die Nachfrage ist bereits so hoch, dass die Halbleiterhersteller nicht wirklich mit der Produktion hinterherkommen. Dass das Angebot nicht mit der hohen Nachfrage Schritt halten kann, lässt sich insbesondere in der Automobilbranche beobachten, denn hier steht die Produktion deswegen zum Teil still und Kund:innen müssen sehr lange auf ihren Neuwagen warten. Daher haben einige Chiphersteller damit begonnen, ihre Produktionskapazitäten zu erhöhen, um die enorme Nachfrage in Zukunft bedienen zu können.
Dies wird die Gewinne zwar erst einmal drücken, sodass diese Branche eventuell nicht für kurzfristig orientierte Anleger:innen geeignet ist, dürfte sich langfristig aber auszahlen. Denn es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Nachfrage in Zukunft sinken wird. Dies liegt daran, dass die Chips nicht nur bei Autos zum Einsatz kommen, sondern in so ziemlich jedem Produkt, das Elektronik verbaut hat. Dazu gehören unter anderem auch Smartphones, Kaffeemaschinen oder EC-Karten. Daher sollten sich Investor:innen auf jeden Fall mit der Halbleiterbranche auseinandersetzen.
Mittlerweile müssen Anleger:innen nicht einmal mehr selber investieren, sondern können die Arbeit an sogenannte Robo-Advisor auslagern. Diese übernehmen dann die Verwaltung des Portfolios und ändern die Gewichtungen innerhalb dieses, wenn es erforderlich wird. Alles, was du dafür tun musst, ist dich einmal für eine bestimmte Anlagestrategie zu entscheiden. Danach kannst du dich bequem zurücklehnen und musst nicht mehr tätig werden. Denn alles Weitere übernimmt der Robo Advisor für dich.
Grundsätzlich benötigt jeder, der in Anlageinstrumente wie beispielsweise Aktien oder Anleihen investieren möchte, ein Depot. Das Problem hierbei ist jedoch nicht die Eröffnung eines Depots, diese ist kinderleicht, sondern die Tatsache, dass es extrem viele unterschiedliche Anbieter auf dem Markt gibt. Es ist somit sehr schwer herauszufinden, bei welchem Anbieter ein Depot eröffnet werden sollte. Um dieses Problem zu lösen, haben wir unseren umfangreichen Depot-Vergleich ins Leben gerufen. Mithilfe unseres Ratgebers findest du ohne großen Zeitaufwand das beste Depot.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Intel ist der größte Halbleiterhersteller, gemessen am Umsatz. Denn mit Halbleiterprodukten erwirtschaftete das Unternehmen etwa 76 Milliarden US-Dollar an Umsatz im Jahr 2020.
Momentan investieren Halbleiterhersteller in den Aufbau neuer Fabriken, was die Gewinne zumindest kurzfristig beeinträchtigen könnte. Zudem sind entsprechende Ausgaben für Forschung und Entwicklung nötig, um technologische Fortschritte nicht zu verpassen.
Ja, es gibt mehrere ETF, die den Halbleitermarkt abbilden. Dazu gehören der VanEck Semiconductor UCITS ETF sowie der Lyxor MSCI Semiconductors UCITS ETF.
Eine Investition in Halbleiterhersteller lohnt sich vor allem für mittel- bis langfristig orientierte Investor:innen, da die Nachfrage nach Chips aufgrund zunehmender Digitalisierung auch in Zukunft hoch ausfallen sollte.