Die Automobil-Aktien hatten ihren Platz jahrelang im Herzen der Anleger:innen aus Deutschland sicher. Kein Wunder: Jahrzehntelang war es vorwiegend die Automobil-Branche, die der deutschen Wirtschaft zu Aufschwung und dem Unternehmensstandort internationales Ansehen gebracht hat. Es ist jedoch allgemein bekannt, dass die Automobil-Branche in den vergangenen Jahren mit einigen Problemen zu kämpfen hatte. Und dass in der Zukunft einige große Herausforderungen warten. Im Folgenden zeigen wir, welche das sind und welche Papiere als derzeit beste Automobil-Aktien bezeichnet werden können.
Das Wichtigste in Kürze
Die Auto-Industrie hat eine Entwicklung hingelegt, wie kaum eine andere Branche auf dieser Welt. Das Auto als industrielles Massenprodukt hat den Alltag der Menschen maßgeblich verändert. Und zahlreiche Unternehmen wollten hier schon mitmischen. Mehrere Tausend Unternehmen stellten im Laufe der Geschichte bereits Automobile her. In der Hand hält die Branche aber dennoch heute nur eine kleine und edle Gruppe unterschiedlicher Automobilhersteller. Für Anleger:innen interessant zu wissen: In kaum einer anderen Branche sind Fusionen und Konzernübernahmen so weit verbreitet wie in der Auto-Industrie. Betroffen sind davon oftmals auch die Zulieferer, die von größeren Autokonzernen übernommen werden.
Dass die Autoindustrie insbesondere bei deutschen Anleger:innen hoch im Kurs steht, hat ebenfalls historische Gründe. Gemessen am Umsatz ist die Automobil-Industrie schon seit vielen Jahrzehnten der bedeutendste Wirtschaftszweig des Landes. Automobile made in Germany sind weltweit ein Status-Symbol und Qualitätsbeleg zugleich. Allein 2009 waren bereits mehr als 740.000 Menschen direkt in der Branche hierzulande beschäftigt. Der Exportüberschuss der Branche macht weit über die Hälfte des gesamten Exportüberschusses der Bundesrepublik aus. Gemeinsam mit den USA und China gehört Deutschland zu den weltweit größten Pkw-Produzenten.
Interessant: Gemessen am Wert der Pkw-Exporte übernimmt die deutsche Auto-Industrie seit vielen Jahren eine weltweite Vorreiterrolle ein. Dies liegt vor allem daran, dass im Ausland die hochpreisigen deutschen Fahrzeuge besonders beliebt sind.
Eine zielgenaue Prognose für die Automobil-Aktien aufzustellen, ist derzeit nicht gerade einfach. Die Branche befindet sich in einem massiven Wandel. Bereits in den letzten Jahren wurde die Arbeitsumgebung immer digitaler und technischer. Ein Beispiel dafür: Der Beruf des Mechanikers wurde ersetzt und durch den elektronisch geprägten Beruf des Mechatronikers ersetzt. Intensiviert hat sich der digitale Wandel vor allem durch die Verkehrs- und Mobilitätswende. Erdölbasierter Treibstoff soll künftig bestenfalls nicht mehr als Kraftstoff genutzt werden. Klimafreundlichere Antriebstechnologien müssen jedoch erst einmal entwickelt und getestet werden. Aufgrund eines enormen gesellschaftlichen Drucks ist die Ruhe dazu aber nicht vorhanden.
Dennoch haben einige Unternehmen bereits große Fortschritte verzeichnen können und bieten mittlerweile eine ganze Reihe von Elektroautos an. Dazu passend wird auch die Ladeinfrastruktur in Deutschland immer stärker ausgebaut. Noch immer ist jedoch nicht ganz klar, welche Treibstoffe in der Zukunft das Rennen machen werden. So forschen viele Unternehmen wie der Autobauer Porsche an den sogenannten E-Fuels, andere wiederum an Biotreibstoffen oder eben Stromern.
Achtung: Welcher Treibstoff der Treibstoff der Zukunft sein wird, lässt sich jetzt noch nicht abschätzen. E-Fuels, Biotreibstoffe oder doch Strom? Die nächsten Jahre werden es zeigen!
Beim Kauf von Automobil-Aktien sollten Anleger:innen auf unterschiedliche Punkte achten. Zum einen auf die „natürlichen“ Risiken der Automobil-Branche. So ist diese generell sehr anfällig für externe Einflüsse oder auch Versorgungsprobleme. Mindestens genauso wichtig ist es, sich mit den Planungen und Strategien des jeweiligen Konzerns für die Zukunft zu beschäftigen.
Unabhängig von der Branche gilt zudem, dass Anleger:innen vor einem Kauf von Wertpapieren die jeweiligen Chancen und Risiken genauestens abwägen können sollten. Zudem raten wir dazu, nur Beträge zu investieren, deren Verlust verkraftet werden kann.
