Auslandsüberweisungen haben seit dem Beginn der Globalisierung einen immer höheren Stellenwert eingenommen und gehören mittlerweile zum „Daily Business“ von Unternehmen und auch Privatpersonen. Doch bei Überweisungen in andere Länder gelten oft besondere Bestimmungen, die du als Versender:in kennen solltest. Worauf es beim Geldtransfer ins Ausland ankommt, erfährst du in diesem Artikel.
Das Wichtigste in Kürze
Ob eine Auslandsüberweisung kostenpflichtig ist, hängt von vielen Faktoren ab. Eine Überweisung innerhalb Europas ist mittlerweile so gut wie immer kostenlos. Eine Gebühr fällt nur dann an, wenn die Überweisung an Empfänger:innen geht, welche außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) sitzen. In Ausnahmefällen können jedoch auch innerhalb Europas Kosten für Transaktionen anfallen. Wenn eine Überweisung nicht in Euro ausgeführt wird oder der Betrag die Grenze von 50.000 Euro überschreitet, wird eine Auslandsüberweisung auch innerhalb des EWR kostenpflichtig. Bei einer Überweisung ins Ausland musst du also mit folgenden Kosten rechnen:
Seit dem 01. August 2014 gilt das SEPA-Verfahren. Dieses hat den Überweisungsverkehr innerhalb des EWR deutlich vereinfacht und kostenfrei gemacht. Beim SEPA-Verfahren werden die Kontodaten über die IBAN identifiziert. Klassische Kontonummern und Bankleitzahlen gehören hier also der Vergangenheit an.
SEPA ist die Abkürzung für Single Euro Payments Area und regelt den einheitlichen Zahlungsverkehr in der Eurozone.
Wenn du über deine Hausbank eine Auslandsüberweisung tätigen möchtest, hast du mehrere Optionen, die wir dir Schritt für Schritt erklären.
Die erste Möglichkeit besteht darin, dass du eine Filiale vor Ort aufsuchst und dich durch eine:n Bankberater:in am Schalter unterstützen lässt.
Die zweite Möglichkeit ist, die Auslandsüberweisung online durchzuführen – entweder direkt über die Website deiner Bank oder via Banking-App. Hierzu befolgst du am besten folgende Schritte:
Eine weitere Option ist die Auslandsüberweisung per Beleg. Den Beleg kannst du ganz einfach übers Internet bei deiner Hausbank downloaden oder entsprechend in der Filiale abholen und mit den korrekten Daten aufgeben.
Mit der steigenden Anzahl an Auslandsüberweisungen haben sich Unternehmen auf dieses Tätigkeitsfeld spezialisiert. Vor allem Online-Anbieter und Geldtransferdienste wie PayPal, Wise und MoneyGram bieten Auslandsüberweisungen oft deutlich günstiger an als die herkömmlichen Banken. Die Vorteile dieser Online-Dienste liegen klar auf der Hand. Auslandsüberweisungen gehören zum Standardangebot und sind deswegen oft sehr kostengünstig. Auch die Geschwindigkeit der Überweisungen ist ein klares Plus für die Geldtransferdienste. Meist können Beträge in nur 24 Stunden über den gesamten Globus transferiert werden. Herkömmliche Banken haben dagegen oft eine Überweisungsdauer von bis zu einer Woche und sind zudem deutlich teurer.
Eine Auslandsüberweisung kann natürlich nur dann durchgeführt werden, wenn du alle notwendigen Daten korrekt angibst. Falsche oder nicht vollständige Angaben sorgen nicht nur für einen weiteren Arbeitsaufwand deinerseits. Eine Rückholung der Überweisung ist meist auch entsprechend mit weiteren Kosten verbunden. Deswegen solltest du folgende Punkte ganz genau beachten.
Natürlich ist es klar, dass der Name und die vollständige Adresse der Empfänger:in korrekt angegeben werden müssen. Doch aufgrund dieser Selbstverständlichkeit schleichen sich hier gerne Fehler ein. Deswegen lohnt es sich, diese Daten trotzdem mit besonderer Sorgfalt einzugeben.
Transferierst du Geld ins Ausland, braucht es eine Angabe über das Zielland und die Währung, in der du den Betrag versenden möchtest. Eine Korrektur ist im Nachhinein nicht mehr möglich. Da der Euro als sehr starke Währung gilt, müsstest du in den meisten Fällen einen Verlust hinnehmen, wenn nicht die korrekte Währung angegeben wird.
Je nachdem, wo die Empfänger:innen sitzen, muss entweder die IBAN oder die Kontonummer angegeben werden. Die lange Zahlenreihe erhöht das Fehlerpotenzial bei der Eingabe. Auch hier solltest du daher lieber doppelt kontrollieren, ob die Daten korrekt eingegeben wurden.
