Die Automobilbranche erlebt derzeit einen Umbruch und die Anzahl der Elektro-Autos wächst stetig. Im Jahr 2021 betrug die Anzahl der Neuzulassungen in Deutschland 2,65 Millionen. Bei 13 Prozent der neuzugelassenen Fahrzeuge handelte es sich um Elektro-Autos. Nicht nur die Autofahrer werden sich der Umweltproblematik zunehmend bewusst, auch die Politik nimmt sich verstärkt dem Thema an und verlängerte die Innovationsprämie bis 2025. Davon profitieren nicht nur die Automobilhersteller und die Verbraucher, auch die Anleger:innen von Elektromobilitäts-Aktien können sich über diese Entwicklung freuen. Der Aufwärtstrend befeuert den Aktienkurs und macht die Elektromobilitäts-Aktien auch für ein langfristiges Investment attraktiv. Wir zeigen, was es zu beim Handel zu beachten gilt und welches die besten Elektromobilitäts-Aktien sind.
Das Wichtigste in Kürze
In den letzten zehn Jahren gab es erhebliche Fortschritte im Bereich Elektromobilität. Viele Probleme, die lange Zeit die Elektromobilität ausbremsten, bekamen die Hersteller in den Griff. Dazu gehört etwa die Reichweite der Fahrzeuge, die viele Verbraucher bemängelten. Inzwischen schneiden viele E-Autos bei diesem Punkt sehr gut ab. So gibt Tesla die Reichweite seines Model S mit bis zu 652 km an. Der Mercedes EQS kann laut Herstellerangaben sogar mit mehr als 780 km Reichweite punkten.
Nicht nur bei den Elektroautos boomte der Markt, auch E-Bikes, E-Scooter und sogar E-Busse und -Nutzfahrzeuge verzeichneten einen enormen Zuwachs. Die Bundesregierung plant bis 2030 mit einem Anstieg auf 10 Millionen Elektro-Fahrzeugen. Entwickelt sich der Markt auch weiterhin so erfolgreich wie in den letzten Jahren, könnte dieses Ziel durchaus erreicht werden. Für die Anleger:innen rücken die Elektromobilitäts-Aktien damit immer weiter in den Fokus. Vor allem das hohe Entwicklungspotenzial der Automobilbranche macht die Aktien zu einer attraktiven Geldanlage.
Betrachtet man die Entwicklung der letzten Jahre, entsteht der Eindruck, dass die Tage der Verbrennertechnologie gezählt sind. Auf der Weltklimakonferenz in Glasgow 2021 gaben sechs Autohersteller bekannt, in Zukunft keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr bauen zu wollen und schlossen sich einer Initiative der britischen Regierung an, die ein Ende der Verbrennertechnologie bis 2040 besiegeln soll. Eines der Unternehmen, die sich der Initiative angeschlossen haben, war Automobilhersteller Mercedes-Benz, der im Bereich Elektromobilität bereits gut aufgestellt. Auch Volvo, Ford, General Motors, Jaguar/Landrover und der BYD-Konzern unterzeichneten die Erklärung.
Zwar beteiligt sich Deutschland nicht an der Initiative der britischen Regierung, doch hat die Bundesregierung andere Maßnahmen getroffen, um die Elektromobilität zu fördern. Die Innovationsprämie, die 2021 auslaufen sollte, wurde um weitere 4 Jahre verlängert. Durch den Bonus von bis zu 9000 Euro pro E-Auto wird der Kauf von elektrisch betriebenen Fahrzeugen für die Verbraucher noch attraktiver. Auch für Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge, die mit Sprit und Strom angetrieben werden, gibt es einen Umweltbonus in Höhe von bis zu 6.750 Euro. Allerdings investiert der Bund nicht nur in die Prämie, sondern fördert auch den Ausbau der Ladeinfrastruktur, was bislang viele Käufer noch abschreckt.
China liegt bei der Erzeugung von Treibhausgasen weltweit an der Spitze. Allerdings ist sich das Reich der Mitte seiner Umweltproblematik bewusst und verfolgt klare Ziele zur Reduzierung der Umweltverschmutzung. Im Gegensatz zu anderen Ländern setzt China verstärkt auf erneuerbare Energien. So verfügt das Land über einzigartige Solarkraftwerke in gigantischer Größe. Zusätzlich ist China Vorreiter im Bereich Elektromobilität und bereits 2018 wurden 1 Millionen Elektrofahrzeuge verkauft. Zwar stellte China die Subventionen für E-Fahrzeuge 2019 ein, doch wurden 2020 dennoch 1,34 Millionen E-Autos verkauft. Im 1. Halbjahr 2021 konnte diese Zahl bereits mit einem Plus von 197 Prozent getoppt werden und es wurden 1,40 Millionen Fahrzeuge abgesetzt. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist die chinesische Regierung weniger zögerlich und kündigte bereits ein Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor an.
