Heutzutage sind die Zinsen sehr niedrig, was viele Anleger:innen vor Probleme stellt. Viele beschäftigen sich mit der Frage, ob sich bestimmte Anlagevehikel wie beispielsweise Geldmarktinstrumente noch lohnen. Daher erläutern wir dir in diesem Artikel nicht nur, was Geldmarkt ETFs eigentlich sind, sondern auch, welche Rendite bei einer Investition in dieses Anlageprodukt zu erwarten ist. Zudem gehen wir auf Risiken sowie entstehende Kosten ein. Weiterhin werden wir mögliche Alternativen aufzeigen.
Das Wichtigste in Kürze
Bei Geldmarkt ETFs handelt es sich um ETFs, die nur in Geldmarktpapiere investieren, die über eine kurze Laufzeit verfügen. Dazu gehören neben Sicht- und Termineinlagen auch Anleihen und Schuldscheindarlehen. Da die Laufzeit im Normalfall nicht länger als ein Jahr ist, fällt das Risiko sehr gering aus.
Vorteile von Geldmarktfonds sind die hohe Liquidität, denn das Geld kann jeden Tag wieder abgehoben werden sowie die geringen Risiken, die mit einer Investition verbunden sind.
Geldmarkt ETFs sind stark von den aktuellen Zinsen abhängig. Bei steigenden Zinsen ist diese Abhängigkeit ein positiver Faktor, da in diesem Fall höhere Renditen möglich sind. In Zeiten niedriger Zinsen ist allerdings das genaue Gegenteil der Fall: Die Renditeaussichten verschlechtern sich massiv. Sehr großen Einfluss auf das Zinsniveau hat der europäische Leitzins, welcher von der Europäischen Zentralbank festgelegt wird.
Da wir uns aktuell in einer Niedrigzinsphase befinden und nicht davon auszugehen ist, dass sich dies in naher Zukunft wieder ändern wird, ist auch von weiterhin negativen Zinsen im Euroraum auszugehen, sodass die Rendite von Geldmarkt ETFs auch in Zukunft sehr gering ausfallen dürfte.
Geldmarkt ETFs gelten als Alternative zu Tagesgeldkonten, da die Wertentwicklung gleichmäßig ausfällt. Die Risiken sollten aber trotzdem nicht unberücksichtigt bleiben. Auch bei Geldmarkt ETFs kann es zu Kursverlusten kommen. Außerdem sollte unbedingt beachtet werden, dass nicht alle Geldmarkt ETFs das Kapital auch in Werte mit hoher Bonität anlegen. Kursschwankungen sind dementsprechend keinesfalls ausgeschlossen.
Zudem sollte ein genauer Blick auf die Kosten geworfen werden. Diese fallen zwar bei Geldmarkt ETFs sehr gering aus, allerdings sind auch die zu erwartenden Renditen nicht gerade üppig, sodass es durchaus vorkommen kann, dass ein Investment in dieses Anlageprodukt in der heutigen Niedrigzinsphase überhaupt keine Rendite abwirft.
Für Anleger:innen, die ihr Portfolio möglichst stabil aufsetzen möchten und daher einen Teil ihres Portfolios in sichere Anlageprodukte investieren möchten, müssen sich zwangsläufig die Frage stellen, ob dafür klassische Anleihen ETFs oder Geldmarkt ETFs die bessere Wahl sind. Da Geldmarkt ETFs aufgrund des niedrigen Zinsniveaus so gut wie keine Rendite mehr ermöglichen, bieten sie sich auch nicht als Anlage an.
Stattdessen sollte lieber auf die klassischen Anleihen ETFs gesetzt werden, da diese teils noch über eine positive Rendite verfügen. Je nach Anlagehorizont und Renditeerwartungen eignen sich dafür unterschiedliche Anleihe ETFs. Wer beispielsweise einen langen Anlagehorizont hat und etwas risikofreudiger ist, der kann auch auf Unternehmensanleihen setzen, die über eine höhere Rendite verfügen.
Konservative Anleger:innen dagegen können auf lang laufende Staatsanleihen mit guter Bonität setzen. Die Laufzeit sollte deshalb nicht zu kurz ausfallen, da die Rendite dann eventuell sogar negativ ausfallen kann.
Der größte Unterschied zwischen einem Geldmarkt ETF und einem Geldmarktfonds besteht in den Kosten. Denn bei einem Geldmarkt ETF handelt es sich um ein passives Anlageprodukt, sodass die Kosten hier sehr gering ausfallen. Geldmarktfonds dagegen werden aktiv von einem Fondsverwalter gemanagt und verlangen dementsprechend höhere Gebühren. Die niedrigere Gebührenstruktur fällt in diesem von der Niedrigzinsphase geprägten Bereich besonders ins Gewicht, da hier nur sehr geringe Renditen zu erwarten sind.
