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Flexgeld: Mischung zwischen Tages- und Festgeld als Alternative

Flexgeld

Sicherheitsorientierte Anleger:innen entscheiden sich oft für ein Sparkonto sowie eine Tagesgeld- oder Festgeldanlage. Insbesondere beim Vergleich zwischen Tages- und Festgeldern wird deutlich, dass es bei beiden Anlageformen sowohl Vor- als auch Nachteile gibt.

Aus diesem Grund ist für manche Anleger:innen das sogenannte Flexgeld eine gute Lösung. In unserem Ratgeber beschäftigen wir uns ausführlich mit dieser selteneren Anlageform, die dennoch für manche Kund:innen eine passende Form des Investments darstellt.

Was ist Flexgeld?

Flexgeld kannst du dir als Mischung zwischen einem Tages- und einem Festgeldkonto vorstellen. Die Haupteigenschaft besteht darin, dass von der Anlagesumme ein bestimmter Teil jederzeit verfügt werden kann, während der andere Teil für einen festen Zeitraum angelegt wird.

Somit beinhaltet das Flexgeld Eigenschaften von Tages- und Festgeld. Identisch mit dem Tagesgeld ist, dass ein Teil des Anlagebetrages jederzeit ohne vorherige Kündigung abrufbar ist.

Die Gemeinsamkeit mit dem Festgeld besteht darin, dass der andere Teil des angelegten Betrages für einen zu wählenden Zeitraum festgelegt wird, sodass keine Verfügungen möglich sind.

Was sind die wesentlichen Merkmale des Flexgeldes?

Das Flexgeld zeichnet sich vor allem durch die nachfolgenden Merkmale aus, die Anleger:innen kennen sollten:

  • Zinssatz in der Regel höher als beim Tagesgeld
  • Keine langfristigen Bindung des Kapitals
  • Begrenzte Verfügbarkeit der Anlagesumme
  • Kapitalsicherheit

Wichtig ist, dass für das Festgeld genauso wie für Tages- und Festgelder die gesetzliche Einlagensicherung gilt. Das bedeutet, du legst dein Geld auf einem Flexgeldkonto genauso sicher an, als wenn du dich für ein Tages- oder Festgeld entscheidest.

Im Vergleich zum Festgeld musst du dein Kapital zudem nicht über viele Jahre binden, sondern in der Regel bewegen sich die Laufzeiten für den festgelegten Teil der Anlagesumme auf drei bis zwölf Monate.

Wie funktioniert das Flexgeld?

Die Funktionsweise des Flexgeldes ist auch für Anfänger:innen im Anlagebereich leicht verständlich. Damit du von den Vorteilen dieser Anlageform profitieren kannst, orientiere dich gerne an der folgenden Übersicht:

#1 Eröffnen eines Flexgeldkontos

Im ersten Schritt eröffnest du das Flexgeldkonto, was in der Regel online über die Webseite der Bank möglich ist. Hier unterscheidet sich das Flexgeld nicht von der Eröffnung eines Tages- oder Festgeldkontos.

#2 Legitimation durchführen

Da es sich beim Flexgeld um ein offizielles Bankkonto handelt, musst du dich legitimieren. Das funktioniert häufig mit dem VideoIdent-Verfahren, welches du von Zuhause aus durchführen kannst.

#3 Flexgeld wird eröffnet und Einzahlung vornehmen

Im dritten Schritt findet die Eröffnung des Flexgeldes statt. Anschließend kannst du den von dir gewünschten Anlagebetrag auf das Konto transferieren. Im Normalfall gibt es zum Flexgeld ein Referenzkonto, bei dem es sich meistens um dein Girokonto handeln wird.

#4 Aufteilung des Kapitals im Hinblick auf die Verfügbarkeit

An der Stelle kommt die typische Eigenschaft des Flexgeldes zum Einsatz, nämlich dass du einen bestimmten Anteil deiner Anlagesumme anlegst, während du den anderen Teil jederzeit abrufen kannst.

