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Drawdown

Der Drawdown ist ein Begriff, der im Aktienhandel zu finden ist. Er beschreibt den maximalen Wertverlust, bis der Kurs zum Ursprungswert zurückkehrt. Wenn vom maximalen Drawdown die Rede ist, ist der höchste, relative Kursverlust gemeint. Auch hier bezieht sich der Verlust auf einen konkreten Ausgangswert. In diesem Sinne sind Drawdowns ein Risikoindikator für Aktien.

Drawdown (Beitragsbild)

Fünf Fakten zum Drawdown:

  • Maximaler Drawdown: Dieser beschreibt den höchsten Kursverlust vom Ausgangspunkt, bis die Geldanlage diesen Ausgangspunkt erneut erreicht hat.
  • Erholungsphase: Bezeichnet die Zeitspanne bis der maximale Drawdown wieder ausgeglichen ist.
  • Berechnung Max. Drawdown: (Kurstief*100/Kurshoch)-100. Allerdings zeigt diese Rechnung auch, dass der Drawdown so nur im Rückblick zu berechnen ist.
  • Risiko und Rendite: Je höher das Risiko, desto größer die Chance auf eine hohe Rendite (oder einen Verlust). Der Drawdown ist ein statistischer Risikofaktor, der für die Analyse dient.
  • Backtest: Eine rückwärtsgewandte Analyse. So lassen sich diverse Drawdowns in der Vergangenheit analysieren, um Prognosen für die Zukunft abzugeben.

Die Drawback Methode ist für die Aktien-Prognose geeignet. Doch ist es immer ratsam weitere Analysemethoden für eine Kauf- oder Verkaufsentscheidung mit einfließen zu lassen.

Was ist Drawdown?

Die Übersetzung von Drawdown lautet „Abbau“ oder „Abfall“. Der häufig in der Aktienwelt zitierte Maximum Drawdown wird mit „höchster jemals erzielter Verlust“ übersetzt. Fachsprache mal beiseite: Es ist eine Kennzahl, die sich in der Rückschau selber berechnen lässt. Dabei geht es um den Faktor Stabilität. Denn der Drawdown beschreibt bei einem Wertpapier den maximale Kursverlust. Dieser lässt sich einmal für den letzten Rücksetzer berechnen. Natürlich lässt sich dies in der Rückschau auch in mehrfacher Hinsicht wiederholen.

Wenn der Drawdown über einen bestimmten Zeitraum betrachtet wird, sind maximale Verluste zu erkennen. Sollte jetzt der Kurs fallen, haben wir einen Tiefstand im Sinn, bis zu dem es vermutlich abwärtsgehen könnte. Im Rückschluss eröffnet uns diese Prognose eine interessante Aussicht. Denn damit lässt sich ein vermeintlich guter Zeitpunkt für den Einstieg in die Aktie finden. Umgekehrt lassen sich Verluste auch begrenzen, wenn der Anleger beim Abwärtstrend rechtzeitig die Reißleine zieht.

Beim Drawdown handelt es sich um die Differenz zwischen einem erreichten Höchststand und dem darauffolgenden Tiefstand innerhalb von einem festgesetzten Zeitraum.

Drawdown Arten

Das Drawdown ist eine Kennzahl. Sie beschreibt den maximalen Kursverlust in einer beobachteten Periode. Doch eben diesem Wertverlust wollen Anleger entgehen – selbst dann, wenn der Chart laut Drawdown irgendwann seinen Höchststand wieder erreicht. Schlussendlich ist es clever Verluste so gering wie möglich zu halten und Gewinne zu realisieren. Doch auch beim Drawdown wird zwischen folgenden Ausprägungen unterschieden.

  • Maximaler Drawdown
  • Absoluter Drawdown
  • Relativer Drawdown
  • Current Drawdown

Maximaler Drawdown

Hierbei handelt es sich um den klassischen Indikator, den wir schon mehrfach angesprochen haben. Er zeigt die Differenz zwischen dem aktuellen Maximum und dem Minimum auf. Der Maximale Drawdown (MDD) lässt sich mit dem magischen Dreieck der Geldanlage erklären. Dort stehen sich Rendite, Sicherheit und Liquidität gegenüber. Aktien stehen für eine vergleichsweise hohe Rendite. Im Gegenzug sind Wertpapiere anfällig für Schwankungen. Beim Maximalen Drawdown handelt es sich um die Errechnung des höchsten Verlustes in einem konkreten Zeitraum. Die Risikokennzahl lässt sich ebenso in der Zeitspanne auslegen, die der Chart benötigt hat, um seinen vorherigen Höchststand zurückzuerlangen.

