Als Devisen werden fremde Währungen bezeichnet, aus deiner Sicht dementsprechend alle Fremdwährungen, die es neben dem Euro als in Deutschland gesetzliches Zahlungsmittel gibt. Der Wert entsprechender Devisen wird über den Devisenkurs bzw. den Wechselkurs wiedergegeben.
In unserem Beitrag erfährst du, worum es sich bei Devisen handelt. Ferner gehen wir darauf ein, wie Devisenkurse entstehen, wovon sie abhängig sind und auf welchem Weg du mit fremden Währungen handeln kannst. Ferner führen wir die Vor- sowie Nachteile des Devisenhandels auf und beantworten einige häufig auftretende Fragen im Zusammenhang mit Devisen.
Das Wichtigste in Kürze
Devisen ist die Fachbezeichnung für fremde Währungen, die in Form eines sogenannten Buchgeldes existieren. Mit Buchgeld wiederum sind unter anderem Guthaben, Schecks oder auch Wertpapiere gemeint, die aus Sicht der Anleger:innen auf eine fremde Währung lauten. Hast du zum Beispiel ein Währungskonto, welches in Schweizer Franken geführt wird, handelt es sich bei dem entsprechenden Guthaben um Devisen. Etwas allgemeiner formuliert sind demzufolge Devisen stets Forderungen, die auf Grundlage einer fremden Währung (Fremdwährung) existieren. Dazu gehören in erster Linie:
Nicht zu den Devisen zählt Bargeld, also Münzen und Scheine, in einer ausländischen Währung. Stattdessen wird hier von sogenannten Sorten gesprochen.
Beim Devisenmarkt handelt es sich nach Transaktionsvolumen um den größten Finanzmarkt der Welt. Damit ist auch zum Teil bereits erläutert, wie Devisenkurse entstehen. Grundlage ist – wie auf jedem Marktplatz – nämlich zum einen das Angebot und zum anderen die Nachfrage. Diese bezieht sich stets auf eine der am Devisenkurs beteiligten Währungen. So entsteht beispielsweise der Wechselkurs des Euro zum US-Dollar dadurch, dass beide Währungen ein bestimmtes Wertverhältnis zueinander haben. Das ist die Grundlage für alle Wechsel- und Devisenkurse, nämlich dass bestimmte Werte gemessen und in der Regel durch die Wechselkurse ausgedrückt werden.
Devisenkurse sind von ihrer Entwicklung her von mehreren Einflussfaktoren abhängig. Der Wert der Zahlungsmittel richtet sich unter anderem nach den folgenden Begebenheiten:
Wie entsprechenden Maßnahmen und Situationen sich auf Devisenkurse und somit den Wert der ausländischen Zahlungsmittel auswirken können, möchten wir anhand der Kapitalmarktzinsen erläutern. Hat die Zentralbank eines Landes, beispielsweise der Vereinigten Staaten, zum Beispiel in der Vergangenheit mehrfach die Zinsen erhöht, sollte das dazu führen, dass mehr Anleger:innen aus dem Ausland in den US-Dollar investieren. Die Nachfrage nach US-Dollar steigt also, was in der Regel dazu führt, dass der Wert ebenfalls ansteigt und der Devisenkurs gefestigt wird. Bei einer Zinssenkung hingegen würden Investor:innen eher auf andere Währungen ausweichen, sodass der Wechselkurs des US-Dollars (im Beispiel) schwächer wird.
Die wirtschaftliche Lage des entsprechenden Staates, eventuelle politische Krisen und vor allem Spekulationsgeschäfte beeinflussen Angebot und Nachfrage der Devisen ebenso, was sich wiederum auf den Wechselkurs auswirkt. Aus dem Grund ist es für Anleger:innen von großer Bedeutung, sich mit diesen Einflussfaktoren zu beschäftigen, falls eine Spekulation auf Devisenkurses erfolgen soll oder ein längerfristiges Investment in einer Fremdwährung geplant ist.
