Anton Fugger gehört neben Jakob Fugger „der Reiche“ zu den bedeutendsten Mitgliedern der Kaufmannsfamilie. Da die Ehe von Jakob Fugger und Sibylla Artzt keine Nachkommen hervorbrachte, sah er seine Neffen Raymund und Anton Fugger als alleinige Erben für das Familienunternehmen und sein Vermögen vor. Anton Fugger führte die Firma nicht nur erfolgreich weiter, sondern richtete sie auch neu aus.
Das Wichtigste in Kürze
Anton Fugger wurde 1493 als jüngster Sohn von Georg Fugger, dem Bruder von Jakob Fugger, geboren. Gemeinsam mit seinem Bruder Raymund Fugger führte er nach dem Tod seines Onkels Jakob im Jahr 1525 das Handelsimperium der Familie weiter. Im Jahr 1530 erhob ihn Karl V. zum Reichsgrafen und zwei Jahre darauf übernahm er als alleiniges Oberhaupt die Führung der Firma. Als Firmenoberhaupt baute Anton Fugger den Handel des Unternehmens noch weiter aus und reiste bis Buenos Aires, Westindien und Mexiko. Mit großem Erfolg handelte er mit Kupfer, Silber und Quecksilber und verlieh weiterhin Geld an das Habsburger Kaiserhaus. Besondere Unterstützung erhielten Kaiser Karl V. und Ferdinand I., was jedoch auch ein gewisses Risiko beinhaltete.
Die Reformation zog für Anton Fugger und seine Familie wirtschaftliche und private Schwierigkeiten nach sich. Während Augsburg protestantisch wurde, blieben die Fugger und der Kaiser katholisch. Das Abhalten eines katholischen Gottesdienstes in der Stiftskirche brachte Anton Fugger eine achttägige Haftstrafe ein, von der er jedoch nur eine Nacht absaß. Als der Krieg zwischen Katholiken und Protestanten begann, erkannte Anton, dass er handeln musste, um den Wohlstand seiner Familie auch in unsicheren Zeiten erhalten zu können. Daraufhin nutze Anton Fugger immer mehr seiner finanziellen Mittel für den Erwerb von Grund und Boden. Vor allem in Schwaben kaufte er große Herrschaften, wie etwa Kirchheim, Babenhausen und Glött. Zusätzlich sicherte Anton die soziale Rolle der Fugger, in dem er seine Kinder gezielt mit dem Landadel verheiratete und trug so zum Einfluss, Reichtum und Ansehen der Familie bei.
Vollständiger Name | Anton Fugger von der Lilie |
Geburtsdatum | 10. Juni 1493 |
Geburtsort/-land | Augsburg, Deutschland |
Todesdatum | 14. September 1560 |
Sterbeort | Augsburg, Deutschland |
Beruf | Kaufmann und Bankier |
Vermögen | 6 Millionen Goldkronen |
Nicht nur im privaten und geschäftlichen Bereich stieß Anton Fugger eine Neuausrichtung an. Er engagierte sich auch sozial und erweiterte die von Jakob Fugger errichtete Sozialsiedlung und sorgte dafür, dass bestehende Einrichtungen eine bessere Ausstattung erhielten. Anton Fugger investierte Überschüsse aus dem Handelsunternehmen in die Stiftung, die von seinem Onkel Jakob Fugger ins Leben gerufen worden war. Außerdem führte er eine Neuordnung der Stiftungen durch und setzte Administratoren als Leitung ein.
Zu Ehren von Anton Fugger benannte die Stadt Augsburg die im Jahr 1997 gebaute Lechbrücke in nach dem Augsburger Kaufmann und gab ihr den Namen Anton-Fugger-Brücke.
Das bekannteste Zitat von Anton Fugger lautet:
„Die beste Sprache ist immer jene des Kunden.“
Das Zitat zeigt, welchem Grundsatz er bei der Führung seines Handelsimperium folgte. Als Kaufmann und Bankier stellte Anton Fugger den Kunden in den Mittelpunkt und erkannte, dass der Erfolg des Unternehmens von der Zufriedenheit der Kundschaft abhängt.
Weitere Informationen zu Anton Fugger und seiner Familie bietet auch die Literatur:
https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Fugger
https://www.fugger.de/stiftungen/staerkung-fuer-die-stiftungen
https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag-anton-fugger-100.html
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Hier findest du Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen.
Anton Fugger war der jüngste Sohn von Georg Fugger, Bruder von Jakob Fugger. Anton und sein Bruder Raymund erbten die Firma und das Vermögen von Jakob Fugger, da dieser kinderlos geblieben war.
Anton Fugger war mit Anna Rehlinger verheiratet, mit der er sechs Töchter und vier Söhne hatte. In seinem Testament verfügte er, dass die Auflösung des Handelsimperiums sechs Jahre nach seinem Ableben erfolgen sollte. Das tatsächliche Ende der Firma traf jedoch erst etwa 100 Jahre später ein.
Bei seinem Tod belief sich das Vermögen von Anton Fugger auf 6 Millionen Goldkronen. Legt man dieses Vermögen auf heutige Zeiten um, war er mehrfacher Milliardär.