Absoluter Drawdown

Beim absoluten Drawdown wird die Differenz zwischen dem Anfangssaldo und dem niedrigsten Stand gemessen. Hier ist der Höchstwert nicht entscheidend, sondern der Zeitpunkt des Einstiegs. Bei einem Anfangssaldo von 50.000 Euro, einem Höchstwert von 75.000 Euro und dem niedrigsten Wert von 42.000 Euro, liegt der absolute Drawdown bei 8.000 Euro (50.000 – 42.000 Euro). Beim maximalen Drawdown wären 33.000 Euro herausgekommen. Da hier vom Höchststand ausgehend gemessen wird.

Relativer Drawdown

Hier nehmen wir uns einen Zeitraum, in welchem der maximale Drawdown und der höchste Wert des Eigenkapitals ins Verhältnis gesetzt werden. Als Ergebnis soll hier eine Prozentzahl herauskommen. Als Beispiel nehmen wir einen maximalen Drawdown von 100.000 Euro und einen Höchststand von 200.000 Euro als Basis. Jetzt ist der Tiefststand durch den Höchststand zu teilen und mit 100 zu multiplizieren. Hierbei kommt 50 Prozent heraus. Im Prinzip drückt der relative Drawdown den Kursverlust in Form einer Prozentzahl aus.

Current Drawdown

Während der maximale Drawdown den höchsten jemals erlittenen Verlust einer Aktie beschreibt, gucken Anleger beim Current Drawdown auf die Differenz seit dem letzten Höchststand. Ist ein Wertpapier maximal von 50 Euro auf 25 Euro abstürzt, so ist dies der Maximum Drawdown. Fand kürzlich ein Abschwung von 60 Euro auf 50 Euro statt, so ist diese Differenz der Current Drawdown. Natürlich können Maximum und Current Drawdown identisch sein, wenn der aktuelle Absturz statistisch der höchste Kursrückgang ist.

Berechnung des Drawdowns

Bei der Berechnung des Drawdowns ist vorab die Frage zu stellen, welche Art von Drawdown überhaupt berechnet werden soll. Wenn keine nähere Spezifizierung angegeben ist, ist in der Regel der Maximum Drawdown gemeint.

So lässt sich der Drawdown berechnen:

  • Maximum Drawdown: Tiefpunkt – letzter Höchststand / letzter Höchststand
  • Absoluter Drawdown: Anfangsbestand – Eigenkapital * 100
  • Relativer Drawdown: Maximum Drawdown / höchstes Eigenkapital *100
  • Current Drawdown: Aktueller Drawdown / Letzter Höchststand * 100

Die jeweiligen Kennzahlen können die Meinung zur eigenen Anlageentscheidung schärfen. Vorweg steht jedoch die Berechnung des Drawdowns.

Darum ist der Drawdown so wichtig

Der Drawdown gehört zu den Risiko-Kennzahlen. Das Management der eigenen Risikofaktoren ist beim Investieren in Aktien ungemein wichtig. Der professionelle Anleger ist immer auf der Suche nach einer Strategie, die ihm am Markt einen Vorteil verschafft. Kenntnisse der maximalen Kursverluste der Vergangenheit, sowie der bisherigen Höchststände, können diesen Vorteil zur Geltung bringen.

Drawdowns lassen sich nicht vermeiden. Es sind die Rücksetzer am Markt. Beispiel: Ein Investment zum Kurswert von 21,00 hat sich auf 32,00 gesteigert. Der Verkaufszeitpunkt ging durch die Lappen. Anschließend fand ein Rücksetzer statt – erst auf 24,00 Euro (Current Drawdown) und dann sogar auf 18,00 (Maximum Drawdown). Da der Kurs vorher auf seinem Höchstwert angekommen war, wäre ein Verkaufszeitpunkt vorhanden gewesen. Umgekehrt ist jetzt der Niedrigstand erreicht, was eventuell für einen guten Einstiegszeitpunkt spricht.

Der Drawdown ist einerseits wichtig, um Risiken und Chancen einzuschätzen. Doch auch in sehr konkreten Fällen können aus den Daten der Vergangenheit Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Entscheiden wie ein Profi: Wann sollte ich eine Aktie verkaufen?

Es gibt keine allgemeingültige Faustformel, wann Aktien zu verkaufen sind. In Bezug auf den Drawdown, der sich übrigens als prozentualer Wert oder als reelle Zahl angeben lässt, lassen sich jedoch Empfehlungen abgeben.