Welche Chancen und Risiken bringt das Investment in Automobil-Aktien? Wir haben alle möglichen Vor- und Nachteile im Folgenden aufgeführt:
Als beste Automobil-Aktien können gleich mehrere Unternehmen auf dem Markt bezeichnet werden. Die Papiere von deutschen Autobauern sind nach wie vor hochwertig. Im Folgenden wollen dir allen Anleger:innen einmal einen Überblick über die besten Automobil-Aktien liefern.
Name | ISIN | WKN |
BMW | DE0005190003 | 519000 |
Mercedes-Benz Group | DE0007100000 | 710000 |
Volkswagen | DE0007664039 | 766403 |
Ford | US3453708600 | 502391 |
Ferrari | NL0011585146 | A2ACKK |
General Motors | US37045V1008 | A1C9CM |
Toyota | JP3633400001 | 853510 |
Mit Sitz in München und Gründung im Jahre 1916 ist BMW der ganze Stolz des Bundeslandes Bayern bezogen auf die Automobil-Industrie. Der Konzern bietet eine breite Produktpalette, zu der neben den Fahrzeugen von BMW auch die Marken Rolls-Royce, Mini, BMW M oder BMW i gehören. Im Geschäftsjahr 2021 erwirtschaftete BMW mit seinen rund 119.000 Angestellten mehr als 111 Milliarden Euro Umsatz. Die Münchener zählen mit einer Jahresproduktion von über 2,5 Millionen Fahrzeugen zudem 15 größten Kraftfahrzeugherstellern der Welt.
Die Wurzeln der Mercedes-Benz Group AG reichen tatsächlich zurück bis in das Jahr 1883. Heute beschäftigt der Stuttgarter Konzern mehr als 170.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet jährlich fast 170 Milliarden Euro Umsatz. Unter dem Dach der Mercedes-Benz Group AG werden neben dem Automobilverkauf zahlreiche weitere Dienstleistungen zur Verfügung gestellt. Über die Mercedes-Benz AG werden Pkw- und Transporter-Geschäfte angeboten, über die Mercedes-Benz Mobility AG wiederum Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen. Zu Mercedes gehören auch die Marken Maybach, AMG oder Smart. Zudem hält der Konzern zum Beispiel eine 100-prozentige Beteiligung an car2go. Über die Mercedes-AMG GmbH halten die Stuttgarter auch einen kleinen Anteil an Aston Martin.
Geht es nach dem generierten Umsatz, so gehört Volkswagen zu den größten Autobauern dieser Welt. Lange Zeit waren die Wolfsburger zudem der Weltmarktführer bei der Anzahl der verkauften Fahrzeuge. Schon seit 1937 ist Volkswagen aktiv, seit 1960 ist das Unternehmen eine Aktiengesellschaft. Heute agiert der Mutterkonzern unter anderem als Dachmarke für Volkswagen Pkw, Seat, Skoda, Audi, Lamborghini, Porsche, Bentley und Ducati (Motorräder).
Im Jahre 2020 war die Ford Motor Company bezogen auf den Absatz der sechstgrößte Autohersteller der Welt. Das US-Unternehmen wurde bereits 1903 gegründet und führte 1913 die Fließbandproduktion ein. Mehr als 185.000 Menschen arbeiten für den Konzern, zu dem neben Ford auch zahlreiche weitere Marken gehören. Darunter Lincoln, Mercury, Continental, Edsel, Merkur oder Troller.
Anleger:innen mit etwas mehr Hang zu Luxusmarken können auch in Automobil-Aktien von Ferrari investieren. Das Unternehmen ging im Jahre 2015 an die Börse und wird von der Holding Exor der italienischen Familie Agnelli geführt. Bis 2014 war Ferrari erst ein Tochterunternehmen von Fiat, anschließend bis 2016 mit rund 80 Prozent eine Tochter von Fiat Chrysler Automobiles. Jährlich erzielt Ferrari einen Umsatz von mehr als vier Milliarden Euro, beschäftigt sind beim Konzern mehr als 4.500 Mitarbeiter. Interessant: Die Italiener erzielen pro verkauftem Fahrzeug in der Regel einen mittleren fünfstelligen Betriebsgewinn. Damit gehört Ferrari zu den am profitabelsten arbeitenden Automobilherstellern dieser Welt.