Häufiger sieht das Verhältnis so aus, dass du zum Beispiel 30 bis 40 Prozent des Geldes jederzeit verfügbar halten kannst, während 60 bis 70 Prozent zu einem festen Zins angelegt werden.

Der Zinssatz gilt beim Flexgeld in der Regel für den gesamten Anlagebetrag und es wird nicht zwischen dem frei verfügbaren Teil und dem festgelegten Anteil deines Geldes differenziert.

Welche Flexgeld Arten gibt es?

Im Hinblick auf das Flexgeld gibt es durchaus Unterschiede, welche Variante die Bank zur Verfügung stellt. In der Praxis finden sich vor allem die folgenden drei Modelle:

  • Flexgeld mit fester Laufzeit und begrenztem Zugriff
  • Flexgeld mit variablen Zinsen
  • Flexgeld mit gestaffeltem Zugriff

Beim Flexgeld mit fester Laufzeit und begrenztem Zugriff findet die Anlage deines Kapitals meistens für einen Zeitraum von drei bis zwölf Monaten statt.

Innerhalb dieser Periode kannst du entweder gar nicht oder nur zum Teil auf dein Geld zugreifen. In den meisten Fällen ist das die von Banken angebotene Variante des Flexgeldes.

Alternativ gibt es ebenso Flexgelder mit variablen Zinsen. Damit ist gemeint, dass eine Änderung des Zinssatzes während der Laufzeit möglich ist. Je nach Veränderung der Marktsituation kann das ein Vor-, aber ebenfalls ein Nachteil sein.

Die dritte Art des Flexgeldes zeichnet sich durch einen gestaffelten Zugriff aus. Das funktioniert so, dass Anleger:innen zum Beispiel einmal pro Monat einen Teil des investierten Geldes verfügen können. Währenddessen findet eine weitere Verzinsung des restlichen Teilbetrages statt.

Welche Laufzeiten sind beim Flexgeld üblich?

Wie bereits erwähnt, sind die Laufzeiten für den angelegten Teil des Geldes beim Flexgeld deutlich geringer, als du es vielleicht vom Festgeld her kennst.

In den meisten Fällen kannst du dich für einen Zeitraum zwischen drei und sechs Monaten entscheiden.

Wie sicher ist das Flexgeld?

Flexgeld fällt genau wie eine Tages- oder Festgeldanlage in den Bereich der Einlagensicherung. Das bedeutet, dass sämtliche Guthaben auf dem Flexgeldkonto bis zu einem Gegenwert von 100.000 Euro geschützt sind.

Voraussetzung ist lediglich, dass die kontoführende Bank ihren Sitz innerhalb der Europäischen Union hat.

Manchmal reicht die Einlagensicherung noch darüber hinaus, wenn das Kreditinstitut Mitglied in einem freiwilligen Einlagensicherungsfonds ist.

Welchen Zinssatz erhalte ich beim Flexgeld?

Tendenziell sind die Zinsen beim Flexgeld etwas höher, als du sie auf einem Tagesgeldkonto bekommst.

Das liegt daran, dass ein Teil des Anlagebetrages für einen bestimmten Zeitraum gebunden ist und die Bank dieses Geld anderweitig verleihen kann.

Auswirkungen auf den Zinssatz, den dir das kontoführende Institut für das Flexgeld anbietet, haben vor allem:

  • Allgemeines Zinsniveau am Markt nebst EZB Leitzins
  • Laufzeit
  • Verhältnis flexibler und fest angelegter Teil des Geldes

In der Regel ist der Zinssatz umso höher, desto länger die Laufzeit für das angelegte Geld ist.

Auf der anderen Seite fällt der Zinssatz umso niedriger aus, desto höher der flexible Anteil deiner Anlagesumme ist.

