Die Stahlindustrie war in den vergangenen Jahren von einigen Problemen geplagt. Dies lässt sich auch an den Aktienkursen großer Unternehmen in diesem Zeitraum erkennen, denn hier ist keine klare Richtung zu erkennen. Stattdessen gab es viele Ups und Downs. Allerdings haben sich die gestiegenen Rohstoffpreise sehr positiv auf diese Branche ausgewirkt, sodass sich einige Anleger:innen die Frage stellen, ob sich jetzt ein Einstieg in diesen Markt lohnen könnte. Wir werden dir in diesem Artikel daher aufzeigen, was die Stahlindustrie ausmacht und welche Potenziale sowie Risiken bei einem Investment in Stahlindustrie Aktien bestehen.
Das Wichtigste in Kürze
Stahlindustrie Aktien konnten in den vergangenen Jahren nicht überzeugen. Denn die Branche steht vor einigen Herausforderungen, die den hier agierenden Unternehmen das Leben schwer machen. Hierzu zählen etwa strengere Umweltauflagen, Konkurrenz aus China, Zölle und Preisdruck. Auch die Corona-Krise hat zu entsprechenden Umsatzrückgängen innerhalb der Branche geführt. Eine große Problematik ist zudem, dass Elektrostahlwerke sehr viel Strom verbrauchen, weshalb sich die gestiegenen Energiepreise ebenfalls negativ auf diesen Markt auswirken.
Es gibt allerdings auch Licht am Ende des Tunnels. Denn die Corona-Krise scheint zumindest vorerst überwunden, die Wirtschaft konnte sich wieder erholen und die strengen Maßnahmen der Regierung wurden zurückgefahren. Zudem konnte die EU den Zollstreit mit den USA beiseite legen, wovon die Stahlindustrie profitieren sollte. Dies ist deshalb so wichtig für die Stahlindustrie, weil so insgesamt 4,4 Millionen Tonnen an Stahl in die USA exportiert werden können, ohne dass hierfür Zölle anfallen. Vorher lag der Zoll bei stolzen 25%, was sich entsprechend negativ auf die Preise ausgewirkt hat. Dass die EU Stahl nur dann zollfrei in die USA exportieren darf, wenn dieser nicht aus China stammt, ist ein großer Vorteil für Unternehmen, die ihren Stahl in Europa produzieren.
Eine Besonderheit der Stahlindustrie besteht darin, dass es sich um ein Gut mit einer sehr hohen Nachfrage handelt. Denn Stahl wird für viele verschiedene Produkte benötigt. So kommt dieser beispielsweise beim Bau von Gebäuden, Maschinen, Brücken, Autos oder Rohrleitungen zum Einsatz. Dementsprechend handelt es sich um eine sehr zukunftsfähige Branche, da Stahl aller Voraussicht nach auch in etlichen Jahren noch nachgefragt werden wird.
Allerdings steht die Branche auch vor gewissen Problemen. Hierzu zählen primär die hohen Kosten, die bei der Produktion von Stahl anfallen. Denn es wird viel Energie benötigt, um Stahl erzeugen zu können. Dementsprechend stellen die höheren Energiepreise eine große Belastung dar. Denn bei der Produktion von Stahl wird sehr viel Strom, Gas und Kohle verbraucht. Da die Kosten hierfür deutlich gestiegen sind, fallen auch die Gewinne der Stahlkonzerne entsprechend geringer aus.
Eine hohe Nachfrage steht gestiegenen Produktionskosten entgegen. Wichtig wird für Unternehmen sein, dass sie die gestiegenen Kosten an ihre Kund:innen weitergeben können.
Es ist unmöglich, genauestens vorherzusagen, wie sich der Markt für Stahlindustrie Aktien in Zukunft entwickeln wird. Da Stahl allerdings bei einer enormen Anzahl an Produkten zwingend benötigt wird, sollte diese Branche auch langfristig eine hohe Nachfrage generieren können. Wir gehen daher grundsätzlich von einer positiven Entwicklung aus. Weiterhin ist Stahl ein wichtiger Bestandteil von Windkraftanlagen, sodass sich eine größere Nachfrage nach erneuerbaren Energien positiv auf die Stahlindustrie auswirken wird.
