Geld ins Ausland senden

Feda Mecan
| Anzahl Artikel: 422
Geschäftsführer und Investment-Experte Letzte Überarbeitung am 20. Dezember 2022
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Wer Geld ins Ausland versenden möchte, kann auf eine große Auswahl an verschiedenen Online-Anbietern zurückgreifen. Mittlerweile haben sich viele Unternehmen darauf spezialisiert, Überweisungen ins Ausland durchzuführen. Dabei kannst du von sehr günstigen Konditionen profitieren, wenn du auf die richtigen Anbieter setzt. Wir stellen dir zu Beginn dieses Artikels gleich mehrere empfehlenswerte Anbieter vor. Zusätzlich erklären wir, wie der Prozess einer Auslandsüberweisung über einen Online-Anbieter abläuft und warum sich eine Überweisung über eine klassische Bank in der Regel nicht lohnt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Online-Anbieter können deine Auslandsüberweisung zu viel besseren Konditionen durchführen als Banken, da Letztere höhere Gebühren veranschlagen und weniger gute Wechselkurse anbieten.
  • Die Überweisung über einen Online-Anbieter ist einfach vorzunehmen. Hierfür benötigst du in der Regel nur die Daten der Empfänger:innen und musst die Höhe des Betrags sowie das gewünschte Land auswählen.
  • Es gibt Anbieter, die über ein sehr großes internationales Filialnetzwerk verfügen, sodass Empfänger:innen das Geld direkt vor Ort abholen können. Hierfür fallen die Gebühren aber meist höher aus.
  • Bei Überweisungen ins Ausland, die eine Höhe von mindestens 12.500 Euro erreichen, bist du dazu verpflichtet, der Bundesbank die Überweisung zu melden.
  • Manche Anbieter verlangen eine zusätzliche Gebühr dafür, dass sie deine Währung in eine Fremdwährung umwandeln.

Die besten Online-Anbieter für Auslandsüberweisungen

Innerhalb der folgenden Abschnitte stellen wir die besten Online-Anbieter für Auslandsüberweisungen im Detail vor, damit du die wichtigsten Unternehmen in diesem Bereich kennst und bereits mehrere empfehlenswerte Anbieter hinsichtlich ihrer Konditionen vergleichen kannst.

Hinweis Es tummeln sich viele verschiedene Anbieter am Markt, sodass du immer erst einen Vergleich durchführen solltest, bevor du dich für einen bestimmten Dienstleister entscheidest.

Wise

Die Gründung von Wise erfolgte im Jahr 2011. Bis ins Jahr 2021 war das Unternehmen noch unter dem Namen TransferWise tätig. Dieser Anbieter verfügt über exzellente Wechselkurse. Neben den Banken können auch die meisten Online-Anbieter hier nicht mithalten. Daher lohnt sich ein Konto bei Wise vor allem für diejenigen, die eher große Beträge überweisen möchten – günstige Wechselkurse spielen hierfür nämlich eine entscheidende Rolle.

Wise verfügt zwar über sehr gute Wechselkurse, ist aber nicht der günstigste Anbieter, was die Gebühren anbelangt. Daher lohnen sich andere Anbieter mehr, wenn es um die Überweisung von kleinen Beträgen geht. Allerdings kommt man auch dabei bei Wise deutlich günstiger weg als bei den klassischen Banken.

Wise kann aber noch mit weiteren Vorteilen punkten. Denn über diesen Dienstleister können Nutzer:innen Geld in eine große Anzahl verschiedener Länder und in zahlreichen Währungen versenden. Auch der Empfang von Geldern ist in vielen unterschiedlichen Währungen möglich. Kund:innen können zudem insgesamt 53 Währungen in ihrem Konto halten, sodass der Anbieter sehr gut für regelmäßige Überweisungen ins Ausland geeignet ist.

TransferGo

TransferGo ist ein Anbieter, der sehr niedrige Gebühren verlangt, sodass sich selbst die Überweisung von kleineren Beträgen noch lohnt. Für eine Überweisung ins Ausland berechnet dieser Anbieter lediglich eine Gebühr in Höhe von 0,99 Euro. Zudem kommen überwiesene Beträge innerhalb von nur 1 bis 2 Werktagen bei Empfänger:innen an, was deutlich schneller geht als bei einer Bank. Es besteht zudem die Möglichkeit, gegen Zahlung einer Gebühr in Höhe von 2,99 Euro die Überweisungsdauer noch weiter zu verkürzen, sodass das Geld innerhalb von nur 30 Minuten auf dem Konto von Empfänger:innen ankommt. Für manche Länder fällt diese Gebühr auch niedriger aus.