Verzinsung des Flexgeldes: ein Beispiel

Im Folgenden möchten wir dir ein Beispiel geben, wie sich die Verzinsung eines Flexgeldes in der Praxis gestalten kann. Dazu gehen wir von folgenden Zahlen und Daten aus:

  • Anlagesumme: 50.000 Euro
  • Zinssatz: 2,50 %
  • Anteil frei verfügbare Betrag: 15.000 Euro (30 %)
  • Anteil festgelegter Betrag: 35.000 Euro (70 %)
  • Laufzeit: 12 Monate
  • Zinsen: 1.250 Euro (bei keiner Verfügung)

Die Berechnung der Zinsen ist deshalb relativ einfach, weil beim Flexgeld normalerweise nicht zwischen dem fest angelegten und dem flexiblen Teil des Anlagebetrages differenziert wird.

Der Zinssatz gilt in der Regel einheitlich für beide Teilbeträge, sodass du einfach den Zinssatz mit der Anlagesumme multiplizieren musst.

Welche Vor- und Nachteile beinhaltet das Flexgeld?

In den meisten Fällen nennen Anleger:innen folgende Vorteile, die sich für das Flexgeld entschieden haben. Neben diesen Vorteilen gibt es ebenfalls Nachteile, die du vor der Wahl eines Flexgeldes kennen solltest. Im Überblick sind das:

  • Höhere Zinsen als beim Tagesgeld
  • Größere Flexibilität als beim Festgeld
  • Sicherheit des Kapitals ist hoch (Einlagensicherung)
  • Gut kalkulierbare Zinsgewinne
  • Ideal für kurzfristigere Geldanlagen
  • Eingeschränkter Zugriff auf einen Teil des angelegten Kapitals
  • Keine längeren Laufzeiten
  • Bei variabel verzinslichen Flexgeldern sind Zinsänderungen möglich
  • Häufiger höhere Mindestanlagesummen

Für wen ist Flexgeld geeignet?

Flexgeld ist für viele, aber nicht alle Anleger:innen die geeignete Wahl. Auf jeden Fall solltest du sicherheitsorientiert sein, denn die hohe Sicherheit geht auch beim Flexgeld auf Kosten der Rendite.

Zudem ist es wenig sinnvoll, ein Flexgeld zu nutzen, wenn du dein Kapital viele Jahre investieren möchtest. Dann gibt es geeignetere Anlageformen, wie zum Beispiel das klassische Festgeld, Fonds oder Aktien.

Ebenfalls nicht geeignet ist das Flexgeld unter der Voraussetzung, dass du jederzeit über die volle Anlagesumme verfügen können möchtest. Auch bei höheren Renditeerwartungen gibt es andere Anlageprodukte, die sich besser eignen.

Wie sollte ich bei der Auswahl des Flexgeldes vorgehen?

Es sind zwar nicht allzu viele Banken, die das Flexgeld offerieren. Dennoch gibt es eine ausreichende Auswahl, sodass sich ein Vergleich der Angebote lohnt. Unsere folgenden Tipps helfen dabei, dass du dich für das passende Flexgeld entscheidest.

Tipp 1

Vergleich der Angebote: Im ersten Schritt solltest du die Flexgeld-Angebote vergleichen. Dabei geht es nicht nur um den Zins, sondern schau dir ebenfalls das Verhältnis vom fest angelegten zum frei verfügbaren Anteil deines Geldes an.

Tipp 2

Achte auf die Einlagensicherung: Insbesondere unter der Voraussetzung, dass du größere Summen auf dem Flexgeldkonto anlegen möchtest, werfe bitte einen Blick auf die Einlagensicherung. Möchtest du über 100.000 Euro investieren, teile dein Geld entweder auf verschiedene Flexgelder auf oder entscheide dich für eine Bank, bei der es eine freiwillige Einlagensicherung gibt.

