Den meisten Menschen dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein Begriff sein. Es gibt allerdings noch eine weitere sehr wichtige wirtschaftliche Kennzahl im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR). Hierbei handelt es sich um das Bruttosozialprodukt (BSP). In diesem Artikel erklären wir, worum es sich beim Bruttosozialprodukt im Detail handelt und welche Bedeutung dieser Kennzahl zukommt. Zudem grenzen wir das BSP von mehreren verwandten Begriffen ab, sodass du einen guten Überblick erhältst, welchen Begriffen welche Bedeutung zukommt und worin die Unterschiede begründet sind.
Das Wichtigste in Kürze
Beim Bruttosozialprodukt handelt es sich um die Summe aller Dienstleistungen sowie Güter in der eigenen Landeswährung, welche in einer Volkswirtschaft innerhalb eines Jahres hergestellt werden. Dementsprechend gibt diese Kennzahl an, wie hoch die wirtschaftliche Leistung aller Inländer ausfällt. Da die Einkommensseite beleuchtet wird, handelt es sich um einen Einkommensindikator. Mittlerweile wird die ursprünglich als Bruttosozialprodukt bezeichnete Kennzahl oft Bruttonationaleinkommen (BNE) genannt.
Es gibt 2 Unterarten des Bruttosozialprodukts. Hierbei handelt es sich zum einen um das nominale BSP, welches die hergestellten Güter sowie Dienstleistungen mit den Preisen bewertet, die im Erstellungsjahr aufgerufen werden. Das bedeutet, dass die Bewertung der Güter und Dienstleistungen zu laufenden Preisen erfolgt, welche sich im Laufe der Zeit verändern. Beim realen BSP dagegen werden die Preise eines festgelegten Basisjahres zugrunde gelegt, sodass der Preis der Güter und Dienstleistungen konstant bleibt. Dementsprechend wird die Inflationsrate hier herausgerechnet.
Bei der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) handelt es sich um ein Teilgebiet der Makroökonomie. Dieses erfasst mithilfe von Bruttoinlandsprodukt und Bruttosozialprodukt bzw. Bruttonationaleinkommen (BNE) die Leistung einer Volkswirtschaft. Dabei stellt das BNE einen Wertmaßstab für die wirtschaftliche Leistungskraft einer bestimmten Volkswirtschaft innerhalb eines festgelegten Zeitraums dar.
Da es zahlreiche weitere Begriffe gibt, die für die Wirtschaft bzw. Gesellschaft eines Landes von Bedeutung sind, erläutern wir in den folgenden Abschnitten, was man unter diesen versteht und worin die Unterschiede zwischen den einzelnen Kennzahlen bestehen.
Beim BIP handelt es sich um eine Kennzahl, die angibt, wie hoch der Wert von Gütern und Dienstleistungen ausfällt, die in einem Jahr innerhalb eines bestimmten Landes produziert wurden. Dabei werden aber nur solche Waren gewertet, die als Endprodukte hergestellt werden. Zudem werden alle Vorleistungen abgezogen. Im Gegensatz zum BNE zeigt das BIP auf, wie stark die wirtschaftliche Leistung eines Landes ausfällt, wobei die Leistungsfähigkeit von der Produktionsseite aus betrachtet wird. Das BIP wird in der Regel für ein ganzes Jahr berechnet. Veränderungen dieser Kennzahl zeigen an, wie sich die Wirtschaft entwickelt, sodass das BIP zu den Konjunkturindikatoren zählt. Dementsprechend lässt sich unter anderem auf Basis der Veränderungen des BIP erkennen, wie sich die Wirtschaft entwickelt hat, weshalb das BIP einen Spätindikator darstellt.
Das Nettosozialprodukt wird auch als Volkseinkommen bezeichnet. Beim Nettosozialprodukt wird der Werteverzehr herausgerechnet. Das bedeutet, dass vom Bruttosozialprodukt sowohl indirekte Steuern als auch Abschreibungen abgezogen werden. Zudem werden staatliche Zuschüsse bei dieser Kennzahl berücksichtigt.
Beim NWI handelt es sich im Gegensatz zu BSP und BIP nicht um ein Maß, welches die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft angibt. Stattdessen wird über diese Kennzahl aufgezeigt, wie es um die gesellschaftliche Wohlfahrt bestellt ist. Bei dieser Kennzahl werden insgesamt 20 wohlfahrtsfördernde und wohlfahrtsverringernde Aktivitäten berücksichtigt.
Das BSP wird ermittelt, indem Vermögens- und Erwerbseinkommen vom BIP abgezogen werden. Hinzugefügt werden die Einkommen, die Inländer aus dem Ausland bezogen haben. Dementsprechend kann die folgende Gleichung aufgestellt werden: BSP = BIP – Einkommen, welches an das Ausland gezahlt wurde + Einkommen, welches aus dem Ausland empfangen wurde.
Das Bruttosozialprodukt misst den Wert der im eigenen Land bzw. innerhalb der eigenen Volkswirtschaft produzierten Waten und Dienstleistungen. Dabei werden nur solche Güter und Dienstleistungen berücksichtigt, die nicht als Vorleistung für die Herstellung von anderen Waren oder Dienstleistungen genutzt werden.
Das Bruttosozialprodukt stellt neben dem Bruttoinlandsprodukt eine wichtige Kennzahl dar, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer bestimmten Volkswirtschaft zu messen. Ermittelt wird das BSP, indem das ins Ausland gezahlte Einkommen vom BIP abgezogen und das vom Ausland erhaltene Einkommen hinzuaddiert wird. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass über diese Kennzahlen lediglich die wirtschaftliche Leistungsstärke gemessen wird. Daher sollten diese nicht mit Kennzahlen bezüglich der gesellschaftlichen Wohlfahrt wie dem NWI verwechselt werden.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Unter dem Bruttosozialprodukt versteht man eine Kennzahl, welche die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes misst. Das BSP stellt die Summe aller Güter und Dienstleistungen in der eigenen Währung dar, die im eigenen Land innerhalb von einem Jahr produziert wurden.
Das Bruttosozialprodukt wird mittlerweile als Bruttonationaleinkommen (BNE) bezeichnet.
Im Jahr 2021 lag das Bruttonationaleinkommen in Deutschland bei etwas über 3,7 Milliarden Euro.
Das BSP setzt sich zusammen, indem das ans Ausland gezahlte Einkommen vom BIP abgezogen und das aus dem Ausland empfangene Einkommen zum BIP hinzuaddiert wird.