Jeder kennt sie, viele Menschen benutzen sie tagtäglich und mit großer Wahrscheinlichkeit weiß eigentlich niemand so recht, wo sie überhaupt herkommt und wie die Entwicklung dieses Gegenstands abgelaufen ist. Die Rede ist von der Kreditkarte.
Die Kreditkarte ist ein beliebtes Zahlungsmittel, das oft in den verschiedensten Alltagssituationen benötigt wird. Egal, ob man einen Mietwagen benötigt oder ein Hotelzimmer buchen möchte – oft werden hier ausschließlich Kreditkarten als Zahlungsmittel akzeptiert. In diesem Beitrag gehen wir darauf ein, wo der Ursprung der Kreditkarte war, wie verbreitet sie in Europa ist und welche verschiedenen Kartenarten es gibt.
Das Wichtigste in Kürze:
Manch einer dürfte denken, dass die Kreditkarte ein Resultat aus der Neuzeit ist und vor gar nicht allzu langer Zeit erfunden wurde. Allerdings begann die Geschichte der Kreditkarte schon im Jahre 1887 in einem Buch des Autors Edward Bellamy. In diesem Buch beschrieb der Autor, dass seine Charaktere mit einer Art Pappkarte bezahlten, von der für jeden Zahlvorgang ein Stück abgeschnitten wurde.
Nachdem dieses Buch veröffentlicht wurde, kam immer mehr der Wunsch auf, bargeldlos zu bezahlen. Die ersten bargeldlosen Zahlmöglichkeiten wurden von amerikanischen Hotels eingeführt. Hier erhielten die Gäste Münzen, auf denen die Kontonummern der Gäste geschrieben standen. Anstatt also direkt zu bezahlen, haben sich die Gäste mit ihren Münzen ausgewiesen. So gilt dieses Münzenmodell als Vorreiter der später folgenden Kreditkarte. Kurze Zeit danach begannen Anbieter wie Western Union damit den Kund:innen bestimmte Karten zu geben. Nun entschieden sich immer mehr Firmen dazu die Kundenkarten anderer Firmen anzuerkennen, sodass daraus Kooperationen entstanden und schlussendlich die Kreditkarte folgte.
Wie bereits dargelegt, lässt sich die Idee der Kreditkarte schon im Jahre 1887 finden. Die erste richtige Kreditkarte wurde allerdings von Frank McNamara im Jahre 1950 auf den Markt gebracht. Gemeinsam mit der Gründung des Unternehmens „Diners Club“ wurde die Kreditkarte des Unternehmens herausgegeben. Die Besitzer:innen der Karten haben in insgesamt 27 teilnehmenden Restaurants einen Zahlungsaufschub, bis zum Ende des Monats, bekommen. Am Ende des Monats wurden die Rechnungen von Diners Club eingesammelt und gegen eine kleine Provision abkassiert.
Gedacht waren die Kreditkarten für die Geschäftskund:innen. So sollten Zahlungen vereinfacht werden und die Kund:innen mussten nicht so viel Bargeld mit sich herumtragen.
Diesen Karten gegenüber stand die spätere Visacard. In ihren ersten Jahren hieß die Visacard allerdings „Bankamericard“ und wurde von der Bank of America herausgebracht. 1958 wurden die ersten 60.000 Karten an die Menschen verteilt. Zwei Monate später waren es bereits zwei Millionen Karten.
Die ebenso allseits bekannte Mastercard, welche von der Interbank Card Association (ICA) hergestellt und herausgegeben wurde, zog nach dem Erfolg der Visacard nach und expandierte in den 1980er Jahren bis nach China und in die Sowjetunion.
Während die Kreditkarte sich in den USA immer größer werdender Beliebtheit erfreute, waren die Menschen in Europa sehr viel skeptischer. Nach dem Erfolg in den USA, konnten die Menschen in Europa die Kreditkarte erst in den sechziger bzw. siebziger Jahren nutzen. Ungefähr 20 Jahre dauerte es, bis die Europäer die Karten allmählich mehr und mehr akzeptierten und somit nutzten. Das in den neunziger Jahren aufkommende Internet half der Kreditkarte dabei, denn die Menschen hatten kaum eine andere Möglichkeit, als Zahlungen im Internet mit Kreditkarten vorzunehmen. Dieser Erfolg im Internet übertrug sich schlussendlich auf die reale Welt.