Tipp 3

Prüfe Zinsen und Bedingungen: Bevor du das Flexgeldkonto eröffnest, prüfe die Zinsen und Bedingungen, an welche diese eventuell geknüpft sind. Manchmal gibt es Sonderzinsen für Neukund:innen, während Bestandskund:innen ab einem gewissen Zeitraum einen geringeren Zins erhalten.

Tipp 4

Achte auf die Verfügbarkeit des Geldes: Meistens nutzen Anleger:innen das Flexgeld, weil sie zumindest einen Teil des Anlagebetrages jederzeit verfügbar halten möchten. Deshalb erkundige dich beim Anbieter, wie sich das Verhältnis vom angelegten Geld zum frei zugänglichen Anteil gestaltet.

Tipp 5

Beachte die steuerlichen Aspekte: Auf dem Flexgeldkonto erhältst du Zinsen, die unter Umständen zu versteuern sind. Daher ist es ratsam, der Bank einen Freistellungsauftrag zu erteilen, damit innerhalb des Sparer-Pauschbetrages keine Anfuhr der Abgeltungssteuer vorgenommen wird.

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Oliver Schoch

Erstellt von

Oliver ist gelernter Bankkaufmann und war ab 1995 in mehreren Banken tätig. Seit Mitte 2008 ist er freiberuflicher Finanz-Redakteur. Oliver schreibt zu zahlreichen Finanzthemen wie Geldanlage, Vermögensaufbau, Trading, Immobilien, Versicherungen und Krediten, von Fachtexten über Ratgeber bis hin zu Erfahrungsberichten.

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Zuletzt aktualisiert am 14. Juni 2025

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FAQs: Häufige Fragen und Antworten zum Flexgeld

Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.

Was kostet ein Flexgeld?

Wie Tages- und Festgelder, so wird auch das Flexgeld in aller Regel kostenfrei angeboten. Das bedeutet, dass du sowohl für die Kontoeröffnung als auch die anschließende Kontoführung im Normalfall keine Gebühren zahlen musst.

Wie hoch ist der verfügbare Anteil beim Flexgeld?

Wie hoch der frei verfügbare Anteil des Flexgeldes ausfällt, ist vom Anbieter abhängig. Üblich sind Sätze zwischen 30 und 50 Prozent, die sich auf den flexibel abrufbaren Teil deiner Anlagesumme beziehen.

Kann ich den flexiblen Anteil während der Laufzeit ändern?

Es ist normalerweise nicht möglich, während der Festlegedauer für den angelegten Teil des Kapitals das Verhältnis zwischen frei verfügbarem und festgelegtem Teil zu verändern. Unter Umständen erlaubt die Bank das, nachdem die Anlagedauer abgelaufen ist. Meistens allerdings sind die Prozentsätze festgelegt, sodass davon grundsätzlich keine Abweichungen möglich sind.

Wann ist Flexgeld die bessere Wahl als Tagesgeld?

Das Flexgeld ist meistens unter der Voraussetzung die bessere Wahl als ein Tagesgeld, dass du für einen gewissen Zeitraum über einen Teil deiner Anlagesumme nicht frei verfügen musst und zudem einen etwas höheren Zins als auf dem Tagesgeldkonto erhalten möchtest. Unter diesen Voraussetzungen ist das Flexgeld die optimale Geldanlage, wenn du Wert auf eine hohe Sicherheit legst.

Wann ist Flexgeld besser als Festgeld?

Auch gegenüber dem Festgeld hat das Flexgeld einen Vorteil und kann entsprechend die bessere Wahl sein. Das ist vor allem der Fall, wenn du einen Teil deiner Anlagesumme jederzeit verfügbar halten möchtest. Beim Festgeld als Termingeld ist das nicht möglich, wohl aber beim Flexgeld. Dort hast du in der Regel die Gelegenheit, zwischen durchschnittlich 30 und 50 Prozent der Anlagesumme täglich verfügbar zu halten.