Wenn der historische Tiefststand erreicht ist, sollte die Anlage auf einen Kauf hin geprüft werden. Davon abzusehen ist natürlich, wenn gewichtige Gründe gegen den Erwerb von Aktien der Firma sprechen (z.B. ein ausstehender Gerichtsentscheid oder Bilanzskandale). Umgekehrt sollte mit einem Verkauf geliebäugelt werden, wenn der Kurs seinen historischen Höchststand erreicht hat.

Hier gibt es zwei unterschiedliche Ansätze. Einmal ist der direkte Verkauf möglich. Dies sollten Investoren anstreben, die sich auch bei weiteren Kursanstiegen nicht ärgern. Umgekehrt ist es möglich den Abschwung zu bremsen. Bei einer Stopp-Loss-Order findet ein automatischer Verkauf bei einem bestimmten Chartwert statt. So wird der Verkauf automatisch initiiert. Fällt die Aktie anschließend noch weiter ab, kann später eventuell wieder zugekauft werden.

So beeinflusst der Drawdown den Handel

Es ist möglich einen einzigen Drawdown zu berechnen. Es kann auch nur der Maximum Drawdown berechnet werden – also der historisch maximale Kursverlust. Daraus lassen sich jeweils Rückschlüsse über das Verlustrisiko erkennen. Ebenso ist es jedoch möglich diverse Drawdowns in einem Chart, über die Spanne eines konkreten Zeitraums, zu betrachten. Auf dieser Basis kann die Anlage sogar darauf reduziert werden, ob nicht bald mal wieder ein Rücksetzer zu erwarten ist.

Langfristig mag es mit dem Aktienkurs bergauf gehen. Kursverluste sind jedoch etwas Normales. Viele Anleger warten sogar auf entsprechende Verluste, nur um dann wieder einzusteigen. Warum also nicht versuchen im Vorfeld eines Drawdowns zu verkaufen. Das Wertpapier wird in diesem Fall auch nach dem Verkauf im Blick behalten. Hat die Aktie einen bestimmten Tiefpunkt erreicht, wird das Kapital reinvestiert.

Fazit zum Drawdown

Wer unter seinen Vermögenswerten volatile Anlagegüter wie Aktien verwaltet, der sollte zumindest mal vom Drawdown gehört haben. Am bekanntesten ist der Maximum Drawdown, welcher den höchsten, jemals erlittenen Kursrückgang eines Wertpapiers beschreibt. Es handelt sich um eine Methode der Analytik, welche Risiken aufdeckt. Das Bild schärft sich noch, wenn mehrere Drawdowns analysiert worden sind. Gleichzeitig geht es nicht nur um folgende Frage: Wann soll ich meine Aktien verkaufen? Auch der richtige Einstiegszeitpunkt kann durch die Ermittlung vergangener Drawdowns abgeschätzt werden. Denn die Kennzahl beschreibt nicht den blanken Rückgang des Kurses, sondern ebenso die nachfolgende Entwicklung zum Ausgangskurs.

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Erstellt von

Als studierter Ökonom habe ich mich jahrelang in erster Linie mit betriebswirtschaftlichen Problemen befasst. Seit mehr als zehn Jahren sehe ich meine Berufung darin, Wissen und Erfahrungen rund um private Finanzen aufzubereiten und in Ratgeberform zu vermitteln.

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Zuletzt aktualisiert am 26. September 2024

Kommentare

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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.

Was ist ein Drawdown?

Der Drawdown beschreibt im Bereich der Anlagevehikel den Rückgang von einem Höchststand zum Tiefststand und zurück. Es handelt sich um eine Kennzahl aus dem Bereich der Risikoabschätzung.

 

Warum ist Drawdown wichtig?

Der Drawdown gibt darüber Aufschluss, wie tief ein Chart fallen oder wie hoch er nach einem Absturz steigen kann. Damit beeinflusst er Kauf- und Verkaufsentscheidungen.

 

Wie wird der Drawdown berechnet?

Für den Maximum Drawdown ziehen wir den Tiefpunkt vom letzten Höchststand ab und teilen das Ergebnis dann nochmal durch den letzten Höchststand. Alternativ lässt sich die Formel so gestalten: (Tiefstand*100/Höchststand) – 100.

 

Wie entkomme ich einem Drawdown?

Indem der Gewinn realisiert wird. Allerdings mag dabei die Chance auf weitere Gewinne verloren gehen. Doch ist es durchaus üblich in der Gewinnzone zu verkaufen, auf den Drawdown zu warten und dann wieder einzusteigen.

 

Wie lautet die Formel für Drawdown?

Die Formel für den Maximum Drawdown lautet (Kurstief*100/Kurshoch) – 100. Weitere Formeln zu anderen Drawdown-Arten finden sich im Ratgeber.