Dafür muss sich TransferGo zum Teil der Konkurrenz geschlagen geben, wenn es um die Wechselkurse geht. Hier bietet zum Beispiel Wise die besseren Konditionen. Bei kleineren Summen fallen die Gebühren aber schwerer ins Gewicht, sodass hier wiederum TransferGo zu bevorzugen ist. Insgesamt kannst du über TransferGo in mehr als 160 Länder überweisen.

Remitly

Auch Remitly kann mit guten Wechselkursen und niedrigen Gebühren aufwarten. Diese betragen in der Regel nur wenige Euro, variieren allerdings im Gegensatz zu TransferGo je nach ausgewähltem Land. Eine Besonderheit dieses Dienstleisters ist, dass dieser einen Kund:innenservice anbietet, welcher rund um die Uhr erreichbar ist. Allerdings solltest du hierfür Englisch oder Spanisch sprechen, da Deutsch nicht zu den unterstützten Sprachen gehört.

MoneyGram

Der Anbieter MoneyGram gehört zu MoneyGram International, Inc., einem texanischen Unternehmen, das im Jahr 1940 gegründet wurde. Im Bereich der Auslandsüberweisungen gehört MoneyGram zu den größten Anbietern. Dabei weiß das Unternehmen mit besonders niedrigen Gebühren zu überzeugen. Wenn das Geld auf ein herkömmliches Bankkonto überwiesen werden soll, verlangt MoneyGram in der Regel gar keine Gebühren. Das macht den Anbieter extrem attraktiv für Banküberweisungen.

Auch die Wechselkurse fallen vernünftig aus, wobei es hier durchaus noch bessere Anbieter gibt. Neben einer Banküberweisung können via MoneyGram auch Beträge an eine Bankkarte gesendet werden. Hierfür werden je nach Land aber mitunter sehr hohe Gebühren berechnet. Mit über 200 unterstützten Ländern fällt die Auswahl an Zielländern riesengroß aus.

Die zugehörige App lässt sich leicht bedienen, sodass du auch bequem Geld von unterwegs aus versenden kannst. Die Höhe deiner Überweisungen ist limitiert, sodass du nicht beliebig viel Geld versenden kannst. Dies betrifft allerdings nur große Summen in Höhe von mehreren Tausend Euro.

Anleitung: Günstig Geld ins Ausland senden

Der Prozess der Online-Überweisung läuft bei den meisten Anbietern ähnlich ab, weshalb du damit rechnen kannst, dass du die folgenden Schritte beim Großteil der Zahlungsdienstleister durchlaufen wirst.

Grundsätzlich musst du im ersten Schritt immer ein Konto beim Anbieter anlegen und dich dort einloggen, um eine Überweisung in Auftrag zu geben. Anschließend kannst du auswählen, in welchem Land der / die Empfänger:in sitzt, welche:r den Betrag erhalten soll.

Anschließend gibst du die Höhe der Überweisungssumme ein. Zusätzlich wird der Anbieter noch die Kontodaten des / der Empfänger:in abfragen. Im vorletzten Schritt kannst du deine Angaben noch einmal überprüfen, bevor du die Transaktion im letzten Schritt final abschließt.

  • Konto beim jeweiligen Anbieter eröffnen
  • beim Konto anmelden
  • Land des / der Empfänger:in auswählen
  • Überweisungssumme eingeben
  • Informationen über Empfänger:in angeben
  • Angaben auf Richtigkeit prüfen
  • Abschluss der Transaktion

Klassische Überweisung ins Ausland

Im Inland ist es überhaupt kein Problem, für Überweisungen auf die Dienste einer Bank zu setzen. Bei einer Überweisung ins Ausland hingegen lohnt es sich im Regelfall nicht, eine Bank zu nutzen. Dies liegt an den hohen Kosten, die bei einer gewöhnlichen Banküberweisung entstehen, wenn die Bank das Geld ins Ausland versenden soll. In den nachfolgenden Abschnitten erläutern wir genauer, wodurch diese hohen Kosten entstehen.

Hinweis Online-Dienste bieten ein Einsparpotenzial, welches schnell bei 80% oder mehr angelangt ist, sodass sich diese definitiv mehr lohnen als Banken.