Ein echter Riese der Automobilbranche ist auch das US-Unternehmen General Motors. Gegründet wurde der Konzern 1908, wobei 2009 eine Neugründung erfolgte. Im Jahr 202 erzielte der Konzern einen Gewinn von 6,4 Milliarden US-Dollar und erwirtschaftete mehr als 122 Milliarden US-Dollar Umsatz. Damit gehörte der Konzern zu jener Zeit zu den 50 weltgrößten Unternehmen. Anfang 2020 lag die Marktkapitalisierung von General Motors bei rund 50 Milliarden US-Dollar. Besonders: Unter dem eigenen Namen bietet General Motors keine Fahrzeuge in Serie an. Bekannter sind dafür die Fahrzeuge von Chevrolet im unteren Preissegment, Buick im mittleren Preissegment und Cadillac im Premium-Segment. Als Spezialmarke betreibt GM zudem die Marke GMC in Kanada, China, den USA und dem Mittleren Osten.
Toyota wurde 1937 in Japan gegründet und produzierte im Jahr 2020 mehr als 9,5 Millionen Fahrzeuge her. Gemessen an den Produktionszahlen war Toyota damit 2020 weltweit der zweitgrößte Autobauer. Zum Toyota-Konzern gehören mittlerweile mehr als 520 Tochterunternehmen mit über 369.000 Mitarbeitern. Produziert werden die Fahrzeuge in zwölf Standorten in Japan, aber auch an 51 weiteren Standorten in 26 Ländern. Der Konzern vertreibt allerdings nicht nur Fahrzeuge. Im Bereich der Naturschutzanlagen, Boote, Fertighäuser, Banknetzwerke oder elektronischer Geräte sind die Japaner aktiv. Interessant für die Zukunft: Toyota meldete bereits mehr als 2.500 Patente im Bereich der Batterietechnik an.
Stichwort Tesla: Auch das US-Unternehmen Tesla müsste in dieser Rangliste eigentlich erscheinen. Obwohl Tesla jährlich zahlreiche Automobile herstellt, sträubt sich das Unternehmen jedoch gegen die Bezeichnung als Autobauer und sieht sich selbst eher als Technologie-Unternehmen. Große Werte „liegen“ bei Tesla zum Beispiel in den Daten der Automobilkäufer. Zudem ist Tesla auch im Bereich der Solarindustrie und Energiespeicher aktiv.
Automobil-Aktien waren viele Jahre lang für Anleger:innen aller Art geeignet. Risikofreudige Anleger fanden hier passende Unternehmen ebenso wie konservative Anleger:innen. Mittlerweile hat sich dieser Eindruck zumindest ein wenig gewandelt. Noch immer sind die Auto-Aktien auch für vorsichtige Investor:innen zu empfehlen. Jede/r Anleger:in sollte sich aber bewusst sein, dass gewisse Risiken existieren. Zudem ist in der Automobil-Branche eher weniger mit explosiven Kursanstiegen zu rechnen. Deutlich besser stehen die Chancen für stetiges und nachhaltiges Wachstum. Ausdauernde Anleger:innen sind hier also richtig gut aufgehoben.
Anleger:innen, die nicht direkt in Einzelaktien investieren möchten, können auch auf einen ETF zurückgreifen und das Investment streuen. Zu den drei beliebtesten und besten Automobil-Aktien ETFs gehören folgende ETFs:
Die Automobil-Branche war in den vergangenen Jahrzehnten für deutsche Anleger:innen gewissermaßen der sichere Heimathafen. In der Bundesrepublik genießt die Automobil-Branche noch immer einen hervorragenden Ruf. Der Großteil der Konzerne scheint sich mittlerweile auch gut für die Elektro-Wende vorbereitet zu haben. Dennoch sollten Anleger:innen die Risiken dieses Investments nicht unterschätzen und jeweils nur mit Bedacht investieren.
Unabhängig von der eigenen Anlagestrategie kommt es beim Handel mit Aktien vor allem auf zuverlässige Partner an. Der Wichtigste davon ist der Broker, bei dem das Depot eröffnet wird. Doch Vorsicht: Nicht immer sind die Konditionen gleichermaßen fair. Unser Depot Vergleich zeigt, wo die besten Automobil-Aktien gehandelt werden können. Überdies empfehlen wir allen Anleger:innen einen Blick in den großen Robo Advisor Vergleich. Dort finden sich die besten Robo Advisor, mit denen die Anlageverwaltung automatisiert durchgeführt werden kann.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Automobil-Aktien können bei einem Online Broker, einer Hausbank oder einer Online Bank gehandelt werden. Empfehlenswert sind vor allem die Online Broker, die üblicherweise die besten Konditionen für den Aktienhandel bieten.
Die besten Automobil-Aktien sind für viele Menschen noch immer die deutschen Unternehmen wie Volkswagen, Mercedes-Benz oder BMW. Darüber hinaus finden sich aber auch starke globale Konkurrenten wie Toyota, Ford oder General Motors.
Renditen sind in der Automobil-Branche bereits seit vielen Jahren ein fester Bestandteil. Generell gehören die Automobil-Konzerne zu den besten Dividendenzahlern überhaupt. Ausgeschüttet wird eine solche Dividende zum Beispiel an Anleger:innen von Volkswagen, Daimler oder BMW.