In diesem Artikel wirst du alles erfahren, was du über ausschüttende ETFs wissen musst. Wir werden dir erklären, worum es sich bei einem ausschüttenden ETF handelt und auf seine Vor- und Nachteile eingehen. Zudem zeigen wir dir die steuerliche Behandlung eines ausschüttenden ETFs auf. Zum Abschluss des Artikels ziehen wir ein Fazit und gehen auf die am häufigsten gestellten Fragen ein, sodass du bestens über dieses Thema informiert bist.
Das Wichtigste in Kürze
Bei einem ausschüttenden ETF handelt es sich um ein passives Anlageprodukt, welches die Erträge, die aus Anleihen oder Wertpapieren generiert werden, wieder an seine Anteilseigner in Form einer Dividende ausschüttet. Dementsprechend sind diese ETFs insbesondere für diejenigen geeignet, die laufende Einnahmen mit ihrem Investment generieren möchten.
Wer regelmäßige Ausschüttungen aus ETFs erhalten möchte, der muss in sogenannte ausschüttende ETFs investieren. Diese legen die erhaltenen Dividenden nämlich nicht wieder innerhalb des Fonds an, sondern schütten diese an ihre Anteilseigner aus. Dabei gibt es jedoch auch Unterschiede zwischen den verschiedenen ETFs. Es kommt vor allem darauf an, in welche Anlageklasse der jeweilige ETF investiert. Je nachdem, ob in Aktien oder Anleihen investiert wird, ergeben sich gewisse Besonderheiten.
Bei Aktien-ETFs, also ETFs, die ihr Kapital in Wertpapiere investieren, werden die erhaltenen Dividenden an die Anleger:innen weitergereicht. Das Ganze funktioniert also folgendermaßen: Der ETF investiert das Kapital seiner Anteilseigner in Aktien. Diese Aktien schütten Dividenden aus, welche der ETF allerdings nicht einbehält, sondern an seine Anteilseigner weiterreicht.
Bei Anleihen-ETFs werden keine Dividenden ausgezahlt. Stattdessen werden die Zinsen an die Anteilseigner des jeweiligen ETFs ausgeschüttet. Ein Anleihen-ETF investiert wie der Name schon suggeriert in Anleihen. Diese wiederum zahlen regelmäßig Zinsen aus. Diese Zinsen gibt der ETF dann an seine Anteilseigner weiter.
Je höher die Ausschüttungen, desto höher ist in der Regel auch das Risiko. Dies gilt sowohl für Anleihen als auch für Aktien.
Wie bei jedem anderen Anlageprodukt auch, enstehen bei einer Investition in ausschüttende ETFs nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Damit du einen guten Überblick erhältst, haben wir die wichtigsten Vor- sowie Nachteile kurz und knapp dargestellt:
Ausschüttende ETFs sorgen für laufende Einnahmen. Dies kann ein sehr wichtiger psychologischer Faktor sein, wenn die Kurse fallen, aber trotzdem noch Dividenden ausgezahlt werden und Anleger:innen somit davon abhalten, panisch zu verkaufen.
Mithilfe von ausschüttenden ETFs kann auf sehr einfache Art und Weise ein passives Einkommen erzielt werden. Dabei können die erhaltenen Dividenden entweder wieder angelegt werden, um das passive Einkommen zu erhöhen oder aber für den Konsum genutzt werden. Anleger:innen können dies frei entscheiden. Hierbei sollte allerdings unbedingt berücksichtigt werden, dass mit einer höheren Ausschüttung in der Regel auch ein höheres Risiko einhergeht. Um die ausgeschütteten Dividenden kontinuierlich zu erhöhen, kann das eigene Kapital in einen ETF-Sparplan investiert werden.
Es gibt Dividenden ETFs, die sich darauf fokussiert haben, besonders hohe Ausschüttungen zu generieren. Zwar freuen sich Anleger:innen über eine sehr hohe Ausschüttungsrendite, allerdings darf das beinhaltete Risiko nicht unberücksichtigt bleiben. Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die hohen Ausschüttungen auch nachhaltig sind, um später nicht enttäuscht zu werden. Denn Unternehmen können kurzfristig höhere Dividenden ausschütten, als sie eigentlich durch Erträge erzielt haben.
Dies kann in Verbindung mit Kursverlusten aufgrund der wirtschaftlichen Probleme des Unternehmens dazu führen, dass die Ausschüttungsrendite sehr hoch ausfällt. Hier ist jedoch größte Vorsicht angesagt. Daher sollten nur risikobereite Anleger:innen in diese ETFs investieren. Alternativ kann das Risiko aber auch abgemildert werden, indem bestimmte Faktoren berücksichtigt werden. So sollte darauf geachtet werden, dass die Auszahlungen konstant erfolgen.
Hierfür kann die Vergangenheit betrachtet werden, um herauszufinden, ob ein ETF dazu in der Lage ist, die Ausschüttungen kontinuierlich in dieser Höhe vorzunehmen. Eine breite Diversifizierung des ETFs kann dabei helfen, um das Risiko weiter zu senken, da Anleger:innen so weniger abhängig von der Entwicklung einzelner Werte sind.
Um das Risiko möglichst gering zu halten, aber trotzdem von regelmäßigen Ausschüttungen zu profitieren, kann in den MSCI World investiert werden. Dieser ist breit diversifiziert, denn er enthält ca. 1.600 Aktien in 23 Industrieländern. Dabei zahlt dieser ETF seit 1970 eine durchschnittliche Dividendenrendite von knapp 3% jährlich aus.