Der Swift- oder BIC-Code besteht aus 8 bis 11 Zeichen und Zahlen. Ohne die Angabe dieses Codes ist es nicht möglich, eine internationale Zahlung abzuwickeln. Deswegen ist auch bei dieser Eingabe Genauigkeit gefragt.
Swift ist die Abkürzung für Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication und dient als Grundlage für einen sicheren internationalen Zahlungsverkehr.
Wie so oft gelten auch bei Überweisungen in die USA ganz andere Regeln und Grundlagen als innerhalb Europas. Vor allem wenn du das erste Mal eine Überweisung in die USA tätigst, kann das eine ziemliche Herausforderung darstellen. Deswegen lohnt es sich bei einer Überweisung in die Vereinigten Staaten umso mehr, die Gegebenheiten vorab zu kennen.
Zu guter Letzt solltest du noch einen Verwendungszweck angeben, damit Empfänger:innen den erhaltenen Betrag zuordnen können. Und natürlich musst du beachten, ob du den Betrag in deiner Kontowährung oder in der Währung der Empfänger:innen versenden möchtest.
Nicht immer muss man als Versender:in alle Bankgebühren tragen. OUR, SHA und BEN regeln den Gebührenübergang bei Auslandsüberweisungen.
Wie lange eine Auslandsüberweisung dauert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Gesetzlich ist festgelegt, dass eine Überweisung innerhalb der Europäischen Union nicht länger als einen Werktag dauern darf. Wird dabei eine andere Währung als der Euro genutzt, gibt es eine maximale Frist von 4 Werktagen. Für Zahlungen ins Ausland außerhalb Europas gibt es keine Regelungen und daher große Unterschiede. Je nach Land und Währung kann es bis zu 14 Werktage dauern, bis klassische Banken eine Überweisung durchführen. Onlinedienste sind hier in der Regel deutlich schneller und kostengünstiger.
Die Kosten für eine Auslandsüberweisung sind immer abhängig vom Betrag. Denn von diesem fallen in der Regel zwischen 1 und 5 Prozent als Überweisungsgebühr an. Dazu kommen Wechselgebühren und möglicherweise Fremdwährungsgebühren.
Nicht immer muss man als Versender:in die Kosten für die Auslandsüberweisung tragen. Hier haben sich 3 mögliche Varianten etabliert, die den Kostenübergang regeln.
Wenn du hohe Summen ins Ausland transferierst, musst du dies ab einer Summe von 12.500 Euro melden. Beim Onlinebanking erhältst du meist sogar eine automatische Meldung. Eine Meldung kann entweder telefonisch direkt bei der Bundesbank vorgenommen oder über das Allgemeine Meldeportal Statistik durchgeführt werden. Ein Limit nach oben gibt es bei Auslandsüberweisungen nicht.
Auslandsüberweisungen können durchaus ihre Tücken mit sich bringen. Deswegen lohnt es sich, vorab Informationen darüber einzuholen, Anbieter zu vergleichen und eingegebene Daten doppelt zu prüfen. Dann sind auch Auslandsüberweisungen im Handumdrehen erledigt.
Danke, dass du dir Zeit genommen hast, um deinen Kommentar zu schreiben. Du hilfst damit das Produkterlebnis zu verbessern und gibts anderen Nutzern die Möglichkeit weitere Informationen zu diesem Beitrag zu lesen.
Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Die Kosten einer Auslandsüberweisung hängen stark mit der Höhe des überwiesenen Betrages zusammen. Für diesen wird eine Gebühr in Höhe von 1 bis 5 Prozent fällig. Weitere Kosten können Wechselkursgebühren und Gebühren für Fremdwährungen sein.
Dank SEPA kann innerhalb der gesamten EU sowie auch in Norwegen, Island, Liechtenstein, der Schweiz und Monaco eine kostenlose Überweisung getätigt werden.
Überweisungen innerhalb der Europäischen Union und des EWR müssen gesetzlich innerhalb eines Werktages abgeschlossen werden. Wird dabei nicht der Euro als Geldmittel eingesetzt, darf eine Überweisung 4 Werktage in Anspruch nehmen. Für Überweisungen in alle weiteren Länder gibt es keine Vorgaben. Hier haben Online-Dienstleister die Nase vorn, da diese deutlich schneller überweisen als herkömmliche Banken.
Um Gebühren zu sparen, lohnt es sich, die verschiedensten Anbieter zu vergleichen. Zudem kann SHA oder BEN vereinbart werden, damit nicht nur du als Versender:in die gesamten Gebühren trägst.