Es gibt verschiedene Anbieter von Kreditkarten. Die Anbieter dürfen nicht mit den Herausgebern der Karten verwechselt werden. Wenn du eine Kreditkarte von der Sparkasse erhältst, ist die Sparkasse nicht zugleich der Anbieter. Der Anbieter wäre hier höchstwahrscheinlich Visa oder Mastercard. Die Sparkasse würde als Emittent fungieren. Die drei größten Kreditkartenanbieter sind Visa, Mastercard und American Express.
Die Visa Inc. Ist eine Aktiengesellschaft. Ihren Hauptsitz hat sie in den USA, in Foster City. Heutzutage ist das Unternehmen in über 200 Regionen und Ländern vertreten. Über eines der mondernsten Verarbeitungsnetzwerke – genannt VisaNet – ist Visa dazu in der Lage tausende verschiedene Transaktionen in einer Sekunde abzuwickeln.
In Europa hat die Tochtergesellschaft „Visa Europe Services Inc.“ ihren Sitz in London. Zuständig ist sie für die Lizenzvergaben an die verschiedenen Finanzinstitute.
Die Mastercard Inc. Ist ebenfalls eine Aktiengesellschaft. Sie hat Ihren Sitz auch in den USA, aber in Purchase. Laut eigenen Aussagen agiert Mastercard bereits in über 210 Regionen und Ländern.
Mastercard arbeitet durchgehend an seinem sicheren Zahlungsnetz, springt auf die neuesten Trends auf und bringt immer neue technologische Innovationen hervor. Das beste Beispiel ist der sogenannte Masterpass und das Bezahlen mit dem Smartphone.
Auch die American Express Company ist eine Aktiengesellschaft. Das Unternehmen sticht unter den großen Unternehmen teilweise stärker heraus. American Express hat eine eigene Banklizenz und mit der Hilfe ihrer vielen Tochtergesellschaften bietet American Express (Amex) seine Produkte selber an. Beispielsweise gibt es mittlerweile eine PAYBACK American Express Kreditkarte, die den Nutzer:innen unterschiedliche Features bietet.
Allgemein gilt die Amex Kreditkarte heutzutage noch immer als eine Art Statussymbol der Reichen. Allem voran wohl die „American Express Black Card“. Was aber oft übersehen wird ist, dass American Express Kreditkarten für jeden erhältlich sind – und das teilweise sogar kostenlos.
Auch die American Express Company ist in über 200 Ländern vertreten, wobei die Akzeptanz der Karten nicht so hoch ist, wie die von Visa oder Mastercard. Das Problem der Akzeptanz dürfte aber bald aus der Welt geschafft sein, denn Amex arbeitet stetig am Wachstum der Händlerbeteiligung und am Ausbau des eigenen Netzwerkes.
Die Technologie hinter den Karten wurde stetig ausgebaut, verbessert und automatisiert. Durch aufgestellte Kreditkartenterminals bei den Händler:innen und bei den Kreditkartenunternehmen war es möglich die EDV auszuweiten und somit die Sicherheit und die Effizienz der Abwicklung von Transaktionen zu steigern. Im weiteren Verlauf wurden die Karten mit einem Chip ausgestattet, der mit Hilfe von EMV-Spezifikationen dazu in der Lage war die Karten fälschungssicherer zu machen, indem Zahlungen nur noch mit Unterschrift oder PIN-Eingabe ermöglicht wurden.
Auf dem Magnetstreifen der Karte sind alle möglichen Daten gespeichert. Der Chip auf der Karte enthält dieselben Daten und noch weitere. Der Chip gilt als fälschungssicherer und soll den Magnetstreifen ablösen. Heutzutage ist schon bei manchen Anbietern zu sehen, dass die Karten nur noch mit einem Chip, ohne Magnetstreifen, ausgegeben werden.
Die neueste Technologie dürfte die NFC (Near-Field-Communication) sein. Dadurch wurde es möglich die Karten nur noch auf ein Gerät halten zu müssen, um Zahlungen zu tätigen. Die Karten müssen nun also nicht mehr in ein Lesegerät eingeführt werden.
Unter den Kreditkarten gibt es verschiedene Arten der Karten. Während die Revolving-Kreditkarten als die „echten“ Kreditkarten gelten, zählen die Charge-Karten, die Prepaid-Kreditkarten und die Debit-Karten eher als „Unterkategorie“ der Kreditkarten.
Bei den Revolving-Karten können die Nutzer:innen Zahlungen vornehmen, die monatlich abgerechnet werden. Zusätzlich können die Karteninhaber:innen eine Ratenzahlung mit einem festen Zahlungsziel vereinbaren. Je nach Kreditwürdigkeit kann der Kreditbetrag so nach den persönlichen Wünschen zurückgezahlt werden.