Ein hohes Fondsvolumen führt zu geringeren Gebühren und erhöht dementsprechend die zu erzielende Rendite. Außerdem führt ein großes Volumen zu einer einfacheren Handelbarkeit, da es sich nicht um ein Nischenprodukt handelt, das nur von wenigen Anleger:innen überhaupt wahrgenommen wird. Dementsprechend möchten wir dir die 5 größten Dividenden ETFs vorstellen. Die Reihenfolge ergibt sich aus dem Fondsvolumen, der erste genannte ETF verfügt über das größte Fondsvolumen.
Name des ETFs | WKN | ISIN |
SPDR S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF | A1JKS0 | IE00B6YX5D40 |
Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF | A1T8FV | IE00B8GKDB10 |
iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE) | A0F5UH | DE000A0F5UH1 |
SPDR S&P Euro Dividend Aristocrats UCITS ETF | A1JT1B | IE00B5M1WJ87 |
SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF | A1T8GD | IE00B9CQXS71 |
Neben den ausschüttenden ETFs und den thesaurierenden ETFs gibt es ein weiteres Anlageprodukt, in welches Anleger:innen ihr Kapital investieren können. Bei den sogenannten teilausschüttenden ETFs handelt es sich um ETFs, welche einen Teil der erhaltenen Erträge an die Anleger ausschütten und einen Teil einbehalten, um ihn innerhalb des Fonds zu reinvestieren. Es handelt sich hierbei also um eine Mischform zwischen den beiden unterschiedlichen Varianten.
Unabhängig davon, in welchen ETF du investieren möchtest, du braucht dafür ein Depot. Um das richtige auszuwählen, solltest du einen Blick auf unseren umfangreichen Depot-Vergleich werfen. Mit den Informationen aus diesem Ratgeber kannst du das für dich beste Depot auswählen.
Im Gegensatz zu ausschüttenden ETFs, die die erhaltenen Dividenden an ihre Anleger weitergeben, handelt es sich bei thesaurierenden ETFs um ein Anlageprodukt, welches die Dividenden innerhalb des Fonds wieder anlegt, anstatt sie an die Anteilseigner weiterzureichen.
Bei ETF-Ausschüttungen fällt die Kapitalertragssteuer an. Sie beträgt in etwa ein Viertel der erhaltenen Erträge. Keine Steuern müssen diejenigen zahlen, die geringere Erträge erzielen, als vom Sparerfreibetrag von der Steuer befreit werden. Dieser beträgt 801 Euro für einzelne Personen und 1602 Euro für Ehepartner. Bis zu diesem Betrag müssen sich Anleger:innen daher keine Gedanken über Steuern machen.
Wird dieser Betrag allerdings überschritten, dann sind die erhaltenen Dividenden steuerpflichtig. Wenn die Wertsteigerung der ETF-Anteile größer ausfällt als die Ausschüttung, dann fällt eine steuerliche Vorabpauschale an. Dann wird die Wertsteigerung auf Jahresbasis mit einem risikolosen Zinssatz und dem Faktor 0,7 multipliziert, um die zu zahlende Steuer festzulegen.
Ausschüttende ETFs können dafür genutzt werden, um passives Einkommen zu generieren. Dabei sind Anleger:innen sehr flexibel, denn die erhaltenen Ausschüttungen können entweder in ein beliebiges Anlageprodukt investiert oder verkonsumiert werden. Der Nachteil hierbei ist allerdings, dass bei der Wiederanlage erneut Transaktionsgebühren anfallen. Ein regelmäßiger Einkommensstrom, welcher durch die Ausschüttungen generiert wird, kann dabei ein sehr wichtiger psychischer Faktor für Investor:innen darstellen.
Dieser kann dabei helfen, bei Kursverlusten nicht panisch zu verkaufen, wenn weiterhin Dividenden ausgezahlt werden. Wer sich nicht selbst mit der Wiederanlage beschäftigen möchte, der kann auch auf einen Robo Advisor setzen. Dieser verwaltet das Portfolio für dich und nimmt bei Bedarf entsprechende Umstrukturierungen vor. Wenn das für dich interessant klingt, dann lies dir unbedingt unseren ausführlichen Robo Advisor Vergleich durch.
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Ein ausschüttender ETF zahlt die erhaltenen Dividenden an seine Anteilseigner aus, sodass Anleger:innen, welche in dieses Anlageprodukt investieren, von laufenden Einkünften profitieren.
Ausschüttende ETFs haben den großen Vorteil, dass sie ein regelmäßiges Einkommen ermöglichen. Dieses kommt mit zwei weiteren Vorteilen daher. Einer dieser beiden Vorteile ist der psychologische Faktor, der dabei helfen kann, Kursverluste auszusitzen. Denn wenn weiterhin Dividenden ausgezahlt werden, dann werden trotz der Kursverluste Einnahmen erzielt. Der andere Vorteil ist die damit verbundene Flexibilität. Denn Anleger:innen können mit den erhaltenen Dividenden machen, was sie wollen. Sie können diese also entweder für den Konsum nutzen oder aber in ein Anlageprodukt ihrer Wahl reinvestieren.
Ob Anleger:innen in einen ausschüttenden oder thesaurierenden ETF investieren sollten, hängt von den eigenen Bedürfnissen ab. Wer laufende Einnahmen generieren möchte, der muss in einen ausschüttenden ETF investieren. Anleger:innen, die die erhaltenen Dividenden aber sowieso reinvestieren möchten, für die ist ein thesaurierender ETF besser geeignet, welcher die Dividenden automatisch reinvestiert.