Grundgebühr

Eine Bank veranschlagt hohe Gebühren, wenn Gelder ins Ausland gesendet werden sollen, beginnend bei der Grundgebühr. Hierbei handelt es sich um eine Gebühr, die bei jeder einzelnen Transaktion ins Ausland anfällt. Dementsprechend können durch die Grundgebühr hohe Mindestkosten entstehen, welche nicht von der Höhe der Überweisung abhängig sind. Dadurch können insbesondere geringere Beträge bereits von der Grundgebühr aufgefressen werden, sodass sich das Versenden von kleinen Summen über eine Bank definitiv nicht lohnt.

Wechselkurse

Einen weiteren Kostentreiber stellen die von der Bank angebotenen Wechselkurse dar. Denn diese sind im Vergleich zur Online-Konkurrenz in der Regel erheblich schlechter, sodass Kund:innen deutlich mehr Geld überweisen müssen, damit die gleiche Summe auf dem Konto von Empfänger:innen ankommt.

Korrespondenzbanken

Auch sogenannte Korrespondenzbanken verdienen mit, wenn Geld über eine Bank ins Ausland versendet werden soll. Das liegt daran, dass Inlandsbanken häufig eine Auslandsbank einschalten, wenn du Geld per Banküberweisung in ein anderes Land transferieren möchtest. Denn dadurch kann die inländische Bank die Aufgabe der Gutschrift auf das ausländische Konto an eine andere Bank outsourcen und muss den Prozess nicht selbst durchführen. Hierdurch entstehen allerdings höhere Kosten, die schlussendlich von dir getragen werden.

Entgeltoptionen erklärt

Wer Geld in ein anderes Land senden will, wird unter Umständen mit merkwürdigen Kürzeln konfrontiert. Diese sollten zwingend beachtet werden, da sie angeben, wer die Kosten einer Überweisung zu tragen hat. Folgende Abkürzungen und deren Bedeutung sind hierbei entscheidend:

  • OUR – Absender:in zahlt alle mit der Überweisung zusammenhängenden Kosten
  • SHA – Sowohl Absender:in als auch Empfänger:in zahlen die Kosten der Überweisung (Absender:in zahlt die Gebühren der eigenen Bank, den Rest trägt der / die Empfänger:in)
  • BEN – Empfänger:in trägt die kompletten Kosten, die durch die Überweisung entstehen

Überweisungsdauer stark abhängig von Zielland

Eine pauschale Angabe darüber, wie lang eine Überweisung ins Ausland dauert, ist nicht möglich. Denn das ist nicht nur von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich, sondern hängt vor allem vom jeweiligen Zielland ab. Grundsätzlich sind Online-Anbieter aber zumindest schneller als Banken – für viele verschiedene Länder kannst du mit einer Überweisungsdauer von nur 1 bis 2 Werktagen rechnen.

Anbieter mit Filialen und Bargeldauszahlung vor Ort

Es gibt auch Anbieter, wie zum Beispiel Ria Money Transfer oder Western Union, die über ein breites Netz an Filialen auf der ganzen Welt verfügen. Das bietet den Vorteil, dass auch Menschen erreicht werden können, die kein eigenes Bankkonto besitzen. Denn so kannst du Beträge an einen Standort im jeweiligen Land senden, an dem Empfänger:innen das Geld dann in bar abholen können. In der Regel müssen sich Empfänger:innen dort ausweisen, um das Geld auch wirklich zu erhalten. Dieses Vorgehen bietet allerdings auch einen Nachteil, denn die Filialen sind kostenintensiv, sodass diese Anbieter in der Regel nicht die günstigsten Konditionen anbieten.

Konto in Fremdwährung für regelmäßige Überweisungen

Wer in regelmäßigen Abständen Geld in ein anderes Land überweist, sollte am besten ein Konto in der jeweiligen Fremdwährung einrichten. Denn dann muss das Geld nicht mehr vor jeder Überweisung in die andere Währung umgewandelt werden. Das führt dazu, dass du nicht mehr abhängig von Wechselkursschwankungen bist. Hier bietet sich insbesondere der Anbieter Wise an, da du hier insgesamt 53 verschiedene Währungen halten kannst.