Die Umweltprämie ist für viele Autofahrer zwar verlockend und die Zahlung von Boni könnte durchaus dazu führen, dass die Anzahl der Elektroautos in den kommenden vier Jahren deutlich steigt. Allerdings stehen dem Erfolg gewisse Faktoren gegenüber, die das Wachstum der Elektromobilität-Aktien hemmen könnten. An erster Stelle steht hier vor allem die derzeitige Ladeinfrastruktur. Um die Verbrennungsmotoren langfristig ersetzen zu können, muss der Ausbau der Ladestationen vorangetrieben werden. Der Erfolg der Elektromobilität hängt maßgeblich von der Ladeinfrastruktur ab. Nur wenn ausreichend öffentliche Ladestationen zur Verfügung stehen, kann sichergestellt werden, dass die Anzahl der Autofahrer, die sich für ein elektrisch betriebenes Fahrzeug entscheiden, wächst.
Derzeit stehen laut Bundesnetzagentur deutschlandweit gerade einmal rund 42.000 Ladestationen für die Autofahrer bereit. Um den zukünftigen Bedarf decken zu können müssten Untersuchungen zufolge bis 2030 zwischen 440.000 und 843.000 Ladestationen vorhanden sein.
Neben der Ladeinfrastruktur hemmt auch die Reichweite der Elektrofahrzeuge derzeit noch den Absatz. In einer Forsa-Umfrage gaben etwa 80 Prozent der Befragten an, dass die Reichweite des Elektro-Autos bei mehr als 500 km Reichweite liegen sollte. Ebenfalls ausschlaggebend ist für viele Autofahrer der zum Teil erhebliche Preisunterschied zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Sowohl an der Reichweite als auch am Preis gelang den Herstellern bereits eine Verbesserung. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis auch diese Faktoren bei der Kaufentscheidung gänzlich an Relevanz verlieren und die E-Autos den Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor in nichts mehr nachstehen.
Trotz der positiven Entwicklung der letzten Jahre steht die Elektromobilitätsindustrie noch am Anfang. Bislang machen die Elektrofahrzeuge weltweit lediglich 3 Prozent des Fahrzeugabsatzes aus. Experten rechnen damit, dass der Anteil bis 2025 auf weltweit 11 Prozent anwachsen könnte. Das entspräche einer Wachstumsrate von 25,5 Prozent jährlich. Für die Anleger:innen bieten die Elektromobilitäts-Aktien derzeit gute Chance auf langfristige Beteiligungen. Während bei klassischen Automobil-Aktien der Gewinn der Hersteller und der Cashflow entscheidet, geht es bei den Elektromobilitäts-Aktien um das künftige Wachstum.
Name | ISIN | WKN |
Tesla | US88160R1014 | A1CX3T |
BYD | CNE100000296 | A0M4W9 |
NIO | US62914V1061 | A2N4PB |
Varta | DE000A0TGJ55 | A0TGJ5 |
Panasonic | JP3866800000 | 853666 |
Der Name Tesla ist eng verbunden mit der Thematik Elektromobilität. Elon Musk gilt als Revolutionär der Elektrofahrzeugindustrie und konnte mit Tesla den Weltmarkt für sich einnehmen. Etwa 80 Prozent der in den USA im ersten Halbjahr 2020 abgesetzten E-Autos waren Fahrzeuge von Tesla. Durch den großen Erfolg des US-amerikanischen Unternehmens ist die Tesla-Aktie natürlich auch für Anleger:innen überaus interessant. 2020 stieg der Kurs der Tesla-Aktien enorm an und es gelang dem Unternehmen an Toyota vorbeizuziehen und zum weltweit größten Automobilkonzern aufzusteigen. Auch wenn die anderen Autohersteller mit eigenen E-Modellen den Markt erschließen möchten, bleibt abzuwarten, ob sie tatsächlich eine ernstzunehmende Konkurrenz für Tesla darstellen werden. Bislang hält der Aufwärtstrend der Tesla-Aktien noch an, allerdings wird die Zukunft zeigen, ob das Unternehmen diesen Kurs halten kann. Nichtsdestotrotz sprechen Experten einheitlich für den Kauf der Tesla-Aktien.
Der chinesische Automobilhersteller BYD gilt neben Tesla als zweitgrößter Produzent von Elektrofahrzeugen. Das Unternehmen ist jedoch nicht nur auf die Produktion von Elektrofahrzeugen ahrzeugen spezialisiert, sondern stellt zudem auch Akkus und Stromspeicherlösungen her, die in Handys und E-Autos verbaut werden. Durch den Boom der Elektromobilität wird BYD gleich doppelt profitieren, sowohl als Hersteller von E-Autos als auch Produzent von Akkus. Hierbei verfolgt der Unternehmensgründer ein klares Ziel und strebt einen Jahresumsatz von mehr als 150 Milliarden US-Dollar an. Das entspräche bezogen auf den Umsatz von 2020 einer Versechsfachung.