Auch kurzfristig sollte sich Stahl einer regen Nachfrage erfreuen, denn Joe Biden hat ein billionenschweres Investitionsprogramm an den Start gebracht, welches für einen Ausbau der Infrastruktur in den USA ausgegeben werden soll. Dementsprechend wird es in den nächsten Jahren viele Bauprojekte geben, die auf Stahllieferungen angewiesen sind. Zudem benötigt auch China immer mehr Stahl, die Nachfrage hiernach wächst momentan um fast 10 % pro Jahr. In Schwellenländern stellt sich ebenfalls eine höhere Nachfrage ein. Die Zukunftsaussichten für Stahlindustrie Aktien sehen dementsprechend sehr gut aus.
Von der sowohl kurz- als auch langfristig hohen Nachfrage nach Stahl sollten vor allem die führenden Unternehmen in dieser Industrie profitieren.
Eine Investition in Stahlindustrie Aktien bietet sowohl große Potenziale als auch große Risiken, sodass wir dir die Vor- und Nachteile eines Investments darlegen möchten. Zu den großen Vorteilen dieser Branche gehört, dass Stahl für eine große Anzahl an Produkten benötigt wird. Hierzu gehört unter anderem der Bau von Brücken, Gebäuden oder Autos. Dies sollte eine langfristige Nachfrage sicherstellen. Ein weiterer großer Vorteil für europäische Unternehmen besteht darin, dass der Zollstreit der EU mit den USA beigelegt werden konnte. Somit können nun große Mengen an Stahl von Europa in die USA importiert werden, ohne dass hierfür Zoll erhoben wird.
Dies birgt allerdings auch ein gewisses Risiko. Denn die EU musste hierfür auch gewisse Zugeständnisse machen. Im Falle eines erneuten Streits könnten die Zölle daher wieder eingeführt werden. Die Nachfrage nach Stahl zieht in Schwellenländern an. In China zum Beispiel wächst die Nachfrage um fast 10 % jährlich. Allerdings ist die Branche sehr energieintensiv. Dementsprechend werden die Gewinne der Unternehmen durch die stark gestiegenen Energiepreise beeinträchtigt. Es besteht das Risiko, dass die Energiepreise in der nächsten Zeit weiter ansteigen werden, was die Gewinne noch stärker als ohnehin schon belasten würde.
Eine Investition in Stahlindustrie Aktien kann sich unter bestimmten Umständen lohnen. Es gibt sowohl positive als auch negative Faktoren, die einen großen Einfluss auf diesen Markt ausüben. Hierzu gehören beispielsweise die Energiepreise. Sofern diese stark ansteigen, würde sich eine Investition in diese Branche wohl kaum lohnen. Sinken die Kosten für Energie allerdings wieder, dann sollte sich ein Investment in die Stahlindustrie als sehr lukrativ herausstellen.
Langfristig betrachtet könnte sich eine Investition ebenfalls lohnen, da eine große Nachfrage nach Stahl besteht. Denn dieser kommt beispielsweise bei Bauprojekten zum Einsatz, sodass sich auch in Jahrzehnten noch eine entsprechende Nachfrage nach Stahl ergeben sollte. In Schwellenländer wächst die Nachfrage nach dem Industriemetall weiterhin. Allerdings stellt sich auch hier die Frage nach den dann anfallenden Kosten für die Bereitstellung von Energie. Sollten sich langfristig deutlich höhere Energiepreise etablieren, dann könnte sich dies auch auf lange Sicht negativ auf die Performance von Stahlindustrie Aktien auswirken.
Die Kursentwicklung von Stahlindustrie Aktien ist hauptsächlich von der Entwicklung der Energiepreise abhängig.
Damit du dir einen Überblick über einige der zur Auswahl stehenden Investments innerhalb dieser Branche verschaffen kannst, werden wir dir in den folgenden Abschnitten, die unserer Meinung nach 5 aussichtsreichsten Aktien vorstellen:
Name | ISIN | WKN |
ThyssenKrupp AG | DE0007500001 | 750000 |
Salzgitter AG | DE0006202005 | 620200 |
Nucor Corporation | US6703461052 | 851918 |
Gerdau S.A. | BRGGBRACNPR8 | 909187 |
TimkenSteel Corp | US8873991033 | A116LK |
Bei ThyssenKrupp handelt es sich um ein großes Industrieunternehmen, das auf der ganzen Welt tätig ist. Insgesamt operiert man in etwa 60 Ländern. Gegründet wurde der deutsche Konzern im Jahr 1999. Entstanden ist der heutige Konzern ThyssenKrupp dabei durch den Zusammenschluss von der Thyssen AG mit der Friedrich Krupp AG Hoesch-Krupp. Das Unternehmen widmet sich hauptsächlich der Produktion sowie Verarbeitung von Stahl.