AWV-Meldepflicht bei großen Überweisungen

Solltest du planen, sehr große Beträge ins Ausland zu versenden, musst du die sogenannte AWV-Meldepflicht beachten. Diese greift bei Beträgen ab einer Höhe von 12.500 Euro. Solltest du diesen Betrag bei einer Überweisung erreichen, musst du dich telefonisch oder per E-Mail an die Bundesbank wenden und die Meldung einreichen. Tust du das nicht bis zum 7. Kalendertag des auf die Transaktion folgenden Monats, droht ein Bußgeld, welches bis zu 30.000 Euro betragen kann.

Hinweis Diese Pflicht kann recht einfach umgangen werden, indem du statt eines sehr hohen Betrags mehrere Überweisungen mit kleineren Beträgen durchführst.

Kostenfallen bei Geldtransfer-Services

Auch bei Geldtransfer-Services können Kostenfallen auftreten, welche du im Hinterkopf behalten solltest. Eine Kostenfalle kann in den aufgerufenen Wechselkursen bestehen. Denn manche Anbieter bieten dir bewusst schlechte Wechselkurse an, um eine höhere Marge zu erzielen. Du solltest zunächst immer die Wechselkurse unterschiedlicher Anbieter miteinander vergleichen, um unfaire Kurse zu identifizieren.

Zusätzlich kann eine Gebühr für die Umrechnung in eine andere Währung anfallen. Auch wenn viele Anbieter von einer solchen Gebühr absehen, solltest du dies vor einer Überweisung immer prüfen.

Alternative: Mitnahme von Bargeld ins Ausland

Eine Alternative zur Nutzung von Banken oder Überweisungsdiensten besteht in der Mitnahme von Bargeld in das jeweilige Land. Dies ist allerdings nur bei geringen Beträgen zu empfehlen, da ansonsten das Risiko eines Verlusts zu schwer wiegt – schließlich könnte das Geld während der Reise verloren gehen oder entwendet werden. Zudem musst du dich mit den Einfuhrbestimmungen des jeweiligen Landes auseinandersetzen. In der Regel kannst du ohne Probleme Beträge bis zu einem Gegenwert von 10.000 US-Dollar mitnehmen, allerdings gilt das nicht für jedes Land. Um die genauen Bedingungen für dein Zielland zu erfahren, kannst du die Einfuhrbestimmungen auf der Seite des Auswärtigen Amtes nachlesen.

Fazit

Wenn du Geld ins Ausland versenden möchtest, solltest du statt einer klassischen Banküberweisung auf die Dienste von Online-Anbietern setzen, die sich auf länderüberschreitende Transaktionen spezialisiert haben. Denn hier kannst du neben deutlich geringeren Gebühren auch von viel besseren Wechselkursen profitieren. Hier können die meisten Banken nicht einmal im Ansatz mithalten. Die Mitnahme von Bargeld stellt eine Alternative dar, die ohne Kosten auskommt, wobei jedoch immer ein gewisses Verlustrisiko besteht. Daher sollten gerade große Summen besser über Online-Geldtransfer-Services überwiesen werden.

FAQ: Geld ins Ausland senden

Wie kann ich am günstigsten Geld ins Ausland senden?

Wenn es um Auslandsüberweisungen geht, bieten Online-Geldtransfer-Services die besten Konditionen an. Um hier die günstigste Option zu finden, kannst du die verschiedenen Anbieter einem Vergleich unterziehen.

Warum sind Auslandsüberweisungen bei klassischen Banken sehr teuer?

Auslandsüberweisungen sind bei klassischen Banken vor allem deshalb so teuer, weil diese durch das Filialnetz deutlich höhere Kosten haben, welche bei Online-Anbietern entfallen.

Welche weiteren Vorteile bieten Online-Überweisungsanbieter?

Online-Anbieter bieten neben günstigen Gebühren auch deutlich bessere Wechselkurse als Banken an. Zudem landet das Geld in der Regel deutlich schneller auf dem Konto von Empfänger:innen.

Wie setzen sich die Kosten für Auslandsüberweisungen zusammen?

Die Kosten für Auslandsüberweisungen setzen sich aus den Transaktionsgebühren sowie den Wechselkursen zusammen. Eventuell kommt noch eine Gebühr für die Umrechnung in eine Fremdwährung hinzu.

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Feda Mecan

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Ich investiere seit mehreren Jahren in internationale Start-ups und habe 2015 OnlineBanken.com gegründet, um ein transparentes und unabhängiges Finanzportal in Deutschland zu etablieren.