Die Charge-Kreditkarten sind in Deutschland sehr beliebt. Hier erfolgt die Abrechnung ebenso monatlich. Der Unterschied zu der Revolving-Kreditkarte ist, dass das Kreditkartenkonto mit Hilfe des Girokontos direkt vollständig ausgeglichen werden muss. Eine individuelle Ratenzahlung wie bei der Revolving-Karte ist nicht möglich.
Die Prepaid-Kreditkarte ist einfacher gestrickt. Auf diese Karte wird, wie bei einer Prepaid-Karte für das Handy, Guthaben aufgeladen. Der/die Inhaber:in kann mit der Karte solange bezahlen, bis das Guthaben aufgebraucht ist. Danach sind keine Zahlungen mehr möglich. Es drohen somit keine Schuldenfallen.
Während für die Charge- und Revolvingkarte ein Mindestalter von 18 Jahren und eine gute Bonität vorausgesetzt wird, ist dies bei den Prepaid- und Debitkarten nicht der Fall. Hier reicht die beschränkte Geschäftsfähigkeit aus.
Für die Debit-Karte muss ein Girokonto vorhanden sein. Wird mit der Debit-Karte bezahlt, belastet die Zahlung direkt das Girokonto dahinter. Es wird im eigentlichen Sinne kein wirklicher Kredit eingeräumt und der Ausgleich bzw. die Abrechnung erfolgt nicht nur einmal monatlich, sondern immer sofort nach getätigter Zahlung.
Vor dem Hintergrund der immer stärker voranschreitenden Digitalisierung und immer wieder neu auftauchenden Innovationen, dürfte niemandem entgangen sein, dass sich das Bezahlen auch verändert. Ein gutes Beispiel sind mobile Wallets. Einmal eingerichtet, kannst du dein Handy oder sogar deine Smartwatch an das Kartenlesegerät halten und so bezahlen. Du benötigst keine physische Karte mehr. Was die Zukunft im Bereich des Bezahlens noch alles so mit sich bringt, bleibt abzuwarten.
Es ist schon jetzt teilweise möglich, Zahlungen per Fingerabdruck oder per Gesichtsscan zu autorisieren. Bis dieses System sich allerdings in der breiten Masse nutzen lässt, wird es wohl noch etwas Zeit benötigen. Aber nicht nur aufgrund der Digitalisierung, sondern auch wegen der andauernden Klimakrise hat das Bezahlen per Handy oder Smartwatch einen weiteren Vorteil.
Wenn jeder, der eine Kreditkarte besitzt, das Handy anstelle der Karte zum Zahlen nutzen würde, könnte eine große Menge Plastik – und somit verschiedene Ressourcen – eingespart werden, indem die Herstellung von Plastikkarten stoppt.
Bist du auf der Suche nach einer Kreditkarte, kann ein Vergleich verschiedener Anbieter durchaus sinnvoll sein. Wir bieten dir einen Kreditkarten Vergleich, mit dem du Kreditkarten vergleichen und die beste finden kannst. So bist du dazu in der Lage, dir einfacher einen Überblick zu verschaffen.
Die Geschichte der Kreditkarte fängt früher an, als man sich wahrscheinlich gedacht hat. Während die Kreditkartennutzung in den USA und in anderen Ländern stetig anstieg, waren die Europäer eher skeptisch und das aufkommende Internet „zwang“ die Europäer praktisch dazu die Kreditkarten auch wirklich zu nutzen.
Mittlerweile ist die Karte kaum noch wegzudenken. Die größten Anbieter von Kreditkarten arbeiten stetig an der Verbesserung der Netzwerke und der Zahlungsdurchführungen. Die Digitalisierung wird in der Zukunft mit Hilfe von mobilen Wallets für viele weitere Features sorgen und das System immer mehr modernisieren. Man darf gespannt bleiben, wohin uns all diese Entwicklungen am Ende hinführen werden.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Die ersten richtigen Kreditkarten wurden 1950 herausgegeben.
Die erste Universalkreditkarte wurde vom Diners Club bzw. vom Gründer des Diner Clubs Frank McNamara in den USA erfunden.
In den 1960er Jahren waren Kreditkarten in Europa nutzbar. Seit der Einführung in Europa wuchs die Nutzungsrate, wenn auch im Vergleich eher langsam, stetig an.