Salzgitter ist einer der größten Stahlkonzerne innerhalb Europas. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Deutschland und wurde im Jahr 1998 gegründet. Dabei besteht diese Unternehmensgruppe aus insgesamt über 100 einzelnen Unternehmen, die weltweit operieren. Der Konzern produziert nicht nur Stahl, sondern verarbeitet diesen auch weiter und vertreibt ihn anschließend. Zum Produktportfolio von Salzgitter zählen unter anderem die Marken KHS, Peiner Träger und Mannesmann.
Bei der Nucor Corporation handelt es sich um einen der führenden Konzerne im Bereich Recycling innerhalb der USA. Das Unternehmen sowie dessen Tochtergesellschaften stellen unterschiedliche Produkte aus Stahl her. Dafür werden von Nucor pro Jahr mehr als 10 Millionen Tonnen Altstahl verwertet. Zu den Hauptprodukten des Unternehmens zählen sowohl kaltgewalzte als auch heißgewalzte Stahlprodukte.
Der brasilianische Stahlkonzern Gerdau hat seinen Sitz in Porto Alegre und existiert schon seit dem Jahr 1901. Dementsprechend kann das Unternehmen auf eine sehr lange Historie zurückblicken. Der Konzern wird von einer deutschstämmigen Familie geführt. Nachdem mehrere Unternehmen in Kanada und den USA aufgekauft wurden, ist der Konzern der größte Produzent von Langstählen innerhalb des amerikanischen Kontinents. Zu den Produkten aus Langstahl, welche der Konzern herstellt, gehören beispielsweise Drähte, Stäbe und Profile. Diese kommen insbesondere in der Landwirtschaft zum Einsatz.
Bei TimkenSteel handelt es sich um einen Stahlproduzenten, welcher Carbonkomponenten sowie Legierungsstahl weltweit vertreibt. Um dies erreichen zu können, verfügt der Konzern über Lager in den USA, China und Mexiko. Mit einer Marktkapitalisierung von unter einer Milliarde Euro gehört TimkenSteel zu den kleineren Unternehmen in dieser Branche.
Stahlindustrie Aktien sind definitiv nicht für jeden Investortyp geeignet. Zwar wird sich die Branche einer in Zukunft aller Voraussicht nach weiterhin hohen Nachfrage erfreuen, allerdings ist das kein Grund für Anleger:innen blind in diesen Sektor zu investieren. Denn in dieser Branche besteht ein großes Risiko dadurch, dass die Stahlerzeugung so energieintensiv ist. Denn das bedeutet, dass die Entwicklung der Energiepreise einen sehr großen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung der Branche haben wird. Wenn die Energiepreise also steigen, dann könnte sich dies sehr negativ auf die Entwicklung der Gewinne innerhalb dieses Marktes auswirken.
Aufgrund dieses Risikos sollten risikoaverse Anleger:innen besser Abstand von einem Investment nehmen oder diesen Sektor entsprechend innerhalb des eigenen Portfolios untergewichten. Für Spekulanten kann der Markt allerdings hochinteressant sein. Da viele äußere Einflüsse, wie beispielsweise die Entwicklung von Energiepreisen oder Zöllen, die Umsätze und Gewinne der Branche in die eine oder die andere Richtung drücken können, können durch entsprechende Wetten attraktive Gewinne erzielt werden. Dies ist allerdings für Laien nicht empfehlenswert.
Wer das Risiko einer Investition in einzelne Stahl Aktien vermeiden möchte, der kann sich für die Kapitalanlage mittels ETFs entscheiden. Hierbei handelt es sich um passive Finanzprodukte, die ausschließlich einen bestimmten Index nachbilden. Das bedeutet, dass du hier deutlich weniger Gebühren als bei aktiven Fonds zahlen musst, da hier kein aktiver Fondsverwalter vonnöten ist. Ein weiterer Vorteil von ETFs besteht darin, dass diese jederzeit über eine Börse gekauft oder verkauft werden können, sodass du zudem flexibler bist. Alles in allem stellen ETFs eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, um mit wenig Kapital eine breite Diversifikation zu erreichen.