Wer sein Kapital in Fremdwährungen anlegen oder auf Devisenkurse spekulieren möchte, sollte sich mit den Einflussfaktoren am Markt beschäftigen. Dies gilt vor allem bei geplanten, kurzfristige Spekulationen. Dann können bereits kleinere Einflüsse zu einem deutlichen Anstieg oder Rückgang des jeweiligen Wechselkurses führen.
Bis vor etwa 20 Jahren waren es nahezu ausschließlich institutionelle Anleger:innen und Banken, die mit Devisen gehandelt haben. Mittlerweile allerdings können auch Privatanleger:innen mit wenig Kapital am Handel mit Fremdwährungen teilnehmen. Der Devisenhandel wird häufig in der Fachsprache als Forex-Trading bezeichnet. Grundlage für den Handel mit Devisen sind die bereits mehrfach angesprochenen Wechselkurse, also das Wertverhältnis zwischen zwei unterschiedlichen Währungen.
Falls du mit Devisen handeln möchtest, musst du zunächst ein Handelskonto – und nicht wie bei Wertpapieren ein Depot – bei einem sogenannten Forex-Broker eröffnen. Dieser stellte eine Trading-Plattform zur Verfügung, über die du einerseits Aufträge erteilen und zum anderen Informationen erhalten kannst. Bist du zum Beispiel der Auffassung, dass der US-Dollar zukünftig gegenüber dem Euro an Stärke gewinnen wird, kannst du mittels Forex-Trading US-Dollar kaufen und entsprechend gleichzeitig den Euro verkaufen. Da insbesondere die sogenannten Weltwährungen wie der Euro und der US-Dollar sehr liquide sind, kannst du beim Devisenhandel im Prinzip jederzeit Aufträge erteilen, die für gewöhnlich in kurzer Zeit ausgeführt werden.
Neben dem direkten Handel mit Devisen, also dem Kauf von fremden Währungen, gibt es noch indirekte Alternativen. So werden am Markt einige Finanzprodukte angeboten, mittels derer Anleger:innen indirekt in Devisen investieren oder mit diesen handeln können.
Optionsscheine haben unterschiedliche Basiswerte, zu denen neben Aktien, Indizes und Rohstoffen auch Devisen zählen. Wer beispielsweise von einem steigenden Dollarkurs ausgeht, kann einen Call-Optionsschein mit dem amerikanischen US-Dollar als Basis erwerben. Meistens beinhalten Optionsscheine einen Hebel, sodass Gewinne als auch Verluste überproportional hoch ausfallen können.
Selbstverständlich kannst du als Anleger:in nicht nur auf Devisenkurse spekulieren, sondern auf Basis fremder Währungen ebenso langfristige Anlagen vornehmen. Bestens dazu geeignet sind insbesondere Fremdwährungsanleihen, also Rentenpapiere in einer ausländischen Währung, sowie Fremdwährungskonten. Sind die Zinsen in der Schweiz beispielsweise höher als in Deutschland, könntest du beispielsweise 20.000 Euro auf einem Anlagekonto einer schweizer Bank in Schweizer Franken längerfristig deponieren.
Zertifikate sind Schuldverschreibungen und können unter anderem auch der Anlage oder Spekulation in Fremdwährung dienen. Zu diesem Zweck müsstest du dich für ein Währungszertifikat entscheiden, welches ganz ähnlich wie Optionsscheine funktioniert. Bei den Zertifikaten gibt es ebenfalls stets einen Basiswert, zum Beispiel das britische Pfund. Kaufst du die entsprechenden Währungszertifikate, gehst du davon aus, dass das britische Pfund im Wert zum Euro steigt.
Den größten Vorteil sehen die meisten Anleger:innen, die auf Devisenkurses spekulieren, zum einen in der Chance auf hohe Gewinne in kurzer Zeit und zum anderen die geringen Mindestkapitalanforderungen. Aufgrund des Hebels kann die Spekulation oft schon ab 100 Euro erfolgen. Zudem ist der Devisenmarkt – zumindest bei den fünf Weltwährungen – sehr liquide und steht innerhalb der Woche jederzeit zum Handel offen. Mit Devisen kannst du von jedem Ort der Welt aus handeln, da du lediglich eine Internetverbindung nebst Endgerät benötigst. Langfristige Investments in Devisen sind ebenfalls als möglicher Vorteil zu nennen. Davon machen mitunter auch Vermögensverwaltungen bzw. manch ein Robo-Advisor Gebrauch.
