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Arten von Banken

Es existieren verschiedene Arten von Banken, die eine jeweils andere Rolle innerhalb unseres Wirtschaftssystems spielen. Deswegen werden wir dir in diesem Artikel die verschiedenen Bankengruppen vorstellen und erläutern, was diese Banken ausmacht. Zudem zeigen wir die Geschichte und die Aufgaben der Banken auf. Zusätzlich dazu werden wir dir einen Überblick über das Bankensystem in Deutschland verschaffen.

Arten von Banken (Beitragsbild)

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Bank stellt ein Kreditinstitut dar, das seinen Kund:innen verschiedene Finanzprodukte und Bankdienstleistungen anbietet.
  • Da das Tauschgeschäft in einem Wirtschaftssystem mit Arbeitsteilung nicht mehr funktioniert, kommt den Banken eine sehr wichtige Rolle als Vermittler der Kapitalströme zu.
  • Das Bankensystem in Deutschland basiert auf 3 Säulen, den Genossenschaftsbanken, den Privatbanken und den öffentlich-rechtlichen Banken.
  • In Deutschland existieren mehr als 1.600 Banken, die zudem über etwa 24.000 Zweigstellen verfügen.
  • Früher hatte die Deutsche Bundesbank die Verantwortung für alle geldpolitischen Entscheidungen. Mittlerweile gehört sie zum Europäischen System der Zentralbanken (ESZB).

Banken: Definition und Aufgaben

Bei einer Bank handelt es sich um ein Kreditinstitut, welches seinen Kund:innen in der Regel umfangreiche Finanzdienstleistungen und klassische Bankgeschäfte anbietet. Über Banken kannst du zum Beispiel ein Girokonto eröffnen und so am Zahlungsverkehr teilnehmen. Bevor du ein solches eröffnest, solltest du Girokonten vergleichen. Auch die Eröffnung eines Depots und der anschließende Handel mit Wertpapieren ist möglich.

Die Aufgabe von Banken besteht darin, Investitionen von Unternehmen und den Konsum von Verbraucher:innen zu finanzieren. Das Kreditgeschäft ist einer der wichtigsten Geschäftsfelder einer Bank. Dementsprechend sorgen Kreditinstitute dafür, dass Geld im Wirtschaftskreislauf bleibt und halten so die Wirtschaft am Laufen.

Historischer Hintergrund

Historiker:innen vermuten, dass sich der früheste Vorläufer des heutigen Bankenwesens in Mesopotamien befunden hat. Man geht davon aus, dass dort schon seit dem zweiten Jahrtausend vor Christus eine buchmäßige Verrechnung von Forderungen sowie eine Kontoführung stattgefunden haben. In Athen bestand im vierten Jahrhundert vor Christus das größte Bankzentrum innerhalb der griechischen Welt.

Das Tauschgeschäft ist durch immer weiter entwickelte Zivilisationen an seine Grenzen gekommen, sodass schon sehr früh erste Banken gegründet wurden. Denn in einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft, in der sich Bürger:innen auf bestimmte Tätigkeiten spezialisieren, funktioniert ein Tauschhandel nicht mehr und ein Austausch von Waren und Gütern ist nur noch in Form von Geld möglich.

Banken dienen in diesem Fall als Vermittler der Geldflüsse und sorgen für einen Ausgleich zwischen Kredit- und Geldanlagebedarf. Da Kreditinstituten eine so wichtige Rolle im Wirtschaftssystem zuteil wird, unterliegen sie in der Regel sowohl nationalen als auch internationalen Regelungen und Vorschriften. Im Normalfall unterstehen sie zudem der Bankenaufsicht. Hierbei handelt es sich um eine Behörde, die nur für die Banken zuständig ist. So wurde im Jahr 1930 die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich gegründet. Diese hat ihren Sitz in Basel und wird oft auch als “weltweite Zentralbank der Zentralbanken” bezeichnet.

Bankenmarkt

Der Bankenmarkt zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass man sich schon sehr lange in einem herausfordernden Umfeld befindet. Dieses besteht seit der Finanzkrise im Jahr 2008. Insbesondere europäische Banken stehen weiterhin vor großen Herausforderungen aufgrund der lang anhaltenden Niedrigzinsphase. Denn die Europäische Zentralbank, die EZB, hält den Leitzins immer noch auf einem sehr tiefen Niveau. Grundsätzlich sind niedrige Zinsen schlecht für Banken, da sie so weniger Geld verdienen.

Zusätzlich dazu unterliegt auch die Bankenbranche der Disruption durch die Digitalisierung. Immer mehr neue Wettbewerber:innen treten auf den Markt und bieten innovative Dienstleistungen an, die Kund:innen bequem über das Internet in Anspruch nehmen können. Das führt dazu, dass alteingesessene Unternehmen in diesem Bereich, die über große und teure Filialnetze verfügen, vor große Probleme gestellt werden. Auch die steigenden Anforderungen hinsichtlich gewisser Regularien führen dazu, dass sich Banken momentan in einem schwierigen Umfeld vorfinden.