Mit NIO ist ein weiterer chinesischer Hersteller von Elektroautos bei den besten Elektromobilitäts-Aktien vertreten. Das in Shanghai ansässige Unternehmen wird gerne auch „chinesisches Tesla“ genannt, was für den Erfolg des Herstellers spricht. Gegründet wurde NIO 2014, seit 2018 ist das Unternehmen an der New Yorker Börse gelistet. Während der Wert der NIO-Aktien im April 2020 noch bei 2,65 USD lagen, lagen sie im August des gleichen Jahres bereits bei über 20 USD. Mit einem weiteren Anstieg ist auch in nächster Zeit zu rechnen.
Die Elektromobilitäts-Aktien umfassen nicht nur Autohersteller, auch Batteriekonzerne gehören zu den Gewinnern des Aufwärtstrends. Eines davon ist das deutsche Traditionsunternehmen Varta, das führend im Bereich Akkus, Batterien sowie Energiespeicherung ist. Der Boom der Elektromobilität wird sich auch positiv auf die Varta-Aktie auswirken, weshalb diese eine gute Ergänzung im Elektromobilitäts-Portfolio von Anleger:innen darstellt.
Der Elektronikkonzern Panasonic unterzieht seine Unternehmensbereiche derzeit einem Wandel. Der Schwerpunkt soll nicht mehr auf der Unterhaltungselektronik liegen, sondern stattdessen auf der Rolle als Elektroauto-Zulieferer. Der Fokus wird hierbei auf Bordelektronik, Infotainmentsysteme und Akkus gerichtet. Bereits jetzt ist Panasonic der Marktführer im Bereich E-Auto-Batterien. Die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen wird daher auch der Panasonic-Aktie Aufschwung verleihen.
Elektromobilitäts-Aktien eignen sich sowohl für Anleger:innen, die kurzfristig als auch langfristig Geld anlegen möchten. Da die Branche noch am Anfang steht, halten die Aktien der Elektromobilitäts-Aktien sehr gute Wachstumschancen bereit. Durch die Energiewende und den Klimawandel ist davon auszugehen, dass die Elektromobilität zukünftig an Bedeutung gewinnen wird, was das Risiko der Elektromobilitäts-Aktien geringhält.
Anstatt in einzelne Unternehmen zu investieren, bietet es sich an das Risiko zu streuen und sich für ein Investment in die Elektromobilitäts-Branche an sich zu entscheiden. Am einfachsten geht das mit einem Elektromobilitäts-ETF, der Aktien mehrerer Unternehmen beinhaltet. Zur Auswahl stehen zum Beispiel die folgenden ETFs.
Die Weiterentwicklung der Elektroautos wird die Verkehrsinfrastruktur weltweit verändern. Durch staatliche Förderungen und Bonuszahlungen wird die Attraktivität der E-Autos auch in den nächsten Jahren weiter steigen. Können zudem die bisherigen Kritikpunkte, wie etwa die Reichweite der Autos oder die unzureichende Ladeinfrastruktur, behoben werden, steht einem stetigen Wachstum nichts im Wege. Diese Entwicklung wirkt sich auf die Aktien-Kurse der Elektromobilitäts-Unternehmen aus und bietet Anleger:innen interessante Investitionsmöglichkeiten.
Die Elektromobilitäts-Branche ist für Anleger:innen derzeit sehr attraktiv, bietet sie doch optimale Investitionsmöglichkeiten. Auch, wenn das Investment in Elektromobilitäts-Aktien als sichere Sache gilt, sollten Anleger:innen nicht blauäugig an den Aktienhandel herangehen. Für Einsteiger ist es daher ratsam, sich professionelle Unterstützung zu holen. Eine vielversprechende Möglichkeit, um mit dem Aktienhandel zu starten, stellen digitale Vermögensverwalter, auch Robo-Advisor genannt, dar. Hierbei handelt es sich um ein System, das auf Algorithmen basiert und entweder Anlageempfehlungen gibt oder diese sogar automatisiert durchführt. Auf diese Weise können Fehlentscheidungen vermieden werden und Erfahrungen mit dem Aktienhandel gesammelt werden. Wie auch beim herkömmlichen Handel, wird auch hier ein Depot benötigt.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Um das Risiko gering zu halten, empfiehlt es sich nicht nur in ein Unternehmen zu investieren, sondern die Anlage zu streuen und auf mehrere Elektromobilitäts-Aktien zu verteilen. Auf diese Weise wirken sich Kurseinbrüche nur auf einen Teil des Portfolios aus und die Verluste können durch einen Zuwachs bei den anderen Aktien ausgeglichen werden.
Ja, die Elektromobilitäts-Branche ist breit aufgestellt und beinhaltet Unternehmen aus verschiedenen Bereichen. Die Elektromobilitäts-Aktien sind daher nicht nur von Automobilherstellern erhältlich, sondern auch von Unternehmen, die Batterien produzieren und vertreiben.