Der Hauptnachteil beim Devisenhandel sind die zum Teil hohen Kursschwankungen und damit verbundene Verluste, die sogar einen Totalverlust einbeziehen können. Aber auch bei Währungsanleihen als längerfristige Geldanlage gibt es Risiken, insbesondere das Emittentenrisiko. Nachteilig ist ebenfalls, dass insbesondere für Anfänger:innen die Einflussfaktoren auf die Wechselkurse nicht direkt ersichtlich und zum Teil komplex sind.
An den Finanzmärkten wird oft zum einen von den Devisen- und zum anderen von den Wechselkursen gesprochen. Im Normalfall ist damit stets das gleiche gemeint, nämlich das ausgedrückte Wertverhältnis von einer zur anderen Währung. Streng genommen kann es allerdings einen Unterschied geben. Manchmal ist nämlich mit Devisenkurs ausschließlich der amtlich notierte Devisenkurses gemeint, während der Wechselkurs schlichtweg auch ein Kurs sein kann, der außerhalb der amtlichen Notierung von einem Anbieter gestellt wird.
Devisen sind in der mittlerweile sehr globalen Welt ein wichtiges Zahlungsmittel und stellen zudem für Anleger:innen zunehmend die Grundlage für Spekulationen oder längerfristige Investments dar. Wirtschaftlich betrachtet wird durch den entsprechenden Devisenkurs das Wertverhältnis zweier Währungen zueinander ausgedrückt, woran sich unter anderem auch die Wirtschaftsstärke der zwei beteiligten Staaten ablesen lässt. Privatanleger:innen haben über das sogenannte Forex-Trading die Möglichkeit, auf fallende oder steigende Devisenkurses aller Währungen zu spekulieren, die frei notieren.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Devisenkurse bilden sich nach den üblichen Marktgesetzen, also Angebot und Nachfrage. Da diese zwei Variablen stets schwanken, ändern sich dementsprechend auch die Wechselkurse einer bestimmten Währung.
Der Devisenmarkt hat eine enorme Bedeutung für die Wirtschaft. Zum einen kann auf diese Weise inländisches in ausländisches Geld getauscht werden und natürlich ebenso umgekehrt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Unternehmen, die mit internationalen Partnern handeln und dementsprechend entweder fremde Währungen erhalten oder in Devisen zahlen müssen.
Heutzutage gibt es im Grunde keine greifbare Sicherheit mehr, die hinter den Devisen steht. Zu früheren Zeiten waren Devisenbestände mit Gold hinterlegt, was unter der Bezeichnung Goldstandard bekannt ist. Mittlerweile allerdings stehen im Grunde nur die entsprechenden Staaten, in denen die Währung gesetzliches Zahlungsmittel ist, indirekt als Sicherheit hinter den Devisen. Das verhindert allerdings nicht zum Teil große Veränderungen der Devisenkurses.
Im Prinzip gelten sämtliche Zahlungsmittel in einer fremden Währung als Devisen, die nicht in Form von Bargeld vorhanden sind. Das bedeutet, dass insbesondere Aktien, Anleihen, Schecks, Wechsel von Guthaben auf ausländischen Bankkonten (fremder Währung) zu den Devisen gehören.
Als Interbankenhandel wird der Handel zwischen den Kreditinstituten bezeichnet, die gegenseitig bestimmte Finanzinstrumente kaufen und verkaufen. Dazu zählen neben Tagesgeldanlagen und Anleihen unter anderem auch Devisen, die zwischen den Banken gehandelt werden.
Als sehr sicher sind keine Devisen zu bezeichnen, weil eben die Kurse aufgrund der angesprochenen Veränderungen an den Märkten variieren. Dennoch gibt es einige Währungen, die als besonders krisensicher gelten. Dabei handelt es sich in erster Linie um die sogenannten fünf Weltwährungen, nämlich: US-Dollar, Euro, Britisches Pfund, Schweizer Franken und Japanischer Yen.