Überblick über das Bankensystem in Deutschland

Das deutsche Bankensystem beruht auf 3 Säulen. Hierbei unterscheidet man zwischen 3 Gruppen von Universalbanken, den Genossenschaftsbanken, den Privatbanken und den öffentlich-rechtlichen Banken. Grundsätzlich versteht man unter einer Universalbank ein Kreditinstitut, welches verschiedene Bankleistungen anbietet. Dementsprechend sind die meisten Banken Universalbanken. Überwacht werden die deutschen Banken nicht nur von der BaFin, sondern auch von der Bundesbank.

Zudem bestimmt die Bundesbank darüber, wie die einzelnen Bankengruppen aufgeteilt werden. Die Aufteilung erfolgt nach der Art der Bankgeschäfte. Zuständig für alle ca. 800 deutschen Kreditgenossenschaften ist die sogenannte DZ Bank. Diese agiert allerdings auch als Geschäftsbank für Firmenkund:innen und für institutionelle Anleger:innen, die sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland stammen. Unter der Bezeichnung Geschäftsbank versteht man alle Geldinstitute, die Bankgeschäfte für Privatkund:innen und Unternehmen abwickeln.

Deutsche Bundesbank

Die Deutsche Bundesbank ist ein Teil des deutschen Bankensystems. Bis einschließlich 1998 war die Deutsche Bundesbank als bundesdeutsche Zentralbank sowohl für die Stabilität der Währung als auch für sämtliche geldpolitische Entscheidungen verantwortlich. Mittlerweile gehört diese Bank allerdings zum Eurosystem und zum Europäischen System der Zentralbanken (ESZB). Auch im Rahmen dieser neuen Funktion besteht das hauptsächliche Ziel darin, die Preisstabilität der Währung (dem Euro) zu gewährleisten. In Kombination mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist man innerhalb von Deutschland auch für die Bankenaufsicht zuständig.

Genossenschaftsbanken

Zu den sogenannten Genossenschaftsbanken zählen diejenigen Banken, deren Mitglieder:innen nicht nur Kund:innen des jeweiligen Kreditinstituts sind, sondern auch Teilhaber:innen der entsprechenden Bank werden können. In diesem Sinne spricht man auch von Anteilseigner:innen. Mehr als die Hälfte der etwa 30 Millionen Kund:innen der Genossenschaftsbanken gehören zu den Mitglieder:innen, die Anteile an der jeweiligen Bank halten. In der Regel haben diese Banken eine regionale Ausrichtung und verfügen demnach über ein dichtes Netz an Zweigstellen.

Dementsprechend sind Genossenschaftsbanken sowohl im städtischen als auch im ländlichen Bereich anzutreffen. Hauptsächlich werden Geschäfte mit Privatkund:innen und Firmenkund:innen abgeschlossen. Damit Genossenschaftsbanken Kapitalmarktprodukte bereitstellen, Auslandsgeschäfte abwickeln und große Firmenkund:innen betreuen können, agiert die DZ Bank als Zentralinstitut und ermöglicht diese Angebote. Das führt dazu, dass auch kleine Volksbanken und Raiffeisenbanken ihren Kund:innen alle möglichen Bankgeschäfte anbieten können. Zu den Genossenschaftsbanken zählen diese Kreditinstitute:

  • Spar- und Darlehenskassen
  • Volksbanken und Raiffeisenbanken
  • Genossenschaftliche Spezialinstitute
  • PSD Banken

Öffentlich-rechtliche Banken

Von einem öffentlich-rechtlichen Kreditinstitut spricht man dann, wenn die jeweilige Bank entweder ganz oder zumindest mehrheitlich zur öffentlichen Hand gehört. Unter diesem Oberbegriff versteht man alle haushaltsorientierten Gebietskörperschaften, wie zum Beispiel Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände. Dementsprechend nehmen öffentlich-rechtliche Banken Aufgaben wahr, die aus einem öffentlichen Interesse heraus entstanden sind. Neben Landesbanken und Girozentralen gehören auch bundes- und ländereigene Förderbanken zu dieser Bankengruppe.