Dementsprechend ist unserer Ansicht nach die Investition in einen Geldmarkt ETF die deutlich bessere Wahl.
Die Blütezeit der Geldmarkt ETFs ist aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsen vorüber. Denn die Wertentwicklung von Geldmarkt ETFs hängt sehr stark vom aktuellen Zinsniveau ab. Liegen die Zinsen also nahe Null, dann werfen auch Anlageprodukte, die Geldmarktinstrumente abbilden, kaum noch Rendite ab. Kein Wunder also, dass das Fondsvolumen mittlerweile stark gefallen ist. In Zeiten von niedrigen Zinsen lohnen sich Geldmarkt ETFs eher weniger. Hinzu kommt noch, dass mit einer Erholung in naher Zukunft nicht zu rechnen ist. Es ist also davon auszugehen, dass dieser Zustand auch in einigen Jahren noch anhalten wird.
Dennoch gibt es Alternativen für Sparer, die in die typischen Sparprodukte investieren möchten. Hierzu gehören das Tagesgeld sowie das Festgeld. Sparer möchten nämlich oftmals ihr Kapital sicher parken, ohne das Risiko von Kursschwankungen oder gar einem Totalverlust ausgesetzt zu sein. Beides ist bei diesen Anlageprodukten nicht der Fall.
Tagesgeld stellt eine gute Alternative zu Geldmarkt ETFs dar. Auch hier profitierst du von steigenden Leitzinsen, während du in einer Niedrigzinsphase maximal sehr geringe Zinsen bekommst. Im Vergleich zu einem Geldmarkt ETF fallen bei Tagesgeld aber keinerlei Kosten an. Das Geld ist aber trotzdem ebenfalls täglich verfügbar. Ein weiterer Vorteil von Tagesgeld ist, dass es hier nicht zu Kursschwankungen kommen kann.
Festgeld ist ebenfalls eine Alternative zu Geldmarkt ETFs. Die Besonderheit bei Festgeldkonten ist, dass der Zinssatz bereits von Anfang an feststeht und sich über die festgelegte Laufzeit auch nicht ändert. Dies gibt Anleger:innen eine gewisse Planungssicherheit, die bei Geldmarkt ETFs nicht besteht. Allerdings sind sie weniger flexibel. Während das in Geldmarkt ETFs und Tagesgeld investierte Kapital eine tägliche Verfügbarkeit aufweist, kann auf das Festgeld bis zum Ende der Laufzeit nicht zugegriffen werden. Diese mangelnde Flexibilität wird allerdings auch mit einer etwas höheren Rendite ausgeglichen.
Dementsprechend eignet sich die Anlage in Festgeld vor allem für Anleger:innen, die im Vergleich zu Tagesgeld und Geldmarkt ETFs eine etwas höhere Rendite erzielen möchten und über die festgelegte Laufzeit nicht auf das angelegte Kapital zugreifen müssen.
Alles in Allem lässt sich festhalten, dass Geldmarkt ETFs für Privatanleger eher nicht geeignet sind. Wer eine höhere Rendite erzielen möchte, bei gleichzeitiger Stabilisierung des eigenen Portfolios, für den eignen sich Anleihen ETFs als Beimischung eher. Wer mehr Wert auf Sicherheit des Kapitals legt, der kann das Geld auch in Tages- oder Festgeld parken. Um sein Geld in ETFs zu investieren, wird allerdings ein Depot benötigt. Lies dir hierzu gerne unseren ausführlichen Depot-Vergleich durch, um einen Überblick über die besten Depots zu erhalten.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Geldmarkt ETFs sind ETFs, die das Kapital in Geldmarktinstrumente mit kurzer Laufzeit, wie beispielsweise Anleihen, Schuldscheindarlehen oder Sicht- und Termineinlagen, anlegen.
Geldmarkt ETFs sind passive Anlageprodukte, die im Gegensatz zu einem aktiven Fonds nicht von einem Fondsmanager verwaltet werden, sondern stattdessen einen bestimmten Index nachbilden. Daher fallen hier deutlich geringere Gebühren an.
Bei Geldmarkt ETFs kann es trotz des risikoarmen Investmentansatzes zu Kursverlusten kommen. Zudem ist die Rendite aufgrund der Niedrigzinsphase so gering, dass selbst die geringen Kosten, die bei ETFs anfallen, diese schon ausgleichen können. Hierauf sollte also unbedingt vor einer Investition geachtet werden.
Sparer können ihr Geld stattdessen auch auf dem Tagesgeldkonto parken. Vorteil ist hierbei, dass es auf diesem Konto nicht zu Kursverlusten kommen kann. Eine weitere Alternative stellt das Festgeldkonto dar, das zwar eine feste Laufzeit und somit eine geringere Liquidität aufweist, dafür aber eine höhere Rendite verspricht.