Empfehlenswerte Stahlindustrie Aktien ETFs sind:
Die Stahlindustrie stellt eine Branche dar, deren Produkte auch in Zukunft noch benötigt werden, sodass eine entsprechende Nachfrage generiert werden sollte. Dementsprechend handelt es sich grundsätzlich um eine zukunftsfähige Branche. Denn auch in ferner Zukunft wird Stahl benötigt, um diesen für den Bau von Gebäuden, Autos oder Brücken zu verwenden. Trotzdem handelt es sich bei dieser Industrie um kein risikoarmes Investment. Denn dieser Markt sieht sich einigen Risiken ausgesetzt, auf die einzelne Unternehmen keinen Einfluss nehmen können. Hier sind insbesondere die Energiepreise zu nennen, welche bereits stark gestiegen sind, aber auch in Zukunft noch höher ausfallen können. Zudem kann das Verhängen von Zöllen eine positive Entwicklung der Industrie beeinträchtigen.
Wer keine Lust oder keine Zeit hat, um selbst in Aktien oder ähnliche Wertpapiere zu investieren, dem stehen mittlerweile sehr interessante Möglichkeiten zur Verfügung, um sich nicht selbst um seine Investments kümmern zu müssen. Hier sind vor allem sogenannte Robo-Advisors zu nennen, welche die Verwaltung deines Portfolios für dich übernehmen können. Dabei agieren diese anhand bestimmter Algorithmen und übernehmen selbst notwendige Umschichtungen. Dies führt letztlich dazu, dass du nach einer einmaligen Festlegung der Anlagestrategie nichts weiter tun musst, um dein Geld für dich arbeiten zu lassen.
Wer in Stahlindustrie Aktien oder andere Wertpapiere investieren will, der ist von der Eröffnung eines Depots abhängig. Denn ohne ein solches ist der Handel mit Wertpapieren nicht möglich. Dabei verlangen einige Anbieter allerdings deutlich geringere Gebühren als andere, sodass du dein Depot bei einem Anbieter eröffnen solltest, der möglichst günstig ist. Dies kann allerdings sehr viel Zeit erfordern, wenn du selbst nach geeigneten Depot-Anbietern recherchieren musst. Daher möchten wir dir unseren Depot-Vergleich zur Verfügung stellen, welcher dich mit wertvollen Informationen versorgt. Dadurch kannst du dir einiges an Recherchearbeit sparen und in Zukunft trotzdem von günstigen Gebühren profitieren.
Danke, dass du dir Zeit genommen hast, um deinen Kommentar zu schreiben. Du hilfst damit das Produkterlebnis zu verbessern und gibts anderen Nutzern die Möglichkeit weitere Informationen zu diesem Beitrag zu lesen.
Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Die Stahlindustrie verbraucht bei der Erzeugung von Stahl sehr viel Strom, Kohle und Gas. Wenn die Preise hierfür steDie Stahlindustrie verbraucht bei der Erzeugung von Stahl sehr viel Strom, Kohle und Gas. Wenn die Preise hierfür steigen, wird die Produktion für Stahlunternehmen deutlich teurer.igen, wird die Produktion für Stahlunternehmen deutlich teurer.Die Stahlindustrie verbraucht bei der Erzeugung von Stahl sehr viel Strom, Kohle und Gas. Wenn die Preise hierfür steigen, wird die Produktion für Stahlunternehmen deutlich teurer.
Stahl gehört definitiv nicht zu den Produkten, die in Zukunft nicht mehr benötigt werden. Denn Stahl wird bei den verschiedensten Produkten benötigt. Hierzu zählt beispielsweise der Bau von Brücken, Gebäuden oder Autos.
Ein Investment in Stahlindustrie Aktien kann sich lohnen, denn insbesondere in Schwellenländern wie beispielsweise China steigt die Nachfrage nach dem Industriemetall. Durch die starke Abhängigkeit von den Energiepreisen bestehen allerdings große Risiken.