  • Landesbanken
  • Sparkassen
  • Bausparkassen
  • Grundkreditanstalten
  • Förderbanken

Privatbanken

Zum Sektor der Privatbanken gehören sowohl die Großbanken als auch die Zweigstellen von Banken mit Sitz im Ausland. Auch einige private Regionalbanken sowie sonstige Kreditbanken sind Teil der Privatbanken. Die Großbanken bestehen in der Rechtsform der Aktiengesellschaft und bedienen hauptsächlich den deutschen Raum, sind allerdings auch international aktiv. Zu dieser Gruppe von Banken zählen unter anderem:

  • Deutsche Bank (einschließlich Postbank)
  • UniCredit Bank
  • Commerzbank

Spezialbanken

Es gibt nicht nur Universalbanken, sondern auch Banken, die ausschließlich eine oder sehr spezielle Bankgeschäfte anbieten. Diese werden Spezialbanken genannt. Genau wie die Universalbanken agieren auch Spezialbanken als Wirtschafts- und Dienstleistungsunternehmen. Sie stehen demnach in direktem Kontakt zu ihren Kund:innen und fallen daher auch unter den Oberbegriff der Geschäftsbank.

Eine Ausnahme besteht jedoch bei der KfW-Bankengruppe, weil es sich hierbei um besondere Förderkreditinstitute handelt. Denn diese bietet über die Hausbanken gewisse Förderprogramme an, die sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen bei bestimmten Sachverhalten, wie zum Beispiel dem Bau eines Hauses, unterstützen. Zu den Spezialbanken gehören folgende Kreditinstitute:

  • Pfandbriefbanken
  • Bausparkassen
  • KfW IPEX-Bank

Filialbanken

Unter Filialbanken versteht man alle Kreditinstitute, die Filialen unterhalten. Das bedeutet konkret, dass Kund:innen die Bank auch offline aufsuchen und in eine Geschäftsstelle der jeweiligen Bank gehen können. Sie sind demnach nicht dazu gezwungen, Bankdienstleistungen über das Internet wahrzunehmen, auch wenn das mittlerweile von den meisten Filialbanken angeboten wird.

Direktbanken

Bei sogenannten Direktbanken handelt es sich um Geldinstitute, die Bankgeschäfte anbieten, ohne eigene Filialen zu betreiben. Dementsprechend baut diese Art von Banken keinen persönlichen Kontakt zu Kund:innen auf. Du kannst keine Filiale aufsuchen, um Bankgeschäfte abzuwickeln, da dies nur über das Internet möglich ist. Auch bei Problemen müssen diese über das Internet (beispielsweise per E-Mail) oder telefonisch gelöst werden. Diese Art von Banken stellt demnach das Gegenmodell von Filialbanken dar.

Smartphone- bzw. Fintech-Banken

Smartphone- bzw. Fintech-Banken werden oft auch als Neobanken bezeichnet. Hierbei handelt es sich um Kreditinstitute, die ihren Kund:innen eine Mobile App anbieten und nur über diese im Zusammenhang mit dem Einsatz einer Bankkarte Bankgeschäfte abwickeln. Die ausgestellte Zahlungskarte dient unter anderem der Autorisierung des jeweiligen Kunden. Fintech-Banken zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie innovative Finanzprodukte anbieten.

Fazit

Es gibt viele verschiedene Arten von Banken, die zum Teil miteinander verknüpft sind. Dabei nehmen Kreditinstitute eine sehr wichtige Rolle innerhalb unserer Gesellschaft ein. Insbesondere der europäische Bankenmarkt sieht sich allerdings nach wie vor mit großen Herausforderungen konfrontiert, was unter anderem an der anhaltenden Niedrigzinsphase liegt. Das Bankensystem in Deutschland besteht aus 3 verschiedenen Säulen, sodass das deutsche Bankensystem als recht stabil gilt.

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Sercan Kahraman

Erstellt von

Sercan arbeitet seit 2020 als SEO- und Content-Experte in der Finanzbranche. Privat nahm er 2017 seine Finanzen selbst in die Hand, nachdem er erkannt hatte, dass ihm Produkte verkauft wurden, die nicht vorteilhaft für ihn, sondern für die Berater waren. Mit der Arbeit bei Onlinebanken.com möchte er vermeiden, dass auch andere diesen Fehler machen.

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Zuletzt aktualisiert am 26. September 2024

Kommentare

Du brauchst Hilfe?

Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.

Wie viele verschiedene Banken gibt es?

In Deutschland existieren mehr als 1.600 verschiedene Banken.

Warum gibt es Privatbanken?

Privatbanken gibt es unter anderem deshalb, weil eine Nachfrage von vermögenden Kund:innen nach einer individuellen Beratung besteht, welche diese Banken anbieten. Oft wird auch eine Vermögensverwaltung angeboten.

Was versteht man unter Bankwesen?

Der Begriff Bankwesen bezeichnet die Gesamtheit aller in einem Staat existierenden Unternehmen, welche die Volkswirtschaft mit Kapital versorgen und den Zahlungsverkehr gewährleisten.

Wie lässt sich das Banksystem einfach erklären?

Banken stellen sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen Kredite zur Verfügung, sodass diese über mehr Kapital verfügen, welches wiederum in die Wirtschaft fließt, sodass die Wirtschaft am Laufen gehalten wird.